• LMG-Thread
  • Schön die Unterschiede bei der Wettervorhersage, heute und vor 40 Jahren:

    Tagesschau vom 28.12.1978, genau die Stelle wo der Wetterbericht beginnt:
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    Bei der Videoansicht ab 9:34


    Tagesschau 29.12.1978:
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    und wer kein Schnee sehen mag, springt zur Stelle ab 1:28 ...


    Und 2021 wird so eine ähnliche Wetterlage 4 Tage vorher angekündigt (Wetteronline), hier im Forum ging die Tendenz ja schon weit vorher los.
    Aber mal schauen wie es kommt...
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    Viele der Kurzfristmodelle bilden nun auch den Zeitraum bis Montag Nacht ab. Da zeigen sich aber teilweise kuriose Schneedeckenberechnungen. Hier zum Beispiel das HARMONIE (aus den NL):

    Teilweise 40mm am Rhein entlang, bei nahezu komplett negativen Temperaturen:

    [Bild: Link ist nur fuer registrierte User sichtbar. registrieren oder login.]

    Dann kommt im selben Zeitraum nur eine solche Schneedecke heraus:

    [Bild: Link ist nur fuer registrierte User sichtbar. registrieren oder login.]

    Da sollen also verbreitet 30-40mm am Niederrhein fallen, wie gesagt im Verlauf bei bis zu -4°C am Sonntagnachmittag und dann kommen nur 5-8cm daraus? In der Nordhälfte NRWS soll es auch kein Eisregen geben. Die warmen 850er über 0°C kommen in der Nacht zum Sonntag nur kurz bis zur einer Linie Viersen-Düsseldorf etwa. 

    Alaro sieht deutlich da passender aus:

    Verbreitet 25-30mm:

    [Bild: Link ist nur fuer registrierte User sichtbar. registrieren oder login.]

    Nahezu 1 zu 1 Umrechnung. Es gibt keine 850er Karten, aber es wird bei der Schneedeckenberechnung aber vermutlich kein/kaum Eisregen dabei sein:

    [Bild: Link ist nur fuer registrierte User sichtbar. registrieren oder login.]

    Bei Arome wieder das selbe Problem:

    Ordentlich Niederschläge mit 30-35mm an Rhein und Ruhr bei ebenfalls deutlich negativen Temperaturen von -5°C im verlauf:

    [Bild: Link ist nur fuer registrierte User sichtbar. registrieren oder login.]

    Trotzdem nur 9-16cm:

    [Bild: Link ist nur fuer registrierte User sichtbar. registrieren oder login.]

    Bei Arome kann man die 850er einsehen und dort ist eine warme Nase in der Sonntagnacht von 3-5Uhr auf der höhe Venlo-Wesel, sonst südlicher mit um 0°C, dabei fallen etwa  5-10mm. Sollten also im Extremfall 10mm als Eisregen fallen, wären da noch verbreitet 20-25mm die als Schnee fallen und dann sollen da nur maximal 16cm liegen?


    Edit bei Meteociel gibt es bei dem HARMONIE Modell noch die Auswahl Couche de neige was übersetzt Schneeschicht heißt. Da ergibt sich ein zumindest etwas realistischeres Bild:

    [Bild: Link ist nur fuer registrierte User sichtbar. registrieren oder login.]

    Dort werden verbreitet 10-15cm angezeigt, immer noch etwas niedrig für diese Niederschlagsmenge aber passender, wie ich finde.
    Schmuders (Wipptal), Südtirol (1250m)
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    (06.02.2021, 06:22)Mike97 schrieb: Link ist nur fuer registrierte User sichtbar. registrieren oder login.Viele der Kurzfristmodelle bilden nun auch den Zeitraum bis Montag Nacht ab. Da zeigen sich aber teilweise kuriose Schneedeckenberechnungen.

