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Normale Version: Diskussionen rund um den Polarwirbel 2022/23
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(29.11.2022, 13:23)Schwabenland schrieb: Link ist nur fuer registrierte User sichtbar. registrieren oder login.@Wettergucker 93 93 93


Die harten Winter kommen immer dann wenn Krieg und Armut herrscht.......


Hallo Schwabenländle!


Gaaaaaanz ruhig ... wir reden von Wedda Wink Cool Big Grin 

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Das geht`s von der Peitsche bis zum Totalausfall ... bitte jetzt würfeln! Big Grin 


Grüße
OK verstanden.
(29.11.2022, 13:23)Schwabenland schrieb: Link ist nur fuer registrierte User sichtbar. registrieren oder login.@Wettergucker 93 93 93


Die harten Winter kommen immer dann wenn Krieg und Armut herrscht.......

Hi Schwabenland


Also eine kurze kalte Wettersituation alleine würde(!) noch lange keinen kalten Winter bedeuten. Smiley1


Grüße 43
Snow
Heinrich schrieb:...
Der Polarwirbel wird sich aber nicht so ganz erholen von den schweren Attacken. Es wird in der unteren Stratosphäre bei Dipolneigung bleiben, immer wieder mit einem Hang zum fortgesetzen Polarwirbelsplit in der untersten Etage der Stratosphäre (also im direkten Einflussbereich zur Troposphäre). Das ist Ausdruck der aktuell stattfindenden Schwächung des Wirbelsystems in der Stratosphäre. Sehr dynamisch wird die Entwicklung dadurch in der Wetterzone, also unterhalb der Stratosphäre. So könnte es zum Nikolaustag bei uns in Mitteleuropa - just in right time - zu einer erneuten Umstellung kommen von atlantischem Westwindwetter hin zu Hoch Grönland - Großbritannien, was dann bedeutet, polare Kaltluft macht sich auf den Weg zu uns. Zumindest erscheint mir das derzeit eine recht wahrscheinliche Entwicklung zu sein...

Grüßt Euch!

Der Monatswechsel steht bevor, ab morgen ist meteorologischer Winter!!!

Deshalb noch einmal in den ablebenden Herbst hinein geschaut. Heute hat sich die Stratosphäre so dargestellt unten in 100 hpa:

[attachment=44866]

Dipolneigung ausgeprägt, wie ich es mir schon gedacht hatte. Und die Neigung zum Polarwirbelsplit, ausgelöst von unten über mächtigen Hochdruck in der Troposphäre - also gänzlich ohne eine rasche stratosphärische Erwärmung (SSW) - bestätigt sich mit den laufenden Berechnungen von GFS auch heute wieder. Am Nikolaustag, also am 06.12.2022 dürfte es zu einem ausgewachsenen Polarwirbelsplit in der unteren Stratosphäre kommen. GFS berechnet für diesen Tag diese Werte:

[attachment=44867]

Ein schön ausgebildeter Split, eindeutig zwei Drehzentren, dazwischen Hochdruck, der beide Wirbel trennt.
Das geht sogar hinauf bis in die obere Stratosphäre, hier in 10 hpa am selben Tag:

[attachment=44868]

Wie gesagt, alles ohne einen Wärmeimpuls aus der obersten Stratosphäre - bis dahin!

Denn schon wenige Tage später, am 10. Dezember 22 zeigt sich dann doch ein SSW, der sich in 10 hpa so darstellt:

[attachment=44869]

Da wird es plötzlich ganz schön "warm" da oben. Diese Wärme setzt sich nach und nach auch nach unten weiter durch, aber das benötigt Zeit und eine ganze Menge Energie, z.B. in Form von vertikal ausgerichtete Schwerewellen, die aus der Troposphäre bis in die oberste Stratosphäre propagieren und dort für eine schnelle Erwärmung sorgen können, wenn dort die vorhandene Chemie angeregt wird...

Wir sprechen hier zwar über eine rasche Erwärmung (SSW), aber noch nicht von einem Ereignis, dass Auswirkung auf die untere Stratosphäre oder unser Wetter haben könnte. Ein Minor Warming aber dürfte es schon werden, immerhin.

Geht es nach GFS, dann zieht sich diese Erwärmung jedoch lange hin. Am 16. Dezember soll es da oben immer noch sehr viel Wärme geben...

[attachment=44870]

...was dann - sofern das so weiter geht - um Weihnachten herum zu einem bedeutenderen Ereignis führen könnte. Vermutlich aber kein Major Warming, also wieder ein Minor Warming, aber mit mehr Durchschlag in die tieferen Schichten der Stratosphäre. Das könnte unserem Weihnachtswetter einen erneuten winterlichen Ruck verpassen oder aber die Mildkeule herauszaubern, aber das liegt noch viel zu weit weg, um hier etwas seriöses anzudenken. Auf jeden Fall würde der stratosphärische Polarwirbel erneut geschwächt werden und käme so gar nicht in die Erholungsphase...

