Ich sag mal so...
wir haben la nina. Die kühlt nachweislich die globalen Temperaturen. Auch die Temperaturen der Nordhalbkugel (auf der nächsten Grafik rot) sinken. Im letzten Januar und Februar schwankten sie noch zwischen +0,7 und +1,8k
zu 1981-2010
bzw. geglättet zwischen 0,7 und 1,6k. Im Laufe des Mai sanken sie aber auf ein niedrigeres Niveau von +0,1 bis +1,3k bzw. geglättet von +0,6 bis +1,1k:
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Mit einem Anstieg ist in den kommenden Monaten nicht zu rechnen, weil die la-nina noch den Winter über andauern soll:
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Früher galt die Regel: la nina fördert Mildwinter, el nino fördert Kaltwinter (wobei eine Förderung nicht unbedingt das entsprechende Ergebnis hervor brachte). Das liegt daran, dass bei la Nina die Zirkulation der Nordhalbkugel zonaler (west-ost-orientiert) verläuft als bei el nino. Auf der folgenden Grafik wäre la nina typ a und el nino typ b:
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Aber der Klimawandel ändert das System. Er schwächt die West-Ost-Zirkulation der Nordhalbkugel hin zu b und c. Und außerdem verlagert sich der subtropische Hochdruckgürtel - im Fall Europas das Azorenhoch - zumindest in höheren Luftschichten (500hpa) nordwärts. Das war bei den letzten 7 Mildwintern der Fall.
Quelle zum selber fälschen: Link ist nur fuer registrierte User sichtbar.
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Vielleicht ist ja mittlerweile bei el nino zu viel Wärme im System? Sodass selbst bei Troglagen die vorderseitige Warmluft ein Eigenleben entwickelt und aus Nordost herumgeholt wird? Und vielleicht ist es bei el nino im Norden derart warm, dass die Kaltluft zu abgeschwächt hier ankommt?
Vielleicht ist es jetzt unter la-nina-Bedingungen noch gerade kalt genug, damit sich Ausbrüche aus Norden gegen das erstarkte Azorenhoch zu uns eingraben können? Und die Zirkulation ist noch gerade west-ost-orientiert genug, damit sie auch bei uns ankommen, anstatt direkt südwärts auf den Atlantik auszubrechen ©? Viellleicht haben wir klimawandelbedingt jetzt unter la-nina-Bedingungen die Verhältnisse (b), die wir vorher unter el-nino-Bedingungen hatten? Jedenfalls ging den beiden "kältesten" Wintern 16/17 und 17/18 in diesem Mildwinterblock bei uns la-nina-Bedingungen voraus: Link ist nur fuer registrierte User sichtbar.
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Ich halte Langfristprognosen nicht für gänzlich unmöglich. Es gibt Einflussfaktoren, die sich nur sehr langsam, über Monate hinweg, ändern. Das Problem ist: die können vielfach in die warme und in die kalte Richtung interpretiert werden, Beispiel el nino und la nina. Und bei allem experimentellen Charakter der Langfristmodelle: die professionellen Wetterdienste (NOAA, DWD) betreiben sie. Und das kostet Geld, zumindest für den Strom der Server, aber wahrscheinlich noch einiges mehr. Das würden sie nicht ausgeben, wenn sie sich nicht irgendwas davon versprechen.
Aber das alles war jetzt bezogen auf die Nordhalbkugel. Für relevanter halte ich in der Tat die Verhältnisse östlich vs. westlich von Grönland, weil das die Großwetterlagen bestimmt, auf die es letztendlich ankommt. Letzten Winter hat es sich genau pünktlich zum Winter umgestellt, westlich von Grönland kalt (rechter Pfeil), östlich warm (linker Pfeil):
Zuvor war es monatelang anders rum:
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Diesen Winter vielleicht Rolle rückwärts? Oder ausgeglichener durch nen stärkeren Gegenpol in Nordost-Europa? Weil durch la nina mehr Kaltluft zur Verfügung steht?
Vielleicht kochen wir uns aber auch unser eigenes extrem warmes Süppchen, wird es sicherlich auch auf der Nordhalbkugel geben...
LG