    Vielleicht bilden die ja Schneeverwehungen mit ab. Glaub mal ja nicht, dass du verbreitet 30cm übereinander liegen hast. Das können dann schon 7cm sein und Schneewehen >1m.
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    Der klimaneutrale CO²-Fußabdruck ist 1,5t pro Jahr. Der durchschnittliche CO²-Fußabdruck eines Deutschen im Jahr 2024 ist 10,3t. Kinder, die 2014 oder später in Deutschland geboren wurden, leben mit 80%iger Wahrscheinlichkeit bis zum Jahr 2100 oder länger. Habt ihr ein gutes Gewissen, wenn ihr sie heute spielen seht?
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    Also wenn es gut läuft und alles passt dann könnten wir hier in Münster die 40cm Marke bis Mittwoch laut GFS knacken.Wäre hier definitiv ein Allzeit Rekord


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    Ich liebe den Winter   eingeschneit
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    Grüßt Euch!

    Das muss man festhalten für die Nachwelt: ein wirklich umwerfender Bericht des DWD von Jens Hoffmann (den werde ich mir merken!). Hier ohne Kürzung, ist von gestern Abend:

    Zitat:S Y N O P T I S C H E  Ü B E R S I C H T  K U R Z F R I S T
    ausgegeben am Freitag, den 05.02.2021 um 18 UTC


    Markante Wettererscheinungen:
    Kampf der Giganten, GISELA vs. TRISTAN. Im Laufe des Wochenendes
    schwerpunktmäßig ab Samstagabend vom Westen und Nordwesten bis zur östlichen
    Mitte Unwetter durch starken Schneefall mit Verwehungen und Glatteis.

    Synoptische Entwicklung bis Montag 12 UTC
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    Aktuell ... offenbart sich dem interessierten Betrachter - und interessiert
    sollte dieser Tage eigentlich jeder sein - großräumiger Wetterkarten ein
    durchaus nicht alltägliches Bild. So zeigen Druck- und Potenzialverteilung ein
    sogenanntes Viererdruckfeld, das berühmt ist für Frontogenese respektive die
    Produktion thermischer Drängungszonen. Konkret, Tiefdruckgebieten über UK/Irland
    (REINHARD) und Iberien (TRISTAN) sowie über dem Nordwesten Russlands (die Herren
    QUIRIN und SIEGBERT) stehen Hochdruckgebiete über dem Nordmeer/Skandinavien
    (GISELA) respektive dem zentralen und östlichen Mittelmeer (namenlos) gegenüber.
    Während das nördliche Trio Polarluft arktischen Ursprungs südwärts steuert,
    versuchen TRISTAN und Konsorten mit milder Subtropikluft gegen die Kaltluft
    anzustinken. Treffpunkt oder besser -fläche ist u.a. auch Deutschland, wo sich
    schon jetzt eine Grenzwetterlage mit großen Temperaturunterschieden gebildet
    hat. Gegenüber dem, was dann im Laufe des Wochenendes alles so passiert, kommt
    der aktuelle Zustand allerdings einem Kindergeburtstag gleich, obwohl der auch
    ziemlich aufregend und anstrengend sein kann. Der Verfasser ist sicher, dass
    spätestens am Sonntag die Nachrichtensendungen - bei allem gebotenen Respekt -
    mal nicht mit COVID, Astrazeneca, Spahn oder dem RKI, sondern mit "starker
    Wintereinbruch, Schneesturm, Blizzard, Schnee- und Eiswalze" o.ä. (die Medien
    sind bei der Schlagzeilenfindung gemeinhin ja sehr findig, wenn auch häufig
    übertrieben). Bis es soweit ist, gilt es aber noch etwas Zeit zu überbrücken,
    was sich wettertechnisch wie folgt darstellt.

