Grüß Dich Alpinist!
Danke für Deine Einschätzung und Deinen Bericht mit den Karten dazu!
Dass es eine 5b-Lage oder mindestens 5b-ähnliche Lage gibt, steht allerdings inzwischen wohl doch fest. Der DWD hat das bereits mehrfach ausgeführt und auch heute in der Kurzfrist erneut erwähnt. Ob das nun eine 1a-Lage wird oder nicht, vermag ich nicht zu sagen. Nach EC ist es zumindest sehr nah dran.
Übrigens: während sich der Hurricane Dorian als Hurricane verabschiedet, also zum Tropensturm herabgestuft wird, wird sich Gabrielle zeitgleich noch zum Hurricane mausern und es bis Dienstag bleiben können. So jedenfalls sind die aktuellsten Prognosen dazu von NOAA. Ich vermute, dass dieser dann stärkere Sturm unser Wetter vielleicht sogar mehr beeinflussen wird als der Rest von Dorian. Viele Unsicherheiten derzeit, will ich meinen. Aber inzwischen läuft die 5b-(ähnliche) Lage längst und kommt auch noch vor Eintreffen der beiden Sturmtiefs zum Abschluss (10 September).
Um hier nicht den Spekulations-Kasper zu spielen zitiere ich einfach den DWD, der mit seiner Kurzfrist-Analyse bis Dienstag reicht:
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Ergänzend noch die berechneten Niederschlagsmengen, die bei uns in den Trockenrasengebieten sehr bedeutend wären:
de_model-de-310-1_moddeuhd_2019090706_111_2_157.png (Größe: 365,56 KB / Downloads: 225)
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@Frosty Sam: für Euch mögen 30 bis 100 Liter Niederschlag in 1-2 Tagen nur "Mücken" sein. Eure Niederschlagsmengen sind ja unvergleichbar höher als unsere. Und bei Euch ist die Trockenheit nicht so ausgeprägt wie bei uns im Norden und Osten von Deutschland. Für uns in den ausgetrockneten Regionen sind schon 30 Liter "Elefanten" am Wetterhimmel. Wenn es so wirkte, als wollte ich aus einer Mücke einen Elefanten machen, dann hat man mich falsch verstanden. Mir ist schon klar geworden, dass nicht jede 5b-(ähnliche) Lage bei uns im Norden und Osten viel Regen bedeuten muss. Und ich verstehe auch, dass wir 30 oder 50 Liter für viel Regen halten und bei Euch solche (kleinen?) Mengen fast im Rauschen untergehen. Nun wohnen wir aber nicht in Österreich oder Südost-Bayern oder in den Alpen. Und da vom Atlantik schon lange nicht mehr viel Niederschlag kommt, müssen wir auf solche Lagen hoffen, um unsere enormen Defizite an Niederschlägen irgendwie zu kompensieren. Hier sterben die Buchen und fallen reihenweise um. 80% der Birken sind schon tot, 95% der Lärchen auch, die Eichen werfen bereits ihre großen Äste ab. Für uns sind 30 Liter Regen in 1-2 Tagen extrem wichtig geworden.
Als Metapher: wir haben keine Mücken mehr, weil es keine Wasserstellen mehr gibt, daher schauen wir am Wetterhimmel nach den Elefanten aus dem Mittelmeer.
Ich nehme an, ich spreche damit den Betroffenen aus der Seele. Denn hier geht es um mehr als nur um "etwas" Regen, um "Mückenpisse". Dorian war schlimm, keine Frage. Das Sterben der Wälder vor unserer Haustür ist da natürlich unspektakulär. Ein um 200 cm abgefallener Grundwasserspiegel ist natürlich auch nicht sichtbar. Ich befürchte, erst wenn wir die Lieferung von Trinkwasser aus unseren austrocknenden Regionen an die Großstädte einstellen müssen, dann wird man uns hören und sehen wollen. Da hilft dann auch keine 5b-Lage mehr, dann ist es zu spät.
Genug davon. Ich beende hiermit meine Berichterstattung zum Thema 5b und werde auch nicht mehr nach einer weiteren Chance dafür Ausschau halten. Ich frage einfach nach bei "Alexa", das ist einfacher und bestimmt moderner. Eine simple Statistik am Jahresende über 5bs tut es ja auch und sagt wohl heutzutage mehr aus und wird wenigstens ernst genommen.
