Robbi schrieb:Heinrich schrieb:Die Wettermodelle hinken hinter den Signalen aus der Natur aber doch weit hinterher. Meine Einschätzung war vom 01. Juli (siehe weiter unten). Selbst gestern und heute früh hat nur ein Modell (EURO 4 bei Kachelmann) eine Regenmenge jenseits der 15 Liter berechnet für meine Region, alle anderen hatten für heute nur fast nix bis um die 5 Liter im Programm.
Hi,
das stimmt nicht. Viele Modelle hatten 10-20mm im Programm im südlichen Wendland...
Grüß Dich Robbi,
und ob das stimmt! Beschweren kannst Du Dich aber gern bei Kachelmann oder auch beim DWD. Nur mal vorweg: es gibt nämlich kein südliches "Wendland", denn das ganze Wendland befindet sich im Dreieck nördlich Wustrow-östlich Clenze-Jameln. Der Südteil des Landkreises Lüchow-Dannenberg sind a) die Schwinmark (Dreieck: Bergen-Schnega-Clenze) und b) das Lemgow (südöstlich von Lüchow bis zum Gartower Forst im Osten. Ganz im Osten des großen Landkreises liegt die Samtgemeinde Gartow mit dem Höhbeck und nördlich von Jameln bis zur Elbe liegt die Region Elbtalaue mit Dannenberg, Hitzacker, Neu-Darchau und der Göhrde als westliche Grenze. Das alles ist nicht das Wendland, auch wenn man in den Medien gern den Landkreis Lüchow-Dannenberg und das Wendland gleich setzt.
Bei Kachelmann kann man für seinen Ort die berechneten Niederschlagsmengen aller Modelle für die nächsten 10 Tage abrufen. Für meinen Ort und für alle Orte im (echten) Wendland wird bei Kachelmann die Stadt Lüchow verwendet. Das habe ich gemacht und das Ergebnis hier kundgetan. Nur EURO 4 hatte ein Regenereignis mit 15 Litern im Programm, alle anderen nur Niederschläge von Nix bis 5 Liter für den ganzen Tag. In Lüchow gab es gemäß der DWD-Wetterstation an diesem Tag 16 Liter. Bei uns waren es analog gemessene 17,5 Liter. Kachelmann übersetzt ja die Modellversionen für den Ort, die Region, die man abfragt. Da muss man nicht über 10 Modellkarten mit mehr oder weniger guter Auflösung zeitaufwändig miteinander vergleichen. Ich gehe davon aus, dass Kachelmann die Berechnungen richtig für den Ort/die Region übersetzt und habe kein begründetes Bedürfnis, das in Frage zu stellen. Sollte das nicht stimmen, dann kann man sich ja dort beim Kachelmann beschweren. Oder aber auch beim DWD, denn der DWD hat für den gesamten Landkreis Lüchow-Dannenberg mit 1.248 km² nur eine einzige Wetterstation, nämlich die in Lüchow. Und die fällt immer wieder aus, weil die automatische Station voller Messfehler ist und sehr oft die Daten von den Nachbar-DWD-Stationen Lenzen/Elbe (Brandenburg) oder Seehausen (Sachsen-Anhalt) übergestülpt bekommt, da keine Echtdaten für Lüchow vorliegen. Ein paar Monate war die Station deshalb ganz abgeschaltet und wurde von Grund auf neu gewartet. Mit wenig Erfolg leider. Letztmals beim Monatswechsel Juni/Juli wurden überall um die 35 Liter gemessen, nur in Lüchow´s DWD-Messstation sollten es nur 8 Liter gewesen sein. 200 bis 600 Meter um die Station herum haben die Anwohner 33-35 Liter gemessen, allerdings analog mit Regenmesser, nicht mit modernen Sensoren...
Die von Dir gezeigten Niederschlagskarten zeigen mit der entsprechenden Auflösung nur bei Euro4 Mengen über 10 Liter im Wendland und tatsächlich auch bei ICON D2. Bei der Kachelmann-Abfrage am Tag des Geschehens aber wurde nur EURO4 mit entsprechender Menge angezeigt. Icon D2 und alle anderen lagen nur bei bis zu 5 Litern für den Tag. Warum sollte ich etwas falsches behaupten? Gespeichert hatte ich das nicht, kein Beleg folglich, also könntest Du weiter behaupten, dass das nicht stimmt.
Außerdem: mein Beitrag mit der Angabe des Regenereignisses zwischen dem 8. und 10. Juli stammt vom 01. Juli. Meine Annahme war, um die 20 Liter sollten es im Wendland werden. Kannste nachlesen. Und Tage vorher war davon nichts in den Modellen zu sehen, auch das habe ich hier im Forum kundgetan und wurde selbst unsicher. Wenn dann früh morgens in der Modellwelt - außer bei EURO4 - noch immer kein größeres Regenereignis gesehen wird, dann kann man wohl mit Fug und Recht behaupten, dass die Modelle den Signalen aus der Natur weit hinterher hinken, oder stimmt das etwa nicht? Wenn nur ein Modell von über 15 Modellen bei Kachelmann eine größere Regenmenge zeigt, dann wird man dieses eine Modell für einen Ausreißer halten oder diese Menge für eher (sehr) unwahrscheinlich...
