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Normale Version: Kieg: Russland gegen Ukraine
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Heinrich schrieb:...
Putins Krieg bekommt desaströse Züge, seine Einheiten befinden sich im Norden auf dem Rückzug und viele tausend tote Soldaten stehen auf den Verlustlisten...

Wir schreiben schon den 40. Kriegstag in der Ukraine.
Fürchterliche Bilder und Berichte von Gräueltaten russischer Soldaten an der ukrainischen Zivilbevölkerung wurden veröffentlicht und gehen um die Welt! Putins Sprecher widersprechen diesen Meldungen und Bildern und behaupten, die Ukrainer inszenieren das alles...

Krieg verroht, Krieg zerstört jede Moral, Krieg untergräbt jede Humanität. Es gibt keinen gerechten Krieg, keinen guten Krieg, Krieg ist immer nur schrecklich und ungerecht und gewalttätig und mörderisch. Es ist die Pflicht der ganzen Welt, Kriege immer so schnell wie möglich wieder zu beenden und alle Kriegsverbrecher hart zu bestrafen. Und das gilt nicht nur für diesen Krieg in der Ukraine sondern für alle Kriege!

Im Augenblick kann nur eine Person den Krieg in der Ukraine sofort beenden: Putin! Er persönlich trägt damit die volle Verantwortung für alles, was mit und durch diesen Krieg bisher und in Zukunft geschehen ist und geschehen wird. Wenn seine Armee und seine Soldaten, wie auch seine Söldner und seine Ministerien das Völkerrecht und die Menschenrechte nicht beachten und dagegen verstoßen, dann ist es sein (Putins) Verschulden, denn er gibt die Befehle und führt die Armee und das Land. Es gibt dafür keine Ausrede und keine Entschuldigung. Putin entehrt das ganze russische Volk und die ganze Welt. Er hat nun die Pflicht, den Krieg zu beenden!
(04.04.2022, 16:13)Heinrich schrieb: Link ist nur fuer registrierte User sichtbar. registrieren oder login.[Putin entehrt das ganze russische Volk und die ganze Welt. Er hat nun die Pflicht, den Krieg zu beenden!

Das wird er nicht. Und ich gehe auch davon aus, dass er sich niemals verantworten würde, sondern sich
vorher feige selbst aus dem Leben verabschiedet.

Der Mann ist krank, größenwahnsinnig und aus der Zeit gefallen. Wir schreiben das Jahr 2022, die Welt hat sich verändert,
daran vorbei kommt auch der kleine Möchtegern-Zar in Russland nicht.
Er ist umgeben von machtgeilen Speichelleckern. Irgendwann wird das alles vorbei sein, irgendwie, und meine Sorge ist:
wer und was kommt danach?!

Das Grauen der Bilder und Berichte lässt mich stumm werden, was erwartet uns da noch? Es ist unvorstellbar, dass das
heute noch möglich ist...diese Zeiten, dachten wir doch alle, sind vorbei.
Heinrich schrieb:
Heinrich schrieb:...
Und so scheint sich eine Kriegswende anzudeuten, denn der Nachschub auf russischer Seite für weiteres Kampfgerät, Munition und Einheiten, aber auch Verpflegung, scheint überhaupt nicht so zu funktionieren, wie man es erwarten sollte. Bei den hohen Verlusten und der (auch in Folge des Nachschubmangels) eher weiter sinkenden Kampfmoral, begeben sich immer mehr russische Einheiten in einen Stellungskrieg, was bedeutet, dass die Einheiten keinen Vormarsch mehr machen können und stattdessen das bisher eroberte Gebiet verteidigen müssen. Gleichzeitig mehren sich die Nachweise kleiner Gegenoffensiven der ukrainischen Armee, die mindestens effektive Nadelstiche sind und zu einer erhöhten Verunsicherung auf russischer Seite führen dürfte. Wenn weiter der Nachschub auf russischer Seite unterbrochen werden kann, gelangen die vorgerückten russischen Einheiten immer stärker unter Druck und drohen in Teilen zerschlagen zu werden.

Der 26. Kriegstag in der Ukraine.

Bisher sind meine Einschätzungen zur militärischen Lage offenbar nicht so schlecht gewesen. Inzwischen wird von diversen Quellen gemeldet, dass sich die russischen Einheiten an fast allen Kriegsschauplätzen in einen Stellungskampf begeben haben. Russische Geländegewinne sind nur noch die Ausnahme und dann auch nur noch von geringer Ausdehnung. Nun beginnt eine militärische Konsolidierung auf russischer Seite, was bedeutet, dass stark dezimierte Einheiten mit anderen zusammengeführt werden, um die eroberten Gebiete behaupten zu können. Eine operative Angriffskriegführung durch die russische Armee wird dadurch fast unmöglich und die Zielsetzung kann derzeit nur sein, Zeit zu gewinnen, um einen Nachschub an Einheiten und Waffen, Munition und Verpflegung in die Kampfgebiete zu organisieren. So dürften die Friedenverhandlungen mit der Ukraine nicht viel mehr sein, als eine Möglichkeit, Zeit zu gewinnen. Eine wirklich ernsthafte Verhandlung kann ich auf russischer Seite noch nicht erkennen, vielleicht werden wenigstens einige zivile Evakuierungen und humanitäre Versorgungsgarantien für die eingeschlossenen Zivilisten in diversen Städten in den nächsten Tagen vereinbart werden können, quasi als Pfand für mehr Zeitgewinn und als demonstrierte "gute Absichten".