    In der Nacht zum Samstag weist die westliche Höhenströmung noch leicht
    antizyklonale Konturen auf. Trotzdem präsentiert sich das Wetter nur bedingt
    hochdrucklastig. Zunächst mal sei erwähnt, dass sich das Tief TRISTAN aufgrund
    erkennbarer und weit fortgeschrittener Alterungsprozesse mit Unterstützung der
    Pyrenäen einen Nachfolger schafft, der - fachlich nicht ganz korrekt, aber
    übersichtlich - auch auf den Namen TRISTAN hört. Dieses als unscheinbares
    Leetief an den Start gehende Exemplar entwickelt sich am Samstag zu einem echten
    Knaller, das in der Nacht zum Sonntag mit einem Kerndruck zwischen 990 und 995
    hPa Belgien erreicht. Zuvor greift die zugehörige Warmfront mit einem
    Regengebiet von Frankreich her auf den Süden Deutschlands über, um von dort bis
    morgen früh etwa knapp über die Main-Mosellinie voranzukommen. Gebietsweise
    fallen dabei 5 bis 10 l/qm innert 12h, allerdings bleibt es im äußersten Süden
    (Hochrhein/Bodensee sowie Alpenrand/südliches Vorland) trocken. Grund ist der
    Südföhn in den Alpen, der so langsam Fahrt aufnimmt (Böen 8-9 Bft auf den
    Gipfeln) und für eine gewisse Abtrocknung der Luftmasse sorgt.  Gleichzeitig
    steigt die 850-hPa- weiter an von 6°C am Abend auf 8/9°C am Morgen.

    Weiter nördlich setzt eine weitere, diagonal von Nordwest nach Südost exponierte
    Luftmassengrenze einige Akzente. Zunächst aber schwächen sich die in der Mitte
    noch auftretenden Regenfälle mehr und mehr ab bzw. ziehen nach Osten ab. Dafür
    kommt es in einem von der Deutschen Bucht bis hinüber nach Sachsen-Anhalt und BB
    zu leichten Niederschlägen, die meist als Schnee, nur vereinzelt als
    gefrierender Nieselregen fallen. Mehr als ein paar wenige Zentimeter Neuschnee
    (1 bis 5 cm) kommen nicht zusammen und das auch nicht mal überall. Glatt werden
    kann es trotzdem, teils auch durch gefrierende Nässe. Im Nordosten bleibt es
    weitgehend niederschlagsfrei, einzig an der Ostseeküste könnten mal ein oder
    zwei Schneeschauer von der See her vorbeischauen.

    Da der Luftdruck im Südwesten leicht fällt, im Nordosten hingegen geringfügig
    steigt, wird der Gradient zunehmend gestaucht. Entsprechend nimmt der östliche
    Wind in der Nordhälfte etwas zu, bleibt aber nur an der Küste warnwürdig mit
    Böen 7 Bft, an der westlichen Ostsee sowie an der Nordsee exponiert 8 Bft. Mit
    der Windzunahme wird vor allem im Nordosten noch etwas kältere Luft aus dem
    skandinavisch-baltischen Raum herangeführt, so dass T850 in Vorpommern bis zum
    Morgen auf -12°C zurückgeht (Delta T Rügen-Reit im Winkl dann schon rund 20
    Grad). Fast müßig zu erwähnen, dass es in der Nordosthälfte verbreitet leichten,
    lokal (Vorpommern, Uckermark) sogar mäßigen Frost gibt, wobei die Abkühlung zu
    einem Großteil advektiv geleistet wird.

    Samstag ... wird weiter kräftig an der Vorbereitung der "Knallerlage", die dann
    so richtig in der Nacht zum Sonntag startet, gearbeitet. Dass sich das Tief auf
    seine Tour de France hin zu den Belgiern vertieft, wurde bereits erwähnt.
    Dadurch fällt der Druck weiter im Süden und im Westen, während er nordöstlich
    davon am Rande eines potenten, bis nach Polen und Belarus reichenden Hochkeils
    konstant bleibt oder langsamer fällt. Kurzum, die Druckgegensätze nehmen noch
    etwas zu und damit auch der Hauptantrieb für den Wind. Der kommt weiterhin aus
    Osten und erreicht an der Küste in Böen Stärke 7-8 Bft, an der Nordsee später 9
    Bft (vor allem auf den Ostfriesischen Inseln), auf offener See sogar 10 Bft. Im
    Tagesverlauf treten dann auch im nordwestdeutschen Tiefland steife Böen 7 Bft,
    in den Hochlagen der Mittelgebirge je nach Exposition 7 bis 9 Bft auf. Und wenn
    wir schon mal beim Wind sind, können wir auch gleich den Föhn abfrühstücken, der
    sich im Zuge zunehmenden Südüberdrucks (Zunahme Delta P Bozen-Innsbruck im
    Tagesverlauf auf etwas 8/9 hPa) verstärkt. Vor allem in den Abendstunden nimmt
    die Gefahr von schweren Sturmböen oder orkanartigen Böen 10 bis 11 Bft auf den
    Gipfeln zu und in föhnanfälligen Tälern sind zumindest 7er-Böen möglich.