Und wie kommt nun der Nikolaus? Auf Schneekufen oder auf Rädern? Vermutlich mit wechselndem Unterbau, denn Schnee steht wohl in einigen Regionen an, aber ob das für Kufen ausreichen wird?

Nun gut, ab morgen ist statistischer Winter. Es könnte für die Statistik ein guter Anfang für den Dezember werden. Vielleicht wird der Dezember auch ein "Großer Weißer" oder ein kalter Gasfresser, wer weiß das schon.

Danke für alle Wetterkarten und Links dahin. Bitte mehr davon!

Meinen Gruß!
Heinrich schrieb:Und wie kommt nun der Nikolaus? Auf Schneekufen oder auf Rädern? Vermutlich mit wechselndem Unterbau, denn Schnee steht wohl in einigen Regionen an, aber ob das für Kufen ausreichen wird?

Countdown läuft bis Nikolaus: noch 6 Tage!

Da kann man ja mal die eine oder andere "Schneekarte" auf den Tisch legen. Ob diese von GEM wohl sticht für den 6. Dezember?

[attachment=44881]

Kann morgen wieder anders aussehen - oder auch nicht.

Interessant dann einige Tage später. Da wird sich wohl eine Luftmassengrenze quer über Deutschland legen. Wo genau ist noch sehr unsicher. Da bis dahin ziemlich sicher kalte Luftmassen über Deutschland liegen werden und das warme Mittelmeer sich einmischen dürfte (da dort auch die kalten Luftmassen ankommen werden), ist jedenfalls an den Temperaturgrenzen mit viel Niederschlag zu rechnen - durchaus auch sehr viel als Schnee bis in tiefe Lagen.
Ist aber alles noch sehr weit weg und daher nur eine Aufwärmszene für die Winterfans.

Ein berechnetes Szenario sieht so aus:

[attachment=44882]

Man beachte aber auch die Entwicklung des Meereises zwischen Grönland und Island. Da deutet sich wieder ein starker Zuwachs an, erinnert an letztes Jahr, nur viel früher diesmal!

Nun denn, morgen werden neue Karten ausgelegt...

Meinen Gruß!
Grüßt Euch!

Morgen ist schon Nikolaustag! Die Zeit rennt...

Die Stratosphäre zeigt sich unten in 100 hpa nahezu so, wie es GFS schon lange berechnet hatte. Ich hatte es mir ja auch so gedacht und geschrieben: dann kommt "just in the right time"... und da hatte ich nicht unrecht mit, denn heute hat es hier im Norden - und nicht nur hier - angefangen zu schneien. Jetzt bleibt der Schnee sogar liegen und es bildet sich eine dünne Schneedecke aus. Ob das bis morgen geschlossen so überlebt und der Nikolaus dann mit Kufen unterm Schlitten angereist kommt - mal sehen! Ohne wenn und aber: es sieht schon winterlich aus draußen!

Der Polarwirbel ist dann wohl doch eine ganz gute Prognosehilfe, wenn er gut und lange im voraus korrekt berechnet wurde. Morgen soll das so aussehen:

[attachment=44965]

Da erkennt man schön, was da an Power aufgebaut wurde und wie es zu Turbulenzen kommt in der unten angrenzenden Troposphäre. Ein echter Polarwirbelsplit aus der Troposphäre, ein guter Anfang für diesen Winter.

Das geht noch etwas länger so. In 5 Tagen am 10. Dezember sind da immer noch 2 getrennte Wirbel, die aber ihre Achse zueinander verändern. Das bringt uns dann arktische Kaltluft aus dem Norden und dürfte vermutlich auch zu Luftmassengrenzen führen, die eventuell bei uns in Deutschland und drumherum Gebietsweise viel Niederschlag bringen dürfte, an den Luftmassengrenzen dann auch viel Schnee. Das Mittelmeer dürfte mit von der Partie sein, so dass die Südalpen oder Ostalpen mit entsprechenden Niederschlägen im obersten Bereich rechnen müssen. Sicher in den oberen Lagen sehr viel Schnee, vielleicht aber auch alle anderen Höhenlagen?!?!

