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Normale Version: Zwiespalt: Naturbeobachtung versus Modelle / was stimmt?
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Meinen Gruß in die Wetter-Runde!

Ich will nicht jammern, aber derzeit bin ich hin und her gerissen. Seit ich im Forum aktiv bin, habe ich mich in die Wettermodelle so lala eingearbeitet. Nun zeigen die diversen Wettermodelle ziemlich einheitlich, dass es bis mindestens Ende Januar ziemlich kalt oder besser winterlich werden soll mit Schnee im Flachland und auch deftigen Nachttemperaturen. Soweit so schön. Aber aus meinem bisherigen Wettterleben habe ich mich immer auf die Zeichen in der Natur verlassen. Und die sagen etwas anderes aus, nämlich bald ein Winterende!

Festmachen müsste ich es am Kranichflug, wenn ich konsequent bin. Denn die hübschen Großvögel fliegen seit 3 Tagen in kleinen bis mittleren Formationen zurück nach Norden. Vor einem halben Jahr (vor dem Forum und meinem Studium der Wetterkarten) hätte ich gewusst: der Winter geht dem Ende entgegen! Nun aber habe ich zwei Seelen in meinem Herzen: Naturbeobachtungen und Rechenmodelle. Was wird gewinnen oder gar im Herzen überwiegen?

Die nach den letzten milden und fast schneelosen Jahren gewachsene Sehnsucht nach deftigem Winterwetter mag im Moment Überhand nehmen, aber tief drinnen in meinem Verstand sagt mir die alte, wissende Stimme: Achtung, mein Bester, die Natur kriegst Du mit einem noch so guten Rechenmodell nicht klein, sie gewinnt am Ende doch.

Geht es anderen Nutzern auch so? Oder bin ich so ein alter, aussterbender Dinosaurier, der einsam und allein sein Dasein fristet bis zum unvermeidbaren Einschlag?

Und noch eine Frage: ist die Natur wirklich aus dem Ruder gelaufen oder sind wir es, die meinen, eine Fahrtrichtung zu kennen gegen den Strom?

Das hat leicht philosophischen Charakter, ich weiß, aber hier im Umfeld habe ich niemanden, mit dem ich darüber fabulieren könnte. Vielleicht findet sich ein "Opfer" im Netz. Wenn ja, melden bitte! Wenn nicht, dann eben nicht.

Meinen Gruß!
Halt mal die Augen offen...wenn es denn wirklich so kalt wird, fliegen die auch bald wieder in die andere Richtung!
Denn die Du gesehen hast, sind keine Kraniche z.B. aus Afrika oder Spanien oder so, sondern Standvögel, die hin und her pendeln..sag ich mal laienhaft.
Der viel zitierte Langzeitwetter Sinn, den gibt es nicht.....

Wenn es tatsächlich dem Winterende entgegen gehen würde, würden tausende Kraniche die Luft bevölkern!
Am 10.1. habe ich was seltsames an Vogelansammlungen hier in der Nähe fotografiert. Bin mir da nicht sicher ob das Krähen oder Raben waren. Aber es waren sehr viele. Mindestens rund 50 Stück davon. Wenn das andere Vögel waren, dann wird es noch sehr kalt werden.

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(18.01.2019, 21:34)Wettertroll schrieb: Link ist nur fuer registrierte User sichtbar. registrieren oder login.Am 10.1. habe ich was seltsames an Vogelansammlungen hier in der Nähe fotografiert. Bin mir da nicht sicher ob das Krähen oder Raben waren. Aber es waren sehr viele. Mindestens rund 50 Stück davon. Wenn das andere Vögel waren, dann wird es noch sehr kalt werden.

 

Das sind eindeutig Rabenvögel. Und das sind sogenannte "Strichvögel", bedeutet: sie ziehen im Winter in größeren Ansammlungen umher und suchen gemeinsam nach Futterquellen und Schlafplätzen. Sie sind keine wirklich guten Anzeiger für Wettergeschehen, eher ein Symbol in unserer Zeit für das Vorhandensein von "künstlichen Futterplätzen" aus Landwirtschaft und Mülldeponien. Neuerdings auch wieder Anzeiger für von Wölfen gerissene Tiere (hier bei uns im Norden jedenfalls).

Trotzdem danke für´s Zeigen!