Und bei den Ukrainern?

Auch die ukrainische Armee wird sich reorganisieren müssen, denn auch auf dieser Seite gab es hohe Verluste. Zum Verschnaufen wird man die ukrainische Armee aber nicht kommen lassen, denn die Angriffe über Kurz- und Mittelstreckenraketen aus der Luft und von der Artillerie wird von russischer Seite sicher weiter verstärkt werden. So wird der Beschuss der belagerten Städte unvermindert weiter gehen und es wird viele zivile Opfer geben. Die Frage ist aber, ob die Taktik aufgehen wird, mit dem andauernden Beschuss die Kampfmoral der ukrainischen Armee zu schwächen.

Wie wird es absehbar in den nächsten Tagen weiter gehen?

Da die russischen Einheiten am Boden allmählich in die Defensive gezwungen werden und den Vorteil der Mobilität bereits verlieren, können sich ukrainische Einheiten immer besser auf längere Zeit stehende russische Verbände einstellen und entsprechend immer effektiver attackieren. Da der Nachschub stockt auf russischer Seite, werden die Einheiten nach und nach aufgerieben, was vornehmlich durch den Verlust gepanzerter Fahrzeuge erreicht werden kann. Um die Verluste bei den russischen Einheiten besonders rasch und besonders hoch werden zu lassen, können kleinere ukrainische Einheiten (abseits der festen Frontlinien der Stellungsschlachten) mit mobilen Panzerabwehrwaffen Überraschungsangriffe durchführen und aus verschiedenen Richtungen die feststehenden russischen Einheiten überfallartig angreifen, gepanzerte Fahrzeuge ausschalten und sich schnell wieder zurück ziehen. Dazu müssen die ukrainischen Verteidigungslinien nicht geschwächt werden, es gibt mehrere zehntausend ukrainische Reservisten, die für solche Aktionen zur Verfügung stehen oder aber (sinnvoller) die Verteidigungslinien stützen können, um kampferprobte Soldaten dadurch für Spezialaufgaben frei zu machen.

Putin dagegen hat inzwischen ein viel größeres Problem bekommen, da durch den hohen Verlust an Soldaten und Kriegsmaterial es unabdingbar wird, frische Einheiten in die Ukraine zu entsenden. Doch das geht nicht so einfach, denn durch den Abzug der bisher in der Ukraine eingesetzten Einheiten aus den angestammten Standorten in ganz Russland sind diese angestammten Einheiten bereits reichlich ausgedünnt. Es bräuchte also neue Soldaten, um die Lücken an den diversen russischen Standorten aufzufüllen. Das aber würde eine Mobilmachung bedeuten und das kann Putin wegen seiner Leugnung des Kriegstatbestands nicht anordnen. So wird er abwarten müssen bis in den April hinein, denn dann erst werden die neuen Rekruten traditionell in Russland eingezogen. Dann erst werden ausgebildete Soldaten wieder in großer Zahl frei, die zusammen mit einem Anteil neuer Rekruten dann neue Kampfverbände bilden können. Eine ziemlich lange Durststrecke für die russischen Einheiten, die bereits in der Ukraine sind und sich inzwischen mit einem Stellungskrieg konfrontiert sehen. Bis dahin kann viel passieren und es spricht einiges dafür, dass viele russischen Einheiten verloren gehen könnten. Ob Putin diese billigend opfert um dann im April eine neue Offensive zu starten, scheint nicht mal so abwegig, wenn man bedenkt, wie gleichgültig ihm Opfer bisher waren. Er wird das dann irgendwie argumentieren, so wie bisher auch.

Gleichwohl kann Putin den Krieg nicht dauerhaft vor seinem Volk verheimlichen. Das weiß er ganz sicher auch. Er wird sich bestimmt schon einen Plan B oder C gemacht haben, wie er das dem Volk beibiegen wird...

Der 52. Kriegstag in der Ukraine, es will kein Ende nehmen...

Es erschüttert mich, dass es einfach keine Friedensinitiative durch Putin gibt. Was ich oben im Beitrag vom 21. März geschrieben habe ist heute Realität. Die russischen Streitkräfte haben den Norden der Ukraine fluchtartig verlassen und sortieren sich neu hinter der russischen Grenze. Im Osten der Ukraine werden nun alle verfügbaren Kräfte zusammengezogen und es steht ein neuer Angriff bevor, der von Osten und Süden her ukrainisches Gebiet erobern soll...