    Darüber hinaus gilt es zu konstatieren, dass nicht nur die Druckgegensätze
    zunehmen, auch bei der Temperatur ist noch längst nicht das Ende der
    Fahnenstange erreicht. Bedingt durch den Föhn bekommt die milde Luftmasse im
    Süden noch einen zusätzlichen Push, sprich, T850 steigt im Alpenvorland bis zum
    Abend auf 10 bis 12°C an. Warum die Modelle und die Anschlussverfahren bei
    13/14°C Höchsttemperatur aufhören, kann sich der Verfasser nur mit dem sehr
    späten (oder gar nicht) Durchgreifen des Föhns erklären. Wir sollten uns morgen
    aber nicht wundern, wenn die 15°C-Marke mit Hilfe diabatischen Supports durch
    die Sonne doch an der einen oder anderen Stelle überschritten wird.
    Während der Süden also weiterhin fleißig Vorfrühlingspunkte sammelt, wird im
    Osten und Norden in ganz anderen Dimensionen gedacht. Dort verliert der
    Tagesgang den Kampf gegen die vom lebhaften Ostwind forcierte Zufuhr arktischer
    Polarluft, so dass der Gefrierpunkt vielerorts nicht mehr überschritten wird
    bzw. es im Laufe des Tages eher kälter als wärmer wird. Und auch
    niedertroposphärisch geht noch ein bisschen was, sinkt doch T850 bis zum Abend
    auf rund -13°C in Vorpommern (satte 25 Grad Unterschied zum Süden - die
    Isothermenkarte vom 850-hPa-Niveau von morgen Abend sollte man ausdrucken und
    sich übers Bett hängen).

    Wettertechnisch läuft der Hase so, dass die Niederschläge im nördlichen Korridor
    alsbald aufhören. Dafür bleibt die südliche Warmfront wetteraktiv, wobei sich
    das zugehörige Regenband im Tagesverlauf ganz langsam von der südlichen in die
    nördliche Mitte vorarbeitet (man bedenke, dass die westliche Höhenströmung noch
    längere Zeit zonal orientiert ist und somit die Schubkomponente fehlt; außerdem
    wirken die kalte Ostströmung sowie das nordeuropäische Hoch blockierend). Je
    mehr der sich Regen der Kaltluft nähert, desto mehr geht er in Schnee über. Bis
    zum Abend erreicht das Niederschlagsgebiet etwa eine Linie Münsterland-Südzipfel
    Niedersachsens-Oberlausitz (+/-). Vor Ostwestfalen über Nordhessen, das südliche
    Sachsen-Anhalt und das Thüringer Becken bis hinüber nach Sachsen, vielleicht
    auch noch bis nach Oberfranken fallen 1 bis 5 cm Neuschnee, weiter südlich
    bleibt es weitgehend bei der flüssigen Phase. Ab dem Nachmittag liefern die
    Modelle im Übergangsbereich von Regen in Schnee die ersten Glatteissignale. Ob
    das realistisch ist, ist schwer zu beurteilen. Die Advektion bodennaher Kaltluft
    ist vorhanden, ebenso die Zufuhr niedertroposphärischer Warmluft, so dass die
    Vertikalprofile in "die richtig Richtung" gehen. Allerdings ist fraglich, ob die
    Kaltluft schon kalt genug ist (ausreichend unter 0°C) und die Schmelzschicht
    groß und vor allem feucht genug ist (die Prognosetemps zeigen einen gewissen
    Spread und somit auch eine niedrige Feuchttemperatur, was eher für Schnee
    spräche. Letztlich sind die anfangs noch warmen und nicht gefrorenen Böden zu
    erwähnen, die ebenfalls gegen großartiges Glatteis sprechen. Letztlich läuft es
    zumindest bis zum Abend auf Nowcasting hinaus.   

