Siebenschläfer: Wie wird der Hochsommer?

Robbi · (Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 27.06.2017, 21:44 von Robbi.)

Hi,
heute ist Siebenschläfertag, na dann prost Mahlzeit, schreibt den Sommer schonmal gedanklich ab, bei den Aussichten bis incl Sonntag:

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Aber halt, die Siebenschläferregel gibt es sehr lange, sie existierte schon vor der gregorianischen Kalenderreform anno 1582, bei der 10 Tage gestrichen wurden. Also ist der Siebenschläfertag eigentlich der 7.7.

Und wie ihr euch vielleicht vorstellen könnt, hält sich das Wetter von 7 Wochen nie an das Wetter von einem bestimmten Tag. Um die Bauernregel auf etwas stabilere Beine zu stellen, ist man dazu übergegangen, die Großwetterlage zwischen dem 27.6. und dem 7.7. zu betrachten. Dann hat man immerhin eine Übereinstimmung in 2 von 3 Jahren, das ist für 7-Wochen-Prognosen außerordentlich viel.

Btw der letzte Sommer 2016 war m.E. ein Paradebeispiel für eine eingetroffene Siebenschläferregel.

Also was wird nun berechnet für die nächsten 10 Tage? Dass es bei den meisten bis incl Wochenende ziemlich verregnet zugeht und nicht selten mit Hochwasser verbunden ist, steht fest. Am Sonntag zieht aber unsere großräumige Tiefdruckzone ab und dahinter gibt es der Möglichkeiten viele. Erstmal zonalisiert sich die Strömung zwischen Islandtief und Azorenhochableger. GFS sieht uns eher tiefdruckgeprägt, UKMO und vorallem GEM eher hochdruckgeprägt und EZ gibt sich als Vermittler:

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GEMOPEU12_120_1.png (Größe: 58,06 KB / Downloads: 194)

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Aber selbst bei GEM würde der Hochdruckbeton nicht halten und eine neue Front überquert uns:

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EZ wäre ziemlich trocken, da etabliert sich das neue Atlantiktief über Skandi und sorgt zusammen mit einem neuen Atlantiktief für eine Omegalage, allerdings mit uns auf der kühleren Ostseite:

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Auf der 2. Karte sieht man aber auch, wie gewittrige Mittelmeerluft die Alpen erfasst, ihr da unten liegt deutlich näher an Nordafrika, als an Grönland. GFS ist im Grunde ähnlich wie EZ, aber der Skanditrog ist näher:

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Und das Omega wird schnell unterlaufen von atlantischem Tiefdruck, der vom Mittelmeer her wieder zu einem Trog Mitteleuropa wird:

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Fazit: Alle 3 Modelle berechnen es bis incl Wochenende verregnet, dann Hochdruckeinfluss und dann wieder wechselhafter. Letzteres vielleicht in den Alpen (EZ), vielleicht in Form eines einzigen Frontdurchgangs (GEM), vielleicht verbreitet ein paar Tage lang (GFS). Wobei GFS im UUGKB wiederum ein mehrtägiges Hoch über Mitteleuropa aufbaut.

Das Wetter im Siebenschläferzeitraum hat also anfangs ergiebige Regenfälle zu bieten, danach vielleicht Zwischen-, vielleicht mehrtägiges Hoch und zum Ende wechselhafter. Letzteres vielleicht nur in den Alpen, vielleicht in Form eines Frontendurchgangs und vielleicht mehrtägig durch Trog Mitteleuropa.

Wie man es in Mitteleuropa kaum anders kennt also ein hin und her zwischen kalt und warm/heiß, Hitze vorallem im Süden. Nach EZ hauptsächlich trocken, nach GFS hauptsächlich wechselhaft. Bei GEM bis 7.7. heuptsächlich trocken aber bei +240 rücken uns weitere Atlantiktiefs ziemlich auf die Pelle, das spricht eher für nen längeren wechselhaften Abschnitt nach 7.7. Aber jedes 3. Jahr hält sich sowieso nicht an den Fahrplan. Big Grin

Von daher ist das hier vielleicht eher ein Beobachtungsthread, LG.