In Russland wurde die Rekrutierung junger Soldaten Anfang April forciert. Die Rekruten des Vorjahres werden dadurch frei für den Einsatz im Kriegsgebiet und für die Logistikaufgaben im russischen Inland für diesen Krieg. Die zerschlagenen oder stark angeschlagenen Einheiten, die aus dem Norden der Ukraine abgezogen wurden, werden nach und nach neu strukturiert, aufgefüllt mit neuen Soldaten, aufgerüstet mit neuen Waffen. Das geht nicht von heute auf morgen, aber die Zeit spielte in dieser Phase bis jetzt für Putin. Die getöteten und verletzten Soldaten zu ersetzen dürfte nicht so schwer sein, jedoch ist der Verlust an Waffen und schwerem Gerät nur mit erheblichem Aufwand auszugleichen - und mit einem Aderlass an allen russischen Militärstandorten von Westrussland bis zum äußersten Osten des Riesenreiches. Das alles benötigt mehr Zeit und eine gewaltige logistische Planung. So wird Putin - wenn er nicht das nächste Desaster heraufbeschwören will - noch einige Tage warten müssen mit seinem Großangriff aus dem Osten und Süden der Ukraine. Doch nun beginnt die Zeit wieder gegen Putin zu laufen, denn die ukrainische Armee hat inzwischen die Verteidigungslinien zum Osten und Süden hin schon gut aufgebaut und verstärkt diese weiter - nun auch mit neuen militärischen Waffen aus dem Westen. Je länger die Vorbereitung der russischen Streitkräfte benötigt, umso stärker wird die Befestigung der Verteidigungslinien der ukrainischen Armee werden. Das bedeutet im Ergebnis, dass immer mehr russische Soldaten benötigt werden für eine erfolgreiche Angriffsoperation. Und da sind enge Grenzen gesetzt, denn Putin hat aktuell nicht viel mehr als 200.000 Soldaten zur Verfügung, wovon rund 50.000 sich noch in der Phase der Neustrukturierung und Neubewaffnung befinden. So hätte er für eine kurzfristige Angriffsstrategie derzeit nur rund 150.000 Soldaten maximal zur Verfügung. Auf ukrainischer Seite stehen an den Verteidigungslinien rund 300.000 Soldaten. Trotz der waffentechnischen Überlegenheit würde ein Angriff ohne die 50.000 Soldaten in Neustruktur einem geplanten Desaster gleichkommen, denn die Verluste wären extrem hoch und schnell unterschreitet die Sollzahl an Waffen und Soldaten das mindestens Notwendige für die Eroberung und Sicherung von großen ukrainischen Gebieten...

So wird es vermutlich - wegen der Ungeduld bei Putin und seiner Not endlich Erfolge zu erreichen - zu einer sehr starken Konzentration seiner Einheiten kommen, die mit geballter Kraft einen Vorstoß aus der Mitte der Ostukraine auf die ukrainischen Verteidigungslinien westlich davon führen werden. Ein Angriff aus dem Norden der Ostukraine nach Westen oder Süden hin erscheint wenig sinnvoll und schon aufgrund der schlechten Infrastruktur in diesem Gebiet kaum erfolgsversprechend. Zwar hat man auf Satellitenbildern im Norden der Ostukraine längere Militärkonvois gesichtet mit rund 800 Militärfahrzeugen (davon rund 350 Kampfpanzer), doch diese bewegen sich offenbar mehr nach Süden, also in Richtung Mitte der Ostukraine. Dort dürften die Einheiten konzentriert werden für einen massiven Vorstoß nach Westen.

Eine zweite Option ist ein paralleler Vorstoß aus dem Süden der Ostukraine durch russische Einheiten, die über die Krim vorgedrungen sind. Mit diesem parallelen Angriff würden viele ukrainische Einheiten gebunden werden, die dann für den Hauptvorstoß nicht zur Verteidigung zur Verfügung stehen könnten.

Doch auch hier gilt, dass der Angreifer eine deutliche Übermacht haben muss, um nicht zu scheitern. Für die russischen Operationen ist es bedeutsam, die Luftüberlegenheit über der Krim und dem angrenzenden Seegebiet zu erhalten. Nur mit dieser Überlegenheit kann verhindert werden, dass der entscheidende Nachschub für die anstehende russische Offensive aufrecht erhalten werden kann. Man bedenke: aller Nachschub für die russischen Kräfte im Süden der Ukraine wird über die Krim realisiert, und hier gibt es drei entscheidende Schwachpunkte: vorne an die neue große Brücke im Osten der Krim, ohne sie geht im Süden nichts mehr! Dann die Luftüberlegenheit durch die russische Marine im Schwarzen Meer vor Odessa. Und schließlich die wenigen größeren Brücken von der Krim auf das ukrainische Festland.

Und mit diesem Hintergrund lässt sich nun die Zerstörung des russischen Flaggschiffs einordnen, denn dieses Schiff war ganz überwiegend der Garant für die Luftüberlegenheit der Krim und der Küstenlinien. Es gibt dafür kein Ersatz-Schiff! Und das bedeutet, dass für ukrainische Drohnen oder Kampfhubschrauber sogar der Weg bis zur großen Brücke im Osten der Krim nicht mehr vollständig versperrt wäre. Die Zerstörung dieser einen Brücke würde Russland in größte Not versetzen können und die Offensivpläne sehr stark gefährden können. Bei einem ukrainischen Gegenschlag auf den Süden und Südosten würden viele russischen Einheiten von der Versorgung abgeschnitten und isoliert werden. Es würde zum Desaster kommen für Putins Armee, denn wenn parallel der Hauptvorstoß seiner Streitmacht aus der Mitte der Ostukraine nach Westen geführt wurde, dann verschließt sich durch einen gezielten Gegenangriff der ukrainischen Armee auf den Süden und Südosten der Front in der Folge auch der Rückraum in der Ostukraine, da diese dann aus Süden her unter ukrainisches Feuer geraten würde. Es würde die Zerschlagung der Hauptstreitmacht der russischen Armee zur Folge haben...