Meinen Gruß!
Danke für Deine Einschätzung und Deinen Bericht mit den Karten dazu!
Dass es eine 5b-Lage oder mindestens 5b-ähnliche Lage gibt, steht allerdings inzwischen wohl doch fest. Der DWD hat das bereits mehrfach ausgeführt und auch heute in der Kurzfrist erneut erwähnt. Ob das nun eine 1a-Lage wird oder nicht, vermag ich nicht zu sagen. Nach EC ist es zumindest sehr nah dran.
Übrigens: während sich der Hurricane Dorian als Hurricane verabschiedet, also zum Tropensturm herabgestuft wird, wird sich Gabrielle zeitgleich noch zum Hurricane mausern und es bis Dienstag bleiben können. So jedenfalls sind die aktuellsten Prognosen dazu von NOAA. Ich vermute, dass dieser dann stärkere Sturm unser Wetter vielleicht sogar mehr beeinflussen wird als der Rest von Dorian. Viele Unsicherheiten derzeit, will ich meinen. Aber inzwischen läuft die 5b-(ähnliche) Lage längst und kommt auch noch vor Eintreffen der beiden Sturmtiefs zum Abschluss (10 September).
Um hier nicht den Spekulations-Kasper zu spielen zitiere ich einfach den DWD, der mit seiner Kurzfrist-Analyse bis Dienstag reicht:
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Zitat:Ab Sonntag in Südostbayern, am Montag im Osten Dauerregen. Unwetter nicht
ausgeschlossen (besonders im Alpenraum und im Erzgebirge).
Sonntag... Auf der Vorderseite des südlichen Höhentiefs setzt über Oberitalien eine
Zyklogenese ein.
Damit kommen auch die Niederschlagsprozesse im Südosten und Süden immer mehr in
Gang. Die Modelle sind sich nunmehr fast einig, dass die Regenfälle auf gesamten
Südosten Bayerns übergreifen. Die höchsten Mengen gibt es naturgemäß im
Alpenraum mit 12h Regensummen über der Warnschwelle von 25 mm. Mit den
Dauerniederschlägen sinkt auch die Schneefallgrenze auf etwa 1600 bis 1700 m und
nennenswerte Schneeakkumulation gibt es etwa oberhalb 1800 m.
In der Nacht auf Montag nimmt die Entwicklung dann aber langsam Fahrt auf. Das
abgetropfte Höhentief kommt weiter südostwärts voran und kann sich auch noch
etwas vertiefen. Vorderseitig zieht das Bodentief über die Alpen nordwärts und
erreicht Tschechien. Zu diesem Zeitpunkt gibt es bei den Modellen noch keine
großen Variationen in der Prognose des Kernes. Auf der Nordwestseite des Kernes
sollen die Regenfälle den Süden Brandenburgs und Sachsen-Anhalts erreichen.
Dabei wird nach ICON und GFS örtlich im Erzgebirge die Dauerregenschwelle
gerissen. Auch im Alpenraum sind erneut örtlich über 25 mm möglich. 24stg. Ist
eine Dauerregensituation zu über 60 Prozent im Alpenraum wahrscheinlich und im
Erzgebirge zu rund 20 Prozent (hier hat die Dauerregensituation aber auch
deutlich später angefangen).
Durch die Verstärkung des Tiefs verstärkt sich der Wind in den Hochlagen im
Südosten und erreicht Böen Bft 7 bis 8 aus Nordwest.
Montag... schwächt sich das Höhentief zwar insgesamt ab, nimmt aber nun langsam
Kurs in Richtung Nordost bis Nord und damit Richtung Erzgebirge. Das liegt
daran, dass ein weiterer über dem nahen Westeuropa zum Ärmelkanal abtropft und
somit durch den Potentialfall im Westen der Trog nordwärts geführt wird.
Daran gekoppelt soll das Bodentief von Tschechien auf VB-ähnlicher Zugbahn auf
seiner Vorderseite nordwärts nach Vorpommern ziehen und sich weiter vertiefen.
Diese Entwicklung wird prinzipiell von allen Globalmodellen gezeigt, jedoch hat
ICON die westlichste Zugbahn.