Robbi · 02.07.2017, 21:53

Na, es setzt sich eher die wechselhafte Variante durch:

Zitat: Modelle: Kommt jetzt der Schaukelsommer?

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Nach der wechselhaften Wetterphase mit teilweise unwetterartigen Regenfällen im Norden und Osten sehnen sich viele Daheimgebliebene nach stabilem Sommerwetter. Die Wettermodelle machen diesbezüglich jedoch nicht wirklich Hoffnung: Es sieht vielmehr nach einem ständigen Wechsel zwischen kurzen, hochsommerlich warmen Episoden und deutlich kühleren, eher wechselhaften Wetterphasen aus. Aber der Reihe nach.Deutschland liegt aktuell wettertechnisch zwischen den Stühlen: Auf dem Atlantik liegt ein mächtiges Azorenhoch, Tiefdruckgebiete tummeln sich von der Nordsee über Skandinavien bis nach Russland hinein. In der kommenden Woche schickt das Azorenhoch einen Ausläufer nach Mitteleuropa, der uns vorübergehend den Sommer zurückbringt. Doch es wird sich aller Voraussicht nach nicht lange halten können. Stattdessen dürften neue Tiefs schon bald wieder Gewitter und anschließend kühlere Luft bringen.Es deutet einiges darauf hin dass dieses Wechselspiel noch eine ganze Weile weiter gehen könnte. Die grundsätzliche Großwetterlage mit Tiefs nördlich und östlich von uns sowie dem Azorenhoch, das ab und zu einen warmen Sommergruß in Form eines Ausläufers zu uns schickt, dürfte sich vorerst kaum ändern. Eine längere stabile Schönwetterphase ist also vorerst nicht in Sicht.

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André B. · 03.07.2017, 09:53

Das sieht doch im Moment nicht so schlecht aus. Klar jammert WO schon wieder, daß es ein "Schaukelsommer" wird, weil alles unter 30°C mit ein paar Wolken irgendwie nicht urlaubstauglich ist. Bis Freitag kann man aber problemlos von Sommer, teilweise von Hochsommer sprechen (Leonidas hört das sicher nicht gerne.). Und richtig kühl wird es danach sicher auch nicht. Mein Tip lautet für den Juli daher im Moment: Überwiegend warm bis sehr warm, meist südwestliche, nur teilweise westliche Anströmung, deutlich mehr Sonnen- als Regentage. Das Ding "Siebenschläfer" mit Anströmung aus Nordwest bis Nord haben wir, wenn ich mich recht erinnere, schon solange nicht mehr in voller Ausprägung gesehen, daß die Wahrscheinlichkeit für diese Wetterlage inzwischen sehr klein ist. Kann sich jemand von Euch noch an einen total verregneten Juli mit meist unter 20°C erinnern? Ich denke da an Dauerregentage mit 12°C und Morgentemperaturen von unter 5°C zurück, aber das ist schon sehr lange her, so 80er Jahre. Die Vegetation jedenfalls macht erst jetzt den ganz großen Sprung, genau feststellbar am Wachstum der Kürbispflanzen. Im Mai und Juni war es ein einziger Krampf mit dem Aufgehen von Saaten, erst jetzt, teilweise im dritten Anlauf, gehen Samen problemlos auf. Aktuell ist somit "Wachswetter". Hoffen wir mal, daß es so bleibt.

UserUnbekannt · (Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 03.07.2017, 10:14 von UserUnbekannt.)

Eben, man muss auch nicht jedes Jahr einen neuen "Jahrhundertsommer" haben. Die kommenden Tage versprechen (zumindest in den südlichen Gegenden) sommerlich zu werden. Wenn es da mal kühlere Einschübe mit Regen gibt bin ich da nicht traurig drum. Die Natur wird es dankend annehmen.
Bei dem Sonnenschein kann man(n) (oder frau) sowieso bei fast jeder Temperatur (ohne Wind) in kurzer Hose rum laufen.

