09.12.2016, 10:25
Der Wille ist vorhanden eine Prognosediskussion zu eröffnen, jedoch wird man aktuell überrascht von einem enormen Spread, eines ungewohnt chaotischen Fluktuationsmuster der Luftmassenbewegungen für ME, so dass eine „sinnvolle“ Analyse oder Diskussion für unser Vorhersagegebiet kaum möglich ist.
Nichtsdestotrotz möchte ich hiermit einen Versuch starten 8-)
Alias "kommt vielleicht noch was dahinter?“ weiterführend kann man immer wieder verifizieren, dass wir uns weiterhin in einem sehr meridional-geprägten Zirkulationsmuster befinden, und auch die zukünftigen Modellrechnungen zumeist immer wieder von einer zonal ausgerichteten Grundrechnung kippen hinzu einem Drang stärkerer Meridionalität.
Dieses stärkere Mäandrieren der Frontalzone geht auch im Einklang mit einer stärkeren Anomalie einher.
So können, je nach Modellklima, die Modelle nicht wirklich eine genaue umgerechnete Temperaturprognose offenbaren.
Sie geben uns nur Anhaltspunkte, dies es noch zu präzisieren gilt und vor allem einen lokalem Bezug noch unterliegen müssen.
Sowohl die orographische Auflösung und Ableitung ist nicht ausreichend, wie auch die Inversionslagen der bodennahen Kaltluftschicht unzureichend erfasst wird.
Parallel dazu gilt dieses gleichermaßen für die positive Anomalie.
Im Prinzip wird es größtenteils im realen Eintritt teils einige K kälter und umgedreht auch einige K wärmer als errechnet durch die Modelloutputs von GFS und ECMWF.
- - - - -
Wie an anderer Stelle schon von mir des Öfteren erwähnt, erfahren wir ein Wechselspiel in der Temperaturanomalie.
Dies ist nur die Folge diverser Vorgänge des Zirkulationsmusters in der GWL und in der NH-Zirkulation.
Die Temperaturen machen nachweislich eine Berg- und Talfahrt, und dieses Muster zieht sich wie eine Kette, in der sich ein Kettenglied an den Anderen reiht, durch die letzten Wochen und Monate.
Dieses Anomaliemuster unterliegt normalen Schwankungen und Einflussfaktoren.
Da wir uns in einem wichtigen Zeitraum befinden, in der sich eine Grundbasis der NH-Zirkulation für den Winterzeitraum einstellen soll, sei nun wieder näher auf das Meridionalmuster eingegangen.
Meine eindeutige Erfahrung und Schlussfolgerung der letzten Wochen und Monate diesen Jahres ist die, dass die Erhaltungsneigung des meridional ausgerichteten Fluktuationsmusters der Luftmassenbewegungen die höhere Wahrscheinlichkeit besitzt, als das es zu einem Bruch kommen könnte und fortan nur noch eine Anomalie die Oberhand gewinnt.
Ich schätze beide Anomalien gleichgewichtig ein und dieses vollzieht sich schon seit 2,5 Monaten über unseren GWL-Bereich.
Auch das Erstarken des Nordamerikanischen Tiefdruckkomplexes durch den Hochdruck über der/den Pleistozäne/Arktischer Ozean ändert nichts an der Tatsache, dass sich nun die eine negative Anomalie weniger entpuppen soll für uns, als die andere positive.
Mitnichten –es werden weiterhin starke Anomalien in der Modellwelt gerechnet.
Demnach ist auch weiterhin damit zu rechnen oder allgemein ausgedrückt, dass sich wärmere mit kälteren Phasen abwechseln.
Erst recht bei der Annahme dass ein hohes Geopotential Nordostamerikas beim outbreak in den Nordatlantik gleichzusetzen ist mit einem Mildwinterverlauf.
Jedoch kann genau dieser outbreak einen Keil und einhergehende Hochdruckanomalie in die Nahtstelle Nordostatlantik treiben und somit die Kaltluftadvektion sibirischer Luftmassen nach ME in Gang setzen.
Und somit wären wir zum Zeitpunkt angelangt diesen Vorgang in den Modellrechnungen darzustellen.
In der nachfolgenden Grafik erkennt man sehr schön die beiden orographisch bedingt bodennahen Aktions-(Dreh-)Zentren des Polarwirbels.
