SSW - Bodennah dürfte sich nicht viel ändern
Hallo allerseits,
erkennbar ist die nun vieldiskutierte stratosphärische Erwärmung vor allem in 10 hPa zum Monatsende hin (Januar).
Dies betrifft vorrangig in 10 hPa die Region über der Laptevsee, während zum Prognose-Ende von EZ sich das Warming zum Folgetag weiträumiger erstrecken soll anfänglich von Europa horizontal über Sibirien bis zur vorher erwähnten Hauptquelle.
Auch der Warmingkern würde sich zum FT 10 erstmalig seine Position zur Karasee verlagern.
Parallel dazu befindet sich über der Grönlandsee und dem Nordostatlantik die Achse des Kaltluftkomplexes in 10 hPa, welches vom Warming bis dato nicht betroffen sein wird.
Die potentielle Vorticity ist dort jedoch am höchsten in der Entwicklung bis Folgetag 10, so dass zu erwarten wäre das tiefes Geopotential sich über dem Nordostatlantik breit macht.
Die entscheidende Frage lautet nun, wie sich diese SSW und ebenso von Bedeutung… wie sich die Positionsverschiebung offenbart während des Warmings und somit Flächen/Gebiete im Nachhinein betroffen werden könnten in der Temperatur- und Zonalwindveränderung, in der Endbetrachtung ob auch schließlich Mitteleuropa im Einflussbereich dieser markanten Veränderungen beeinflusst wird.
Erst zum Folgetag 10 sind stärkere Veränderungen in 10 hPa bei EZ festzustellen (Prognoserechnung), während in der viel tieferen Schicht von 100 hPa verständlicherweise noch keine Folgereaktionen eintreten.
Vielmehr sind die allgemeinen Deckelungen der leichten Warmings lokal über den bodennahen Kaltluftkomplexen festzuhalten.
ECMWF in 10 hPa & 100 hPa bis zum 29. Januar 2017
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Gleiches Ergebnis ereilt uns natürlich bei der Betrachtung im Höhen-Breiten-Schnitt von 1000 hPa bis 1 hPa (0°N - 90°N) der zonal-gemittelten Temperatur (°C) bis zum Folgetag 10 –wie auch des zonal-gemittelten zonalen Windes (m/s).
Auch hier wären die wichtigsten Veränderungen ab FT 9 und 10 festzuhalten.
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Allgemein herrscht weiterhin eine markante, aber dennoch nicht durchgreifende Temperaturfluktuation der 1. Und 2. Welle bis ca. 200 hPa.
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Trotzdem können wir für besagte Gebiete einen schnellen bzw. ausgeprägten Temperaturanstieg laut der EZ-Prognose als sicher einstufen, eben weil auch GFS mit seinen Hauptläufen und im ENS-Mittel dies ebenso stützt.
Wie in diesem Januar ersichtlich ergaben sich hier und da zusehends Langwellen und somit Unterschiede in der räumlich-zeitlichen Zirkulationsstruktur, in der Dynamik und Variabilität, was auch ein Hauptgrund ist vom Aufstieg und in der Ausbreitung der planetaren Wellen von unten nach oben (Interaktion von der Troposphäre in die Stratosphäre).
Wäre die QBO auf Ost, wäre schon längst tiefster Winter gewesen, so aber muss diese West erst einmal gebrochen werden bzw. durch klimatologische Prozesse so angeregt werden, dass diese stärker beeinflusst wird.
Inwieweit die nun gerechnete SSW zur dynamischen Störung des Polarwirbels führt, können erst spätere Rechnungen aufgreifen, da bei EZ der Zeitpunkt über Folgetag 10 sich befindet.
Falls sich der mittlere Temperaturgradient beim Polarbereich ändert, wäre die Wahrscheinlichkeit hoch das sich die winterliche, zyklonale Zirkulation auf antizyklonal umstellt und hier für die Zonalwindumkehr verantwortlich ist.
Bei EZ ist zum FT 10 ein Aleutenhoch feststellbar, welches ein Indiz für ein canadian warming ist in den darauffolgenden Tagen. Dies würde reichen für einen zwischenzeitliche Zonalwindumkehr, jedoch nicht längerfristig durchgreifend genug.
Bei GFS dreht sich im Druck und in der Temperatur die Verteilung um 180 °C.