    In der Nacht zum Sonntag hat es sich dann "ausgeplänkelt" mit der Wetterlage, es
    wird ernst. Tief TRISTAN kommt näher, der Kurs geht in Richtung BeLux. Darüber
    hinaus gelangen wir in der Höhe langsam aber kontinuierlich auf die Vorderseite
    eines sich von Westen heranschleichenden Höhentroges, so dass das Setup beim
    Geopotenzial immer zyklonaler wird. Das wirkt sich freilich ebenso
    hebungsfördernd aus wie die andauernden Frontogeneseprozesse an der südlichen
    Luftmassengrenze. In den bodennahen Luftschichten verstärkt sich die KLA, die
    Warmluft von Süden versucht dagegenzuhalten - vergeblich. Dichteunterschiede
    führen zum sogenannten Aufgleiten, dessen Resultat ein dreiphasiges intensives
    Niederschlagsgebiet ist: Schnee im Norden, Regen im Süden, Glatteis dazwischen.
    Diese Muster ist unstrittig und wird quasi von allen Modellen, die man sich so
    anschaut (für die Globalmodelle Usbekistans und der Weihnachtsinseln hat die
    Zeit leider nicht gereicht) bestätigt.

    Die Kernfrage ist nun die, wo genau fällt wie viel und als was. Fakt ist, dass
    der neueste 12-UTC-Lauf von ICON den Schwerpunkt des Niederschlags (der
    eindeutig im Westen liegt) gegenüber seinen Vorläufen etwas nach Süden
    verschoben und sich damit IFS von 00 UTC sowie GFS von 06 UTC angepasst hat.
    Sollte der 12-UTC-Lauf von IFS dies bestätigen, wird die laufende
    Vorabinformation vor starkem Schneefall und Verwehungen nach Süden ausgeweitet,
    sprich in NRW bis zum Ruhrgebiet oder sogar noch etwas darüber hinaus. Noch
    befinden wir uns der adaptiven Findungsphase, Farbe im Sinne detaillierter
    Warnungen muss erst im Laufe des morgigen Vormittags bekannt werden.     

    Wie auch immer, Stand jetzt ist davon auszugehen, dass vom nördlichen NRW bis
    zum südlichen Niedersachsen der meiste Schnee fällt mit 10 bis 20, lokal
    vielleicht 25 cm. Auch weiter östlich und nördlich schneit es, allerdings mit
    geringerer, aber nicht zu verachtender Intensität (bis zu 10 cm, im Harz auch
    etwas mehr). Unsicher ist noch, bis wohin die Vorderkante des Schneefalls
    vorankommt. Geht´s bis zu einer Linie Bremen-Berlin oder nur
    Lingen-Hannover-Flämig oder noch etwas weiter südlich. Hier besteht noch
    Klärungsbedarf zwischen den Modellen und den Ministerpräsidenten der betroffenen
    Länder (nee, Spaß beiseite, die haben derzeit andere Sorgen, obwohl das Wetter
    ganz sicher noch dazukommt).
    Zu dem starken Schneefall, der vielerorts schon für sich allein das
    Unwetterkriterium reißt, gesellt sich noch ein lebhafter Ostwind, der im Mittel
    Stärke 4-6 Bft, in Böen 6-8 Bft erreicht. Die Folge sind massive
    Schneeverwehungen zumal der Schnee durch die permanente Abkühlung häufig (aber
    nicht überall) in trockener Form fällt. Und so wird aus einem Unwetter ganz
    schnell ein extremes Unwetter, was beim Thema "Schneefall/Verwehungen" wahrlich
    nicht alle Tage vorkommt. Es muss mit erheblichen Behinderungen und Schäden im
    Verkehr und in der Infrastruktur gerechnet werden (Glätte, Unpassierbarkeit,
    Leiterseilschwingungen, Schneebruch...).