Alles ist natürlich nur strategische Spekulation von mir, so wie es auch am 21. März war.

Was die ukrainische Armee nun dringend benötigt, sind schwere Waffen für strategische Gegenoffensiven. Panzer und Haubitzen, aber auch Hubschrauber und Drohnen. Ohne diese Option wird die Offensive der russischen Streitkräfte irgendwann auch zum Erfolg führen, wenn Putin nur immer wieder frische Kräfte und Material nachführen kann.

Kurzfristig sind solche Waffen nicht einfach so verfügbar in dem Umfang, wie es benötigt würde. Entscheidend aber wären ganz kurzfristig Waffen, die es ermöglichen, die große Brücke im Osten der Krim zu zerstören. Die Reichweite müsste also 250 km überschreiten, was einige Drohnen schaffen oder aber bestimmte Raketenarten. Durch den Verlust des Flaggschiffes ist die russische Flugabwehr zwar nicht blank, aber entscheidend geschwächt und voller Lücken. Man wird sich beeilen, das zu ändern...
Putin will keinen Frieden, er will den Sieg. Da kommen noch heftige Zeiten auf die Ukraine, die EU und auch uns zu. Das wird nicht in einem Montat vorbei sein, damit werden wir alle noch Jahre "beschäftigt" sein. Ich fürchte nur dass Putin/Russland noch weiter gehen werden......Giftgas.....taktische Atomwaffen......."lustige" Zeiten.  Erst Corona, jetzt das Drama.......die Zeitenwende ist da, mal abwarten wohin sie uns Alle führt.

Gruß Patricia (die inzwischen fast froh ist dass sich keine Enkelkinder ankündigen, schlimm genug was meine Kids erleben müssen, ich hab ja einen großteil meines Lebens hinter mir ;- )
Heinrich schrieb:...So wird es vermutlich - wegen der Ungeduld bei Putin und seiner Not endlich Erfolge zu erreichen - zu einer sehr starken Konzentration seiner Einheiten kommen, die mit geballter Kraft einen Vorstoß aus der Mitte der Ostukraine auf die ukrainischen Verteidigungslinien westlich davon führen werden. Ein Angriff aus dem Norden der Ostukraine nach Westen oder Süden hin erscheint wenig sinnvoll und schon aufgrund der schlechten Infrastruktur in diesem Gebiet kaum erfolgsversprechend. Zwar hat man auf Satellitenbildern im Norden der Ostukraine längere Militärkonvois gesichtet mit rund 800 Militärfahrzeugen (davon rund 350 Kampfpanzer), doch diese bewegen sich offenbar mehr nach Süden, also in Richtung Mitte der Ostukraine. Dort dürften die Einheiten konzentriert werden für einen massiven Vorstoß nach Westen.

Eine zweite Option ist ein paralleler Vorstoß aus dem Süden der Ostukraine durch russische Einheiten, die über die Krim vorgedrungen sind. Mit diesem parallelen Angriff würden viele ukrainische Einheiten gebunden werden, die dann für den Hauptvorstoß nicht zur Verteidigung zur Verfügung stehen könnten.

Doch auch hier gilt, dass der Angreifer eine deutliche Übermacht haben muss, um nicht zu scheitern...

Tag 71 des Krieges in der Ukraine.

Die militärische Lage erscheint festgefahren. Die russischen Truppen haben entgegen der militärischen Vernunft versucht, von Norden der Ostukraine nach Süden vorzustoßen (siehe oben im Zitat fettmarkierter Text). Das konnte eigentlich nur in die Hose gehen, denn es war vorherzusehen, dass es auf diesem Weg enorme Verluste auf russischer Seite geben wird. In der Folge ist der Vorstoß aus dieser Richtung zum Erliegen gekommen und der ukrainischen Armee gelang es bereits, einige Gebiete wieder zurück zu erobern. Man verliert leicht den Überblick, da man mit den Stadtnamen eigentlich nichts anfangen kann, da bei uns praktisch gänzlich unbekannt und eher alles "Zungenbrecher". Deshalb hier eine aktuelle Karte der militärischen Lage vom britischen Geheimdienst, Stand gestern 04.05.2022:

[attachment=42857]
Quelle ZDF Online

Gezeigt werden die Stoßrichtungen der russischen und ukrainischen Einheiten und die Gebiete, die durch die russische Armee aktuell besetzt oder umkämpft sind.

Eine weitere Karte findet sich beim Tagesspiegel, die täglich aktualisiert wird. Hier werden auch die Gebiete gezeigt, die von den Ukrainern wieder zurück erobert wurden (blau unterlegt).

