Hi,
neben den kommenden Gewitterlagen beschäftige ich mich derzeit besonders mit der Dauerregengefahr mit Hochwasserauslösung ab Mittwoch-Nacht auf Donnerstag, den ganzen Freitag lang und ggf noch länger. Inzwischen gibt es diesbezüglich Einigkeit in den Modellen, dass sich ein Tief aus dem Mittelmeerraum langsam entlang der Grenze Deutschland-Tschechien und Deutschland Polen Richtung Odermündung bewegen wird. Dabei wird die Warmluft aus Osteuropa von dem Tief angezapft und "verwertet" in Form von kräftigem Dauerregen mit eingeschobenem Starkregen und einzelnen Gewittern. Da sich nun die Modelle diesbezüglich schon einmal einig sind, geht es nun um die Höhe der Niederschläge insgesamt und wann die Spitzen liegen werden. So kann es durchaus sein, dass der Höhepunkt nicht am Donnerstag sein wird, sondern am Freitag, da dann das kleine Bodentief auch in der höheren Troposphäre wirksam wird und damit eine größere Ausdehnung bekommt und noch mehr Warmluft aus Osteuropa herum holen kann...
Nun denn, ECMWF hat heute Morgen genau so ein Szenario dargestellt und berechnet für Freitag (!) Regenmengen innerhalb von 24 Stunden (!) von 50 bis 100 Liter/m² und in ausgedehnten Regionen sogar bis 150 Liter/m². Und das auf einer Fläche im breiten Streifen von etwa Elbmündung im Westen über westlich von Berlin bis etwa nach Leipzig.
Der DWD hat diese Berechnung von ECMWF aufgegriffen und kommentiert:
Zitat:Bemerkenswert ist hier der neueste Lauf von EZMW, das in einem Streifen von der
Unterelbe über das Havelland, den westlichen Berliner Raum bis zur Leipziger
Tieflandsbucht 24-std. Niederschläge zwischen 50 und 100, großflächig auch mehr
als 100 bis etwa 150 mm Niederschlag zeigt.
Probabilistische Verfahren stützen die oben getroffenen Aussagen. COSMO-LEPS und
das EPS des EZMW zeigen hier weitgehend ähnliche Strukturen. Demnach wären
innerhalb von 24 Stunden kleinräumig und eng begrenzt 70 bis 90 mm Niederschlag
vorstellbar, wobei sich, wie weiter oben beschrieben, der Schwerpunkt der
Niederschläge verschiebt.
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Da auch der DWD dieses Szenario für realistisch oder jedenfalls nicht unrealistisch einschätzt, haben wir nun eine ungefähre Vorstellung, was sich in den nächsten 3-4 Tagen bei uns in Deutschland abspielen wird. Die Gewitter, die schon zuvor aktiv werden, kommen ja noch dazu. Da werden wir wohl einiges zu berichten haben und eine Menge Karten auszuwerten.
Hoffen wir mal, dass es nicht ganz so schlimm kommt, wie es sich derzeit abzeichnet. Denn bei Hochwasser hört der Spaß dann aber auf.
Gruß!