Corona-Virus: Pandemie unausweichlich?

Heinrich · 23.02.2020, 08:34

Grüßt Euch!

Das Virus hat nun endgültig Europa erreicht:

Zitat:Die italienische Regierung will die Ausbreitung des Coronavirus im Norden des Landes stoppen und die am stärksten betroffenen Städte abriegeln. Das teilte die italienische Regierung am Abend mit. Durch die Reisebeschränkungen in den als Epidemiezentren geltenden Gebieten werde den Bewohnern weder die Einreise noch die Ausreise gestattet, sagte Italiens Ministerpräsident Giuseppe Conte. Die Menschen könnten sich nur mit "besonderen Ausnahmeregelungen" bewegen.

Conte kündigte auch die Schließung von Unternehmen und Schulen sowie die Absage von öffentlichen Veranstaltungen an. In Italien wurden bislang 79 Infektionen gemeldet, zwei Menschen sind nach Behördenangaben an der Lungenkrankheit Covid-19 gestorben. Italien ist das europäische Land mit den weitaus meisten erfassten Infektionsfällen. Das von der Ausbreitung des neuartigen Coronavirus besonders betroffene Gebiet liegt um die lombardische Stadt Codogno, 60 km von Mailand entfernt. Von dort wurden 54 Fälle gemeldet, aus der Nachbarregion Venetien 17.

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Im Iran sind bereits 5 Todesfälle gemeldet worden und 28 Infizierte. Fatal dabei: die Infizierten sind in 4 verschiedenen Millionenstädten gemeldet worden, was eine Eindämmung kaum mehr möglich machen wird.

In Südkorea hat sich die Zahl der Todesfälle auf 4 erhöht, die Anzahl der Infizierten hat sich verdoppelt auf über 600.

Dagegen werden aus China nicht mehr so viel Neuinfizierte gemeldet. Die Zahl der Todesfälle steigt aber weiter stark an.
Insgesamt sind weltweit fast 2.500 Todesfälle gemeldet worden und knapp 80.000 Infizierte.

Noch eine sehr schlechte Nachricht zum Schluss:
bestätigt haben sich auch Vermutungen (ich hatte darüber berichtet - Studie...), dass die Inkubationszeit deutlich länger als die bisher angenommenen und verwendeten 14 Tage beträgt. Trotz negativer Testung während der 14 tägigen Quarantäne wurden Patienten nach 27 Tagen (nachträglich) als positiv getestet, als erst dann erste Symptome auftraten, die zu einer weiteren Testung führten.
Diese Erkenntnis bedeutet, dass die bereits aus 14-tägiger Quarantäne entlassenen Menschen das Virus unerkannt in sich tragen können und an vielen Stellen gleichzeitig neue Infektionszentren auslösen könnten. Diese sehr beunruhigende Erkenntnis bedeutet auch für uns in Deutschland, dass wir uns selbst vielleicht in Kürze schon auf eine ausbrechende Epidemie einstellen müssen. Zur Info: 80% der Krankheitsverläufe sind mild bis sehr mild, 20% haben einen schwereren Verlauf, aktuell 2,5 - 5 % führen zum Tod.

Kein Grund zur Panik oder Überreaktionen. Hygiene beachten und Massenveranstaltungen vermeiden. Naja, weniger Flugreisen würden auch dem Klima helfen...

Meinen Gruß!

Heinrich · (Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 23.02.2020, 13:17 von Heinrich.)

Nun überschlagen sich die schlechten Nachrichten:

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Zitat:Alltag im Iran gelähmt

Auch im Iran wird der Alltag wegen der Ausbreitung des Coronavirus mehr eingeschränkt. Nach Angaben des Gesundheitsministeriums wurden vorläufig in mehreren Städten die Schulen, Universitäten und Kinos geschlossen. Theater- und Konzertveranstaltungen wurden abgesagt. Die Spiele der ersten Fußball-Liga werden zwar wie geplant ausgetragen, allerdings ohne Zuschauer.

Laut Gesundheitsministerium gibt es landesweit 785 Verdachtsfälle, von denen mehr als 40 positiv auf Covid-19 getestet wurden. Die Zahl der Todesopfer stieg auf acht. Viele Menschen befürchten, dass es weitaus mehr Tote und Infizierte gibt, als bislang bekannt. In der Hauptstadt Teheran sind in fast allen Drogerien, Apotheken und Supermärkten Desinfektionsmittel ausverkauft.