[attachment=42858]

In diese Karte von heute 05.05.2022 habe ich ein paar schwarze Kreise zugefügt. Zum Beispiel unten rechts der Kreis, der die neue Brücke von der Krim zum russischen Festland markiert. Die anderen schwarzen Kreise zeigen die militärisch wichtigen neuralgischen Punkte, die für den Nachschub der russischen Einheiten außerordentlich wichtig sind. An diesen Markierungen finden sich entweder unersetzbare Brücken oder Knotenpunkte von Bahn und Fernstraßen, auf denen neue militärische Einheiten nachgeführt werden und der wesentliche Nachschub an Munition, technischer Ausrüstung, Lebensmittel und Treibstoffe. Ganz oben im Bild auf russischem Gebiet befinden sich wichtige Munitions- und Treibstoffläger der russischen Armee. Diese wurden bereits von den Ukrainern teilweise zerstört - das heißt durch Angriffe auf russischem Gebiet, was dann bedeutet, dass der Krieg auch russischen Boden erreicht hat.

Aktuell kommen die russischen Einheiten nicht mehr weiter voran, die ukrainischen aber auch nicht. Bemerkenswert erscheint mir aber, dass sich im Norden offenbar eine ukrainische Offensive andeutet, die vermutlich darauf abzielt, die bereits nach Süden vorgerückten russischen Truppen vom Nachschub aus dem Norden abzuschneiden. Das würde die russischen Einheiten zwingen, nach Osten auszuweichen und bereits besetzte Gebiete wieder frei zu geben. Sollte das der ukrainischen Armee gelingen, würde sich die russische Armee erneut in Rückzuggefechte wiederfinden, wie bereits aus der Lage bei Kiew. Aber das ist mal wieder spekulativ.

Dennoch kann man feststellen, dass die russische Armee mit den rund 150.000 Soldaten und dem ganzen schweren Waffen es bisher nicht schafft, den ukrainischen Widerstand zu durchbrechen. Auf beiden Seiten gibt es sehr hohe Verluste, auf russischer Seite sogar katastrophal hohe Verluste. Es ist nicht so schwer hochzurechnen, wann die Mindeststärke für erfolgreiche Angriffe auf russischer Seite unterschritten wird. Ich gehe davon aus, dass die Schwelle schon in einer Woche unterschritten wird und damit keine weiteren Gebietsgewinne mehr möglich werden. Stattdessen würden sich die russischen Einheiten in einen langwierigen Stellungskrieg begeben müssen, für den sie nicht optimal vorbereitet und ausgerüstet sind. Es bahnt sich ein erneutes russisches Desaster an.

Das wird Putin und sein Generalstab jedoch auch erkennen und wissen, dass über die bisherige "begrenzte militärische Operation" die Gebiete in der Ukraine nicht gehalten werden können. Ich vermute daher, dass am oder unmittelbar nach dem 09. Mai (Befreiungstag von den Nazis 1945) offiziell der Krieg gegen die Ukraine erklärt werden dürfte und damit eine allgemeine Mobilmachung in Russland angeordnet würde. Nur mit dieser Maßnahme hat Putin noch eine Chance, über konventionelle Kriegsführung die Ostukraine und die Krim unter russischer Herrschaft zu halten. So jedenfalls schätze ich das heute ein aufgrund der Entwicklungen der letzten zwei Wochen.

Man kann nur hoffen, dass Putin zur Vernunft kommt und endlich den Krieg beendet. Mehr als Hoffen kann man leider kaum...
Heinrich schrieb:...Das wird Putin und sein Generalstab jedoch auch erkennen und wissen, dass über die bisherige "begrenzte militärische Operation" die Gebiete in der Ukraine nicht gehalten werden können. Ich vermute daher, dass am oder unmittelbar nach dem 09. Mai (Befreiungstag von den Nazis 1945) offiziell der Krieg gegen die Ukraine erklärt werden dürfte und damit eine allgemeine Mobilmachung in Russland angeordnet würde. Nur mit dieser Maßnahme hat Putin noch eine Chance, über konventionelle Kriegsführung die Ostukraine und die Krim unter russischer Herrschaft zu halten. So jedenfalls schätze ich das heute ein aufgrund der Entwicklungen der letzten zwei Wochen.

Über 4 Monate dauert nun schon der Krieg in der Ukraine. Auf beiden Seiten sind viele tausend Soldaten getötet worden, tausende Zivilisten in der Ukraine leben nicht mehr...

Putin hat keine Generalmobilmachung ausgerufen. Dennoch hält seine Armee die bisher besetzten Gebiete. Der Vormarsch ist nach wie vor nur sehr langsam. Die beiden Armeen reiben sich in Stellungskämpfen auf. Das Übergewicht der russischen Seite durch deutlich umfangreichere Militärgüter ist insbesondere bei der Artillerie und den Kurz- und Mittelstreckenraketen für die Ukrainer ein großes Problem. Da kann die ukrainische Armee nicht viel entgegen setzen, die Verluste wachsen bei den Ukrainern stetig an. Das wirkt sich auf Dauer auch auf die Kampfmoral aus, die mit der Länge der Kriegsdauer sinken dürfte. Im Süden gab es eine kleine Gegenoffensive der Ukrainer, die etwas Landgewinn gebracht haben. Auch im Norden konnten die Ukraine kleine Erfolge erzielen. Doch im Saldo hat die russische Armee in den letzten Wochen mehr Erfolge erringen können, was Gebietsgewinne angeht.