Zum 2. Teil:
Es wurde vom "Schaukelsommer" gesprochen und auch: "von einem Sommerhoch ist weit und breit nichts zu sehen". So auch der DWD in seinen Mittelfristberichten.
Bestimmt gab es einen Modelllauf von irgendeinem Modell, dass auch schon die Variante mit sonnigem Hochdruck berechnete. Du zeigst ja so eine Variante. Schon im nächsten Lauf oder im vorherigen waren die Lösungen aber wohl anders. Ich kann nicht erkennen, dass die Modellwelt sich früh für einen sonnigen Abschnitt entscheiden konnte ab Monatsmitte. Auch der DWD konnte das nicht erkennen, ich bin also nicht allein. Und auch das WetterOnline kann erst ab heute erkennen, dass da wohlmöglich ein Sommerhoch kommen könnte:
Zitat:Sonntag, 11.07.2021
Zunächst regional Hochwasser
Ein Sommerhoch versucht es
In der neuen Woche geht es erst mal sehr wechselhaft weiter. Intensive Regenfälle bringen im Westen und Süden eine angespannte Hochwasserlage. Zum nächsten Wochenende nähert sich dann ein Ableger des Azorenhochs.
Ist das die große Wende? Ab dem nächsten Wochenende steigt der Luftdruck zumindest schon mal in der Nordwesthälfte an.
Bis über die Wochenmitte hinaus geht das durchwachsene Wetter weiter. Unter Zufuhr von feucht-warmer Luft droht vor allem in der Mitte und im Süden regional gewittriger Starkregen mit Überflutungsgefahr. Einige Wettermodelle berechnen über 150 Liter Regenwasser pro Quadratmeter. Welche Regionen genau betroffen sein werden, sieht man erst 12 bis 24 Stunden vorher. Deutlich ruhiger sieht es weiter nördlich aus. Von Hamburg bis Berlin wird es dazu 25 bis 28 Grad warm, sonst ist bei schwülen 20 bis 24 Grad Schluss.
Zum nächsten Wochenende zieht ein Ableger des Azorenhochs Richtung Nordsee und verdrängt die Regenfälle Schritt für Schritt südostwärts. Nach derzeitigem Stand herrscht in weiten Landesteilen freundliches und trockenes Sommerwetter...
Ganz ehrlich: ich sehe noch immer kein anhaltendes Hochdruckgebiet oder ein Sommerhoch. Wir hier oben im Norden werden aber wohl tatsächlich sonnige Tage haben, die ziemlich sicher eine hohe UV-Belastung auslösen werden. Etwas anderes habe ich aus den Signalen der Natur nicht herauslesen können. Hochdruck war aber meine Interpretation zu sonnigem Wetter. Und deshalb suche ich dann nach Hochdruck in den Karten der Modelle, der sich nur in dem einen oder anderen Lauf mal zeigen wollte. Inzwischen ja offenbar schon vermehrter.
Wie dem auch sei, natürlich genügt es, wenn man sich nur mit dem Modellwetter beschäftigt und die Natur außen vor lässt. So kann man jeden Lauf jeden Tag mehrmals untersuchen, sich immer wieder fragen, was wohl zutreffen wird und in der Kurzfrist oder im Moment des Geschehens nachschauen, welches Modell mit welchem Lauf wohl dieses eingetretene Wetter wann richtig berechnet hatte. Und beim nächsten Ereignis wieder und wieder, so dass man irgendwann eine Ahnung bekommt, welches Modell für welches Wetter ab wann gut zu gebrauchen ist und welches nicht. Da hat man viel zu tun und kann viel Zeit damit verbringen. Ich für meinen Teil brauche aber viel nötiger die verlässlichen und lebendigen Impulse aus der Natur und finde es großartig, diese mit den Berechnungen der leblosen Wettermodelle zu vergleichen. Diese "Natur-Methode" gewinnt auch längst nicht immer mit den von mir erkannten Impulsen und Signalen. Das aber liegt an meiner mangelhaften Übersetzung und an meinen unendlich vielen Wissenslücken und den vielen Dingen, die ich nicht beobachten und nachhalten konnte, da ich eine mindestens 50-Stunden-Woche mit intensiver Arbeit erfülle...
Jetzt zum Beispiel wäre ich auch draußen viel besser aufgehoben. Und so werde ich mich auch hinaus begeben.
Meinen Gruß!