So soll der 10. Dezember stratosphärisch gestaltet sein:

[attachment=44966]

Da wird viel Energie von Nord nach Süd verfrachtet (Artic Outbreak) und es kommt zu mächtigen Turbulenzen.
Nun, solche Action verbraucht dann viel Potential und so wäre es nicht verwunderlich, wenn sich anschließend auch mal eine Erholungsphase im Polarwirbel einstellt. Das muss eigentlich auch bald mal sein, sonst verbraucht sich die Kälte viel zu schnell. GFS sieht das auch so und zeichnet die Isohypsen für den 15. Dezember dann so in die Karte:

[attachment=44967]

Das wäre dann wohl eine sich ausprägende Westwind-Wetterlage. Milder jedenfalls als die aktuelle Anströmung und mit mehr Wechsel im Wochenwettergeschehen. Da könnte sich auch noch ein Sturmtief mit einnisten, aber das nur am Rande, weil es in den Karten bisher keine Anzeichen dafür gibt (ich nichts gesehen davon)...

Nun, da sich dann der stratosphärische Polarwirbel wieder erholen kann, ist es mit Flachlandwinter nach dieser jetzt anstehenden Phase dann auch wieder vorbei. Im Bergland könnte es so lala noch ganz gut bleiben. Aber richtig Pulverschnee scheint da absehbar nicht mehr drin zu sein für die Mittelgebirge, oben in den Alpen schon viel eher.

Zum Stratosphärischen noch ein Wort: ich vermutete ja, dass es um Weihnachten herum frühestmöglich eine plötzliche stratosphärische Erwärmung geben könnte, die dann von ganz oben weiter nach unten wandert. Nach meiner Meinung kein Major Warming, nur ein Minor, aber ausreichend, um unserem Winterwetter einen kleinen Kick zu geben, so dass es doch noch nachhaltiger einwintern könnte. Tatsächlich berechnet GFS heute erstmals eine plötzliche Erwärmung ganz oben in der Stratosphäre. In 2 hpa habe ich ein Beispiel für das Forum kopiert:

[attachment=44968]

Das könnte der Anfang sein. Betonung auf "könnte", denn die Berechnungen der letzten Tage waren diesbezüglich (Temperaturen) bei GFS ziemlich unterschiedlich (hier dann aber in der mittleren Stratosphäre, oben war nix berechnet, was Erwärmung bedeuten könnte). Erwärmung von oben nach unten ist deshalb realistischer und genießt eine etwas höhere Wahrscheinlichkeit. Wir werden das weiter beobachten...

Meinen Gruß!
Danke Heinrich,
Für das Update. Leider ist nicht im ganzen Norden Winterwetter. Hier in Hannover eklige 2 Grad und Regen und Schneeregen zwischendurch. Ich hoffe es kommt wirklich zum Winterwetter. Hauptsache Schnee.
Leider auch im Südwesten noch nichts davon zu spüren.
Danke Heinrich für deine Einordnung!
Servus!


Kurz gefasst ... kommt das so, ist Regie übernehmend Südwest/West eigentlich nicht möglich und bleibt weiterhin anhaltend deutlich im Hintertreffen. Gesamt schon eine gute Zeitlänge und somit ne echt geniale Chance weiter in winterliche Fakten zu wandeln. Und das in vielen Belangen resp. gesamt gesehen ne echt kompakte Angelegenheit. Schon super heuer ...

[attachment=44969]
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Dabei aber beachten ... das würde zumeist wohl Nordwest bis Nord bedeuten! Das würde benannten Wandel forcieren so wie es sich gehört.
Also von Bergland nach unten ... wie halt (grundlegend) üblich um diese Zeit! Also nicht schimpfen und jammern, sondern in Klima gewandelten Zeiten froh sein das es derzeit so läuft wie es läuft!!! Und fern bleiben von Seiten die eine Sibirienkeukle zu uns wandern lassen!


Grüße
(05.12.2022, 20:05)Wettergucker schrieb: Link ist nur fuer registrierte User sichtbar. registrieren oder login.Servus!


Kurz gefasst ... kommt das so, ist Regie übernehmend Südwest/West eigentlich nicht möglich und beibt weiterhin anhaltend deutlich im Hintertreffen. Gesamt schon ne gute Zeitlänge und somit echt geniale Chance weiter in winterliche Fakten zu wandeln. Und das in vielen Belangen resp. gesamt gesehen ne echt kompakte Angelegenheit. Schon super heuer ...


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Dabei aber beachten ... das würde zumeist wohl Nordwest bis Nord bedeuten! Das würde benannten Wandel forcieren so wie es sich gehört.
Also von Bergland nach unten ... wie halt (grundlegend) üblich um diese Zeit! Also nicht schimpfen und jammern, sondern in Klima gewandelten Zeiten froh sein das es derzeit so läuft wie es läuft!!! Und fern bleiben von Seiten die eine Sibirienkeukle zu uns wandern lassen!


Grüße

Hi Gucker,

sollte nicht jammern sein, sondern eine Feststellung :-).
Die aktuellen Temperaturen erinnern immerhin schon deutlich mehr an Winter als die Vorjahre.

Grüße nach Bayern  97
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