Allerdings ist der Preis dafür extrem hoch. Rund 50% der russischen Einheiten im Donbas sind bereits aufgerieben worden, so die westlichen Geheimdienste. Sollten die Ukrainer mit Hilfe der westlichen Waffenlieferungen weiter standhalten, dann droht der russischen Armee absehbar die Unterschreitung der notwendigen Anzahl von Soldaten und Kriegsmaterial, um die sehr lange Front absichern und halten zu können. Jedenfalls mit den bisher mobilisierten Einheiten und mit den bisher eingesetzten Waffen. Putin verkündet bereits die Fertigstellung von Wunderwaffen zum Herbst/Jahresende hin. Das erinnert irgendwie...

Was jetzt wohl entscheidend wird, ist die Frage, ob die westlichen Waffen, insbesondere die schweren Haubitzen und Raketenwerfer, wie auch die Luftabwehrsysteme, geeignet sind, dem Krieg eine Wende zu geben. Die überragende Reichweite der deutschen Haubitze 2000 mit 80 km und die außergewöhnlich hohe Treffsicherheit erlauben den Ukrainern, aus dem sicheren Rückraum heraus die feindlichen Stellungen auszuschalten. Darauf wird die russische Aufklärung ganz besonderes Augenmerk haben und gezielt Raketen auf die westlichen Haubitzen abfeuern wollen, vermutlich vorwiegend über die Schwarzmeer-Flotte. Ohne entsprechende Luftabwehr werden die Haubitzen rasch ausgeschaltet werden können. Das aber wissen auch die Ukrainer und nehmen bereits die Schwarzmeer-Flotte ins Visier und bringen westliche Luftabwehrsysteme in Stellung. Man kann nur hoffen, dass die russische Aufklärung diese ganzen Manöver nicht frühzeitig erkennt...

Noch gravierender dürften aber die amerikanischen Haubitzen werden, die eine Reinweite von 300 km aufweisen bei sehr hoher Treffsicherheit. Diese Waffen sollen geliefert werden, so Biden. Gegen solche Waffen könnte sich die russische Armee kaum wehren und würde an allen Frontabschnitten schlimme Verluste hinnehmen müssen. Mit dieser Artillerie würde auch die Brücke zur Krim problemlos getroffen werden können und alle Nachschubwege!

Bedenkt man dann noch, dass gleichzeitig der Materialschwund auf russischer Seite sich ungebremst fortschreibt, dann wird Putin wohl bald nicht mehr um die Generalmobilmachung herum kommen, was dann auch bedeutet, dass Kriegswirtschaft angeordnet wird, also Produktion von Kriegsmaterial bekommt höchste Priorität. Man muss damit rechnen, was dann bedeutet, dass der Krieg noch sehr lange dauern kann. Putin wird nicht aufgeben wollen, er fühlt sich überlegen und will es allen noch einmal zeigen, was er drauf hat. So schätze ich es ein.

Mach mal jemand Frieden bitte!
Heinrich schrieb:...Bei einem ukrainischen Gegenschlag auf den Süden und Südosten würden viele russischen Einheiten von der Versorgung abgeschnitten und isoliert werden. Es würde zum Desaster kommen für Putins Armee, denn wenn parallel der Hauptvorstoß seiner Streitmacht aus der Mitte der Ostukraine nach Westen geführt wurde, dann verschließt sich durch einen gezielten Gegenangriff der ukrainischen Armee auf den Süden und Südosten der Front in der Folge auch der Rückraum in der Ostukraine, da diese dann aus Süden her unter ukrainisches Feuer geraten würde. Es würde die Zerschlagung der Hauptstreitmacht der russischen Armee zur Folge haben...

Alles ist natürlich nur strategische Spekulation von mir, so wie es auch am 21. März war...

Vor 3,5 Monaten am 16. April geschrieben, inzwischen ist die Gegenoffensive Realität - tatsächlich im Süden. Zwei wichtige Brücken wurden bereits durch ukrainische Angriffe (westliche Haubitzen und Raketenwerfer) zerstört, der russische Nachschub ist im Süden bereits schwer angeschlagen, eine der russische Armeen scheint sogar kurz vor der Einkesselung durch ukrainische Truppen zu stehen...

Das wird Putin nicht gefallen, denn es droht ein schwerer militärischer Rückschlag und die Krim könnte auf Sicht fallen. Das kann Putin nicht zulassen. Er wird reagieren müssen und wird weitere Truppen in die Ukraine schicken müssen - und zwar eine richtige Streitmacht und sehr viel militärisches Gerät, denn die ukrainische Gegenoffensive umfasst nahezu 500.000 Soldaten und inzwischen eine schon ganz beachtliche Anzahl westlicher Militärtechnik, die der aktuell vorhandenen russischen Technik deutlich überlegen ist. Wenn die Krim fällt, dann fällt auch Putins Kartenhaus. Folglich wird Putin alles einsetzen, um das zu verhindern. Das russische Volk wird dann wohl irgendwann auch erwachen aus dem russischen Großmachttraum, denn es sind die Söhne und Töchter und Väter und Mütter, die in diesem Krieg sterben, weil es der Herrscher Putin ohne Skrupel angeordnet hat. Die beiden größten Armeen Europas treffen aufeinander und zerreiben sich gegenseitig. Es wird schlussendlich keinen Sieger geben, nur Verlierer und unzählige Kriegstote, Verletzte, Traumatisierte, Waisen und Witwen und obendrauf noch verbrannte Erde...