    Und als ob das nicht schon reichen würden, gesellt sich im Übergangsbereich
    Regen/Schnee auch noch gefährliches Glatteis dazu. Wenn schon, denn schon,
    scheinen sich Petrus bzw. seine irdischen Vasallen GISELA (das Nordeuropahoch)
    und TRISTAN (das Westeuropatief) zu denken. Während die Temperatur unterhalb
    etwa 900 hPa durch den starken Ostwind sowie Niederschlagsabkühlung immer weiter
    in den Frostbereich sinkt, erwärmt sich die Schicht zwischen 900 und 750 hPa mit
    Winddrehung auf Süd-Südwest (Warmluft auf Kaltluft). Damit wird das klassische
    Profil für gefrierenden Regen erzeugt ("warme Nase"), bei dem der fallende
    Schnee in der ausreichend großen Schmelzschicht schmilzt, um sich dann in der
    mehrere 100 Meter dicken Grundschicht auf unter 0°C abzukühlen. Wenn der
    unterkühlte Regen unten auftrifft, gefriert er schlagartig, auch wenn die Böden
    nicht gefroren sind. Wenn über Stunden die RR-Raten zwischen 0,5 und 1 mm,
    vielleicht sogar um 2 mm liegen, kann der Bodenwärmestrom irgendwann nichts mehr
    ausrichten und an Gegenständen, Vegetation usw. geht´s ohnehin schneller.
    Zusammengefasst, in einem Streifen, der nach heutigem Ermessen vom Rheinland
    über Nord- und Mittelhessen sowie Südthüringen bis nach Oberfranken/Oberpfalz
    reicht, muss mit gefrierendem Regen und Glatteis mit erheblichen Behinderungen
    (Verkehr sowieso, aber auch durch gefährlichen Eisbruch) gerechnet werden.

    So, jetzt noch etwas "normales" Wetter, das sich Nord- und Nordostdeutschland
    sowie im Süden abspielt. Über der Ostsee entwickeln sich vermehrt diabatisch
    getriggert Schneeschauer (T850 um -13°C über rund +3°C Wasser), die vor allem
    den Norden SHs auf ihrem Weg zur Nordsee traktieren können. Ansonsten bleibt es
    trocken, aber sehr windig, nach Westen hin stürmisch (7-8 Bft, Küste 9 Bft, auf
    der Nordsee teils 10 Bft). Dabei sinkt die Temperatur verbreitet auf unter -5°C,
    Richtung Oder sogar nahe -10°C.

    Im Süden und Südwesten ist man davon weit entfernt, dort bleibt es meist
    frostfrei. Gebietsweise fällt etwas Regen und in den Alpen steuert der Föhn auf
    seinen Höhepunkt zu, bevor er beginnt im Westen zusammenzubrechen. In einigen
    Alpentälern sind bei Durchbruch Böen 7-8 Bft, mit geringer Wahrscheinlichkeit
    sogar 9 Bft möglich, ganz oben reicht´s in Einzelfällen bis Orkanstärke.

    Sonntag ... kommt der Höhentrog noch etwas dichter an den Vorhersageraum heran,
    während das Bodentief über Südbelgien/Luxemburg erhebliche Probleme offenbart,
    gegen den "Ostblock" (Kaltluft und Ostwind) weiter nördlich anzukommen. Was
    soll´s, denkt sich TRISTAN und dreht wieder um in Richtung Nordfrankreich, nicht
    ohne sich dabei aber aufzufüllen. Derweil überquert eine schwache Kaltfront
    Süddeutschland ostwärts, wodurch erstens der Föhn zusammenbricht und zweitens
    ein Schwall erwärmter Meereskaltluft (T850 um oder etwas unter 0°C) herangeführt
    wird. Dabei kommt es zu zeitweiligen Regenfällen, die in höheren Lagen sowie im
    Nordosten Bayerns (da, wo die eigentliche Kaltluft am nächsten ist) in Schnee
    übergehen (anfangs auch noch lokale Glatteisgefahr).

