Hey Leute,
wo seid ihr? Wir haben den 20.10. Bin ich halt der erste, der seine Karten auf den Tisch legt, und die anderen können sich danach richten. Gleich als Vorwarnung: Es wird mathematisch. Da ich kein eigenes Klimamodell schreiben kann, bleibt mir die Analyse der Temperaturen bis aktuell und deren Hochrechnung unter exponentiellem Verlauf. Ja, ich gehe auch von einer exponentiellen Steigerung der globalen Temperaturen aus, wie frosty. Aber von einer nicht ganz so schnellen Steigerung, wenn ich frosty richtig verstehe.
Ich habe die globalen Jahres-Temperaturabweichungen zum Mittel 1961-1990 von der hadley climate research unit analysiert, weil sie die längste globale Temperaturreihe darstellen. Sie stehen in Spalte 2 unter Link ist nur fuer registrierte User sichtbar. registrieren oder login.
Außerdem habe ich ein gleitendes 10jähriges Mittel eingefügt, die gelbe Linie. Gleitendes 10jähriges Mittel heißt, dass sich der Wert der gelben Linie im Jahr 2015 aus den Werten der blauen Linie der Jahre 2010-2019 berechnet. Der gelbe Wert 2014 ist entsprechend der Durchschnitt 2009-2014 und so weiter. In Grafikform sieht das so aus:
Dann habe ich festgestellt, dass in den Jahren 1850-1922 die globalen Temperaturen ziemlich konstant geblieben sind, mit Schwankungen nach oben und unten. 1923 würde ich als den Beginn der globalen Erwärmung bezeichnen, weil dort erstmals das gleitende 10-Jahres-Mittel (die gelbe Linie) auf einen zuvor nie gekannten Wert stieg:
Dann habe ich mehrere Exponentialfunktionen eingefügt, die haben das Format e^x. Zum Hintergrund: e ist die Link ist nur fuer registrierte User sichtbar. registrieren oder login., die hat den Wert 2,71828... und x ist die Anzahl an Jahren. e^0 ist gleich 1 und im Jahr 2015 wurde erstmal 1k Erwärmung zum vorindustriellen Niveau festgestellt:
Unbenannt.png (Größe: 49,47 KB / Downloads: 230)
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Na bitte, dann lege ich doch 2015 als Jahr 0 mit dem Wert 1 fest. Problem: eine Exponentialfunktion ist immer über 0. Entsprechend musste ich die Abweichungen zu einem anderen Mittel berechnen, gewählt habe ich 1850-1899. Der Verlauf der globalen Temperaturen ändert sich dadurch nicht. Bis ins Jahr 2100 sieht die 7k-Funktion - also 7k globale Erwärmung bis ins Jahr 2100 so aus:
Außerdem habe ich eine 5k- und eine 3k-Funktion erstellt:
Dann habe ich mir angeschaut, welche Funktion die Werte seit 1923 - dem Beginn der Erwärmung - bis heute am besten wiedergibt. 3k... vergiss es. Lange Zeit lagen die globalen Temperaturen unter diesem Ansatz, um jetzt aufzuschließen, sieht nach einem Überholmanöver aus:
5k... passt recht gut, das gleitende 10jährige Mittel pendelt um die Funktion, die im Jahr 2100 bei 5k gegenüber 1850-1899 landen würde.
7k Erwärmung bis 2100... naja, die globalen Temperaturen lagen lange größtenteils vorn, aber jetzt in den letzten Jahren schließt die Funktion auf. Sieht nach Überholmanöver der Funktion aus, der die globalen Temperaturen nicht in dem Maß folgen. Obwohl das letzte gleitende 10-Jahres-Mittel zur Hälfte von den letzten 5 Jahren profitiert, die die 5 wärmsten seit Aufzeichnungsbeginn sind:
Hier nochmal die 3k-, 5k- und 7k-Funktion in einer Grafik:
Okay, man kann durch die Wahl eines anderen Durchschnitts (also nicht 1850-1899) und eines anderen Zeitpunkts für den 1k-Schnittpunkt ein ziemlich passendes Bild für die 7k-Funktion erstellen, das ist subjektiv. Aber eins kann man nicht verhindern:
Ich habe die Differenz des letzten 10jährigen Mittels zur 7k-Funktion berechnet. Diese ist bei meinem Rechenansatz (1k bei 2015, Mittel 1850-1899) knapp positiv, mit anderen Ansätzen stärker positiv oder auch negativ. Aber egal, was die "aktuelle Differenz" nun ist: Die Zahl der Jahre seit 1923, die eine größere positive/weniger negative Differenz haben, ist größer als die Zahl der Jahre, die eine größere negative/weniger positive Differenz hat.
Das bedeutet: Die 7k-Funktion kommt in jedem Fall den Jahrestemperaturen aktuell näher oder sie setzt sich aktuell weiter ab, als sie es in der Vergangenheit getan hat.