Frieden scheint weiter weg zu sein als jemals zuvor in diesem Krieg.
Wer beten mag und kann, möge das bitte tun - vor allem für die Opfer auf beiden Seiten!
Und mir graut es davor, wenn dieser Krieg auch noch bis in den Winter gezogen wird, und Coronaverordnungen, neuer Impfzwang fürs Volk und ähnliches dazu kommt, mit der nicht zu vergessenden steigenden Inflation und Warenknappheit.....da kann man nur sagen, zieht euch im Winter warm an!
Heinrich schrieb:
Heinrich schrieb:...Bei einem ukrainischen Gegenschlag auf den Süden und Südosten würden viele russischen Einheiten von der Versorgung abgeschnitten und isoliert werden. Es würde zum Desaster kommen für Putins Armee, denn wenn parallel der Hauptvorstoß seiner Streitmacht aus der Mitte der Ostukraine nach Westen geführt wurde, dann verschließt sich durch einen gezielten Gegenangriff der ukrainischen Armee auf den Süden und Südosten der Front in der Folge auch der Rückraum in der Ostukraine, da diese dann aus Süden her unter ukrainisches Feuer geraten würde. Es würde die Zerschlagung der Hauptstreitmacht der russischen Armee zur Folge haben...

Alles ist natürlich nur strategische Spekulation von mir, so wie es auch am 21. März war...

Vor 3,5 Monaten am 16. April geschrieben, inzwischen ist die Gegenoffensive Realität - tatsächlich im Süden. Zwei wichtige Brücken wurden bereits durch ukrainische Angriffe (westliche Haubitzen und Raketenwerfer) zerstört, der russische Nachschub ist im Süden bereits schwer angeschlagen, eine der russische Armeen scheint sogar kurz vor der Einkesselung durch ukrainische Truppen zu stehen...

Das wird Putin nicht gefallen, denn es droht ein schwerer militärischer Rückschlag und die Krim könnte auf Sicht fallen. Das kann Putin nicht zulassen. Er wird reagieren müssen und wird weitere Truppen in die Ukraine schicken müssen - und zwar eine richtige Streitmacht und sehr viel militärisches Gerät, denn die ukrainische Gegenoffensive umfasst nahezu 500.000 Soldaten und inzwischen eine schon ganz beachtliche Anzahl westlicher Militärtechnik, die der aktuell vorhandenen russischen Technik deutlich überlegen ist. Wenn die Krim fällt, dann fällt auch Putins Kartenhaus. Folglich wird Putin alles einsetzen, um das zu verhindern. Das russische Volk wird dann wohl irgendwann auch erwachen aus dem russischen Großmachttraum, denn es sind die Söhne und Töchter und Väter und Mütter, die in diesem Krieg sterben, weil es der Herrscher Putin ohne Skrupel angeordnet hat. Die beiden größten Armeen Europas treffen aufeinander und zerreiben sich gegenseitig. Es wird schlussendlich keinen Sieger geben, nur Verlierer und unzählige Kriegstote, Verletzte, Traumatisierte, Waisen und Witwen und obendrauf noch verbrannte Erde...

Frieden scheint weiter weg zu sein als jemals zuvor in diesem Krieg.
Wer beten mag und kann, möge das bitte tun - vor allem für die Opfer auf beiden Seiten!

Grüßt Euch!

Es ist soweit: das russische Militär wird auf breiter Front zurückgeworfen: Im Norden, im Osten und im Süden!

Die Einkesselung von rund 20.000 russischen Soldaten im Süden scheint Fakt zu sein. Es ist nur noch eine Frage der Zeit, wann diese Einheiten kapitulieren werden, denn sie können nirgends mehr hin...

Die russische Armee - so jedenfalls lässt es sich aus den wenigen einigermaßen vertrauenswürdigen Quellen entnehmen - scheint in die Phase panischen Rückzugs über zu gehen. Die Lufthoheit der Russen ist gebrochen, der Nachschub stark unterbrochen, die Moral bei den russischen Soldaten im tiefsten Keller. Unzählige Militärfahrzeuge wurden ohne Beschädigung einfach zurückgelassen, darunter nicht nur gepanzerte Fahrzeuge, auch zigmillionen teure Aufklärungsfahrzeuge. Das riecht nach einem militärischen Desaster der russischen Armee und ein Ende ist im Moment nicht absehbar...

Die ukrainische Armee muss nun aber aufpassen, sich nicht zu sehr in der Fläche zu strecken, denn dann wird sie verwundbar. Taktisch und strategisch scheint aber die ukrainische Militärführung bestens aufgestellt zu sein. Damit hat sie einen entscheidenden Vorteil gegenüber der militärischen Führung der russischen Armee. Das ist aber nur eine Momentaufnahme. Der Weg bis zur Krim ist noch ein sehr weiter und das wird so oder so noch viele Menschenleben kosten...