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Nun besteht die Möglichkeit zweier Szenarien.
Erstens das sich unterhalb des deckelnden warmings in 10 hPa über dem Kontinentalmassen (in 500 bis 1000 hPa) ein Kontinentalhoch einstellt, oder im umgekehrten Sinne sich tiefes Geopotential sammelt, welches bekanntermaßen in gegensätzlicher Richtung rotiert.
Zweites habe ich mal eingezeichnet mit dem gegensätzlichen Pol.
Hier herrscht tiefes Geopotential aktuell über der Laptevsee und Karasee in 500 hPa zyklonal (Nordsibirien), während in 10 hPa die Deckelung erfolgt mittels des warmings.
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Würden sich nun die Vorzeichen ändern und sich über der Laptev- und Karasee in 10 hPa kältere Temperaturen befinden, bestehe der Verdacht auf ein flaches, kontinentales Kältehoch über die Gebiete Russlands und Nordsibiriens.
Da das Aleutenhoch nur eine Zwischenperiode darstellt und sich in der erweiterten Mittelfrist die positive Anomalie über die Westküste Nordamerika einstellt, wäre von dort ausgehend die Advektion tiefen Geo’s über die Ostküste der USA die Folge und der anschließenden Entweichung ostwärts über den Nordatlantik/Nordostamerika/Neufundland -outbreak.
Stelle sich das gerechnete russische Kontinentalhoch ein, würde westlich davon über dem Nordatlantik sich ein Tiefdruck (wie abgebildet) etablieren.
Diese gesamte GWL-Konstellation würde sich gegenseitig längerfristig stützen, weil die Wellenanzahl in der Nordhalbkugel gering ist. Je geringer, desto stabiler. Hier betreffs der Blockinglage des Russlandhochs.
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Vergleichbare Konstellation gab es im Dezember, jedoch unter anderen Umständen für Mitteleuropa.
Nun gibt es über weite Teile Mitteleuropas Schneeflächen, Abkühlung, Auskühlung und tiefe Temperaturen, so dass Versuche zyklonalen Charakters des Atlantiks übergreifend Widerstand erfährt.
Ich bin der Meinung dass das Warming insgesamt kein nachweisliches Indiz aufwirft, so dass es zu einer Zonalwindumkehr mit anschließenden Winterwetter für Mitteleuropa für den Monat Februar reicht.
Vielmehr gab es durch die vergangenen Wochen und aktuelle Konstellation in der NH Winterwetter, und könnte umgedreht durch die Umstellung eher einen vorfrühlingshaften Effekt verursachen.
Im Prinzip stelle sich nun wieder ein alter Kampf ein; mittels eines Tiefdruckkomplexes bei Island, vorderseitig Grönlands, als Widerpart des kontinentalen Kältehochs über Russland… wer nun von beiden seine Fühler am stärksten Richtung Mitteleuropa ausstrecken kann.
Bleibt die atlantische Front weiter weg, reiche dies für Inversionslagen.
Im Osten bliebe es insgesamt am längsten trocken-kühl.
Temperaturtechnisch wäre keine positive Anomalie feststellbar, weil sich die nächtliche Auskühlung unter sternenklaren Himmel zeige.
An dieser Stelle trotzdem ein riesen Dankeschhön an Wetterleuchte.
Sollte es wirklich zu einer Zonalwindumkehr kommen mit der Advektion polarerer Luftmassen und anschließendl längerfristigen Winterwetter für Mitteleuropa im Monat Februar, hättest du uns mit deiner These Recht bekommen und uns das 1x1 der Interaktionen der nordhemisphärischen Schichten im Verständnis näher gebracht.
Das ich nun einen anderen Weg sehe, solle in keinster Weise bedeuten das ich Recht habe.
Ich lokalisiere nur die numerischen Modelle und ihre Parameter und schlussfolgere noch gegensätzlich, während Wetterleuchte über die verfügbaren Modelle darüber hinaus prognostiziert.
Dies bedeutet eine Vorauschau in 3 bis 4 Wochen = 1. bis 2. Februarwoche, die die Modelle noch nicht hergeben (GFS, EZ, GEM).
Gegen einen Februarwinter habe ich im Prinzip nichts einzuwenden.
Lassen wir uns überraschen..
MfG, Oliver