Und aktuell sind ja schon viele Rückkopplungseffekte am wirken. Der ocean heat content steigt seit Jahrzehnten, sowohl in 0-700m Tiefe, als auch in 0-2000m Tiefe:
heat_content55-07.png (Größe: 40,61 KB / Downloads: 225)
heat_content2000m.png (Größe: 30,03 KB / Downloads: 224)
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1997/98 und rund um 2015 gab es 2 lange und extrem warme el ninos, die massiv Wärme aus den Ozeanen in die Luft entließen:
El nino.png (Größe: 99,48 KB / Downloads: 224)
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Auch der Gehalt an Methan und Lachgas in der Luft steigt seit Jahrzehnten:
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Obwohl diese Prozesse längst wirken, schließt die 7k-Kurve nach meinem Rechenansatz aktuell auf, und sie steigt ja in Zukunft immer immer schneller. Da wir bis jetzt nach dem business-as-usual-Prinzip leben, lässt sich also sagen: Selbst bei exponentiellem Verlauf mit massiver Verstärkung der Wirkung dieser genannten Prozesse, werden wir keine 7k Erwärmung bis 2100 bekommen, wahrscheinlich eher 5k.
Und wir können den Anstieg bremsen. Die zunehmende Begrünung der aufgetauten Permafrost-Böden hat frosty ja schon selber erwähnt. Und dann können wir natürlich den CO²-Ausstoß senken, das ist die wirksamste Bremse. Jedenfalls stieg er seit 2010 viel langsamer als in den Jahrzehnten zuvor:
CO2-Ausstoß.png (Größe: 25,66 KB / Downloads: 225)
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Man kann wohl kritisieren, dass die Bremse für sagen wir mal 2k viel zu langsam getreten wird. Und 5k sind nun wirklich krass. Ihr seht ja schon, was 1k bewirkt. 5k... *schluck*, gut dass ich so lange wohl nicht lebe.
Übrigens: Argumente, die mich oder meine Ausarbeitung grundsätzlich in Zweifel ziehen, werde ich nicht kommentieren. Denn die Link ist nur fuer registrierte User sichtbar. registrieren oder login.. Man könnte auch sagen, sie sind ein Eingeständnis, dass man auf sachlicher Ebene nichts entgegenzusetzen hat. Wenn ihr anderer Meinung seid, dann werdet ihr sie sicherlich begründen können. Dann können wir die Ansätze vergleichen.
Sie hörten das Wort zum Sonntag. LG
wo seid ihr? Wir haben den 20.10. Bin ich halt der erste, der seine Karten auf den Tisch legt, und die anderen können sich danach richten. Gleich als Vorwarnung: Es wird mathematisch. Da ich kein eigenes Klimamodell schreiben kann, bleibt mir die Analyse der Temperaturen bis aktuell und deren Hochrechnung unter exponentiellem Verlauf. Ja, ich gehe auch von einer exponentiellen Steigerung der globalen Temperaturen aus, wie frosty. Aber von einer nicht ganz so schnellen Steigerung, wenn ich frosty richtig verstehe.
Ich habe die globalen Jahres-Temperaturabweichungen zum Mittel 1961-1990 von der hadley climate research unit analysiert, weil sie die längste globale Temperaturreihe darstellen. Sie stehen in Spalte 2 unter Link ist nur fuer registrierte User sichtbar. registrieren oder login.
Außerdem habe ich ein gleitendes 10jähriges Mittel eingefügt, die gelbe Linie. Gleitendes 10jähriges Mittel heißt, dass sich der Wert der gelben Linie im Jahr 2015 aus den Werten der blauen Linie der Jahre 2010-2019 berechnet. Der gelbe Wert 2014 ist entsprechend der Durchschnitt 2009-2014 und so weiter. In Grafikform sieht das so aus:
Dann habe ich festgestellt, dass in den Jahren 1850-1922 die globalen Temperaturen ziemlich konstant geblieben sind, mit Schwankungen nach oben und unten. 1923 würde ich als den Beginn der globalen Erwärmung bezeichnen, weil dort erstmals das gleitende 10-Jahres-Mittel (die gelbe Linie) auf einen zuvor nie gekannten Wert stieg:
Dann habe ich mehrere Exponentialfunktionen eingefügt, die haben das Format e^x. Zum Hintergrund: e ist die Link ist nur fuer registrierte User sichtbar. registrieren oder login., die hat den Wert 2,71828... und x ist die Anzahl an Jahren. e^0 ist gleich 1 und im Jahr 2015 wurde erstmal 1k Erwärmung zum vorindustriellen Niveau festgestellt:
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Na bitte, dann lege ich doch 2015 als Jahr 0 mit dem Wert 1 fest. Problem: eine Exponentialfunktion ist immer über 0. Entsprechend musste ich die Abweichungen zu einem anderen Mittel berechnen, gewählt habe ich 1850-1899. Der Verlauf der globalen Temperaturen ändert sich dadurch nicht. Bis ins Jahr 2100 sieht die 7k-Funktion - also 7k globale Erwärmung bis ins Jahr 2100 so aus:
Außerdem habe ich eine 5k- und eine 3k-Funktion erstellt:
Dann habe ich mir angeschaut, welche Funktion die Werte seit 1923 - dem Beginn der Erwärmung - bis heute am besten wiedergibt. 3k... vergiss es. Lange Zeit lagen die globalen Temperaturen unter diesem Ansatz, um jetzt aufzuschließen, sieht nach einem Überholmanöver aus:
5k... passt recht gut, das gleitende 10jährige Mittel pendelt um die Funktion, die im Jahr 2100 bei 5k gegenüber 1850-1899 landen würde.