Schwabenland · 03.07.2017, 11:57

(03.07.2017, 09:53)André B. schrieb: Link ist nur fuer registrierte User sichtbar. registrieren oder login.Das sieht doch im Moment nicht so schlecht aus. Klar jammert WO schon wieder, daß es ein "Schaukelsommer" wird, weil alles unter 30°C mit ein paar Wolken irgendwie nicht urlaubstauglich ist. Bis Freitag kann man aber problemlos von Sommer, teilweise von Hochsommer sprechen (Leonidas hört das sicher nicht gerne.). Und richtig kühl wird es danach sicher auch nicht. Mein Tip lautet für den Juli daher im Moment: Überwiegend warm bis sehr warm, meist südwestliche, nur teilweise westliche Anströmung, deutlich mehr Sonnen- als Regentage. Das Ding "Siebenschläfer" mit Anströmung aus Nordwest bis Nord haben wir, wenn ich mich recht erinnere, schon solange nicht mehr in voller Ausprägung gesehen, daß die Wahrscheinlichkeit für diese Wetterlage inzwischen sehr klein ist. Kann sich jemand von Euch noch an einen total verregneten Juli mit meist unter 20°C erinnern? Ich denke da an Dauerregentage mit 12°C und Morgentemperaturen von unter 5°C zurück, aber das ist schon sehr lange her, so 80er Jahre. Die Vegetation jedenfalls macht erst jetzt den ganz großen Sprung, genau feststellbar am Wachstum der Kürbispflanzen. Im Mai und Juni war es ein einziger Krampf mit dem Aufgehen von Saaten, erst jetzt, teilweise im dritten Anlauf, gehen Samen problemlos auf. Aktuell ist somit "Wachswetter". Hoffen wir mal, daß es so bleibt.

Ja kann mich noch erinnern. Juli 1996 und Juli 2011 aber nicht ganz so schlimm.

Leonidas · (Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 03.07.2017, 14:24 von Leonidas.)

Hallo,

Ich vermute das wir bis zur Mitte des Monats einen relativ "normalen" Juli erleben werden, in welchem es wie in alten Zeiten einige normal temperierte Tage geben wird, die dann aber in ein oder zwei Hitzetage münden, bevor dann mit Gewittern wieder die normale Zeit eingeleitet wird.

Niederschlagstechnisch ist da also nicht viel zu erwarten (der Osten hat eh erst mal genug).
Was ich aber vermute ist, dass sich die Wetterlage mitte Juli umstellen wird und wir dann eventuell wieder in altbekannte Hitze eintauchen.
Das klingt jetzt vielleicht an den Haaren herbei gezogen, ist aber nicht so unwahrscheinlich weil Klimawandel Dodgy

Allgemein fällt auf wie das Azorenhoch sehr oft seine Position arg nördlich/Nordwestlich eingestellt hat und besonders der Süden eine Menge von dieser Wanderung des Hochs mitbekommen hat.
Das sehen die meisten übrigens als direkten Einfluss des Klimawandels.
Die Siebenschläferregel halte ich für nicht greifend (in diesem Jahr), da die neulich berechnete Hitzewelle in der Nächsten Woche mit der Wetterlage die wir an Siebenschläfer hatten nicht übereinstimmt^^
Tja, aber Wetter wäre nicht Wetter wenn es nicht immer Überraschungen geben würde.

lg

Regensburg91 · 03.07.2017, 15:30

Ja, ich befürchte auch, dass der Juli wohl wieder wie der Juni eher zweigeteilt weitergehen wird...