In Italien ist die Zahl der Infizierten bereits auf über 100 angestiegen. Der Karneval in Venedig wurde abgesagt. Städte und Dörfer wurden abgeriegelt, Geschäfte, Unternehmen, Schulen - alles wurde geschlossen, alle Veranstaltungen sind verboten. Die Bewohner dürfen die Häuser nicht mehr verlassen. Es werden weitere drastische Maßnahmen folgen, kündigte die Regierung an...

In Südkorea wurde heute die höchste Warnstufe ausgerufen...

Das deutsche Bundesgesundheitsministerium hat jetzt eine Infobroschüre herausgegeben, in der Ratschläge gegeben werden, wie man Ansteckung vermeiden kann...

Nachtrag:

noch die aktuellen Zahlen aus China: hier nur die durch Labortests bestätigten Infizierungen bis einschließlich 22.02.2020:
grün = gemeldete Werte, blau = berechnete Werte

.jpg

China 2 bis 22.02.2020.jpg (Größe: 355,5 KB / Downloads: 210)

Die Todesfall-Rate ist angestiegen von 2,8 auf 4% aller aktuell Infizierten, noch höher liegt die Rate, wenn man die Infiziertenzahl von vor 5, 10, 14 Tagen nimmt (rechte Spalten). Dadurch liegt die Anzahl der bestätigten Todesopfer deutlich über den berechneten mit den Daten vom 14.02.2020.
Die Neuinfizierungen haben dagegen deutlich abgenommen. Die berechnete Zahl (blau hinterlegt) liegt daher höher als die gemeldete (grün hinterlegt).

Eine Neuberechnung erfolgt dennoch frühestens zum Monatsende, da die Meldungen aus China sehr undurchsichtig bleiben. Es fehlen die sehr wesentlichen Angaben wie: Tag der Infizierung oder auch Krankheitsverlauf!
Die Meldungen erfolgen offenbar als Sammlungen von mehreren Tagen nachträglich, gemischt mit aktuellen Daten und sind nicht strukturiert. Die WHO kann deshalb kaum Rückschlüsse ziehen auf die tatsächliche Gefährlichkeit des Virus und die tatsächliche Ansteckungsquote.

PS: So wie es ausschaut kann ich hier nur noch eine Grafik einbinden, dann ist mein Speicherplatz voll für das Forum. Also nicht wundern, wenn ich keine Auswertungen oder Schaubilder mehr einbinden kann.

Meinen Gruß!

Heinrich · (Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 23.02.2020, 19:30 von Heinrich.)

Italien meldet bereits 155 Infizierte und den 3. Todesfall. Österreich erwägt Kontrollen an den Grenzen zu Südtirol.
Die Schweiz und Frankreich sind alarmiert. Und bei uns:

Zeit gewinnen, ist die Devise für Deutschland. Das sagen Wissenschaftler über die anstehende Pandemie:

Zitat:Coronavirus verbreitet sich oft unbemerkt

Seine Eigenschaften ermöglichten Sars-CoV-2 eine unbemerkte Übertragung, erklärt Drosten. Wer nur milde oder keine Symptome hat, geht nicht zum Arzt und wird nicht getestet - kann das Virus aber auf Dutzende andere Menschen übertragen, die es wiederum in ihre Netze von Sozial- und Arbeitskontakten tragen. Nach einer Modellrechnung des Imperial College London würden geschätzt nur ein Drittel aller importierten Fälle aus China überhaupt wahrgenommen, so Drosten:
„
Ich glaube nicht mehr daran, dass eine Pandemie vermeidbar ist.

Virologe Christian Drosten

Warum gibt es so viele Infektionen?

In immer mehr Ländern fällt erst auf, dass das Virus längst große Kreise gezogen hat, wenn Menschen schwer erkranken oder sterben. So war es im Iran, so war es in Südkorea, so ist es nun auch in Italien.

Und auch in etlichen anderen Ländern könnten längst Ausbrüche um sich greifen, von denen bisher niemand ahnt - auch in Deutschland. "Irgendwann wird es wahrscheinlich dazu kommen, dass unbemerkte Infektionen plötzlich bemerkt werden", hatte Drosten kürzlich erklärt.

In so manchem privaten Kommentar im Internet war in den vergangenen Wochen zu lesen, es werde viel zu viel Aufhebens um ein Virus gemacht, dass nur ein paar alte Leute sterben lasse, man solle die Epidemie doch einfach laufen lassen. Zum einen mag dahingestellt bleiben, ob die Schreiber solcher Bemerkungen das so auch ihren Eltern oder Großeltern sagen würden. Zum anderen gibt es gleichwohl gute Gründe, Ausbrüche so gut wie möglich einzudämmen.

Epidemie und Pandemie - was ist der Unterschied?

