Grüßt Euch!
Nach langer Phase trocken-sonnigen Hochdruckwetters wird es Zeit für einen nachhaltigen Wetterwechsel.
Ab dem 20. Mai ist es dann soweit. Die ersten Modelle springen an und beginnen, meine Einschätzungen allmählich zu teilen.
Ich schrieb ja:
und an anderer Stelle:
Nun hat auch der DWD die Zeichen erkannt und schreibt heute erstmals dazu im Mittelfrist-Bericht:
Quelle: Link ist nur fuer registrierte User sichtbar. registrieren oder login.
Nun denn, wir müssen noch etwas abwarten, um mehr analysieren zu können, aber immerhin - die ersten Modelle zucken schon mal...
So bleibt Zeit, die Gründe für meine in den Zitaten oben genannten Annahmen zu nennen.
Ein wesentlicher Grund ist die seit Wochen anhaltende starke Abkühlung der Wassertemperaturen im östlichen Pazifik. Diese Abkühlung begann im April und hält bis heute an. Es ist keine La Nina, aber dennoch eine auffällige Anomalie. Was bedeutet das denn, ist doch weit weg? Nun, durch die kalten Wasserströmungen werden die warmen Wasserflächen nach Norden gedrückt über den Äquator hinaus. Das gilt indirekt auch für den Atlantik, da sich die Passatwinde durch die großflächige Anomalie verändern. So wird im Ergebnis mehr warmes Wasser über den Äquator nach Norden getrieben, beziehungsweise nicht in den Golf von Mexiko verfrachtet. Und das wiederum hat Einfluss auf das Azorenhoch, das dadurch allmählich geschwächt wird und durch Tiefdruckgebiete an den Rändern leichter verdrängt werden kann. Heißt also mehr Tiefdruckbewegungen auf dem Atlantik zwischen USA und Europa und - man beachte das bitte, mehr Chancen für starke Hurricans in den nächsten Monaten. Auch die Hurricans haben Einfluss auf unser Wetter in Europa, wenn die Zugbahnen passen...
Dann gibt es einen weiteren Grund, der einem zunächst nicht ersichtlich erscheint. Es ist der schwächelnde Nordatlantikstrom, der die Verlängerung des schwächelnden Golfstroms ist. Dieser inzwischen schon einige Jahre anhaltende Schwächeanfall verschiebt wesentlich die Warm- und Kaltwasserflächen in der riesigen Badewanne Atlantik. Und dies führte dazu, dass entgegen der weltweiten Klimaerwärmung das Grönlandeis auch in diesem Jahr ziemlich robust daherkommt und bereits den langjährigen Durchschnittswert der Massebildung für diese Saison überschritten hat! Nur reden wir darüber nicht oder es fällt keinem auf...
Hier das Beisfoto dazu:
Und auch das Meereis um Grönland rum sieht am 14. Mai 2025 noch richtig gut aus (orange Linien sind der langjährige Mittelwert für diesen Tag).
Meereis Grönland 14.05.2025.png (Größe: 30,64 KB / Downloads: 238)
Das zeigt jedenfalls, dass hier bereits Auswirkungen des geschwächten Golfstroms zu erkennen sind. Das Eis kann sich natürlich nur bilden, wenn die Bedingungen gepasst haben, also kalt genug und feucht genug und die richtige Anströmung der Luftmassen. Wie auch immer, Grönland ist mit seinen Eismassen ein wichtiger Player im Wettergeschehen - auch für uns. So sind die lange andauernden Winde aus Norden kühle Lüfte aus der Arktis. Bei uns kommen sie angewärmt an, aber eben kühl und eher trocken aus dem Norden.
