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Normale Version: Zwiespalt: Naturbeobachtung versus Modelle / was stimmt?
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Guten Morgen,
Ich denke recht bald, der Frühling lässt sich nicht mehr aufhalten und schon haben wir den 8. Winter mit einem + gemacht. Wenn es ganz dumm läuft ist sogar eine 3 vor dem Komma und damit der nächste Rekord innerhalb eines Jahrzehnts. Ist das der Fall, kann man sagen wir sind endgültig in der Steigerung des Klimawandels angekommen oder in der neuen großen Warmzeit nach dem Mittelalter. Wenn jetzt noch der Winter 2019/2020 den 9. Mildwinter in Folge macht haben wir den nächsten Rekord, nämlich die längste Mildwinterreihe seit Beginn der Aufzeichnung. Ich glaube wir dürfen uns von unserer geliebten schneereichen Kaltzeit vor allem im Flachland langsam verabschieden. Bald brauchen die Kinder keinen Schlitten mehr.
Der März 2019 wird der nächste Mildwintervorbereiter, mit dem berechneten Omegahoch derzeit, dass uns mal wieder viele Monate und Wochen beschäftigt, leider.
PS: Und im Sommer dürften wir bei weiter anhaltender Dürre dann uns dieses Jahr das erste Mal wie die Spanier mit Wasserknappheit beschäftigen! Und die Tannen in den Wäldern werden bald vom Aussterben bedroht sein!
Hier blühen die ersten Krokusse, Schneeglöckchen und WInterlinge. Forsythie hat erste gelbe Spitzen. Weder Sommerflieder, Wicke und Löwenmaul sind zurückgefroren - die Wicke und Rosen wachsen einfach weiter.
(05.02.2019, 10:30)Heinrich schrieb: Link ist nur fuer registrierte User sichtbar. registrieren oder login.Nun habe ich die Beobachtungsdaten der Kraniche in Deutschland näher untersucht. Ich komme wieder zu dem Schluss, dass die Tiere sich zwar schon aufgemacht haben nach Norden, aber in Norddeutschland verharren und offensichtlich derzeit nicht weiterfliegen wollen. Sie sind in wechselnden Ansammlungen zu finden und konzentrieren sich besonders nördlich der Elbe. Es gibt ja zwei klassische Zugrouten: eine aus Spanien/Frankreich kommend und eine aus Israel/Türkei kommend. Die Kraniche, die wir im Wendland sehen, sind die, die über die westliche Route aus den Überwinterungsgebieten kommen. Über Berlin sind es meist die, die über die Türkei nach Norden fliegen. In dem Schaubild sieht man die Beobachtungen der Kraniche. Je roter die Kreise, um neuer sind die Beobachtungen. Man sieht gut, dass die neuesten Beobachtungen sich im Norden konzentrieren. Über den klassischen Flugrouten sieht man praktisch keine neuen Beobachtungen, was zeigt, dass die Kraniche, die sich im Norden ansammeln noch nicht aus Spanien oder aus der Türkei kommen, sondern sich vorwiegend aus den Vögeln zusammensetzen, die die weite Winterreise nicht unternommen hatten:

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Grüßt Euch!

Nun sind die Winterflüchtlinge unterwegs! Die Beobachtungen in SW- und Westdeutschland sind eindeutig. Die spanische Liga hat sich auf den Weg gemacht und wird wohl ab heute auch in Norddeutschland zu beobachten sein in größeren Formationen und in großer Höhe. Daher ist heute auch gleich mein großer Beobachtungstag. Ich treffe mich mit mehreren Ornithologen und wir werden beobachten, fotografieren und fachsimpeln. Darauf reue ich mich riesig, ist es doch der echte Start in die Frühjahrssaison!

Dazu die Karte mit den Beobachtungen des Kranichzugs bis gestern einschließlich. Die Vögel im Norden warten immer noch und das sicher aus gutem Grund, denn in Nord und Nordost liegt immer noch viel Schnee und es ist nachts dort noch sehr kalt. Nun könnten sich die nachziehenden Vögel in Norddeutschland regelrecht aufstauen und das verspricht viele hundert oder sogar tausend Kraniche an den Zwischenstationen. Das wird man bestimmt in den nächsten Tagen anhand der aktualisierten Karten erkennen können.

Je roter der Beobachtungspunkt, um so neuer die Beobachtung, je größer der Kreis, um so mehr Beobachtungen und um so größer die Individuenzahl:
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Schönen Sonnentag!
(17.02.2019, 11:40)Heinrich schrieb: Link ist nur fuer registrierte User sichtbar. registrieren oder login.Nun sind die Winterflüchtlinge unterwegs! Die Beobachtungen in SW- und Westdeutschland sind eindeutig. Die spanische Liga hat sich auf den Weg gemacht und wird wohl ab heute auch in Norddeutschland zu beobachten sein in größeren Formationen und in großer Höhe.

Grüßt Euch!

