Grüßt Euch!
Der Juli neigt sich dem Ende entgegen. In den nächsten 2 Tagen wird es wohl kaum noch Niederschläge bei uns geben, daher mache ich schon heute eine Monatsbilanz für das Wendland.
Ich nehme wieder die oben genannten 4 Standorte:
Lüchow (DWD) 61,5% = 40,6 Liter
Zernien (Göhrde) 130,6% = 91,4 Liter
Penkefitz (Elbe) 111,5% = 69,6 Liter
Mein Standort mittendrin 100% = 61 Liter
Die Abweichung der Temperatur liegt noch bei -0,1°C zu 61-90, sollte aber zum Monatsende noch ganz leicht im Plus liegen. Kein Hitzetag in diesem Jahr bisher und wird es auch nicht mehr geben bis übermorgen. Sonnenausbeute war im guten Durchschnitt.
So gefällt mir unser Sommer!
Jetzt fragt sich, wie es wohl weitergehen wird. Und da verlassen ich mich wieder auf die Beobachtungen aus der Natur. Den entscheidenden Hinweis habe ich aber schon vor Wochen am 09. Juli gegeben:
Heinrich schrieb:...
Die große Brennnessel (Urtica Dioica) blüht immer noch und die unteren Blätter werden noch immer nicht abgeworfen. Die so genannte Blattfallhöhe liegt am 10. Juli durchschnittlich bei 50 cm, bisher aber erst bei Null bis 10 cm. Außerdem haben die roten Wildformen deutlich weniger roten Farbstoff (Anthocyane) an der Stängeloberfläche angereichert. Der rote Farbstoff ist ein natürliches Sonnenschutzmittel (wird auch in Sonnencremes eingesetzt) gegen ultraviolette Strahlung und verhindert, dass bei anhaltender Hitze und Sonneneinstrahlung die Pflanze geschädigt wird. Das bedeutet dann herausgelesen, dass die Große Brennnessel die gewöhnlich Anfang August endende Wuchs-Saison (Blattfallhöhe dann über 100 cm) verlängern will, also länger am Stängel blühen und grünen will. Und das setzt zwingend voraus, dass es keine Trockenheit oder Hitze geben wird in den nächsten 3 Wochen, sondern viel Regen, ausreichend Sonne und Wärme, also Sommerwetter mit Gewittern, die Niederschläge bringen, die dann auch sehr ergiebig sein werden. Wenn dann ab Anfang August sich ein zu erwartender Azorenhoch-Ableger für mindestens 5 Tage breit macht, dann reagiert die Pflanze mit raschem Abwurf der Blätter von unten beginnend nach oben und mit der Reife der Samenstände. So wird die Saison um mehrere Wochen verlängert und verspricht sehr reiche Samenproduktion. Das Blattwerk wird in der Zeit davor nach und nach abgeworfen und wieder "verdaut", indem Regenwürmer als besonderer Symbiosepartner der Brennnessel die Nährstoffe verfügbar machen und dann im Wurzelwerk der Pflanze eingelagert werden für die nächste Wuchssaison...
So wird es folglich nach Lesart dieser Beobachtungen bis zum Monatsende Juli einen feuchten, aber warmen Sommer geben.
Und im Hitzethread hatte ich das von mir erwartete Geschehen letzte Woche schon genauer betrachtet:
Heinrich schrieb:...
Wer Hitze und Sonnenbraterei liebt, der wird vermutlich im August doch noch auf seine Kosten kommen. Zum Ende der ersten Dekade ( also etwa in 15 Tagen) steht ein Hitzehoch an. Wenn ich das richtig einschätze, wird sich das Azorenhoch zu uns gesellen und uns für eine gute Weile gut einheizen...
Übrigens wird immer von einer aktuell vorherrschenden aktiven Westdrift gesprochen. Das ist meiner Meinung nach nur teilweise richtig...
...Ich stelle mich schon auf einen Spätsommer ein, der zeigt, was er kann - was Hitzewellen angeht. Die Gewittersaison liegt offenbar auch noch vor uns. Viel Spannung also, die ich da vermute.
Inzwischen muss ich noch etwas detaillierter werden. Es mehren sich nämlich die Anzeichen, dass wir mindestens einmal in den nächsten 2-3 Wochen sehr starken Niederschlag bekommen werden, der die Teiche um mindestens kurze Zeit 10-15 cm ansteigen lassen wird. Das könnte auch durch nur einen sehr starken, anhaltenden Gewitterguss geschehen oder aber durch ein Dauerregen-Ereignis mit Starkregen. So wird dann die absehbare Hitzephase jedenfalls wohl nicht störungsfrei verlaufen oder unterbrochen werden - hier im Wendland, denn nur hier mache ich meine Beobachtungen in der Natur.
Bin gespannt, wie das dann in anderen Regionen aussehen wird. Das Azorenhoch sollte ja nun praktisch ganz Deutschland betreffen, die heißen Tage auch. Beim Niederschlag aber lässt sich kaum etwas sagen. Eigentlich müsste es bei der zu erwartenden Wetterlage tendenziell zu trocken werden, aber vielleicht gibt es mehr Überraschungen, als wir heute andenken können.
Mal ganz weit nach vorne geschaut, abseits des Sommers oder der nächsten paar Wochen. Es ist auffallend, wie schwer die Kastanien an den unglaublich vielen Früchten tragen. Die Große Brennnessel hat weit überdurchschnittlich viele Samen entwickelt, die jetzt reifen. Die Störche versammeln sich bereits jetzt und machen alle typischen Anstalten, so früh wie noch nie in den Süden abzuhauen. Heute früh versammelten sie sich auf den Hausdächern bei mir im Dorf, das kennt man hier nur von Erzählungen der ganz Alten. Das alles sind zwar nur erste Anzeichen, aber es sind welche, die darauf hinweisen, dass der nächste Winter ein anderes Kaliber werden könnte als die letzten. Da kann man nur weiter beobachten...
Meinen Gruß!