Für Putin wird es nun allerdings brenzlig! Er wird alles in diesen Krieg werfen, was er aufbringen kann, denn seine Macht steht und fällt mit dem Erfolg oder Misserfolg in der Ukraine. Wir sollten nicht euphorisch werden, wegen der inzwischen schon ganz erheblichen Flächengewinne der Ukrainer. Putin hat als letzte Notlösung immer noch den "roten Knopf". Geht alles zu schnell, im Sinne von "gegen Putin", dann traue ich diesem Menschen so ziemlich alles zu. Etwas langsamer wäre also in letzter Konsequenz tatsächlich besser, denn der Widerstand in Russland gegen Putin braucht etwas Zeit. Es regt sich schon was, aber Putin sitzt fest im Sattel. Man wird ihm erst sein Pferd scheu machen müssen, sonst wird das nix.

Ich hoffe, ich betrachte das alles nicht zu sehr aus der militärischen Brille. Denn am Ende gibt es bei Kriegen nie einen Gewinner, nur Verlierer!

Meinen Gruß!
Wir schreiben den 3. Oktober, wir hier in Deutschland feiern die friedliche Wiedervereinigung, in der Ukraine tobt der Krieg!

Putin hat gerade erst die ost- und südukrainischen Gebiete annektiert, begründet mit einem Referendum, welches diesen Namen nicht verdient. Und Putin hat letzte Woche die Teilmobilmachung angeordnet. Es blieb ihm nichts anderes übrig, denn die ukrainische Armee ist auf dem Vormarsch und wirft die russische Armee immer weiter zurück. Im Norden gab es erhebliche Gebietsgewinne, die ganze Ostfront wackelt, und heute ist auch noch der Durchbruch im Süden gelungen, wo 20.000 russische Soldaten in die Enge getrieben wurden und wie in einem Kessel festsitzen. Die russische Armee befindet sich in wichtigen Teilen in Auflösung und es kommt zu panikartiger Flucht, wobei wichtigstes Militärgut in gutem Zustand zurückgelassen wurde und wird.

Für Putin und die russische Militärelite ist das alles höchst beschämend, denn man wird früher oder später dem russischen Volk erklären müssen, in welche Führungshände die 300.000 Reservisten aus der Teilmobilmachung geschickt werden und was das alles mit einer "Spezialoperation" (am offen Herzen?) zu tun haben soll. Für Putin stellt sich schon bald die Frage, wie er die Ukrainer noch aufhalten soll, die der russischen Militärführung taktisch und strategisch hoch überlegen zu sein scheint. Die Waffenlieferungen aus dem Westen scheinen zudem sehr effektiv eingesetzt zu werden und fügen der russischen Armee extrem hohe Verluste zu. Die Krim wurde bereits mehrfach gezielt durch Raketen schwer getroffen, viele wichtige Brücken und Knotenpunkte für den russischen Nachschub sind nachhaltig zerstört worden. Bis die 300.000 Reservisten in relevanter Anzahl gut ausgerüstet und bewaffnet und vor allem trainiert in die Schlacht geschickt werden können, vergehen noch einige Monate. In der Zwischenzeit droht eine militärische Katastrophe nach der anderen und weite Teile der gerade erst annektierten Gebiete werden von den Ukrainern zurück erobert...

Putin bleibt beinahe nur noch das Drohen mit nuklearen Waffen gegen die Ukraine. Er hat es auch schon deutlich und mehrfach angedroht und androhen lassen. Je weiter die Lage sich gegen ihn wendet, umso stärker werden diese Drohungen wohl werden - bis nichts mehr geht oder er von heute auf morgen seinen Thron verlassen muss...

Sollte Putin aus purer Verzweiflung oder aus Wahnsinn dann doch die Atomkarte ziehen, dann wird es vermutlich die Nutzung taktischer Nuklearmunition sein. Denn die kleinste Atombombe in seinem Arsenal ist schon 10 Megatonnen stark. Sie würde ausreichen, um z.B. Kiew weitgehend zu zerstören. Das würde zu einem kontinentalen Atomkrieg führen. Das kann auch Putin nicht wollen. Für das Gefechtsfeld sind solche Atombomben auch nicht brauchbar, weil sie alle Kriegsparteien gleichermaßen töten würden und keine Gefechtsvorteile bringen können. Es gibt aber auch Nuklearmunition, die mit der Artillerie verschossen werden könnte, ja sogar Gewehrmunition mit nuklearer Leuchtmunition gehört in das Arsenal taktischer Nuklearwaffen. Letztere wurden von den USA im Irakkrieg eingesetzt, sie sollte Bunker zerstören und schwere Panzerungen durchschlagen... Ich weiß nicht, ob Putin über solche spezielle Munition verfügt, aber es dürfte recht wahrscheinlich sein, dass dies so ist. Natürlich wäre der Einsatz solcher Munition ein schlimmer Verstoß gegen das Kriegsvölkerrecht, da dadurch die zivile Bevölkerung gnadenlos mit getötet werden würde oder schwer erkranken würde. Krieg ist perfide und wird es umso mehr, je länger er dauert und je mehr Opfer es gegeben hat. Ich wünschte, man könnte dem ganzen Treiben sofort ein Ende bereiten und einen dauerhaften Frieden schaffen...
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