03.10.2020, 10:25
Servus miteinander,
ja wo isser denn, der Bär... immer schon recht beschäftigt, seit einem halben Jahr reicht es leider kaum noch um hier zu schreiben. Ändert nichts an der Begeisterung für alles was sich um Wetter und Fotografie dreht - insofern sind natürlich reichlich potentielle Beiträge aufgelaufen.
Eigentlich wollte ich einen "Gewitterabschlussbeitrag" als Rückblick auf die vergangene "Gewittersaison" einstellen - was diese grandiosen Erscheinungen angeht, war bei uns nämlich a) nicht viel los und b) hat es darüber hinaus nur selten für mich in Sachen timing gepasst.
Allerdings gab es zwei herausragende Ereignisse, von denen ich gern doch gesondert berichten möchte.
Eines dieser Beiden fand bei uns am 16.08.2020 statt.
Für diesen Tag stand bei mir eine Nachtschicht auf dem Plan und für den Nachmittag wurde vor möglichen unwetterartigen Überentwicklungen gewarnt. Daher positionierte ich mich am frühen Nachmittag bei fast klarem Himmel an meiner üblichen Stelle am Rheindamm bei Dinslaken (Nahe Rheinkilometer 800).
Bei Gewitterannäherung aus Süd bis Nord-West ist diese Stelle perfekt (für unsere Breitengrade - Erhöhungen sind da Mangelware^^).
Gegen 17:00 Uhr ploppten dann erste Signale auf dem Radar auf, welche leider eine Zugrichtung aus süd-ost aufwiesen. Daher war ich kurz davor, meine Sitzung abzubrechen.
Gott sei Dank blieb ich trotzdem hocken.
Gegen 17:30 Uhr bildeten sich zwei Niederschlagskerne heraus, welche sich südlich und süd-östlich meiner Position befanden. Der südliche regnete lange Zeit stark, aber ungewittrig ab und schickte sich an westlich von mir (also direkt vor meiner Nase) in Richtung nord-west vorbei zu ziehen. Insofern durfte ich hier immerhin auf schöne Entwicklungen im Zeitraffer hoffen, welchen ich zu diesem Zeitpunkt startete.
Die süd-östliche Zelle begann zu diesem Zeitpunkt an fleißig vor sich hin zu blitzen und zu hageln.
Beide Gebilde blieben über einen längeren Zeitraum in Sachen Zuggeschwindigkeit, -richtung und Aktivität stabil.
Kurz bevor die Zellen bei mir aufschlugen:
Die süd-östliche Zelle - sollte sicher in meinem Rücken östlich an mir vorbei ziehen
Beide Zellen im Radar mit Zugrichtungsprognose
Zu diesem Zeitpunkt hoffte ich noch auf eine Weiterentwicklung der westlichen Zelle - hätte bei aufmerksamem Hinsehen jedoch schon zu diesem Zeitpunkt erkennen müssen, was da in wenigen Minuten über mich hereinbrechen sollte...
Menge und Druck des herabfallenden Wassers müssen enorm gewesen sein - dass es die Gischt am Boden so weit auseinander drückt, hab ich hier selten so gesehen.
Spätestens beim Fertigen dieses Panoramas war eigentlich klar, was da schon beinahe über mir passierte:
IMG_3374.JPG (Größe: 69,05 KB / Downloads: 67)
Die weitere Entwicklung empfehle ich dann im Zeitraffer zu betrachten - ist mittels Einzelbildern nicht darstellbar!
Zur Orientierung - Blickrichtung Süd. Die süd-östliche Zelle befindet sich also ganz am linken Bildrand, die südliche in der Bildmitte.
Zu beachten: Die oberen 10% des Videos zeigen - auf Grund der Verwendung eines 11mm Ultra Wide Objektivs - die Entwicklungen genau über mir:
Der entscheidende Moment der Entwicklung in einem Einzelbild:
Beide Zellen verknüpften und bildeten einen Bogen aus, welcher direkt über mir rotierte.
Blick in meinen Rücken nach Nord-West:
Der Bogen löste über die gesamte Breite aus.
Was dann folgte... nun ja, nach der Vorrede und dem Zeitraffer nicht mehr überaschend - ich hätte das bei uns so nicht für möglich gehalten:
Noch immer ging ich davon aus (ja ich weiß, sehr naiv), dass ich die Lücke zwischen beiden Zellen erwischen würde. Die Überaschung, als es nicht so kam, ist mir im Video anzumerken
Nun musste ich mich doch in Sicherheit bringen, abgesehen vom Schutz der Technik, war es auch einfach zu schmerzhaft.
Aus halbwegs sicherer Distanz...:
Etwa 15 Minuten wetterte es reichlich ab. Klassisch war es danach aber schlagartig wieder trocken und lies noch die eine oder andere Dokumentation zu:
Ein Blick auf die Rückseite zeigte - ich hatte noch Glück gehabt. Knapp nördlich von meiner Position schüttete es das still gelegte Kohlekraftwerk mit Hagelkörnern mit Größen bis zu 4cm zu:
Auch das Radar zeigte eindrucksvoll, was da gerade über mir passiert war:
Immerhin einen der vielen Blitze erwischte ich - leider nur mit dem Handy:
Das war schon sehr beeindruckend - und findet bei uns nun wirklich sehr selten statt.
In der Hoffnung bald den nächsten Beitrag erstellen zu können - spätestens nach dem nächsten Urlaub Ende Oktober...