Einerseits der Nordostamerikanische und andererseits der Sibirische Kaltluftkomplex.
Beide drehen sich entgegen dem Uhrzeigersinn. Der amerikanische führt vorderseitig maritim wärmere LM nach ME, der Sibirische rückseitig kalte LM.
Beachtung finden müssen in der Analyse die Temperaturen und das Winterwetter allgemein über Nordosteuropa.
Oft ist dieses auch schon über Skandinavien und Osteuropa ebenso feststellbar, so dass die advehierten LM mit berücksichtigt werden sollten.
Festzustellen ist, dass der sibirische Kaltluftkomplex in diesem Jahr besonders stark ausgeprägt ist und er seine Finger soweit mit im Spiel hat, dass der Atlantik mit einer angekurbelten Westwinddrift kaum einen größeren Einfluss auf ME zur Folge hat.
Vielmehr steht ME zwischen den Stühlen und es bildet sich eine größtenteils trockene, pendelnde Anomalie.
Für einen Tiefdruckeinfluss bedarf es naheliegenden Zyklonen, die kaum in Erscheinung treten.
Es fehlte im Herbst an Sturmtiefs im Betrachtungsbereich der GWL, so auch bis heute.
Die Ablösung der nun vergangenen kalten Anomalie bis zum 07. Dezember mit gepaarter bodennaher Abkühlung (Wärmeabstrahlung) und Inversion, wurde gut durch das ENSmittel von GFS errechnet.
Somit sind wir im Anschluss derer aktuell einer positiven Anomalie gelandet.
Überblick der NH-Hauptdarsteller
GFS ENSmittel 00z in 500 & 850 hPa –im Vergleich Prognose vor ca. 7 Tagen zur heutigen = Stunde +192h zu +36h
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- - - - -
Vertrauen wir weiterhin der vorherigen guten Performance, dem ENSmittel von GFS, erkennen wir für die gleiche Betrachtungszeitspanne wieder eine positive Anomalie beginnend über dem Nordostatlantik, bis hin zum Nordmeer/Skandinavien in 500 & 850 hPa.
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Nun, was bewirkt dieser Hochdruck über dem Nordostatlantik?
Auf keinen Fall können wir einen Westwinddurchbruch nach ME feststellen.
Im Gegensatz dazu bewirkt dieser dort gelegene Hochdruck die Advektion der kalten Luftmassen Sibiriens und Nordosteuropa nach ME, jedoch größtenteils per Langwellentrog über Osteuropa.
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Aus Erfahrung der vergangenen Wetterlage und Wochen dieser bodennahen kalten Anomalie, sind wiederum anschließende niedrige Temperaturen in 2m zu erwarten.
Von Bedeutung der teilweise nur leicht unter dem Gefrierpunkt liegenden Temperaturen in 850 hPa ist der Vektor bzw. die Richtung, aus der die LM-Zufuhr nach ME erfolgt.
Würden aus NW oder West z.B. die LM mit -4 °C in 850 hPa ME erreichen, würden bodennah bei entsprechender Durchmischung (etwas Wind reicht schon aus), fast 10 K mehr erreicht werden.
Während aber bei der Advektion aus nordöstlicher Richtung bodennah die Kaltluft angezapft wird, und diese sich unter die höhenmildere Schicht schiebt.
Wandert nun der Langwellentrog langsam ostwärts und der Hochdruck würde sich über der bodennahen Kaltluftschicht legen, kommt aus zu der markanten Grenzschicht, zur Inversionslagen, indem der Hochdruck die bodennahe Kaltluftschicht deckelt.
Des Weiteren ist in den Prognosekarten auch kein Tief oder eine zyklonale Komponente vorhanden, so dass ab da an unter der gradientarmen GWL sich das gleiche Szenario wieder etablieren dürfte, wie in den vergangenen 7 Tagen.
Diesbezüglich sind auch die aktuellen ENS und das aktuelle ENSmittel abgesackt, bis hin zum Dauerfrostbereich vielerorts.
In der nächsten Grafik habe ich eine Gegenüberstellung gemacht, wie sich die ENS in den letzten 7 Tagen verändern haben UND wie die ENS aber auch die eingetretenen Anomalien nicht ausreichend wiedergaben (aus bekannten Gründen) –daher ist eine weiterführende Ableitung notwendig.
Es wird sowohl kälter als auch wärmer, als diese Outputs darstellen.
