Grüßt Euch!
Morgen ist schon Nikolaustag! Die Zeit rennt...
Die Stratosphäre zeigt sich unten in 100 hpa nahezu so, wie es GFS schon lange berechnet hatte. Ich hatte es mir ja auch so gedacht und geschrieben: dann kommt "just in the right time"... und da hatte ich nicht unrecht mit, denn heute hat es hier im Norden - und nicht nur hier - angefangen zu schneien. Jetzt bleibt der Schnee sogar liegen und es bildet sich eine dünne Schneedecke aus. Ob das bis morgen geschlossen so überlebt und der Nikolaus dann mit Kufen unterm Schlitten angereist kommt - mal sehen! Ohne wenn und aber: es sieht schon winterlich aus draußen!
Der Polarwirbel ist dann wohl doch eine ganz gute Prognosehilfe, wenn er gut und lange im voraus korrekt berechnet wurde. Morgen soll das so aussehen:
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Da erkennt man schön, was da an Power aufgebaut wurde und wie es zu Turbulenzen kommt in der unten angrenzenden Troposphäre. Ein echter Polarwirbelsplit aus der Troposphäre, ein guter Anfang für diesen Winter.
Das geht noch etwas länger so. In 5 Tagen am 10. Dezember sind da immer noch 2 getrennte Wirbel, die aber ihre Achse zueinander verändern. Das bringt uns dann arktische Kaltluft aus dem Norden und dürfte vermutlich auch zu Luftmassengrenzen führen, die eventuell bei uns in Deutschland und drumherum Gebietsweise viel Niederschlag bringen dürfte, an den Luftmassengrenzen dann auch viel Schnee. Das Mittelmeer dürfte mit von der Partie sein, so dass die Südalpen oder Ostalpen mit entsprechenden Niederschlägen im obersten Bereich rechnen müssen. Sicher in den oberen Lagen sehr viel Schnee, vielleicht aber auch alle anderen Höhenlagen?!?!
So soll der 10. Dezember stratosphärisch gestaltet sein:
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Da wird viel Energie von Nord nach Süd verfrachtet (Artic Outbreak) und es kommt zu mächtigen Turbulenzen.
Nun, solche Action verbraucht dann viel Potential und so wäre es nicht verwunderlich, wenn sich anschließend auch mal eine Erholungsphase im Polarwirbel einstellt. Das muss eigentlich auch bald mal sein, sonst verbraucht sich die Kälte viel zu schnell. GFS sieht das auch so und zeichnet die Isohypsen für den 15. Dezember dann so in die Karte:
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Das wäre dann wohl eine sich ausprägende Westwind-Wetterlage. Milder jedenfalls als die aktuelle Anströmung und mit mehr Wechsel im Wochenwettergeschehen. Da könnte sich auch noch ein Sturmtief mit einnisten, aber das nur am Rande, weil es in den Karten bisher keine Anzeichen dafür gibt (ich nichts gesehen davon)...
Nun, da sich dann der stratosphärische Polarwirbel wieder erholen kann, ist es mit Flachlandwinter nach dieser jetzt anstehenden Phase dann auch wieder vorbei. Im Bergland könnte es so lala noch ganz gut bleiben. Aber richtig Pulverschnee scheint da absehbar nicht mehr drin zu sein für die Mittelgebirge, oben in den Alpen schon viel eher.
Zum Stratosphärischen noch ein Wort: ich vermutete ja, dass es um Weihnachten herum frühestmöglich eine plötzliche stratosphärische Erwärmung geben könnte, die dann von ganz oben weiter nach unten wandert. Nach meiner Meinung kein Major Warming, nur ein Minor, aber ausreichend, um unserem Winterwetter einen kleinen Kick zu geben, so dass es doch noch nachhaltiger einwintern könnte. Tatsächlich berechnet GFS heute erstmals eine plötzliche Erwärmung ganz oben in der Stratosphäre. In 2 hpa habe ich ein Beispiel für das Forum kopiert:
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Das könnte der Anfang sein. Betonung auf "könnte", denn die Berechnungen der letzten Tage waren diesbezüglich (Temperaturen) bei GFS ziemlich unterschiedlich (hier dann aber in der mittleren Stratosphäre, oben war nix berechnet, was Erwärmung bedeuten könnte). Erwärmung von oben nach unten ist deshalb realistischer und genießt eine etwas höhere Wahrscheinlichkeit. Wir werden das weiter beobachten...
Meinen Gruß!