Bei EZMW liegt das Bodentief um 18 UTC an der Odermündung, also etwas weiter
nordöstlich und GFS hat die östlichste Zugbahn. Hier liegt das Tief über dem
zentralen Nordpolen.
Diese Unsicherheit wirkt sich natürlich auch auf die prognostizierten
Niederschläge aus, die bei ICON am weitesten nach Westen ausgreifen. Sowohl
ICON, als auch EZ zeigen dabei bis zum Abend 12 h Mengen, bis im
Dauerregenbereich liegen und bei ICON örtlich im Unwetterbereich. Dabei spielt
eine wichtige Rolle, dass örtlich Gewitter in den Regen eingelagert sein können
(das zeigen die Punktterminprognosen). Ursache hierfür ist, dass das Höhentief
sich in der Nähe des Bodentiefs befindet, so dass es zu einer Labilisierung
kommt.
In der Nacht zum Dienstag zieht das Bodentief zur Südspitze Schwedens, so dass
die Regenfälle sich in den Nordosten zurückziehen. Damit kann dort der
Dauerregen noch weitergehen. Das Tief soll sich bis dahin auf etwa 1005 hPa
vertiefen, so dass der Wind an der Ostsee stark zunimmt. Vorübergehend sind
zumindest 7er Böen möglich und eventuell ist auch die Westküste
Schleswig-Holsteins betroffen.
Ergänzend noch die berechneten Niederschlagsmengen, die bei uns in den Trockenrasengebieten sehr bedeutend wären:
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@Frosty Sam: für Euch mögen 30 bis 100 Liter Niederschlag in 1-2 Tagen nur "Mücken" sein. Eure Niederschlagsmengen sind ja unvergleichbar höher als unsere. Und bei Euch ist die Trockenheit nicht so ausgeprägt wie bei uns im Norden und Osten von Deutschland. Für uns in den ausgetrockneten Regionen sind schon 30 Liter "Elefanten" am Wetterhimmel. Wenn es so wirkte, als wollte ich aus einer Mücke einen Elefanten machen, dann hat man mich falsch verstanden. Mir ist schon klar geworden, dass nicht jede 5b-(ähnliche) Lage bei uns im Norden und Osten viel Regen bedeuten muss. Und ich verstehe auch, dass wir 30 oder 50 Liter für viel Regen halten und bei Euch solche (kleinen?) Mengen fast im Rauschen untergehen. Nun wohnen wir aber nicht in Österreich oder Südost-Bayern oder in den Alpen. Und da vom Atlantik schon lange nicht mehr viel Niederschlag kommt, müssen wir auf solche Lagen hoffen, um unsere enormen Defizite an Niederschlägen irgendwie zu kompensieren. Hier sterben die Buchen und fallen reihenweise um. 80% der Birken sind schon tot, 95% der Lärchen auch, die Eichen werfen bereits ihre großen Äste ab. Für uns sind 30 Liter Regen in 1-2 Tagen extrem wichtig geworden.
Als Metapher: wir haben keine Mücken mehr, weil es keine Wasserstellen mehr gibt, daher schauen wir am Wetterhimmel nach den Elefanten aus dem Mittelmeer.
Ich nehme an, ich spreche damit den Betroffenen aus der Seele. Denn hier geht es um mehr als nur um "etwas" Regen, um "Mückenpisse". Dorian war schlimm, keine Frage. Das Sterben der Wälder vor unserer Haustür ist da natürlich unspektakulär. Ein um 200 cm abgefallener Grundwasserspiegel ist natürlich auch nicht sichtbar. Ich befürchte, erst wenn wir die Lieferung von Trinkwasser aus unseren austrocknenden Regionen an die Großstädte einstellen müssen, dann wird man uns hören und sehen wollen. Da hilft dann auch keine 5b-Lage mehr, dann ist es zu spät.
Genug davon. Ich beende hiermit meine Berichterstattung zum Thema 5b und werde auch nicht mehr nach einer weiteren Chance dafür Ausschau halten. Ich frage einfach nach bei "Alexa", das ist einfacher und bestimmt moderner. Eine simple Statistik am Jahresende über 5bs tut es ja auch und sagt wohl heutzutage mehr aus und wird wenigstens ernst genommen.
Meinen Gruß!