Der Norden immer wieder im Einfluss von Tiefs mit meist angenehmen Temperaturen. Hier im Süden (Bayern, Baden-Württemberg, Rhein-Main-Gebiet) werden wohl die wärmeren Perioden überwiegen mit immer wieder Hitzeeinschüben. Dazu wahrscheinlich bis auf lokale Schauer weiterhin weitgehend trocken.

Sieht man sich das aktuelle ENS von GFS an, sind hier die angenehmen Läufe (<10°C in 850hPa, aktuell sind es ca. 10-11°C dort und in den Flusstälern sind bereits die 25°C wieder überschritten...) doch in der Minderheit...teilweise nähern wir uns der 20°C in 850hPa (oder überschreiten sie in manchen Läufen sogar), was am Boden lokal durchaus wieder für >35°C reichen würde...

[Bild: Link ist nur fuer registrierte User sichtbar. registrieren oder login.]
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Das sah gestern morgen noch alles viel besser aus.

Ich hoffe ja, dass die Modelle die nächsten Tage wieder einen oder auch mehrere Sprünge wieder zurück machen - ansonsten könnte es temperaturtechnisch eventuell in 2015er Regionen ansteigen... Angry

Leonidas · 03.07.2017, 17:52

Absolut Regensburg.
Das ist schon unglaublich was da teilweise berechnet und dann wieder verworfen wird.
Der Süden wird meiner Meinung nach auf jeden Fall an 2015 herankommen, wenn nicht sogar überschreiten.
Vielleicht gibt es so einen Sommer der sich zwischen 2015 und 2003 anordnet, was bei der Trockenheit in vielen Gebieten der Worst Case wäre.
Aber fakt ist: Warm und Trocken ist im gesamten Bereich Südlich des Mains, aber auch bei mir in den Tieflagen von NRW momentan wahrscheinlicher als kühl und feucht.

Lg

Regensburg91 · 03.07.2017, 18:12

(03.07.2017, 17:52)Leonidas schrieb: Link ist nur fuer registrierte User sichtbar. registrieren oder login.Absolut Regensburg.
Das ist schon unglaublich was da teilweise berechnet und dann wieder verworfen wird.
Der Süden wird meiner Meinung nach auf jeden Fall an 2015 herankommen, wenn nicht sogar überschreiten.
Vielleicht gibt es so einen Sommer der sich zwischen 2015 und 2003 anordnet, was bei der Trockenheit in vielen Gebieten der Worst Case wäre.
Aber fakt ist: Warm und Trocken ist im gesamten Bereich Südlich des Mains, aber auch bei mir in den Tieflagen von NRW momentan wahrscheinlicher als kühl und feucht.

Lg

Hoffen wir es mal dass es nicht so schlimm kommt!

Der GFS 12z Lauf geht wieder einen Schritt in die richtige Richtung. Vielleicht ist der Azorenhochkeil zu schwach und Ablegertiefs können sich immer wieder nach Mitteleuropa "reinfressen".

Mal sehen wie EZ das heut Abend sieht Wink

Grüße

Robbi · 03.07.2017, 18:51

(03.07.2017, 14:23)Leonidas schrieb: Link ist nur fuer registrierte User sichtbar. registrieren oder login.Die Siebenschläferregel halte ich für nicht greifend (in diesem Jahr), da die neulich berechnete Hitzewelle in der Nächsten Woche mit der Wetterlage die wir an Siebenschläfer hatten nicht übereinstimmt^^ Tja, aber Wetter wäre nicht Wetter wenn es nicht immer Überraschungen geben würde. lg

Hi,
wenn man nur die Wetterlage heranzieht, die wir an Siebenschläfer hatten, dann hat die Siebenschläferregel nie Recht. Wenn man allerdings den Siebenschläferzeitraum vom 27.6. bis 7.7. heranzieht, so beinhaltet der durchaus diese neuerliche Hitzewelle:

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Übrigens war der letzte Sommer ein Lehrbuchbeispiel für eine eingetroffene Siebenschläferregel. LG

Siebenschläfer: Wie wird der Hochsommer?

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