7k Erwärmung bis 2100... naja, die globalen Temperaturen lagen lange größtenteils vorn, aber jetzt in den letzten Jahren schließt die Funktion auf. Sieht nach Überholmanöver der Funktion aus, der die globalen Temperaturen nicht in dem Maß folgen. Obwohl das letzte gleitende 10-Jahres-Mittel zur Hälfte von den letzten 5 Jahren profitiert, die die 5 wärmsten seit Aufzeichnungsbeginn sind:
Hier nochmal die 3k-, 5k- und 7k-Funktion in einer Grafik:
Okay, man kann durch die Wahl eines anderen Durchschnitts (also nicht 1850-1899) und eines anderen Zeitpunkts für den 1k-Schnittpunkt ein ziemlich passendes Bild für die 7k-Funktion erstellen, das ist subjektiv. Aber eins kann man nicht verhindern:
Ich habe die Differenz des letzten 10jährigen Mittels zur 7k-Funktion berechnet. Diese ist bei meinem Rechenansatz (1k bei 2015, Mittel 1850-1899) knapp positiv, mit anderen Ansätzen stärker positiv oder auch negativ. Aber egal, was die "aktuelle Differenz" nun ist: Die Zahl der Jahre seit 1923, die eine größere positive/weniger negative Differenz haben, ist größer als die Zahl der Jahre, die eine größere negative/weniger positive Differenz hat.
Das bedeutet: Die 7k-Funktion kommt in jedem Fall den Jahrestemperaturen aktuell näher oder sie setzt sich aktuell weiter ab, als sie es in der Vergangenheit getan hat.
Und aktuell sind ja schon viele Rückkopplungseffekte am wirken. Der ocean heat content steigt seit Jahrzehnten, sowohl in 0-700m Tiefe, als auch in 0-2000m Tiefe:
heat_content55-07.png (Größe: 40,61 KB / Downloads: 225)
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1997/98 und rund um 2015 gab es 2 lange und extrem warme el ninos, die massiv Wärme aus den Ozeanen in die Luft entließen:
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Auch der Gehalt an Methan und Lachgas in der Luft steigt seit Jahrzehnten:
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Obwohl diese Prozesse längst wirken, schließt die 7k-Kurve nach meinem Rechenansatz aktuell auf, und sie steigt ja in Zukunft immer immer schneller. Da wir bis jetzt nach dem business-as-usual-Prinzip leben, lässt sich also sagen: Selbst bei exponentiellem Verlauf mit massiver Verstärkung der Wirkung dieser genannten Prozesse, werden wir keine 7k Erwärmung bis 2100 bekommen, wahrscheinlich eher 5k.
Und wir können den Anstieg bremsen. Die zunehmende Begrünung der aufgetauten Permafrost-Böden hat frosty ja schon selber erwähnt. Und dann können wir natürlich den CO²-Ausstoß senken, das ist die wirksamste Bremse. Jedenfalls stieg er seit 2010 viel langsamer als in den Jahrzehnten zuvor:
CO2-Ausstoß.png (Größe: 25,66 KB / Downloads: 225)
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Man kann wohl kritisieren, dass die Bremse für sagen wir mal 2k viel zu langsam getreten wird. Und 5k sind nun wirklich krass. Ihr seht ja schon, was 1k bewirkt. 5k... *schluck*, gut dass ich so lange wohl nicht lebe.
Übrigens: Argumente, die mich oder meine Ausarbeitung grundsätzlich in Zweifel ziehen, werde ich nicht kommentieren. Denn die Link ist nur fuer registrierte User sichtbar. registrieren oder login.. Man könnte auch sagen, sie sind ein Eingeständnis, dass man auf sachlicher Ebene nichts entgegenzusetzen hat. Wenn ihr anderer Meinung seid, dann werdet ihr sie sicherlich begründen können. Dann können wir die Ansätze vergleichen.
Sie hörten das Wort zum Sonntag. LG
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Der klimaneutrale CO²-Fußabdruck ist 1,5t pro Jahr. Der durchschnittliche CO²-Fußabdruck eines Deutschen im Jahr 2024 ist 10,3t. Kinder, die 2014 oder später in Deutschland geboren wurden, leben mit 80%iger Wahrscheinlichkeit bis zum Jahr 2100 oder länger. Habt ihr ein gutes Gewissen, wenn ihr sie heute spielen seht?