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Wir graben uns das Wasser schon lange ab. Wird Zeit, dass wir anfangen die Dinge beim Namen zu nennen und uns in den Dingen zu erkennen. Wer frei von Schuld ist, werfe den ersten Stein!
Beispiel: Versiegelung und Flächenverbrauch
Durch Flächenverbrauch für neue Häuser und Straßen, Parkplätze, Freizeiteinrichtungen, Flughäfen, Industrieanlagen verändern wir die Oberflächenbedingungen auf der Erde nachhaltig. Regenwasser wird kanalisiert und oberflächig abgeleitet, so dass all der Niederschlag in unseren bebauten Gebieten für die Grundwasserbildung fast gar nicht genutzt werden kann. Das Wasser, was in einigen Sammelbecken zusammenfließt, wo es versickern soll, ist durch unsere in die Umwelt abgegebenen Schadstoffe dann auch noch verschmutzt oder kontaminiert. Gleiches gilt für die in Regenwasserkanälen abgeführten Oberflächenwasser, die ohne jede Reinigung direkt in die Gräben, Bäche und Flüsse eigeleitet werden. Ein Großteil des Mikroplastiks wird über diesen Weg in die Flüsse und danach in die Meere geleitet.
Wir schreien nach mehr und mehr Wohnraum für aber eben nicht mehr werdende Einwohner. Wir wollen überall unsere Autobahnen und mehrspurigen Straßen, in Schrittentfernung die Parkplätze, überall Vergnügungsmeilen, Event-Paläste, Freizeitanlagen, Schneepisten, Seilbahnen, Surfstrände, Seglerparadiese. Man nennt das auch Wachstum. Wir wollen, wir brauchen, wir müssen. Na denn, pflastert die Erde zu, dann kann die Menschheit sich nach allem Wachstum-Glück im Finale gegenseitig vernaschen.
Beispiel: Landwirtschaft
Die Ackerflächen werden immer größer, die ehemals trennenden Hecken und Baumgruppen (Feldränder) wurden radikal weggeschnitten und umgepflügt und diese Entwicklung geht immer noch weiter. Vernässte Stellen in der Flur wurden trockengelegt, überall liegt schon Dränage, es wird bis direkt an die Feldwege herangeackert, Wildstreifen existieren kaum noch und werden immer weniger und schmaler. Die Gräben werden weiterhin noch tiefer ausgehoben, geackert wird bis an den Graben heran ohne jeden Abstand für auch nur einen Meter halbtotgespritztem "Grün"streifen. Und niemand staut die Gräben auf im Frühjahr, niemand kümmert sich um intelligentes Wassermanagement. Das konnten vor 500 bis 5.000 Jahren selbst die Inkas und Majas besser, die erst eine 50 jährige, echte Dürre den Garaus gemacht haben. Ach so, ja, Mais! Für Mais werden hunderttausende Hektar ab März bis zur Einsaat im Mai ohne jeden Bewuchs der Sonne, dem Wind und dem Regen ausgesetzt mit den Folgen, die wir überall erkennen könnten, wenn wir mal endlich mit offenen Augen durch die Gegend gehen würden. Der Boden weht weg, weil er in wenigen Tagen ohne Regen bereits so trocken ist, dass Flugsand entsteht und dann mit dem Wind der wertvollste Teil der Erdkrume davongeweht wird. Macht ja nichts, wir haben ja Kunstdünger, um das auszugleichen. Und wenn es den Humos schon zerstört hat, der das Wasser halten könnte, dann beregnen wir eben, zur Not ständig. Was juckt uns das Grundwasser der anderen. Wir schreien dann auch noch: DÜRRE, DÜRRE! Und die EU zahlt einen Extrabonus an Subventionen, damit alles so bleibt, wie es ist. Das alles nicht etwa für Lebensmittel, die unsere Menschenmägen füllen sollen, nein für das "grüne" Biogas oder für Rapsöl und Soja, für Börsenkurse und Spekulantengewinne, weil die Ernte wird bereits zuvor verwettet und verhökert an die, die nicht mal wissen, dass Brot nicht an Bäumen wächst. Wer weiß denn schon, dass unsere Lebensmittelpreise gar nicht mehr auf dem Feld mit Hände Arbeit gemacht werden und dass Landwirte ohne die EU-Subventionen längst kollektiv Pleite wären? Und wen juckt das schon, solange man alle Grundnahrungsmittel und das Kilo Fleisch zum Spottpries im Supermarkt kaufen kann? Was hat das alles mit dem Grundwasser zu tun und was mit dem scheiß Klimawandel, wenn ich günstig einkaufen will und ich mich freue, wenn ich jeden Tag auch mehrmals lecker Fleisch und Wurst haben kann oder was immer ich gerade haben will. Gönnt man mir das etwa nicht?
Es gäbe noch so viele Beispiele. Wir graben uns das Wasser seit langem ab und tun stets so, als wäre das Problem ein neues oder unbekanntes. Es gibt einfach nichts, was wir nicht verbrauchen oder zerstören würden. Wenn es dann mal ein paar Wochen oder Monate nicht regnet, dann jauchzen wir erst vor lauter Sommerfieber und dann schreien wir DÜRRE, DÜRRE oder auch KLIMAWANDEL, KLIMAWANDEL und meinen, damit wäre irgendetwas erklärt oder verbessert oder wenigstens mitgeheult, weil jeder zu den Guten zählen möchte. Und dann machen wir weiter wie gehabt, den Rest sollen Politiker machen oder die Klimabeauftragten. Nur nehmt uns nicht das Auto weg oder den Diesel oder die Flugreisen, auch nicht die Kreuzfahrten oder das billige Fleisch oder den ganzen Saus und Braus. Und kommt mir nicht mit Natur und zurückgeben müssen oder mit dem ganzen schlimmen Kram, den man sonst wo auf der Welt macht, wie den Amazonas Abholzen oder die Fischgründe Leerfangen oder Plastik und so. Damit habe ich ja nun wirklich nichts zu tun. Ich war da ja sogar noch nie, obwohl, schön wär es ja, einmal dahin zu fliegen. Mal anschauen, was die da schon alles kaputtgemacht haben und was noch übrig ist.
Versöhnlicher Abschlussversuch:
wir Menschen sind unglaublich im Erschaffen und Aufbauen. Wir Menschen könnten auch eine Renaturierung im riesigen Maßstab organisieren, finanzieren und umsetzen, es erschaffen und aufbauen! Wachstum Natur, ein Börsenknaller der Superlative und ein phenomenaler Spielplatz der Supermilliardäre, die zeigen wollen, wie gut sie (drauf) sind.