    Interessanter bleibt es freilich im Norden und Nordwesten, wo sich die
    Schneefälle auf ihrem Weg nach Norden zwar etwas abschwächen, gleichwohl aber
    noch prominente Mengen erreichen. Betroffen vom Schneefall sind weite Teile
    Niedersachsens und NRWs bis hinüber nach Sachsen und das südliche bzw. mittlere
    BB. Vom Ems- respektive Münsterland bis hinüber ins mittlere Sachsen-Anhalt
    stehen 10 bis 20 cm Neuschnee auf der Karte, wobei hinsichtlich der
    Detailregionalisierung noch immer Unschärfen gegeben sind. Fakt ist, dass der
    Schwerpunkt im westlichen Teil des genannten Gebietes bleibt, was synoptisch
    auch nachvollziehbar ist.

    Synoptisch nachvollziehbar ist auch die Tatsache, dass die Regenfälle im
    südlichen Teil des großen Niederschlagegebietes mehr und mehr in Schnee oder
    Schneeregen übergehen. Die Zufuhr niedertroposphärisch kälterer Luft zeigt
    ebenso Wirkung wie andauernde Niederschlagsabkühlung. Damit sinkt freilich auch
    die Wahrscheinlichkeit für gefrierenden Regen und Glatteis, allerdings sollte
    man diese Parameter am Vormittag noch nicht abschreiben.

    Bliebe noch der Wind, der in der Nordhälfte zunächst noch lebhaft und sehr
    ruppig, an der See und im Nordwesten in Böen stürmisch unterwegs bleibt,
    kräftige Schneeverwehungen inclusive. Von daher ist bei der Überlegung "Unwetter
    ja/nein" nicht nur auf die Intensität des Schneefalls, sondern vor allem auch
    auf das Verwehungspotenzial zu schauen. Am Nachmittag und Abend beginnt sich der
    Wind von Süden her ganz allmählich abzuschwächen, bleibt an der See aber noch
    stürmisch.
    Wie weit der Schneefall nach Norden vorankommt, kann auch noch nicht
    abschließend beantwortet werden. SH und MV dürften außen vor bleiben, das
    nördliche BB wohl auch noch. Eng wird es mit HH und der niedersächsischen
    Nordseeküste.

    Während die Temperatur in der Nordhälfte verbreitet im leichten bis mäßigen
    Frostbereich liegt (der Windchillfaktor sorgt für noch kälteres Empfinden),
    reicht es weiter südlich nach einer mittigen Übergangszone für 5 bis 10°C.

    Die Nacht zum Montag lassen die Schneefälle nach, hören aber nicht ganz auf.
    Gebietsweise liegen die Niederschlagsmengen bei rund 5 l/qm innert 12 h, was bei
    trockenem Schnee durchaus noch mal bis zu 10 cm bedeuten kann. Auch Verwehungen
    sind noch nicht ganz vom Tisch, auch wenn Ostwind Substanzverluste hinnehmen
    muss. An der See bleibt es auf alle Fälle stürmisch.

    In den Blickpunkt des Geschehens rückt nun auch wieder mehr der Süden der
    Republik, vornehmlich der Freistaat Bayern. Dort werden vorderseitig der
    zunehmend negativ geneigten Achse des o.e. Höhentrogs modellübergreifend
    stärkere Hebungsprozesse und recht intensive Niederschläge gerechnet.
    Gebietsweise liegen die 12h-Mengen bei rund 20 l/qm, was sehr ordentlich ist. Im
    Zuge weiterer gesamttroposphärischer Abkühlung sinkt die Schneefallgrenze
    kontinuierlich ab bis in tiefe Lagen. Lediglich in den Donauniederungen könnte
    es bis zum Morgen noch bei der flüssigen oder der Mischphase bleiben. Dagegen
    könnte es nach ICON von Oberfranken bis Niederbayern für einiges an Schnee
    langen (teils über 10, lokal an die 20 cm), allerdings ist die Vorhersage mit
    Unsicherheiten behaftet, da die Schwerpunkte und die genaue thermische
    Entwicklung derzeit noch unterschiedlich simuliert werden.

    Mit Ausnahme einiger Regionen ganz im Süden und Südwesten sinkt die Temperatur
    in den leichten, in der Nordhälfte (außer Küste) mäßigen bis strengen
    Frostbereich.
           
