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Von 12.12. - 14.12. habe ich einen spontanen Kurzurlaub in einem Alpenhochtal in Graubünden/CH gemacht.
Wie kalt war es in dem 1.500 m hohen Hochtal nahe an einem Seeufer bei einer Ski-Loipe um 8:30 Uhr morgens (Der See war zu ~99% seiner Fläche dünn Eis- und darauf schneebedeckt) in +5 cm über der Schneedecke ?
Es war absolut ! windstill, aber keinerlei Nebel - auch kein Bodennebel.
In der frühen Morgenstunde, wird Waldfotografie gemacht, wenn der Nebel sanft über den Boden schwebt und die ersten Sonnenstrahlen durch das dichte Blätterdach dringen, entfaltet sich der Wald in seiner vollen Pracht. Ich erinnere mich an eine besondere Waldfotografie, die ich an einem solchen Morgen aufgenommen habe. Der Wald war von einer stillen Magie umhüllt, und alles schien für einen Moment wie ein lebendiges Gemälde. Das Licht, das durch die Blätter fällt, erzeugt ein wunderschönes Spiel von Schatten und Helligkeit. Diese zarten Lichtschnitte verleihen dem Bild eine traumhafte Tiefe. Ich kann das Rascheln der Blätter hören und die frische, klare Luft riechen, während ich versuche, diese Augenblicke festzuhalten. Das Knistern der Zweige unter meinen Füßen und das ferne Zwitschern der Vögel runden die Szenerie ab und bringen sie zum Leben.
Jeder Blick auf diese Fotografie weckt in mir nicht nur Erinnerungen an diesen besonderen Morgen, indem in den Wäldern der Waldgeist lebt, sondern auch die Sehnsucht nach der Natur. Der Wald ist mehr als nur ein Ort; er ist ein Gefühl der Verbundenheit und der Ruhe. Diese Waldfotografie erinnert mich daran, wie wichtig es ist, die natürliche Welt um uns herum zu schätzen und zu schützen.
Die aktuelle Dezembermilde hat mich mal motiviert, in die Aufzeichnungen zu schauen und ein paar Temperaturvergleiche anzustellen.
Ich habe also die T-Daten meiner Lebensjahre betrachtet und jeweils die Anzahl der Tage mit Ü20 und Ü25°C gezählt, diese dann nach Lebensjahrzehnten gemittelt. Die Daten beziehen sich auf das anhaltinische Tiefland (1972-1991) und das mittelhessische Lahntal (1992-2025).
Ergebnis:
Auffällig: Milde Tage gab es schon immer, auch wenn es inzwischen mehr geworden sind, die Zahl der Frosttage bewegt sich im Wesentlichen um die Hälfte des Monats - die Spanne reicht von 2 (1974) bis 29 (2010). Eistage gab es zwischen 0 (ebenfalls 1974) und 20 (ebenfalls 2010). Der knackige Dezember 2010 markiert in vielerlei Hinsicht den Höhepunkt und zugleich eine Zäsur: Keinen Eistag verzeichnete bis dahin nur 1974, seit 2011 kam es aber 5x vor. Auch bei der Kältesumme fällt die rapide Abnahme seit 2011 auf. Bis dahin lag die Spanne zwischen 1,8K (1974) und 112k (2010). 2015 und 2020 kamen die ersten 0K-Monate, außerdem Miniwerte in 2011 (0,8K) und 2017 (0,2K). Die 100K-Marke wurde 2x übertroffen: 2010 und 1981. Erwähnenswert noch 1996 (91K) und 1978 (76,8K). Insgesamt 6x gab es mehr als 50K, seit 2011 bislang nicht mehr. In diesem Zeitraum liegt der Dezember 2022 vorn (43,6K).
Überrascht hat mich die - auch schon "damals" - relativ geringe Zahl von Tagen mit strengem Frost, im Schnitt kamen sie (bis 2010) etwa alle drei Jahre vor (dann aber oft mehrere), seit 2011 sind sie noch seltener geworden.
Tage mit ü 15°C gab es insgesamt 4 (übrigens alle im letzten Monatsdrittel). Den Rekord hielt lange der 24.12.1977 (16,0°C), übertroffen erst vom 31.12.2022 (17,3°C).
Die meisten Tage mit ü 10°C gab es 1974 (11), 1979 (11), 1989 (11) und 2015 (14). Keine ü 10°C gab es 11x, zuletzt 2016.
Kälterekorde markieren der 31.12.1978 (-19,9°C), der 21.12.1981 (-17,5°C) und der 20.12.2009 (-19,5°C).
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ich habe erfahren, dass es in Andermatt (1.444 m, Kanton URI) in der Schweiz hohe gut 1.960 mm langjährigen Jahres-Niederschlag gibt.
Da es ja doch schon halbwegs inneralpin liegt, finde ich das erstaunlich viel !
Ich verstehe nicht ganz, warum es so derart viel ist....könnt ihr es euch evtl. erklären ? Irritieren tut mich dabei vor allem auch, dass es im nahen Reusstal etwas unterhalb, neben Andermatt ja recht oft Föhn gibt. Und das bedeutet ja eher wenig Niederschlag.