Mit herzlichen Grüßen
Euer Bär
ps: bleibt gesund!!
ja wo isser denn, der Bär... immer schon recht beschäftigt, seit einem halben Jahr reicht es leider kaum noch um hier zu schreiben. Ändert nichts an der Begeisterung für alles was sich um Wetter und Fotografie dreht - insofern sind natürlich reichlich potentielle Beiträge aufgelaufen.
Eigentlich wollte ich einen "Gewitterabschlussbeitrag" als Rückblick auf die vergangene "Gewittersaison" einstellen - was diese grandiosen Erscheinungen angeht, war bei uns nämlich a) nicht viel los und b) hat es darüber hinaus nur selten für mich in Sachen timing gepasst.
Allerdings gab es zwei herausragende Ereignisse, von denen ich gern doch gesondert berichten möchte.
Eines dieser Beiden fand bei uns am 16.08.2020 statt.
Für diesen Tag stand bei mir eine Nachtschicht auf dem Plan und für den Nachmittag wurde vor möglichen unwetterartigen Überentwicklungen gewarnt. Daher positionierte ich mich am frühen Nachmittag bei fast klarem Himmel an meiner üblichen Stelle am Rheindamm bei Dinslaken (Nahe Rheinkilometer 800).
Bei Gewitterannäherung aus Süd bis Nord-West ist diese Stelle perfekt (für unsere Breitengrade - Erhöhungen sind da Mangelware^^).
Gegen 17:00 Uhr ploppten dann erste Signale auf dem Radar auf, welche leider eine Zugrichtung aus süd-ost aufwiesen. Daher war ich kurz davor, meine Sitzung abzubrechen.
Gott sei Dank blieb ich trotzdem hocken.
Gegen 17:30 Uhr bildeten sich zwei Niederschlagskerne heraus, welche sich südlich und süd-östlich meiner Position befanden. Der südliche regnete lange Zeit stark, aber ungewittrig ab und schickte sich an westlich von mir (also direkt vor meiner Nase) in Richtung nord-west vorbei zu ziehen. Insofern durfte ich hier immerhin auf schöne Entwicklungen im Zeitraffer hoffen, welchen ich zu diesem Zeitpunkt startete.
Die süd-östliche Zelle begann zu diesem Zeitpunkt an fleißig vor sich hin zu blitzen und zu hageln.
Beide Gebilde blieben über einen längeren Zeitraum in Sachen Zuggeschwindigkeit, -richtung und Aktivität stabil.
Kurz bevor die Zellen bei mir aufschlugen:
Die süd-östliche Zelle - sollte sicher in meinem Rücken östlich an mir vorbei ziehen
Beide Zellen im Radar mit Zugrichtungsprognose
Zu diesem Zeitpunkt hoffte ich noch auf eine Weiterentwicklung der westlichen Zelle - hätte bei aufmerksamem Hinsehen jedoch schon zu diesem Zeitpunkt erkennen müssen, was da in wenigen Minuten über mich hereinbrechen sollte...
Menge und Druck des herabfallenden Wassers müssen enorm gewesen sein - dass es die Gischt am Boden so weit auseinander drückt, hab ich hier selten so gesehen.
Spätestens beim Fertigen dieses Panoramas war eigentlich klar, was da schon beinahe über mir passierte:
IMG_3374.JPG (Größe: 69,05 KB / Downloads: 67)
Die weitere Entwicklung empfehle ich dann im Zeitraffer zu betrachten - ist mittels Einzelbildern nicht darstellbar!
Zur Orientierung - Blickrichtung Süd. Die süd-östliche Zelle befindet sich also ganz am linken Bildrand, die südliche in der Bildmitte.
Zu beachten: Die oberen 10% des Videos zeigen - auf Grund der Verwendung eines 11mm Ultra Wide Objektivs - die Entwicklungen genau über mir:
Der entscheidende Moment der Entwicklung in einem Einzelbild:
Beide Zellen verknüpften und bildeten einen Bogen aus, welcher direkt über mir rotierte.
Blick in meinen Rücken nach Nord-West:
Der Bogen löste über die gesamte Breite aus.
Was dann folgte... nun ja, nach der Vorrede und dem Zeitraffer nicht mehr überaschend - ich hätte das bei uns so nicht für möglich gehalten:
Noch immer ging ich davon aus (ja ich weiß, sehr naiv), dass ich die Lücke zwischen beiden Zellen erwischen würde. Die Überaschung, als es nicht so kam, ist mir im Video anzumerken
Nun musste ich mich doch in Sicherheit bringen, abgesehen vom Schutz der Technik, war es auch einfach zu schmerzhaft.
Aus halbwegs sicherer Distanz...:
Etwa 15 Minuten wetterte es reichlich ab. Klassisch war es danach aber schlagartig wieder trocken und lies noch die eine oder andere Dokumentation zu:
Ein Blick auf die Rückseite zeigte - ich hatte noch Glück gehabt. Knapp nördlich von meiner Position schüttete es das still gelegte Kohlekraftwerk mit Hagelkörnern mit Größen bis zu 4cm zu:
Auch das Radar zeigte eindrucksvoll, was da gerade über mir passiert war:
Immerhin einen der vielen Blitze erwischte ich - leider nur mit dem Handy:
Das war schon sehr beeindruckend - und findet bei uns nun wirklich sehr selten statt.
In der Hoffnung bald den nächsten Beitrag erstellen zu können - spätestens nach dem nächsten Urlaub Ende Oktober...
Mit herzlichen Grüßen
Euer Bär
ps: bleibt gesund!!
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