18.01.2017, 09:39
So Leute,
Ich hab ja gestern kurz drauf hingewiesen, daß um den 27. rum das ECMWF-Modell
eine interessante Konstellation zeigt, bei der das Azorenhoch entlang der Westseite
Skandinaviens aufkeilt und somit an dessen Ostseite noch eine geballte Ladung Kaltluft
in Verbindung mit relativ tiefem Luftdruck nach Mitteleuropa einfließen kann! Dies würde
dann folgende Temperaturverteilung in 850hpa (1500 Meter) mit sich bringen:
170117_8.png (Größe: 198,92 KB / Downloads: 295)
Nun - heute hat zwar ECMWF diese Varianten nicht verworfen, allerdings zeigt sie den
Hochdruckkeil über Mitteleuropa etwas breiter und gefestigter, womit die Kaltluft (in
Form eines klassischen Troges) einmal mehr, wieder nur nach Osteuropa einfließen kann:
170118_1.gif (Größe: 69,48 KB / Downloads: 295)
GFS zeigt diese "Trogausbildung über Osteuropa gar nicht, sondern läßt fast ganz
Europa noch im massiven Hochdruckbereich (ausgenommen der südöstliche Mittelmeer-
bereich):
170118_3.gif (Größe: 72,67 KB / Downloads: 294)
Manch einer mag vielleicht jetzt argumentieren, wieso wird hier bei Modellanalysen nicht
die Gegenwart und die Kurzfrist betrachtet, sondern gleich bei der erweiterten Mittelfrist
begonnen?
Nun, das hat eben den Grund, daß die Wetterlage der nächsten 5-7 Tage schon ziemlich
in Stein gemeißelt sein sollte, was uns auch das sehr einheitliche ENS von heute bestätigt:
170118_4.png (Größe: 28,24 KB / Downloads: 293)
Wir sehen, daß es schon von heute an in der Höhe sukzessive milder wird, und schon am
So. sollte die 850-Temp die 0-Grad Grenze erreichen - ehe sich im laufe der nächsten Woche
dann sogar in Richtung +5 Grad Bereich ansteigt. Wenn nicht - wie eben oben gezeigt, es doch
die Kaltluft aus Nordost zuvor schafft, im Trog den ECMWF zeigt - so weit nach südost vorzu-
dringen, daß auch wir noch was davon abbekommen.
In den Niederungen kann sich die Kaltluft allerdings voraussichtlich etwas länger halten - durch
Inversion/Hochnebel, wodurch auch die Schneedecke noch eine Zeit lang recht gut konserviert
werden sollte!
Erst zum übernächsten Wochenende hin sollte auch in den Niederungen die mildere Luft an-
gekommen sein (im Norden und westen Deutschlands schon einige Tage vorher), sodaß
wir uns für einige Zeit auf naßkaltes Vorderseitenwetter einstellen müßten:
170118_5.png (Größe: 25,85 KB / Downloads: 293)
Wie gesagt - dies alles nur dann, wenn nicht der Kaltluftpatzen - den ECMWF noch gestern bis ME
gezeigt hat - es doch schafft, einem Umstieg zur klassischen Atlantikkonstellation noch längerfristig
erfolgreich Widerstand zu leisten!
Noch ein kurzer Blick zum Polarwirbel:
Das schon mehrfach hier erwähnte SSW (sudden stratospheric warming) wird nach wie vor
gezeigt - mit seinem Höhepunkt (bis 0 Grad) am 30. Februar:
170118_6.png (Größe: 43,72 KB / Downloads: 293)
In der Troposphäre zeigt sich mit Februarbeginn eine Dipolähnliche Konstellation, in einer für
uns nicht sehr günstigen Lage! Kaltluftzentren weit weg im östlichen Sibirien und über Nordost-
amerika - dies würde eher dann weiter auf einen aktiven Atlantik hindeuten!
170118_7.png (Größe: 81,56 KB / Downloads: 293)
Naja - ist noch lange hin, schau'n ma mal!
lg
PS:
Noch ein Hinweis für alle, denen dies gestern vielleicht entgangen sein sollte:
"wedder_man" und "wetterleuchte" haben hier einen Link reingestellt zu einem Gastbeitrag
von "kaltwetter.com" in "wetter.com", bei dem auch eine Blick in den restlichen Verlauf des
Winters riskiert wird. Dabei werden die Begriffe "Polarwirbel", "QBO" und "Waccy-Effekt"
recht gut und für jedermann/frau sehr verständlich, erklärt. Hier nochmals der Link zu diesem
Beitrag:
Link ist nur fuer registrierte User sichtbar. registrieren oder login.