Nehmen wir die beiden Gründe mal zusammen und schauen, was das in Kombination bedeutet, dann kommen wir rasch zu er Erkenntnis, dass die sehr warmen Luftmassen über dem sich aufwärmenden Atlantik nahe des Äquators, die sich nordwärts bewegen, und die kühlen Luftmassen über dem Eis im Norden, die sich südwärts bewegen, nach und nach dazu führen, dass zwischen den beiden Kontrahenten Turbulenzen zunehmen werden. Und genau das befeuert die atlantische Wetteraktivität, verhindert Blockinglagen (wie wir sie jetzt lange hatten) und führt zu viel Dnamik. Das können wir auch daran erkennen, dass der NAO-Index sich ins Minus bewegen will. Sieht berechnet aktuell so aus:
Das alles bildet dann die Großwetterlagen, was bei uns - wir sind oft zwischen den Stühlen - gern zu "Vollwetter" führt, sprich Luftmassengrenzen, Hitzeeinschübe, Kaltluftzungen, Dauerregen oder Starkregen, schnelle Wetterwechsel und längere Gewitterphasen. Das alles verspricht viel mehr Niederschläge und vermutlich sogar mehr als im Durchschnitt. Das alles kann sich dann bis in den Juli hineinziehen.
Nun muss das nur noch wachsen und sich mischen. Das braucht Zeit, aber schon in einer Woche sollten die ersten Setups gesetzt sein.
Freue mich auf Eure Berichte, Karten, Kommentare...
Meinen Gruß!
Nach langer Phase trocken-sonnigen Hochdruckwetters wird es Zeit für einen nachhaltigen Wetterwechsel.
Ab dem 20. Mai ist es dann soweit. Die ersten Modelle springen an und beginnen, meine Einschätzungen allmählich zu teilen.
Ich schrieb ja:
(30.04.2025, 09:52)Heinrich schrieb: Link ist nur fuer registrierte User sichtbar. registrieren oder login.Grüßt Euch!
Der April hat es bei uns im Wendland auf immerhin 32 Liter gebracht, nach
71 im Januar
10 im Februar
10 im März
aufgelaufen also 123 Liter in 2025 (genau 100 Liter weniger als letztes Jahr).
Meine Einschätzung für den Mai nach Großwetterlage in der Langfrist:
es dürfte deutlich mehr Regen geben, mindestens Durchschnitt, eher sogar deutlich mehr...
Meinen Gruß!
und an anderer Stelle:
(09.05.2025, 16:59)Heinrich schrieb: Link ist nur fuer registrierte User sichtbar. registrieren oder login.Es ist wirklich pure Spekulation, denn alles, was für Juni, Juli und August gezeigt und postuliert wird (auf den Karten) ist nichts weiter als eine Rechenlösung mit einer Eintreffwahrscheinlichkeit unter 1% Wahrscheinlichkeit.
Wir sollten uns besser auf die erweiterte Mittelfrist konzentrieren, also die Zeit zwischen 10 und 20 Tagen...
Ich denke um/nach dem 20. Mai herum gibt es einen echten Wetterwechsel, der alle bisherigen Spekulationen wieder zuschüttet. Wir müssen nur noch etwas abwarten, bis die Modelle anspringen werden...
Meinen Gruß!
Nun hat auch der DWD die Zeichen erkannt und schreibt heute erstmals dazu im Mittelfrist-Bericht:
Zitat:Fakt ist aber, dass die Mehrzahl der Modelle für die erweiterte Mittelfrist eine
allmähliche Umstellung der Großwetterlage andeuten mit einer deutlich höheren
Atlantikaktivität und dem allmählichen Aufbruch des Blockings....
Die Hoffnung liegt auf einer (nachhaltigen?) Umstellung der
Großwetterlage zum Monatsende hin.
Quelle: Link ist nur fuer registrierte User sichtbar. registrieren oder login.
Nun denn, wir müssen noch etwas abwarten, um mehr analysieren zu können, aber immerhin - die ersten Modelle zucken schon mal...
So bleibt Zeit, die Gründe für meine in den Zitaten oben genannten Annahmen zu nennen.