    Montag ... Jetzt gehen dem Verfasser langsam die Körner und die Zeit aus und er
    verweist auf die nicht minder interessante Synoptische Übersicht Mittelfrist von
    heute Mittag. Viel Spaß dabei, falls noch nicht gelesen!


    Modellvergleich und -einschätzung
    ----------------------------------------------------------------
    Im Großen und Ganzen ist alles gesagt. Sollte IFS von 12 UTC in wenigen Minuten
    seine Vorprognose sowie die 12-UTC-Lösung von ICON bestätigen, wird die
    Vorabinfo "Schneefall/Verwehungen" etwas nach Süden ausgeweitet. In der morgigen
    Frühkonferenz können dann noch letzte Anpassungen erfolgen, danach geht es bis
    spätestens zum Mittagessen raus mit den Akutwarnungen. 


    Vorhersage- und Beratungszentrale Offenbach
    Dipl. Met. Jens Hoffmann

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    (05.02.2021, 20:03)Robbi schrieb: Link ist nur fuer registrierte User sichtbar. registrieren oder login.LOL,
    der Sprecher der Lokalzeit Südwestfalen war ja gelassen bei der Wettervorhersage. Big Grin Stell ich noch den Link zur mediathek rein, wenn die Sendung verfügbar ist. Wir sind halt was gewohnt. Cool

    Link ist nur fuer registrierte User sichtbar. registrieren oder login. 25 25 25 Genial.
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    Der klimaneutrale CO²-Fußabdruck ist 1,5t pro Jahr. Der durchschnittliche CO²-Fußabdruck eines Deutschen im Jahr 2024 ist 10,3t. Kinder, die 2014 oder später in Deutschland geboren wurden, leben mit 80%iger Wahrscheinlichkeit bis zum Jahr 2100 oder länger. Habt ihr ein gutes Gewissen, wenn ihr sie heute spielen seht?
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    (06.02.2021, 07:52)Robbi schrieb: Link ist nur fuer registrierte User sichtbar. registrieren oder login.
    (06.02.2021, 06:22)Mike97 schrieb: Link ist nur fuer registrierte User sichtbar. registrieren oder login.Viele der Kurzfristmodelle bilden nun auch den Zeitraum bis Montag Nacht ab. Da zeigen sich aber teilweise kuriose Schneedeckenberechnungen.

    Vielleicht bilden die ja Schneeverwehungen mit ab. Glaub mal ja nicht, dass du verbreitet 30cm übereinander liegen hast. Das können dann schon 7cm sein und Schneewehen >1m.

    Natürlich gibt es örtlich dann erhebliche Schneeverwehungen, aber kann ein Modell sowas berechnen? Dann fände ich die niedrigen Angaben zusätzlich irritierend da es ja dann stellenweise erheblich mehr ist durch die Schneewehen!
    Schmuders (Wipptal), Südtirol (1250m)
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    (06.02.2021, 08:10)Mike97 schrieb: Link ist nur fuer registrierte User sichtbar. registrieren oder login.Natürlich gibt es örtlich dann erhebliche Schneeverwehungen, aber kann ein Modell sowas berechnen? Dann fände ich die niedrigen Angaben zusätzlich irritierend da es ja dann stellenweise erheblich mehr ist durch die Schneewehen!

    Glaube ich eher nicht, es wäre halt nur ne Erklärung. Smile
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    Der klimaneutrale CO²-Fußabdruck ist 1,5t pro Jahr. Der durchschnittliche CO²-Fußabdruck eines Deutschen im Jahr 2024 ist 10,3t. Kinder, die 2014 oder später in Deutschland geboren wurden, leben mit 80%iger Wahrscheinlichkeit bis zum Jahr 2100 oder länger. Habt ihr ein gutes Gewissen, wenn ihr sie heute spielen seht?
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    Kleiner Nachtrag. Das EZ sieht die LMG nun noch südlicher mit Schwerpunkt fast ganz NRW:


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    Ich liebe den Winter   eingeschneit
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    Und einmal die vorhergesagten Schneehöhen der UWZ:

    Quelle: unwetterzentrale.de


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