Von einer Epidemie wird gesprochen, wenn eine Krankheit in einer bestimmten Region und in einem begrenzten Zeitraum ungewöhnlich häufig vorkommt. Eine Pandemie ist eine Epidemie, die sich über die Grenzen eines bestimmten Landes oder auch eines Kontinentes ausbreitet. Das bedeutet vor allem, dass die erfolgreiche Kontrolle der Krankheit von der Kooperation der Gesundheitssysteme verschiedener Länder abhängt. Es bedeutet nicht, dass eine Krankheit besonders gefährlich oder tödlich ist.

Was wäre wenn?

Erstens sei nicht genau abzuschätzen, wie die Schwere, Sterblichkeit und die Risiko-Gruppen aussähen, wenn Covid-19 große Bevölkerungsteile Deutschlands erfassen würde, erklärt Gérard Krause vom Helmholtz-Zentrum für Infektionsforschung in Braunschweig. Und:

Zweitens haben wir - anders als bei Influenza - keinen Impfstoff gegen Covid-19 zur Verfügung und werden ihn auch nicht rechtzeitig einsetzbar haben.

Helmholtz-Wissenschaftler Gérard Krause

Auch speziell auf den Kampf gegen das Virus zugeschnittene Medikamente seien nicht so rasch verfügbar.

Deutsches Ziel: Hinauszögern

Schon Mitte Februar hatte es vom Robert-Koch-Institut (RKI) geheißen, Ziel in Deutschland sei es, eine Erkrankungswelle hinauszuzögern, um zu vermeiden, dass die Covid-19- und die derzeitige Grippewelle zusammenfallen. Das würde eine kaum zu stemmende Doppelbelastung von Kliniken und Praxen bedeuten.

"Wir müssen mit angemessenem Aufwand versuchen, die Ausbreitung zu verlangsamen, um einen intensiven Belastungspuls auf das Gesundheitssystem abzumildern", erklärt der Berliner Virologe Drosten. "Die Zahl der Infektionen sollte über eine möglichst lange Zeit ausgedehnt werden."

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Offenbar geht man bereits davon aus, dass eine Epidemie in Deutschland nicht mehr zu vermeiden ist. Jedenfalls spricht niemand der Spezialisten mehr davon, dass dies so möglich wäre...

Zur Erinnerung: wir haben heute erst den 45. Tag nach Mutation des Virus in China.

Heinrich · 23.02.2020, 20:46

Letzte Nachricht für heute von mir (andere User mögen hier gern weiter machen, wenn es neue Entwicklungen gibt):

Zitat:Corona-Verdacht: Zug an österreichischer Grenze gestoppt

Topmeldung: Das Portal "oe24.at" berichtet unter Berufung auf Sicherheitskreise, ein Zug aus Italien sei an der Brenner-Grenze zu Österreich gestoppt worden. An Bord befänden sich zwei Personen, bei denen der Verdacht eine Corona-Erkrankung bestehe. Die beiden würden nun untersucht. Das Land Tirol bestätigte gegenüber dem Portal die Verdachtsfälle: "Ja, es gibt einen entsprechenden Vorfall", heißt es in einem Statement.

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Aus gleicher Quelle:

Zitat:Türkei schließt Grenze zum Iran

16.37 Uhr: Die Türkei hat ihre Grenzübergänge zum Iran geschlossen, um eine Ausbreitung des Coronavirus Sars-CoV-2 zu verhindern. Dies teilte der türkische Gesundheitsminister Fahrettin Koca am Sonntag mit. Zudem dürften von 20 Uhr Ortszeit (18 Uhr MEZ) an keine Flüge aus dem Iran mehr in der Türkei landen. Dies gelte «vorübergehend», sagte Koca Reportern in Istanbul. In der Türkei selbst ist bislang kein Fall einer Infektion mit dem Virus gemeldet worden.

und nun noch eine aktuelle Grafik der Infizierungen außerhalb von China. Diese Zahlen werden uns fortan noch sehr interessieren, nehme ich an:

.png

Wiki Ausbreitung außerhalb China Zahlen bis 23.02.2020.png (Größe: 23,43 KB / Downloads: 180)
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Gute Nacht dann für heute!

***administrator*** · (Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 24.02.2020, 00:15 von administrator.)

Diese beiden Personen sind 2 deutsche Frauen. Der Verdacht hat sich aber nicht bestätigt. Bleibt nur zu hoffen, dass nicht aus jedem Fieber ein Coronaverdachtsfall gemacht wird, der sich dann nicht bestätigt

Heinrich · 24.02.2020, 16:18

administrator schrieb:Diese beiden Personen sind 2 deutsche Frauen. Der Verdacht hat sich aber nicht bestätigt. Bleibt nur zu hoffen, dass nicht aus jedem Fieber ein Coronaverdachtsfall gemacht wird, der sich dann nicht bestätigt

So was kommt, wenn die Nerven blank liegen. Man predigt Ruhe und macht selbst panische Bewegungen.

