Heinrich schrieb:...
Mal schauen, ob es auch noch ein 5b-Ereignis bis zum Monatsende geben wird. Die Signale stehen schon noch auf eine gut durchfeuchtete Dekade, da würde ein Streifschuss aus 5b-Tief gut hinein passen. Und dann wäre auch die wichtigste Zutat für Pilze (Pfifferlinge) gegeben. Nach langer Abstinenz (3 Jahre ohne Pfifferlinge) wäre das mal so was von nötig...
Grüßt Euch!
@Wettergucker: die Karte von Kachelmann passt für das Wendland gut. Wir hatten 35 Liter von gestern bis aktuell. Schöner Landregen ganz ohne Probleme. Die Böden, Bäche, Gräben und Flüsse haben alles gut verdaut bisher.
Anstelle eines 5b-Tiefs gab es das so langsam ziehende Höhentief. Das habe ich so noch nicht erlebt im Sommer. Wieder etwas hinzugelernt. Im Ergebnis aber stimmt dadurch meine Annahme einer gut durchfeuchteten Dekade. Die Signale aus der Natur sind schon erstaunlich gute Wetter-Wegweiser. Und das bedeutet dann wohl auch, es wird sich lohnen, ab dem Wochenende nach Pfifferlingen zu suchen. Ach was freue ich mich darauf!
Wie geht es weiter in der nächsten Dekade bis zum 10. Juli?
Kann man kurz machen: angenehme sommerliche Temperaturen stehen zunächst an, meist bis 25 Grad, um den 5. Juli auch mal bis 30 Grad, dann Gewitter bei ordentlicher Schwüle, danach wieder die 25 Grad und angenehmer. Etwa zwischen dem 8. und 10. Juli dann wieder eine Wetterlage mit hohen Regensummen, hier im Wendland sollten es gute 20 Liter werden können. Danach wird es unübersichtlich, was die Signale aus der Natur angeht. Auf der einen Seite steigt die Wahrscheinlichkeit für eine Hitzewelle um den 15. Juli, auf der anderen Seite aber auch die Wahrscheinlichkeit für sehr starke Regenfälle bis zum Ende der 2. Dekade. Vielleicht geht beides Hand in Hand? Da werde ich wohl noch etwas intensiver beobachten müssen, wenn die Zeit dafür noch bleibt neben der vielen Arbeit. Es könnte sich lohnen, etwas tiefer in die Natur "zu kriechen", denn geht es nach der vorsichtigen Auswertung der Impulse von der Großen Brennnessel (Urtika Dioica), dann stehen 4 Wochen (= Juli gesamt) an, die es in sich haben werden: insgesamt deutlich Nasser (Wasserverfügbarkeit im Boden) als im Durchschnitt, trotzdem aber eine Phase ab 12./14. Juli mit sehr hoher ultravioletter Strahlung. Das verspricht Hochdruckwetter Mitte des Monats mit hoher UV-Verbrennungsgefahr - die Pflanze transportiert 10-14 Tage vorher (also jetzt) den roten Sonnenschutz-Farbstoff Anthozyan von den Wurzeln zu den frischen Stängeltrieben, die dann eine rote Außenhaut bekommen, in den letzten 10 Tagen war die Außenhaut der frischen Triebe passend zum Wetter mit geringer UV-Strahlung saftig grün. Und dann blüht die Brennnessel in diesem Jahr erst sehr spät, aktuell seit 8 Tagen. Und anhand der Anzahl der Blütenstände und der Entwicklung der Blüten lässt sich erkennen, dass sich die Pflanze viel Zeit lassen will in diesem Jahr bis zur Saatreife. Und das lässt den Schluss zu, dass der Monat eine sehr feuchte Witterung aufweisen wird. Grund: je weiter das Saatgut entwickelt ist, umso anfälliger werden diese für Schimmelpilze, die über die Luft übertragen werden bei andauernder hohen Luftfeuchte. Deshalb reagiert die Pflanze bereits im voraus auf die kommende Witterung und reduziert die Entwicklung der Blütenstände, schiebt sie im Ergebnis über einen längeren Zeitraum hinaus und sichert dadurch eine ausreichend gute Saaternte, die ansonsten fast völlig verloren ginge. Folglich wird man im August mit einer längeren trockenen Phase rechnen müssen, denn dann werden in diesem Jahr die Saatkörner erst massenhaft reif (sonst im Juli). Prophetisch könnte man also den August als trockenen Hitzemonat (wenigstens in der ersten Hälfte) vorhersagen, man könnte sogar schon sagen, es wird ein ausdauernder, mächtiger Ausläufer des Azorenhochs sein. Aber man sollte sich nicht auf nur eine Pflanze ausruhen, wenn man dem Wetter die Zukunft abringen möchte. Dennoch ein erster guter Hinweis, immerhin. Ab Sonntag geht es in die naturnahen Wälder - vor allem wegen der Pfifferlinge. Und da werde ich bestimmt weitere Signale aufnehmen können. Die unterschiedlichen Pilze, der Waldboden, die feuchten Mulden, die Moose und Flechten, die alten Baumstämme, das Totholz, die diversen Verrottungsphasen auf dem Waldboden, es gibt so viel zu sehen, zu riechen, zu erfühlen, da braucht es nur Ruhe, Abstand und Zeit. Darauf freue ich mich schon und auch auf die Pilzmahlzeit als Belohnung danach...
Meinen Gruß!