(27.12.2016, 16:03)Leonidas schrieb: Link ist nur fuer registrierte User sichtbar. registrieren oder login.Hallo!
ich versteh bei weitem nicht woher Kai das nimmt? Für viele Regionen Deutschlands, besonders im Westen braucht es zwingend -10 Grad in 850hpa, damit es Dauerfrost Plus Schneefall gibt! Bei -6 Grad in 1500m Höhe, reicht es aus Erfahrung meistens nicht für beides. Bei der passenden durchmischung vielleicht nasser Schnee, der aber kaum liegenbleibt, das ist für mich kein richtiger Winter. Ich würde mich ja für Kai freuen, aber das sieht nach den aktuellen Karten jedenfalls nur nach einem Intermezzo aus. Mehr nicht
LG
Leon
Hi Leonidas,
es ist ja ziemlich unmöglich, es jedem und jeder recht zu machen, was "Winterwetter" angeht. Bei dem einen ist Schnee in jeder Form und auch in geringster Menge = Winter pur, anderen ist Schnee wieder wurscht und dafür Dauerfrost mindestens unter -5°, wieder andere benötigen mindestens "trockenen" Schnee ab 10 cm plus Dauerfrost über Wochen und dann gibt es noch die, die unter 50 cm Schnee noch von Herbst sprechen...
Dabei scheint man offenbar ganz zu vergessen, dass wir in Deutschland sind und nicht in Kanada oder Sibirien, auch nicht in Skandinavien oder Lettland. Unser mildes Klima so nah am warmen Nordatlantikstrom und die Nähe zu Nordafrika und Mittelmeer sind der Grund, warum sich unsere Gesellschaft so vorzüglich entwickeln konnte - wirtschaftlich und ernährungstechnisch und auch kulturell. Unsere gesamte moderne Infrastruktur ist auf anhaltend strenge Winter überhaupt nicht ausgerichtet, weil dies in den letzten Jahrhunderten auch gar nicht nötig war. Wir sehen doch was geschieht, wenn es in Westdeutschland mal Schneefall gibt, der etwas stärker ist und dann auch noch liegen bleibt. Da sind sofort alle Autobahnen zu, Züge fahren nicht mehr, Busse und LKWs hängen an den kleinsten Steigungen fest, da wird dann gesalzt, was in die Kipper passt und von morgens bis nachts wird davor gewarnt, das Haus zu verlassen, weil es glatt sein könnte
. Das alles bei wenigen cm Schnee an einem, zwei oder drei Tagen. Also das, was jetzt nächste Woche jedenfalls zu erwarten ist.
Und wenn dann gefordert wird - gerade für westdeutschlands Tiefland - der Schnee müsse wochenlang liegen bleiben, natürlich viel Schnee, und es müsse wochenlang kräftigen Dauerfrost geben, damit es sich überhaupt "Winter" nennen kann, dann müssen wir wohl oder übel auch über die Folgeerscheinungen reden, die da flott sein können: tausende Verkehrsunfälle, Arbeitsausfälle, Schulausfälle, womöglich Stromausfälle, geplatzte Rohrleitungen, Frostschäden und nicht zu vergessen erhöhter CO2-Ausstoß durch viele Staustunden und hochgedrehte Heizungsanlagen.. Riesenschaden für wenig Winterfreude, denn der echte Winter findet sich halt da, wo er zu Hause ist und wo man mit ihm umzugehen gelernt hat. Statistik hilft dabei, wenn man gar nicht mehr weiß, ob man in einer Region wohnt, wo Schneewinter oder Dauerfrostwinter völlig normal sein sollten. Und ich meine, Robbi hat solche Statistiken und Grafiken schon oft in diese Runde geworfen, damit man die Angelegenheit Winterwetter mal etwas entspannter und realistischer betrachten kann.
Wie dem auch sei, nächste Woche werden auch Regionen Schnee bekommen, die statistisch eigentlich stillschweigend zuschauen müssten, wenn es in anderen Regionen weiß wird.
Darüber kann man sich auch ruhig etwas freuen, wenn man kann..
Man sollte ehrlich schauen, was wirklich realistisches Winterwetter ist in den Regionen von Deutschland und was nur Wunschwetter oder Phantasiewinter. Träumen darf man dann aber so viel, wie man will.
Lieben Gruß in die Zwischen-Weihnachten-und-Silvester-Wetter-Runde!