Allerdings: das Thema ist ernst. Unser Gesundheitsminister hat sich soeben im Interview erstmals abseits des bisherigen Weichspülens geäußert: "Wir müssen damit rechnen, dass wir auch in Deutschland bald vermehrte Infizierungen haben werden. Die Epidemie ist in Europa angekommen." Er sagt aber auch halbwegs beruhigend, dass wir gut vorbereitet sind und mit das beste Gesundheitssystem der Welt haben.

Warten wir es ab, etwas anderes bleibt uns eh nicht übrig.

Italien noch einmal: der 6. Todesfall wurde bestätigt und über 200 Infizierungen.
Südkorea hat schon über 600 Infizierte, vom Iran hört man gerade nichts, was nichts Gutes heißen wird, schätze ich.

Und in China hat die Zahl der Neuinfizierten wieder etwas zugenommen, nun besonders in Peking. Die Zahl der Todesfälle steigt ebenfalls stärker und liegt bei über 2.600.

Meinen Gruß!

wedder_man · (Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 24.02.2020, 16:36 von wedder_man.)

Ja, wir werden sehen...das wird uns noch Monate...mit Pech Jahre beschäftigen.
Und es wird auch Auswirkungen haben auf die Fußball EM (im Juni in ganz Europa) und vor allem die Olympischen Spiele (in Tokio) und viele andere Großveranstaltungen.
Die sind natürlich vollkommen nebensächlich wenn es um die Gesundheit geht, aber das wird noch ziemlich schnell eskalieren, denk ich mal.

Heinrich · 24.02.2020, 17:57

Vermutlich wird sich das neue Coronavirus schlussendlich einreihen in die Liste der bisherigen, wiederkehrenden Grippeviren. Eine mehr sozusagen, was in Anbetracht der derzeitigen Ausgangssituation jedoch bis auf weiteres etwas zu harmlos klingt. Denn wir haben im Gegensatz zu den bekannten Grippeerkrankungen bei dem neuen Virus noch keine Gegenmittel, geschweige denn einen Impfstoff. Für beides wird es noch Monate dauern. Und genau daran liegt derzeit die größte Gefahr, die vom neuen Virus ausgeht. Infizierte haben keine bereits erfolgreich vollzogene körpereigene Abwehr dagegen, Ärzte können nur die Symptome lindern, nicht heilen.

Bisher sind am häufigsten von schweren Verläufen ältere Menschen (über 70 Jahre) betroffen, die zusätzlich bereits schwächende Vorerkrankungen hatten/haben. Kinder bisher keine schweren Verläufe, Schwangere bisher ebenso, gesunde Erwachsene haben ganz überwiegend milde Verläufe. Alle aber sind leicht zu infizieren und tragen das Virus weiter, auch wenn keine Symptome auftreten. Das macht die Epidemie kaum kalkulierbar, da das Virus längst überall sein kann, schon weit verbreitet wird, und man es erst bemerkt, wenn es zu einem schweren Verlauf kommt oder Todesfall. So geschehen in Italien und im Iran, so wird es auch weitergehen.

Will man das Risiko wirklich seriös kalkulieren, muss man auf die mehr oder weniger zuverlässigen Daten aus China zurückgreifen. Nimmt man die Infizierungsquote dort zur Einwohnerzahl und überträgt diese Quote auf ganz Deutschland, dann ergeben sich ca. 400.000 Infizierte innerhalb von 6-8 Wochen nach Ausbruch der Epidemie in Deutschland und bei gleicher Todesfallquote ergeben dies etwa 16.000 Todesfälle im gleichen Zeitraum. Das wäre dann der Fall, wenn das Virus sich auf ganz Deutschland ausbreiten würde. Eine weitere Mutation ist da nicht eingeplant. Logisches und humanitäres Ziel muss daher sein, den Flächenbrand zu verhindern oder hinauszuzögern.