lg
Ich hab ja gestern kurz drauf hingewiesen, daß um den 27. rum das ECMWF-Modell
eine interessante Konstellation zeigt, bei der das Azorenhoch entlang der Westseite
Skandinaviens aufkeilt und somit an dessen Ostseite noch eine geballte Ladung Kaltluft
in Verbindung mit relativ tiefem Luftdruck nach Mitteleuropa einfließen kann! Dies würde
dann folgende Temperaturverteilung in 850hpa (1500 Meter) mit sich bringen:
170117_8.png (Größe: 198,92 KB / Downloads: 295)
Nun - heute hat zwar ECMWF diese Varianten nicht verworfen, allerdings zeigt sie den
Hochdruckkeil über Mitteleuropa etwas breiter und gefestigter, womit die Kaltluft (in
Form eines klassischen Troges) einmal mehr, wieder nur nach Osteuropa einfließen kann:
170118_1.gif (Größe: 69,48 KB / Downloads: 295)
GFS zeigt diese "Trogausbildung über Osteuropa gar nicht, sondern läßt fast ganz
Europa noch im massiven Hochdruckbereich (ausgenommen der südöstliche Mittelmeer-
bereich):
170118_3.gif (Größe: 72,67 KB / Downloads: 294)
Manch einer mag vielleicht jetzt argumentieren, wieso wird hier bei Modellanalysen nicht
die Gegenwart und die Kurzfrist betrachtet, sondern gleich bei der erweiterten Mittelfrist
begonnen?
Nun, das hat eben den Grund, daß die Wetterlage der nächsten 5-7 Tage schon ziemlich
in Stein gemeißelt sein sollte, was uns auch das sehr einheitliche ENS von heute bestätigt:
170118_4.png (Größe: 28,24 KB / Downloads: 293)
Wir sehen, daß es schon von heute an in der Höhe sukzessive milder wird, und schon am
So. sollte die 850-Temp die 0-Grad Grenze erreichen - ehe sich im laufe der nächsten Woche
dann sogar in Richtung +5 Grad Bereich ansteigt. Wenn nicht - wie eben oben gezeigt, es doch
die Kaltluft aus Nordost zuvor schafft, im Trog den ECMWF zeigt - so weit nach südost vorzu-
dringen, daß auch wir noch was davon abbekommen.
In den Niederungen kann sich die Kaltluft allerdings voraussichtlich etwas länger halten - durch
Inversion/Hochnebel, wodurch auch die Schneedecke noch eine Zeit lang recht gut konserviert
werden sollte!
Erst zum übernächsten Wochenende hin sollte auch in den Niederungen die mildere Luft an-
gekommen sein (im Norden und westen Deutschlands schon einige Tage vorher), sodaß
wir uns für einige Zeit auf naßkaltes Vorderseitenwetter einstellen müßten:
170118_5.png (Größe: 25,85 KB / Downloads: 293)
Wie gesagt - dies alles nur dann, wenn nicht der Kaltluftpatzen - den ECMWF noch gestern bis ME
gezeigt hat - es doch schafft, einem Umstieg zur klassischen Atlantikkonstellation noch längerfristig
erfolgreich Widerstand zu leisten!
Noch ein kurzer Blick zum Polarwirbel:
Das schon mehrfach hier erwähnte SSW (sudden stratospheric warming) wird nach wie vor
gezeigt - mit seinem Höhepunkt (bis 0 Grad) am 30. Februar:
170118_6.png (Größe: 43,72 KB / Downloads: 293)
In der Troposphäre zeigt sich mit Februarbeginn eine Dipolähnliche Konstellation, in einer für
uns nicht sehr günstigen Lage! Kaltluftzentren weit weg im östlichen Sibirien und über Nordost-
amerika - dies würde eher dann weiter auf einen aktiven Atlantik hindeuten!
170118_7.png (Größe: 81,56 KB / Downloads: 293)
Naja - ist noch lange hin, schau'n ma mal!
lg
PS:
Noch ein Hinweis für alle, denen dies gestern vielleicht entgangen sein sollte:
"wedder_man" und "wetterleuchte" haben hier einen Link reingestellt zu einem Gastbeitrag
von "kaltwetter.com" in "wetter.com", bei dem auch eine Blick in den restlichen Verlauf des
Winters riskiert wird. Dabei werden die Begriffe "Polarwirbel", "QBO" und "Waccy-Effekt"
recht gut und für jedermann/frau sehr verständlich, erklärt. Hier nochmals der Link zu diesem
Beitrag:
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lg