richie schrieb:...Was mich aber am meisten ärgert ist die Tatsache, dass ich den Virus selbst viel zu lange verhamlost habe. Ich bin eigentlich ein wissenschaftlich sehr interessierter Mensch, nur habe ich mich praktisch bis vor kurzem nur sehr wenig mit dieser mittlerweile Pandemie auseinandergesetzt. Dabei hätten einfache mathematische Rechnungen und Statistiken (dass vom Klimawandel allseits bekannte exponentielle Wachstum/ Anstieg ist ja jetzt in aller Munde) schon früh zu deutlichen Erkentnissen führen können. Danke dafür an Heinrich, der mit seinen Statistiken und Überlegungen/ Rechnungen sehr früh schon aufgezeigt hatte, dass da was größeres kommt.
Es ist im Moment alles sehr surreal. Maßnahmen, die noch vor 2 Wochen (zumindest für mich) völlig unvorstellbar waren sind nun schon an der Tagesordnung und das wird es auch noch lange nicht gewesen sein.
Sorry für den langen und teils wirren Text, aber im Moment weiß ich selbst nicht wie es weitergehen wird und das bereitet mir große Sorgen. So etwas hatte ich zugegeben mein ganzes (dazugesagt noch relativ junges) Leben noch nicht.
Grüß Dich Richie!
Grüß Dich Son of the sun!
Mach Dich/Euch nicht verrückt, bitte! Das Virus wird unser Leben für eine Weile in Beschlag nehmen, aber das überstehen wir. Deine Mutter Richie ist im Spital bestens aufgehoben und sicher. Telefoniere einfach mehr mit ihr, zeig ihr, dass die Erde sich trotzdem weiter dreht. Erzähl ihr von der Natur draußen, den Vogelstimmen, den Fröschen oder was sonst für sie interessant ist. Wenn die Grenze zu ist, dann nehme Dir die "geschenkte" Zeit wie einen Urlaub vom Stress. Nimm Dir etwas vor, was Du gern machen möchtest...
Meine Mutter ist auch unter Hochrisiko einzustufen. Wir haben mit ihr gesprochen und wir haben gemeinsam vereinbart, dass wir den persönlichen Kontakt nur mit "Abstand" erhalten können und mit penibler Hygienevorsorge. Für die kleinen Ur-Enkelkinder ist das nicht machbar, daher müssen sie jetzt fern bleiben. Natürlich machen wir uns auch Sorgen, natürlich möchte niemand etwas riskieren, aber schlussendlich können wir nicht alles kontrollieren und vielleicht muss das auch so sein.
@Son of the sun
Verfalle nicht in Medien-Panik, lass Dich nicht runterziehen. Es ist alles nur halb so wild. Man muss sich nur innerlich darauf einstellen und sich auch sagen, na und, was willst Du blöde Depression! Mit mir nicht! Ich bin ich und ich lasse mich nicht verdrehen, erdrücken oder quälen. Isolation ist manchmal nicht so schlecht, aber nicht, um sich in Selbstmitleid zu steigern. Nö, um zu leben und sich an den schönen Dingen z erfreuen.
Schau mal, meine Frau und ich haben uns schon vor 4 Wochen darauf eingestellt, dass wir für mehrere Wochen unser Geschäft werden schließen müssen. Klar sollte uns das belasten, weil es unsere Existenz kosten könnte, wenn wir nicht darauf vorbereitet sind. Meine Frau ist wieder einigermaßen genesen (hatte eine schwere Grippe) und wir arbeiten jetzt konzentriert, aber nicht übertrieben daran, alle Aufträge möglichst bis Ende nächster Woche auszuliefern. Alle neuen Aufträge haben wir bereits angekündigt für Lieferung nach der Coronawelle. Und wir haben uns diverse Farben gekauft, Raufaser-Tapeten, genug Holz zum Möbelbauen (ich liebe Holz) und sonstige Materialien und wir werden in der Corona-Zeit all die Räume renovieren, die wir schon immer mal angehen wollten. Wir haben dann ja Zeit und vor allem Spaß daran. 2-3 Wochen vergehen wie im Flug, wenn man sich beschäftigt. Und wenn es länger dauert, dann fällt uns sicher etwas ein, was man noch so machen könnte. Nebenan habe ich meine Tochter einquartiert, habe das alte, marode Haus angemietet, nur für ein halbes Jahr (dann sollte Corona fertig haben). Da wohnt sie nun seit 3 Wochen mit ihrem Freund und hat viel zu tun mit Renovieren, Umbauen, Planen. Und ich habe sie gleich nebenan und wir können sie versorgen. Planung ist manchmal dann doch gut.
Vielleicht magst Du oder andere eine Planung für Urlaube, Umbauten, Geschäftsideen, neue Programme etc. in der gewonnen Zeit machen. Oder ein Buch anfangen zu schreiben oder zu malen oder zu komponieren, Musik zu machen, Musik zu hören, einen Teich zu bauen, den Garten umzumodeln... Besorg Dir das, was Du dafür brauchst und dann geh beruhigt und vorbereitet in die Corona-Ferien. Klingt vielleicht blöd, aber ich freue mich schon ein ganz klein wenig auf die "Freizeit", auch wenn ich noch lieber darauf verzichten würde.
Ich hoffe, ich konnte Euch etwa Mut machen und ein wenig Lebensfreude rübersprühen. Das Leben ist doch wunderbar, wir müssen es nur lassen.
Beste Grüße!