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- - - - -
Mein Fazit lautet hier, dass es im meridionalen Rhythmus weitergeht.
Ebenso kann das ENSmittel das Meridionalmuster in der erweiterten Mittelfrist nicht wiedergeben.
Es verwischt diese und „gaukelt“ Zonalität vor.
Erst mit Näherrücken des Eintrittstermins mäandriert die Frontalzone immer mehr, es entpuppen sich stärkere Langwellen, die Anomalien werden ausgeprägter.
Die Überraschung liegt indes auch darin, dass sich entgegen dem ENSmittel eine Anomalie zu stark entwickelt.
Somit entsteht am nächsten Tag in der neuen ENSmittel-Rechnung wieder eine andere Voraussetzung, was eine Prognosevergabe zusätzlich erschwert.
Trotzdem erkenne ich für mich ein neuerliches Absacken der ENS ab Monatsmitte, welche sich im Temperatur-Output 2m wiederspiegeln.
Die Ursache und die Schlussfolgerung habe ich versucht hier zu begründen.
Ein Indiz für einen Mildwinter erkenne ich immer noch nicht, weil die zwischenzeitliche Kaltluftadvektion, ebenso durch wolkenlose Nächte unter Hochdruck mit Wärmeabstrahlung des Bodens und nachfolgender Inversionslagen eben die bodennah bekannten kälteren Temperaturen ermöglichen.
Dies erfassen die Modelle nicht oder kaum, und bleibt eher als fader Beigeschmack für einige übrig.
Trotzdem gebe es auch den Nachteil mangels Schneefall. Auch da hatte ich an anderer Stelle schon mal hingewiesen: „Wenn das Flachland Schneekanonen hätte…“
In diesem Sinne ... des einen Leid, des anderen Freud.
Warm und kalt wechseln sich ab. Teils mal Winter light, teils wieder zu mild. Von allem etwas, nur nicht Schnee?
Ändern können wir es eh nicht. –soweit meine Einschätzung aktuell
P.S. - und diese Einschätzung beruht größtenteils auf GFS 00z ENSmittel, während ECMWF noch nicht in diese Kerbe schlägt.
Diesbezüglich bin ich weiterhin vorsichtig und neutral in der Bewertung von Modellläufen, zumal das Modellklima untereinander abweicht und jedes seine Stärken und Schwächen hat.
Aktuell gibt es eher eine große Fächerung.
MfG, Oliver
Nichtsdestotrotz möchte ich hiermit einen Versuch starten 8-)
Alias "kommt vielleicht noch was dahinter?“ weiterführend kann man immer wieder verifizieren, dass wir uns weiterhin in einem sehr meridional-geprägten Zirkulationsmuster befinden, und auch die zukünftigen Modellrechnungen zumeist immer wieder von einer zonal ausgerichteten Grundrechnung kippen hinzu einem Drang stärkerer Meridionalität.
Dieses stärkere Mäandrieren der Frontalzone geht auch im Einklang mit einer stärkeren Anomalie einher.
So können, je nach Modellklima, die Modelle nicht wirklich eine genaue umgerechnete Temperaturprognose offenbaren.
Sie geben uns nur Anhaltspunkte, dies es noch zu präzisieren gilt und vor allem einen lokalem Bezug noch unterliegen müssen.
Sowohl die orographische Auflösung und Ableitung ist nicht ausreichend, wie auch die Inversionslagen der bodennahen Kaltluftschicht unzureichend erfasst wird.
Parallel dazu gilt dieses gleichermaßen für die positive Anomalie.
Im Prinzip wird es größtenteils im realen Eintritt teils einige K kälter und umgedreht auch einige K wärmer als errechnet durch die Modelloutputs von GFS und ECMWF.
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Wie an anderer Stelle schon von mir des Öfteren erwähnt, erfahren wir ein Wechselspiel in der Temperaturanomalie.
Dies ist nur die Folge diverser Vorgänge des Zirkulationsmusters in der GWL und in der NH-Zirkulation.
Die Temperaturen machen nachweislich eine Berg- und Talfahrt, und dieses Muster zieht sich wie eine Kette, in der sich ein Kettenglied an den Anderen reiht, durch die letzten Wochen und Monate.
Dieses Anomaliemuster unterliegt normalen Schwankungen und Einflussfaktoren.
