20.09.2020, 13:53
Hallo,
ich will nochmal das Thema Trockenheit aufgreifen, was in letzter Zeit hier im Forum kein Thema war. Fangen wir mal mit dem September an: Bisher 0,0 mm Niederschlag, unzählige Sonnenstunden bei bis zu 30°C, staubtrockener Boden, vergilbte Wiesen, steppenartige Landschaften. Das scheint inzwischen, wenn man die letzten Jahre betrachtet, der Normalzustand zu sein. Der September ist ein Sommermonat! Und jetzt sehen wir uns die Trockenperioden seit Mitte März an:
Letzer richtiger Regen im März am 11.03. (Ende einer sechswöchigen sehr feuchten Periode), dann noch 3 mm am Monatsende in Form von Schnee. Im April 17 komplett trockene Tage am Stück, dann am 18.04. ganze 4 mm Regen, dann 12 trockene Tage am Stück, dann am 28.04. nochmal 3 mm und am 30.04. weitere 7 mm Regen. Im Mai 26 von 31 Tagen komplett trocken. Anfang Juni zwölf extrem nasse Tage, dann bis 06.07. zwanzig komplett trockene Tage am Stück, Rest des Julis zwar leicht wechselhaft, aber kein ausreichender Regen. Im August bis 14.08. nur ganze 16 mm Regen bei sehr hohen Temperaturen, dann weiter meist trocken, sodaß wir am 30.08. bei 32 mm standen. In der Nacht zum 31.08. dann 31 mm am Stück, womit der August in der Statistik gar nicht so schlecht aussieht. Die 31 mm am Monatsende reichten aber nicht einmal aus, um den Boden nennenswert zu durchfeuchten.
Die Erkenntnis auch aus diesem Jahr wird folgende sein: Die Trockenperioden werden immer länger, die wenigen Niederschläge dazwischen sind tatsächlich teilweise extrem und für den Boden kaum nutzbar. Wir haben rund 50 % des Jahresniederschlages in 8 Wochen bekommen. Unter dem Strich trocknet bei dieser Niederschlagsverteilung der Boden weiter aus. Das Sterben speziell der Fichte setzt sich in hoher Geschwindigkeit fort, und auch nahezu alle anderen Bäume leiden. Hinzu kam dieses Jahr der Nachtfrost am 12.05., der die schon ausgetriebenen Bäume extrem schwächte und die komplette Obsternte vernichtete.
Im Gemüsegarten wiederholt sich jedes Jahr das gleiche Spiel: Gießen bringt nichts und ist auf ein Minimum zu begrenzen. Ich nutze grundsätzlich nur aufgefangenes Regenwasser. Weder Grund- noch Trinkwasser kommen in Frage. Die Landwirtschaftsprofis werden sich sehr bald auch dieser Herausforderung stellen müssen. Immer wichtiger wird die Bodenbedeckung. Ich lasse inzwischen das komplette Unkraut und gehächselte Pflanzen dort liegen, wo sie gewachsen sind. Viele Pflanzen werden gar nicht gegossen, sondern nur gemulcht. Natürlich ergeben sich auch verminderte Erträge bis hin zum Totalausfall, aber das ist der Preis, den man zahlen muß. Und man lernt schnell, was im Anbau überhaupt noch Sinn macht.
Meine Hoffnung für die kommende Woche: Endlich Regen, möglichst gleichmäßig verteilt und langsam fallend, damit er eindringen kann.
Gruß André
ich will nochmal das Thema Trockenheit aufgreifen, was in letzter Zeit hier im Forum kein Thema war. Fangen wir mal mit dem September an: Bisher 0,0 mm Niederschlag, unzählige Sonnenstunden bei bis zu 30°C, staubtrockener Boden, vergilbte Wiesen, steppenartige Landschaften. Das scheint inzwischen, wenn man die letzten Jahre betrachtet, der Normalzustand zu sein. Der September ist ein Sommermonat! Und jetzt sehen wir uns die Trockenperioden seit Mitte März an:
Letzer richtiger Regen im März am 11.03. (Ende einer sechswöchigen sehr feuchten Periode), dann noch 3 mm am Monatsende in Form von Schnee. Im April 17 komplett trockene Tage am Stück, dann am 18.04. ganze 4 mm Regen, dann 12 trockene Tage am Stück, dann am 28.04. nochmal 3 mm und am 30.04. weitere 7 mm Regen. Im Mai 26 von 31 Tagen komplett trocken. Anfang Juni zwölf extrem nasse Tage, dann bis 06.07. zwanzig komplett trockene Tage am Stück, Rest des Julis zwar leicht wechselhaft, aber kein ausreichender Regen. Im August bis 14.08. nur ganze 16 mm Regen bei sehr hohen Temperaturen, dann weiter meist trocken, sodaß wir am 30.08. bei 32 mm standen. In der Nacht zum 31.08. dann 31 mm am Stück, womit der August in der Statistik gar nicht so schlecht aussieht. Die 31 mm am Monatsende reichten aber nicht einmal aus, um den Boden nennenswert zu durchfeuchten.
Die Erkenntnis auch aus diesem Jahr wird folgende sein: Die Trockenperioden werden immer länger, die wenigen Niederschläge dazwischen sind tatsächlich teilweise extrem und für den Boden kaum nutzbar. Wir haben rund 50 % des Jahresniederschlages in 8 Wochen bekommen. Unter dem Strich trocknet bei dieser Niederschlagsverteilung der Boden weiter aus. Das Sterben speziell der Fichte setzt sich in hoher Geschwindigkeit fort, und auch nahezu alle anderen Bäume leiden. Hinzu kam dieses Jahr der Nachtfrost am 12.05., der die schon ausgetriebenen Bäume extrem schwächte und die komplette Obsternte vernichtete.
Im Gemüsegarten wiederholt sich jedes Jahr das gleiche Spiel: Gießen bringt nichts und ist auf ein Minimum zu begrenzen. Ich nutze grundsätzlich nur aufgefangenes Regenwasser. Weder Grund- noch Trinkwasser kommen in Frage. Die Landwirtschaftsprofis werden sich sehr bald auch dieser Herausforderung stellen müssen. Immer wichtiger wird die Bodenbedeckung. Ich lasse inzwischen das komplette Unkraut und gehächselte Pflanzen dort liegen, wo sie gewachsen sind. Viele Pflanzen werden gar nicht gegossen, sondern nur gemulcht. Natürlich ergeben sich auch verminderte Erträge bis hin zum Totalausfall, aber das ist der Preis, den man zahlen muß. Und man lernt schnell, was im Anbau überhaupt noch Sinn macht.
Meine Hoffnung für die kommende Woche: Endlich Regen, möglichst gleichmäßig verteilt und langsam fallend, damit er eindringen kann.
Gruß André
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