(17.11.2023, 19:47)Robbi schrieb: Link ist nur fuer registrierte User sichtbar. registrieren oder login.Also du meinst, ein Grundkurs reicht, um (wiederum mit Bergführer) die Spaghettirunde zu machen? Ein paar Tage Akklimatisierung vorausgesetzt? Die Berge sagen mir alle was.
Du klingst so, als ob du aus Erfahrung sprichst. 
Hi, die komplette Spaghettirunde habe ich bisher nicht gemacht, aber die diversen 4.000er im Monte Rosa sind ein Teil davon. Ich war 2019 dort und auf dem Gran Paradiso (siehe: Link ist nur fuer registrierte User sichtbar.
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Meine ersten Hochtouren waren 2015 und 2016 (dann auch schon 4.000er: Weissmies, Allalinhorn, Strahlhorn). Erst 2018 habe ich dann mal einen Hochtourengrundkurs am Taschachhaus (zumindest damals hatten sie dort auch hervorragenden selbstgebackenen Kuchen...) mit Wildspitze gemacht und 2019 dann wie gesagt, Monte Rosa. Als fortgeschrittener Anfänger war das (immer mit BF) gut zu machen, allerdings hatte ich immer gute bis sehr gute Bedingungen (auch wenn es im Sommer 2019 eigentlich zu warm war - Stichwort: verdeckte Gletscherspalten). Alle von mir bisher gemachten Houchtouren gelten als technisch und konditionell "leicht". Dennoch sollte man sie nicht unterschätzen. 2021 bin ich mit Gruppe zum Alphubel aufgestiegen (der auch als "leicht" gilt), in der Woche nach dem Ahrtal-Hochwasser. Das Wetter war beim Aufstieg selbst ziemlich gut, leicht frostig und seit 2-3 Tagen auch sonnig. Aber zuvor hatte es oberhalb von 3.500m viel geschneit. Nun war die Schneedecke oberflächlich gefroren: Wenn du draufgingst, brach bei Belastung durch das Körpergewicht diese Eisschicht ein und du versankst im Tiefschnee, in Gipfelnähe bis zum Oberschenkel. Bei jedem Schritt. Dazu kam mangelnde Höhenakklimatisierung auf über 4.000m. An diesem Tag war ich dann konditionell völlig am Limit (oder eigentlich sogar drüber...). Sowas muss man natürlich auch immer einkalkulieren.
Fazit: Die individuellen konditionellen Möglichkeiten zu kennen, ist sehr wichtig. Und vor dem Gipfelaufstieg eine gewisse Höhenakklimatisierung ist hilfreich.
Technisch ist es zunächst nicht sehr kompliziert, sofern du mit professioneller Führung gehst. Üben und mich dran gewöhnen musste ich das richtige Anlegen der Steigeisen und das - je nach Gelände - richtige Gehen damit. Und ungewohnt war auch das Laufen in der Seilschaft, zumal auf dem Gletscher die richtigen Abstände wichtig sind (u.U. lebensrettend sein können). Wenn du im Kurs auch eine Spaltenbergung durchspielst, ist das auch gut (auch wenn du nach ein Mal üben im Ernstfall nicht hinreichend routiniert bist). Manche Dinge - etwa die verschiedenen Knoten beim Anseilen - beherrsche ich bis heute eher schlecht als recht, aber dank Bergführer brauche ich davon auch nur wenig.
Monte Rosa ist - auch für Anfänger - sehr gut geeignet, um 4.000er-Touren zu machen. Mit Übernachtungen auf der Gniffetti-Hütte (auf 3.600m) ist die konditionelle Herausforderung nicht so groß: Aufstieg zum weiten Plateau auf 4.000-4.200 und von dort dann nochmal moderate Schlussanstiege auf die einzelnen Gipfel, die zugleich sehr unterschiedlich sind: manchmal ein bisschen leichte Kletterei im Fels, oft einfach mäßig steiles Schneegelände, gelegentlich mal ein ausgesetzter schmaler Firngrat.
Man muss sich allerdings auf einigen Betrieb einstellen - wer die Einsamkeit am Berg sucht, wird hier kein Glück haben (wobei es sich auf der weiten Hochfläche auch etwas verläuft).
Anbei noch ein paar Impressionen:
Wetterinteressiert seit dem Winter 1978/79.
Seit 1991 an der Lahn in Mittelhessen.