Da wir uns in einem wichtigen Zeitraum befinden, in der sich eine Grundbasis der NH-Zirkulation für den Winterzeitraum einstellen soll, sei nun wieder näher auf das Meridionalmuster eingegangen.
Meine eindeutige Erfahrung und Schlussfolgerung der letzten Wochen und Monate diesen Jahres ist die, dass die Erhaltungsneigung des meridional ausgerichteten Fluktuationsmusters der Luftmassenbewegungen die höhere Wahrscheinlichkeit besitzt, als das es zu einem Bruch kommen könnte und fortan nur noch eine Anomalie die Oberhand gewinnt.
Ich schätze beide Anomalien gleichgewichtig ein und dieses vollzieht sich schon seit 2,5 Monaten über unseren GWL-Bereich.
Auch das Erstarken des Nordamerikanischen Tiefdruckkomplexes durch den Hochdruck über der/den Pleistozäne/Arktischer Ozean ändert nichts an der Tatsache, dass sich nun die eine negative Anomalie weniger entpuppen soll für uns, als die andere positive.
Mitnichten –es werden weiterhin starke Anomalien in der Modellwelt gerechnet.
Demnach ist auch weiterhin damit zu rechnen oder allgemein ausgedrückt, dass sich wärmere mit kälteren Phasen abwechseln.
Erst recht bei der Annahme dass ein hohes Geopotential Nordostamerikas beim outbreak in den Nordatlantik gleichzusetzen ist mit einem Mildwinterverlauf.
Jedoch kann genau dieser outbreak einen Keil und einhergehende Hochdruckanomalie in die Nahtstelle Nordostatlantik treiben und somit die Kaltluftadvektion sibirischer Luftmassen nach ME in Gang setzen.
Und somit wären wir zum Zeitpunkt angelangt diesen Vorgang in den Modellrechnungen darzustellen.
In der nachfolgenden Grafik erkennt man sehr schön die beiden orographisch bedingt bodennahen Aktions-(Dreh-)Zentren des Polarwirbels.
Einerseits der Nordostamerikanische und andererseits der Sibirische Kaltluftkomplex.
Beide drehen sich entgegen dem Uhrzeigersinn. Der amerikanische führt vorderseitig maritim wärmere LM nach ME, der Sibirische rückseitig kalte LM.
Beachtung finden müssen in der Analyse die Temperaturen und das Winterwetter allgemein über Nordosteuropa.
Oft ist dieses auch schon über Skandinavien und Osteuropa ebenso feststellbar, so dass die advehierten LM mit berücksichtigt werden sollten.
Festzustellen ist, dass der sibirische Kaltluftkomplex in diesem Jahr besonders stark ausgeprägt ist und er seine Finger soweit mit im Spiel hat, dass der Atlantik mit einer angekurbelten Westwinddrift kaum einen größeren Einfluss auf ME zur Folge hat.
Vielmehr steht ME zwischen den Stühlen und es bildet sich eine größtenteils trockene, pendelnde Anomalie.
Für einen Tiefdruckeinfluss bedarf es naheliegenden Zyklonen, die kaum in Erscheinung treten.
Es fehlte im Herbst an Sturmtiefs im Betrachtungsbereich der GWL, so auch bis heute.
Die Ablösung der nun vergangenen kalten Anomalie bis zum 07. Dezember mit gepaarter bodennaher Abkühlung (Wärmeabstrahlung) und Inversion, wurde gut durch das ENSmittel von GFS errechnet.
Somit sind wir im Anschluss derer aktuell einer positiven Anomalie gelandet.
Überblick der NH-Hauptdarsteller
GFS ENSmittel 00z in 500 & 850 hPa –im Vergleich Prognose vor ca. 7 Tagen zur heutigen = Stunde +192h zu +36h
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Vertrauen wir weiterhin der vorherigen guten Performance, dem ENSmittel von GFS, erkennen wir für die gleiche Betrachtungszeitspanne wieder eine positive Anomalie beginnend über dem Nordostatlantik, bis hin zum Nordmeer/Skandinavien in 500 & 850 hPa.
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Nun, was bewirkt dieser Hochdruck über dem Nordostatlantik?
Auf keinen Fall können wir einen Westwinddurchbruch nach ME feststellen.
Im Gegensatz dazu bewirkt dieser dort gelegene Hochdruck die Advektion der kalten Luftmassen Sibiriens und Nordosteuropa nach ME, jedoch größtenteils per Langwellentrog über Osteuropa.
