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Hi Wetterleute!
Und noch eine Überraschung, die meinen Prognosezeitraum kreuzt:
sowohl ECMWF als auch GFS haben übereinstimmend ab dem 26/27. Oktober einen Polarwirbelsplit berechnet. Das war vor 2 Tagen noch nicht im Programm. Das wirft alle Berechnungen der letzte Tage über den Haufen und die Wettermodelle werden jetzt etwas mehr springen und hopsen und sich hoffentlich nicht überschlagen. Für uns wird daher seit gestern mal Polarluft, mal Warmluft gerechnet ab Monatsende. Von Lauf zu Lauf kenn es da fast konträre Aussagen geben. Also nicht wundern oder ärgern, die berechneten Bedingungen verändern sich nun fast stündlich und da soll dann wohl auch hinten raus mal dies mal das rauskommen. Sollte aber in 2-3 Tagen dann auch wieder in ruhigere Bahnen gehen bei den Modellberechnungen. Um den 25/26. werden die Echtdaten dann nochmals an exponierten Stellen aus dem Ruder der Modelle laufen, was dann zur Folge hat, dass die Ausreißer in den Modellen nach und nach eingefangen werden und man wieder für die erweiterte Kurzfrist ab 26. Oktober eine verlässliche Mittellösung finden wird. Derzeit ist die Lage noch etwas unübersichtlich, um eine gesicherte Prognose abgeben zu können. Immerhin scheinen die Positionen der beiden Wirbelzentren wohl einigermaßen sicher zu sein. Der dominante soll demnach zunächst über Sibirien liegen, der zweite über Nordkanada. Zwischen den beiden Wirbeln wölbt sich ein kräftiges Hoch auf und drückt die beiden Wirbel auseinander. Die beiden geteilten Wirbelzentren sind von unten (100 hpa) bis ganz weit oben (7 hpa) in der Stratosphäre in den Simulationen zu erkennen. Erstaunlich starker Split, wenn er so kommt. Und sehr sehr früh mit Ende Oktober. Ob das was gutes oder schlechtes für den Winter bedeutet, wage ich nicht zu beurteilen. Jedenfalls bedeutet das, dass der Polarwirbel schon sehr früh sehr kräftig aufgebaut ist, aber auch, dass er nicht stabil ist, was in der Regel auch für den Folgemonat so bleibt. Ein instabiler, aber dennoch gut entwickelter stratosphärischer Polarwirbel (sieht man am Umfang und der Druckstärke) neigt dazu, Dipole zu entwickeln oder/und sich durch Polarwirbelsplits zu schwächen. Das spiegelt sich nahezu gleich auch in der Troposphäre wider, die ja direkt mit der Stratosphäre agiert und auf diese Einfluss nimmt und Einfluss erfährt.
Wird spannend.
Gruß!
Gruß aus dem schönen Wendland + Washington DC
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