Der große Vogelzug ist bei uns in Norddeutschland ausgeblieben. Es wurden nur rund 300 Kraniche in mehreren kleineren Formationen (größter mit etwa 180 Exemplaren) gesichtet und gezählt in Lüchow-Dannenberg und in den angrenzenden Landkreisen. Das hatten wir anders erwartet. Unsere Analyse dazu hat ergeben, dass weitere Vögel in teils hohen Individuenzahlen aus Frankreich nach Südwestdeutschland bis nach NRW/Hessen eingeflogen sind. Dort machen sie Zwischenstopps und nur wenige fliegen bisher weiter nach Norddeutschland. Das ist zumindest etwas überraschend, da die Flugbedingungen aufgrund des südlichen Höhenwindes nahezu perfekt waren für einen Weiterflug. In Norddeutschland sind die bereits aus dem Süden eingeflogenen Kraniche weiterhin an ihren Rastplätzen. Die Anzahl ist in etwa stabil geblieben, trotz einiger Zuzügler aus dem Süden. Grund ist, dass ein etwa gleichgroßer Teil sich nach Osten und Nordosten Richtung Brandenburg und Ostsee begeben hat, um dort erneuten Zwischenstopp einzulegen. Das Land verlassen haben nur einzelne kleine Formationen Richtung Westpolen in den Oderbruch oder umzu. Das ergibt dann eine veränderte Konzentration von Kranichen im Bundesgebiet. Das zeigt sich in der kleinen Animation mit den Beobachtungsdaten vom 16. und 19. Februar:

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Jetzt stellt sich natürlich die Frage, warum die Kraniche dieses Zugverhalten an den Tag legen. Offenbar gefällt ihnen die Aussicht auf die Bedingungen in den Brutgebieten (Skandinavien im Norden und Gebiete bis Sibirien im Osten/Nordosten) oder in den Bundesländern weiter nördlich (noch) nicht. Es gehört zur Überlebensstrategie der großen Vögel, dass sie sich nicht unnötig Gefahren aussetzen. Dazu gehören hohe Schneedecken (keine Nahrungsaufnahme möglich) und sehr niedrige Temperaturen nachts und ggf. tagsüber (Wind ist dabei auch bedeutend, wegen Auskühlung). Warum sie allerdings nicht wie üblich bis Norddeutschland fliegen, erschließt sich dabei nicht. Schnee und Eis sind hier aktuell und in den nächsten Tagen kein Thema. Nun könnte man spekulieren, dass es absehbar in Norddeutschland doch noch eine Schneedecke geben könnte oder strengen Frost und in West- und Südwestdeutschland nicht. Doch ob das wirklich noch eintreffen sollte, erscheint mindestens sehr fragwürdig. Die Wettermodelle zeigen solche Entwicklungen mit einer nachhaltigen Abkühlung in den Wintermodus nur mal in einzelnen Läufen. Vermutlich wird es einfach nur so sein, dass die Vögel das kommende Wochenende mit erneutem Hochdruckwetter abwarten und ihren Flug dann gemütlich fortsetzen.

Soviel als Aktualisierung für die Interessierten.

Meinen Gruß!
Servus!

Die Bilder passen ja auch hier in den Thread! Auf einer sonnig aufgetauten Wiese im direkten Vorland nördlich vom alpinen Wetterguckertal konnte ich vorgestern diesen Poser  Big Grin ablichten ...

Grüße

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Schöne Bilder, Wettergucker!

Bei uns wurde bisher noch keine Storchensichtung gemeldet heuer. Letztes Jahr war die erste Sichtung am 22.02. im Landkreis bei Hitzacker. So wird es wohl vielleicht am Wochenende soweit sein.

Meinen Gruß!
Hier ist auch schon einer da:
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Hamburg auch:
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Maria

Im Burgenland ist der erste Storch am 6.2.2019 gelandet. Allerdings Munkelt man hierzulande hinter vorgehaltener Hand das es sich um einen Studierten Storch handelt der die Polarwirbelkarten gut auswerten konnte und erst gar nicht bis nach ganz runter nach Afrika geflogen ist. Gescheiterweise hat er vermutlich in näheren südlichen gefilden überwintert um schnell wieder im Burgenland zu sein.
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Lg
Bei uns im Wildparadies Stromberg oder in Tripsdrill siedeln die Störche schon ganzjährig und fliegen nicht mehr in den Süden, das ist schon lange so wegen guter Versorgung von Tripsdrill Touristen und den Tierpflegern.
Nun sind auch bei uns die ersten Störche gesichtet worden. Sie stammen alle aus Spanien und haben die günstigen Flugbedingungen genutzt (sind alle beringt, daher gut bekannt). Die afrikanischen Überwinterer kommen gewöhnlich erst einige Wochen später hier an, haben sie doch einen sehr viel längeren Weg zu absolvieren (teilweise aus Südafrika). Gut 80 Brutpaare insgesamt werden erwartet im Landkreis Lüchow-Dannenberg.

Meinen Gruß!
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