Meinen Gruß!
(18.01.2019, 20:49)wedder_man schrieb: Link ist nur fuer registrierte User sichtbar. registrieren oder login.Halt mal die Augen offen...wenn es denn wirklich so kalt wird, fliegen die auch bald wieder in die andere Richtung!
Denn die Du gesehen hast, sind keine Kraniche z.B. aus Afrika oder Spanien oder so, sondern Standvögel, die hin und her pendeln..sag ich mal laienhaft.
Der viel zitierte Langzeitwetter Sinn, den gibt es nicht.....

Wenn es tatsächlich dem Winterende entgegen gehen würde, würden tausende Kraniche die Luft bevölkern!

Grüß Dich wedder_man,

Dein Einwand ist grundsätzlich richtig. Die Formationen, die ich sehen und zählen konnte, waren keine Überwinterer aus unserer Region. Das kann ich sicher sagen, da wir hier die Standvögel alle gezählt und kartiert haben (ornithologischer Verein, der das seit Jahrzehnten macht). Die Zahl ist stabil geblieben bisher. Es sind vermutlich erste Rückkehrer, vielleicht nicht aus Spanien, vielleicht nur vom Dümmer See, also nicht so weit entfernt. Für spanische Rückflüge gibt es bisher noch keine gesicherten Beobachtungen aus Frankreich oder Südwestdeutschland. Gleichwohl sind sie unterwegs nach Norden und das machen sie normalerweise nicht, wenn es demnächst bitterkalt werden soll oder sich viel Schnee ankündigt im Norden. Naja, vielleicht stellt sich ja auch eine entsprechende Schneelage am bisherigen Überwinterungsplatz ein. Das würde es erklären können. Würde aber auch gleichzeitig bedeuten können, dass es hier oder weiter im Norden (wohin sie geflogen sind) entspannter zugehen wird demnächst als an ihrem bisherigen Überwinterungsplätzen.

Kraniche sind bekannt dafür (weltweit übrigens), dass sie einen "siebten Sinn" haben für markante Wettergeschehen in nahender Zukunft. Zugbeobachtungen beringter und mit Sendern ausgestatteter Vögel hat man schon seit Jahren via Satellit ausgewertet und erstaunliche Korrelationen mit nachfolgenden Wetterereignissen festgestellt. Leider wissen wir von all den Dingen noch nicht sehr viel, auch wenn wir schon zum Mars fliegen können. Anzeiger für Kurz- bis Mittelfrist sind sie wohl, ob aber immer oder nur bei bestimmten Zusammenhängen, das ist unbekannt. Mir jedenfalls, was nichts bedeuten wird.
Meinen Gruß!
@Heinrich, machen Kraniche auch eine Abbiegung nach Nord, wenn vom Westen also über Frankreich ein Wintereinbruch nach Deutschland kommt? War nur so eine Frage, denn dann gäbe es eine Erklärung, dass die vor Unwetter flüchten. Hast du sonst noch weitere Dinge beobachtet in der Natur die klare Frühlingsboten sind? Würde mich interessieren. Ich habe z.B. die letzten Tage die Vögel zwitschern gehört wie sonst im Frühling.
(18.01.2019, 19:12)Heinrich schrieb: Link ist nur fuer registrierte User sichtbar. registrieren oder login.Meinen Gruß in die Wetter-Runde!

Nun zeigen die diversen Wettermodelle ziemlich einheitlich, dass es bis mindestens Ende Januar ziemlich kalt oder besser winterlich werden soll mit Schnee im Flachland und auch deftigen Nachttemperaturen. Soweit so schön. Aber aus meinem bisherigen Wettterleben habe ich mich immer auf die Zeichen in der Natur verlassen. Und die sagen etwas anderes aus, nämlich bald ein Winterende!

Also ein Winterende ist soweit nicht in Sicht ! Was ich heute morgen gelesen habe vom DWD soll eine vierwöchige strenge Kältewelle bis zu -20 °C drohen. Auch die USA werden davon betroffen sein. Dies haben mehrere Wettermodelle des DWD bestätigt, der Deutsche Wetterdienst (DWD) rechnet von Mitte kommender Woche an mit einer Kältewelle, die bis zu vier Wochen dauern könnte.

Auch Schnee könnte nächste Woche noch fallen, aber wie viel wird somit fallen ?

Alles genaueres hier: Link ist nur fuer registrierte User sichtbar. registrieren oder login.
(19.01.2019, 13:14)Wettertroll schrieb: Link ist nur fuer registrierte User sichtbar. registrieren oder login.
(18.01.2019, 19:12)Heinrich schrieb: Link ist nur fuer registrierte User sichtbar. registrieren oder login.Meinen Gruß in die Wetter-Runde!

