Guten Morgen,
in Summe sind dann 66 Liter/m² bei mir im Dorf zusammen gekommen aus diesem Ereignis. Der Monat Juni hat damit 172 Liter/m² gebracht, das waren etwa 265% vom langjährigen Monatsdurchschnitt (65 Liter aus 61-90). Entlang der Elbe aber kam in Lüchow-Dannenberg etwa das Doppelte zusammen, sagenhafte 120-130 Liter, weiter südlich im Landkreis 40-50 Liter. Richtige Probleme aber gab es nicht. Einige Keller waren vollgelaufen, einige Straßen überflutet für einige Zeit - die Feuerwehr hatte nicht viel zu tun.
Heute fahre ich mit Freunden zur Elbe und werde mir mal anschauen, wie sich das dort verhält. Wie wurden die Regenmenge dort aufgenommen? Dort gibt es viele geschützte Flächen, die dem Natur- und Landschaftsschutz dienen. Bin gespannt, wie sich das Verhältnis zwischen intensiv genutzter landwirtschaftlicher Fläche und Naturschutzflächen dort verhält bezüglich der Aufnahme von so hohen Regenmengen in kurzer Zeit. Ein solches Ereignis mit anhaltendem intensiven Dauerregen mit Regenmengen über 100 Liter in 36 h gibt es nur alle paar Jahrzehnte. Da kann ich nun vor Ort und zeitnah gut untersuchen und dokumentieren, was in den einzelnen Regionen zu erkennen ist. Ich denke, daraus werden sich viele Ansatzpunkte ableiten lassen können, was gut und was weniger gut ist und was man vielleicht verändern oder verbessern könnte. Und dann ist da ja auch noch die Elbe, die nun das ganze abgeleitete Oberflächenwasser aufnimmt und mit steigendem Pegel honoriert. Werde an den größeren Zuflüssen Eldena in MeckPom, Aland, Seege und Jeetzel in Niedersachsen auch Fluss-Wasserproben entnehmen, um den Eintrag von Nitraten etc. zu analysieren. Da ich aus diesen Flüssen und aus der Elbe an 3 Messstationen schon monatliche Proben seit Dezember 2016 entnommen habe, wird sich sicher eine Veränderung durch das Dauerregen-Ereignis feststellen lassen. Werde dort nun täglich Proben entnehmen (lassen). Für mich eine hoch interessante Analyse-Aufgabe.
Mein Fazit:
Das war mal wieder eine spannende Lage und wird sicher in der Nachbereitung noch sehr aufschlussreich werden. Mit meinen Einschätzungen aus der Warnkarte...
Warnkarte Vb 28.06 bis 01.07.2017.jpg (Größe: 206,32 KB / Downloads: 80)
...kam es gut hin mit den vermuteten Regenmengen und besonders auch mit den Regionen mit den Regenmengen-Schwerpunkten, fast zu gut - aber nur fast, da ich die Wirkung auf das südliche Sachsen-Anhalt und auf Thüringen überschätzt hatte. Auch durchlief das Tief etwas schneller (nach hinten heraus einen halben Tag schneller) die Warngebiete und so kam es in NW-Schleswig Holstein und in NW-Niedersachsen früher an und damit haben diese Regionen heute schon "Warnfrei".
Allen ein schönes Wochenende!