Ein wesentlicher Grund ist die seit Wochen anhaltende starke Abkühlung der Wassertemperaturen im östlichen Pazifik. Diese Abkühlung begann im April und hält bis heute an. Es ist keine La Nina, aber dennoch eine auffällige Anomalie. Was bedeutet das denn, ist doch weit weg? Nun, durch die kalten Wasserströmungen werden die warmen Wasserflächen nach Norden gedrückt über den Äquator hinaus. Das gilt indirekt auch für den Atlantik, da sich die Passatwinde durch die großflächige Anomalie verändern. So wird im Ergebnis mehr warmes Wasser über den Äquator nach Norden getrieben, beziehungsweise nicht in den Golf von Mexiko verfrachtet. Und das wiederum hat Einfluss auf das Azorenhoch, das dadurch allmählich geschwächt wird und durch Tiefdruckgebiete an den Rändern leichter verdrängt werden kann. Heißt also mehr Tiefdruckbewegungen auf dem Atlantik zwischen USA und Europa und - man beachte das bitte, mehr Chancen für starke Hurricans in den nächsten Monaten. Auch die Hurricans haben Einfluss auf unser Wetter in Europa, wenn die Zugbahnen passen...
Dann gibt es einen weiteren Grund, der einem zunächst nicht ersichtlich erscheint. Es ist der schwächelnde Nordatlantikstrom, der die Verlängerung des schwächelnden Golfstroms ist. Dieser inzwischen schon einige Jahre anhaltende Schwächeanfall verschiebt wesentlich die Warm- und Kaltwasserflächen in der riesigen Badewanne Atlantik. Und dies führte dazu, dass entgegen der weltweiten Klimaerwärmung das Grönlandeis auch in diesem Jahr ziemlich robust daherkommt und bereits den langjährigen Durchschnittswert der Massebildung für diese Saison überschritten hat! Nur reden wir darüber nicht oder es fällt keinem auf...
Hier das Beisfoto dazu:
Und auch das Meereis um Grönland rum sieht am 14. Mai 2025 noch richtig gut aus (orange Linien sind der langjährige Mittelwert für diesen Tag).

Das zeigt jedenfalls, dass hier bereits Auswirkungen des geschwächten Golfstroms zu erkennen sind. Das Eis kann sich natürlich nur bilden, wenn die Bedingungen gepasst haben, also kalt genug und feucht genug und die richtige Anströmung der Luftmassen. Wie auch immer, Grönland ist mit seinen Eismassen ein wichtiger Player im Wettergeschehen - auch für uns. So sind die lange andauernden Winde aus Norden kühle Lüfte aus der Arktis. Bei uns kommen sie angewärmt an, aber eben kühl und eher trocken aus dem Norden.
Nehmen wir die beiden Gründe mal zusammen und schauen, was das in Kombination bedeutet, dann kommen wir rasch zu er Erkenntnis, dass die sehr warmen Luftmassen über dem sich aufwärmenden Atlantik nahe des Äquators, die sich nordwärts bewegen, und die kühlen Luftmassen über dem Eis im Norden, die sich südwärts bewegen, nach und nach dazu führen, dass zwischen den beiden Kontrahenten Turbulenzen zunehmen werden. Und genau das befeuert die atlantische Wetteraktivität, verhindert Blockinglagen (wie wir sie jetzt lange hatten) und führt zu viel Dnamik. Das können wir auch daran erkennen, dass der NAO-Index sich ins Minus bewegen will. Sieht berechnet aktuell so aus:
Das alles bildet dann die Großwetterlagen, was bei uns - wir sind oft zwischen den Stühlen - gern zu "Vollwetter" führt, sprich Luftmassengrenzen, Hitzeeinschübe, Kaltluftzungen, Dauerregen oder Starkregen, schnelle Wetterwechsel und längere Gewitterphasen. Das alles verspricht viel mehr Niederschläge und vermutlich sogar mehr als im Durchschnitt. Das alles kann sich dann bis in den Juli hineinziehen.
Nun muss das nur noch wachsen und sich mischen. Das braucht Zeit, aber schon in einer Woche sollten die ersten Setups gesetzt sein.
Freue mich auf Eure Berichte, Karten, Kommentare...
Meinen Gruß!