Hi Leute,
So Wetterumstellungen passieren ja vielfach nicht auf einen Schub - sondern
sehr oft in 2-3 Etappen. So scheint's auch diesmal zu werden, wie man am
Europ. Modell (ECMWF) recht deutlich erkennen kann.
Schauen wir uns den Verlauf mal an - anhand der 850 hpa Temperaturkarten bis zum
Monatswechsel hin:
Heute Dienstag überwiegt noch großteils der Hochdruckeinfluß, aus WNW sehen wir aber
schon das Herannahen einer schwachen Störung:
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Diese schwach wetterwirksame Front, wird uns dann am Mittwoch beeinflussen, der
Süden allerdings wird davon kaum betroffen sein - im Norden gibt's unergiebiegen Regen,
zu Schnee allerdings wird's nicht mal in den Höhen der Mittelgebirge reichen:
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Die NS Mengen bleiben gering und werden voraussichtlich überall unter 10 Liter bleiben -
von Nord nach Süd abnehmend:
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Am Donnerstag zieht die schwache Front schon in Richtung Tschechien/Slowakei ab -
nur der Nordosten des Ösilands wird dann noch schwach gestreift.
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Nachdem am Freitag die Front vollständig durch ist und von Westen her der Hochdruck-
einfluß wieder zunimmt, nähert sich aus NNO kalte - aber weitgehend NS-freie Luft. Diese
wird voraussichtlch den Osten Deutschlands streifen, im Osten Österreich aber derart
wetterwirksam, daß es dort eventuell am Samstag sogar zu Dauerfrost reichen könnte:
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Dies ist jedoch noch relativ unsicher, es könnte auch sein, daß dieser vorübergehende
Kaltluftvorstoß auch zu weit östlich passiert, als daß wir in dessen Einflußbreich kommen
können (eizelnen Läufe des ENS zeigen dies sehr unterschiedlich, erkennen kann man
das an der noch großen Streung des ENS für Wien, am Sa. den 23. ):
Bis zum nächsten Montag aber, wird der ganze Spuk (zuerst die Schwache Störung aus
WNW, dann der mögliche Kaltluftstreifschuß aus NNO) dann endgültig vorbei sein, da
auch die kältere Luft sich weiter in Richtung Ost verlagert - und aus West das Azorenhoch
wieder zu uns reingedrückt wird:
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Für 2 Tage dann wahrscheinlich, werden wir wohl ein revival des Hochdruckwetters der
vergangenen Tage erleben - da es aber extrem gradientenschwach sein wird - sollte auch
dies unseren schneebeglückten Forumswildlingen nicht allzu große Sorge bereiten:
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Das Hoch allerdings bleibt eher westlich diesmal, und ist auch bei weitem nicht mehr so
widerstandsfähig. Somit sollte der 2.Angriff schon wesentlich erfolgreicher sein und
pünktlich zum Monatswesel hin (übernächsten Do./Fr.) wird dann wahrscheinlich wieder
mal kältere Luft unser gesamtes Verbreitungsgebiet aus NW fluten können. Dann
könnt's auch wieder mal - zumindest bis mittlere Höhen - auch zu Schneefall kommen:
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Wie also eingangs erwähnt, wird die Umstellung in 2 Schritten passieren - ab morgen
bis Sa. Schritt 1 - mit der schwachen Störung zunächst aus WNW und dem potetiellen
Kaltluftstreifschuß anschließend aus NNO, dann aber ab Mitte nächter Woche mit Schritt 2 -
dem nachhaltigeren Einsickern von Kaltluft aus NNW!
All das Beschriebene hier nochmal als Animation:
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(beachtenswert auch noch, daß ECMWF den PW am Monatswechsel in sehr splitverdächtiger Konstellation zeigt -
und auch wenn's nicht zum Split reiche sollte, so wär zumindest die Chance auf eine länger andauernde Atlantik-
blockade recht gut.)
Eigentlich könnte man jetzt auch schon ein erstes Zwischenfazit ziehen - für die gestellte
Eingagsfrage, "War's das schon?"
Ja, es war's schon - den Februar betreffend. Ob es das auch für den März schon war,
ist bei weitem nicht so sicher - denn dieser beginnt zunächst mal (wahrscheinlich) mit
einer nachhaltigen Wetterumstellung auf NNW!
lg