Nun zeigen die diversen Wettermodelle ziemlich einheitlich, dass es bis mindestens Ende Januar ziemlich kalt oder besser winterlich werden soll mit Schnee im Flachland und auch deftigen Nachttemperaturen. Soweit so schön. Aber aus meinem bisherigen Wettterleben habe ich mich immer auf die Zeichen in der Natur verlassen. Und die sagen etwas anderes aus, nämlich bald ein Winterende!

Also ein Winterende ist soweit nicht in Sicht ! Was ich heute morgen gelesen habe vom DWD soll eine vierwöchige strenge Kältewelle bis zu -20 °C drohen. Auch die USA werden davon betroffen sein. Dies haben mehrere Wettermodelle des DWD bestätigt, der Deutsche Wetterdienst (DWD) rechnet von Mitte kommender Woche an mit einer Kältewelle, die bis zu vier Wochen dauern könnte.

Auch Schnee könnte nächste Woche noch fallen, aber wie viel wird somit fallen ?

Alles genaueres hier: Link ist nur fuer registrierte User sichtbar. registrieren oder login.

Grüß Dich Wettertroll!

Das wäre ja das, was Mona schon am 19. Dezember vorhergesagt hatte. Oder halt, stimmt gar nicht. Sie wollte für Januar noch ein leichtes Plus zu 1961-1990, das wäre mit so einer ausgeprägten Kältewelle aber dann wohl eine Fehlprognose in diesem Punkt. Ich persönlich hätte da auch nichts gegen, im Gegenteil! Nur habe ich so meine Zweifel bekommen und bin daher im Zwiespalt mit mir selbst. Da lernt man Kartenlesen und Modelle begutachten und dann passen die Ergebnisse nicht mehr mit dem alten Wissen überein. Ich suche nach einem Kompromiss zwischen beiden "Modellen", also Natur und Technik.

Theoretisch würde ein Verschieben der Kältewelle um ein paar Tage ja schon genügen können und manches könnte sich damit erklären. Aber im Moment bin ich doch etwas ratlos.

Ich geh mal raus in die Natur, den Kopf frei machen!
Schönen Tag!
(18.01.2019, 19:12)Heinrich schrieb: Link ist nur fuer registrierte User sichtbar. registrieren oder login.Da lernt man Kartenlesen und Modelle begutachten und dann passen die Ergebnisse nicht mehr mit dem alten Wissen überein. Ich suche nach einem Kompromiss zwischen beiden "Modellen", also Natur und Technik.

Theoretisch würde ein Verschieben der Kältewelle um ein paar Tage ja schon genügen können und manches könnte sich damit erklären. Aber im Moment bin ich doch etwas ratlos.

Ich geh mal raus in die Natur, den Kopf frei machen!
Schönen Tag!

ja das ist nicht einfach. Aber beim DWD haben die die besseren Modelle, die wir nicht zu sehen bekommen.  Wenn das so kommt, mit der langen Kältewelle, dann wird heftig werden. Kann auch anders verlaufen. Mal sehen wie das bis nächste der Ende der Woche entwickelt.
Ich als halber Biologe kann nur Sagen, dass Kraniche und egal welche Tier oder Pflanzenart in der Natur nicht in der Lage sind die Zukunft vorherzusagen.
Die Tiere reagieren ausschließlich auf Vergangene oder aktuelle Wetterentwicklungen, einen Rückschluss auf das was in 2 Wochen passiert, kann man aus dem Verhalten nicht ziehen.

Genauso ist es mit Vermehrten Samenständen an Buchen oder Eichen, da wird auch gerne mal gesagt die Bäume wüssten irgendwie dass es Kalt wird, das ist aber ebenso falsch. In diesem Jahr hatten wir bekanntlich eine extreme Trockenheit, da haben viele Pflanzen in der Not besonders viele Samen gebildet um das Überleben der Nachkommen zu sichern. 
Sogar in Gräserpollen und kleineren Pflanzen war dies zu beobachten, allerdings waren viele Samen unbrauchbar und "taub".


Fazit also: Die wahrscheinlich kommende Winterliche Episode wird dazu führen, dass die Kraniche schlicht weg wieder gen Süden ziehen, das werden sie sich aktuell schon überlegen  Wink

lg
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