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Aus Erfahrung der vergangenen Wetterlage und Wochen dieser bodennahen kalten Anomalie, sind wiederum anschließende niedrige Temperaturen in 2m zu erwarten.
Von Bedeutung der teilweise nur leicht unter dem Gefrierpunkt liegenden Temperaturen in 850 hPa ist der Vektor bzw. die Richtung, aus der die LM-Zufuhr nach ME erfolgt.
Würden aus NW oder West z.B. die LM mit -4 °C in 850 hPa ME erreichen, würden bodennah bei entsprechender Durchmischung (etwas Wind reicht schon aus), fast 10 K mehr erreicht werden.
Während aber bei der Advektion aus nordöstlicher Richtung bodennah die Kaltluft angezapft wird, und diese sich unter die höhenmildere Schicht schiebt.
Wandert nun der Langwellentrog langsam ostwärts und der Hochdruck würde sich über der bodennahen Kaltluftschicht legen, kommt aus zu der markanten Grenzschicht, zur Inversionslagen, indem der Hochdruck die bodennahe Kaltluftschicht deckelt.
Des Weiteren ist in den Prognosekarten auch kein Tief oder eine zyklonale Komponente vorhanden, so dass ab da an unter der gradientarmen GWL sich das gleiche Szenario wieder etablieren dürfte, wie in den vergangenen 7 Tagen.
Diesbezüglich sind auch die aktuellen ENS und das aktuelle ENSmittel abgesackt, bis hin zum Dauerfrostbereich vielerorts.
In der nächsten Grafik habe ich eine Gegenüberstellung gemacht, wie sich die ENS in den letzten 7 Tagen verändern haben UND wie die ENS aber auch die eingetretenen Anomalien nicht ausreichend wiedergaben (aus bekannten Gründen) –daher ist eine weiterführende Ableitung notwendig.
Es wird sowohl kälter als auch wärmer, als diese Outputs darstellen.
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Mein Fazit lautet hier, dass es im meridionalen Rhythmus weitergeht.
Ebenso kann das ENSmittel das Meridionalmuster in der erweiterten Mittelfrist nicht wiedergeben.
Es verwischt diese und „gaukelt“ Zonalität vor.
Erst mit Näherrücken des Eintrittstermins mäandriert die Frontalzone immer mehr, es entpuppen sich stärkere Langwellen, die Anomalien werden ausgeprägter.
Die Überraschung liegt indes auch darin, dass sich entgegen dem ENSmittel eine Anomalie zu stark entwickelt.
Somit entsteht am nächsten Tag in der neuen ENSmittel-Rechnung wieder eine andere Voraussetzung, was eine Prognosevergabe zusätzlich erschwert.
Trotzdem erkenne ich für mich ein neuerliches Absacken der ENS ab Monatsmitte, welche sich im Temperatur-Output 2m wiederspiegeln.
Die Ursache und die Schlussfolgerung habe ich versucht hier zu begründen.
Ein Indiz für einen Mildwinter erkenne ich immer noch nicht, weil die zwischenzeitliche Kaltluftadvektion, ebenso durch wolkenlose Nächte unter Hochdruck mit Wärmeabstrahlung des Bodens und nachfolgender Inversionslagen eben die bodennah bekannten kälteren Temperaturen ermöglichen.
Dies erfassen die Modelle nicht oder kaum, und bleibt eher als fader Beigeschmack für einige übrig.
Trotzdem gebe es auch den Nachteil mangels Schneefall. Auch da hatte ich an anderer Stelle schon mal hingewiesen: „Wenn das Flachland Schneekanonen hätte…“
In diesem Sinne ... des einen Leid, des anderen Freud.
Warm und kalt wechseln sich ab. Teils mal Winter light, teils wieder zu mild. Von allem etwas, nur nicht Schnee?
Ändern können wir es eh nicht. –soweit meine Einschätzung aktuell
P.S. - und diese Einschätzung beruht größtenteils auf GFS 00z ENSmittel, während ECMWF noch nicht in diese Kerbe schlägt.
Diesbezüglich bin ich weiterhin vorsichtig und neutral in der Bewertung von Modellläufen, zumal das Modellklima untereinander abweicht und jedes seine Stärken und Schwächen hat.
Aktuell gibt es eher eine große Fächerung.
MfG, Oliver