Interessant wäre auch, wieviel Jahresniederschlag es auf dem Guetsch auf knapp 2.300 m Höhe oben gibt.
Zudem soll die mittlere(!) maximale Schneedecke im Dorf Andermatt pro Jahr bei knapp 200 cm liegen !
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Was ich dagegen sehr gut verstehe, sind die sehr kalten Temperaturen in windstillen Strahlungsnächten, da es wie eine Art dreiecksförmiger, weitläufiger Talkessel ist, bei dem der "Durchgang" zur Schöllenenschlucht/ oberes Reusstal ausgesprochen eng ist.
Und andere "Ausgänge" für die schwere Kaltluft gibt es nicht.
Ich habe dort im Februar vor einigen Jahren mal -24° beim Ski-LL erlebt.
Der Herbst war normal temperiert und zu nass. Die Temperatur bewegte sich bis auf wenige warme Tage meist um das Mittel herum. Auffällig waren auch die kühlen Phasen Ende September und in der zweiten Novemberhälfte. Die Jahreszeit war eher dominiert von Hochdruck, mit nur einzelnen Tiefdruckausreißern.
Das der Herbst zu nass ausgefallen ist, ist ausschließlich dem sehr nassen September zu verdanken. Der Oktober und der November waren beide zu trocken.
Erwähnenswert wären noch die Föhnlage um den ersten Oktober die mehrere Tage anhielt und die winterliche zweite Novemberhälfte mit vier Eistagen und bis zu 14cm Schnee.
Bodenprofil von Feuchte und Temperatur fehlen, erst durch noch nicht vorhandene Sensoren und später durch die Umbauarbeiten im Oktober. Schnee gabs nur im November, deswegen hab ich das Diagramm nur im Novemberthread gepostet.
Der November war normal temperiert und zu trocken. Bis auf zwei bis drei Tage verlief der Monat eher unauffällig. Im Grunde war dieser Monat von der Temperatur zweigeteilt in eine noch relativ milde erste Hälfte und eine leicht unterkühlte und teils sehr winterliche zweite Hälfte. Mit einem Minimum von -10,5°C gabs sogar einen Stationsrekord (seit Ende Sep. 2024) da der letzte Winter so mild war, dass selbst der Januar nicht unter -10°C kam.
Niederschlag gab es nur selten, alleine der sehr nasse 02. November mit 41mm hat 63% der Monatssumme ausgemacht. Ohne diesen Tag läge der Monat nur bei 25,1mm.
Erwähnenswert wäre da noch der kräftige Föhn mit knapp 61Km/h und der Schneefall vom Abend des 24. November bis zum Mittag des 25 November als es insgesamt 12,8cm Neuschnee gab.
Hinweis: Der trockene Boden in der zweiten Novemberhälfte ist durch das gefrieren des Bodens bis unter 5cm tiefe verursacht, nicht durch direktes austrocknen.
....aktuell sind hier im Südschwarzwald runde 250 Km an Klassik- und Skating-Loipen rein auf Naturschneedecke gespurt.
Ab welchem Kalenderdatum werden es erstmals wieder 0 Km rein auf Naturschneedecke sein ?
Tipp:
Die höchste gespurte Loipe verläuft auf 1.490 m Höhe. Und dort hat es laut nahe gelegener Wetterstation aktuell 57 cm feste Schneedecke.
Das Maximum in den letzten 2 Wochen lag dort bei 85 cm.
Wetterstation in 41334 Nettetal-Kaldenkirchen (Angabe ohne Gewähr)
Witterungsbericht Monat November 2025
Temperatur:
Temperatur-Monatsmittel 7,90 °C
die höchste Maximumtemperatur 17,8 °C am 13
die mittlere Maximumtemperatur 10,6 °C
die tiefste Minimumtemperatur -1,9 °C am 22
die mittlere Minimumtemperatur 5,2 °C
Meteorologische Tage:
Eistage Monat 0
Frosttage Monat 5
Kalte Tage Monat 12
Sommertage Monat 0
heiße Tage Monat 0
Luftfeuchte:
die mittlere Luftfeuchtigkeit 88 %
tiefste Luftfeuchte während des Monats 58 % am 22
höchste Luftfeuchte während des Monats 96 % am 2
Niederschlag:
Gesamt-Niederschlagsmenge des Monats 47,8 mm
Die höchste Niederschlagsmenge pro Tag 14,0 mm am 24
Anzahl der Tage mit Niederschlag (>=0.1mm) 16 Tage
Anzahl der Tage mit Niederschlag >=5mm 3 Tage
Anzahl der Tage mit Niederschlag >=10mm 1 Tage
Luftdruck:
Monatliches Luftdruckmittel(reduziert auf NN) 1012,6 hPa
Tiefster Luftdruck während des Monat 994,0 hPa am 24
Höchster Luftdruck während des Monats 1029,0 hPa am 21
Sonnenschein:
Gesamtdauer der Sonnenstrahlung (Stunden) 19:50 Stunden