Und das geht wie in Deutschland? Meine Gedanken dazu:
Man wird strikte Quarantänemaßnahmen anordnen müssen für mehrere Wochen in den betroffenen Städten und Gemeinden. Das wird man vielleicht 2 Monate machen können, vielleicht drei, dann muss man sich bewusst dem Virus beugen und ihm freien Lauf lassen. Bis dahin muss man Behandlungserfolge haben und noch besser einen Impfstoff. Mit solchen sehr harten und strikten Quarantänemaßnahmen sollte die Zahl der Infizierten und der Todesfälle stark begrenzt werden können. Für die Betroffenen in den abgeschotteten Regionen wird das jedoch eine sehr hohe Belastung werden, die Existenzen vernichten kann. Die Wirtschaft bricht dann dort praktisch völlig zusammen und auch die ganze Infrastruktur bis hin zum Lebensmittelbezug muss dann staatlich organisiert werden. Eine Mammutaufgabe und extrem teuer, denn die Firmen und Familien werden massiv unterstützt werden müssen, um nicht alle in den Ruin zu treiben.

So wird die Politik mit den Ministern abwägen müssen: Leben retten und viel Steuergelder dafür in die Hand nehmen oder den Virus bewusst laufen lassen, Geld sparen und dafür viele Menschen sterben lassen.

Da es eigentlich keine Frage ist, wie man sich zu entscheiden hat, sollten wir uns dann besser schon jetzt darauf einstellen, dass wir/ich/Ihr als unglücklich Betroffene in einer der abgeschotteten Regionen über mehrere Wochen nicht mehr das Haus verlassen dürfen, keinen Einkauf mehr tätigen können, keinen Besuch mehr haben werden, keiner Arbeit mehr nachgehen können, kein Geld ausgeben oder verdienen können und auch kein Bargeld abheben können, keine Pakete mehr bekommen, keinen Handwerker rufen können, auch keine Zigaretten, keinen Alkohol, keine Cola, keine Selters, keinen Saft, keine Medikamente, keinen Kaffee, Tee, kein Fisch, kein Fleisch, kein Brot, keine Nudeln, kein Reis, keine Schokolade, kein Zucker, kein Salz, kein Mehl, keine Milch, keine Butter, kein Gemüse, kein Toilettenpapier, keine Streichhölzer, keine Kerzen, kein Pflaster, kein Jod, kein Reinigungsmittel, keine Seife... - es sei denn: die Hilfsorganisation liefert es uns direkt zum Haus! Können sie das wirklich? Ich behaupte: nein! Nur das Allernötigste wird es geben: elementare Lebensmittel und Medikamente, sonst fast nichts.

Wohl dem, der alles, was er benötigt für 4 Wochen, in ausreichender Menge im Haus hat...

Aber noch wäre ja Zeit, um sich mit den wichtigsten Dingen etwas zu bevorraten. Das tagtägliche Einkaufen jedenfalls sollten wir uns übungsweise schon einmal abgewöhnen und planmäßig nur 1 x die Woche Einkaufen gehen. Das wäre auch für das Klima besser.

Genug zum Nachdenken oder habt Ihr auch noch ein paar Ideen/Vorschläge/Hinweise/Tipps?

Meinen Gruß!

24.02.2020, 22:33

(24.02.2020, 17:57)Heinrich schrieb: Link ist nur fuer registrierte User sichtbar. registrieren oder login.Vermutlich wird sich das neue Coronavirus schlussendlich einreihen in die Liste der bisherigen, wiederkehrenden Grippeviren. Eine mehr sozusagen, was in Anbetracht der derzeitigen Ausgangssituation jedoch bis auf weiteres etwas zu harmlos klingt. Denn wir haben im Gegensatz zu den bekannten Grippeerkrankungen bei dem neuen Virus noch keine Gegenmittel, geschweige denn einen Impfstoff. Für beides wird es noch Monate dauern. Und genau daran liegt derzeit die größte Gefahr, die vom neuen Virus ausgeht. Infizierte haben keine bereits erfolgreich vollzogene körpereigene Abwehr dagegen, Ärzte können nur die Symptome lindern, nicht heilen.

Bisher sind am häufigsten von schweren Verläufen ältere Menschen (über 70 Jahre) betroffen, die zusätzlich bereits schwächende Vorerkrankungen hatten/haben. Kinder bisher keine schweren Verläufe, Schwangere bisher ebenso, gesunde Erwachsene haben ganz überwiegend milde Verläufe. Alle aber sind leicht zu infizieren und tragen das Virus weiter, auch wenn keine Symptome auftreten. Das macht die Epidemie kaum kalkulierbar, da das Virus längst überall sein kann, schon weit verbreitet wird, und man es erst bemerkt, wenn es zu einem schweren Verlauf kommt oder Todesfall. So geschehen in Italien und im Iran, so wird es auch weitergehen.

Will man das Risiko wirklich seriös kalkulieren, muss man auf die mehr oder weniger zuverlässigen Daten aus China zurückgreifen. Nimmt man die Infizierungsquote dort zur Einwohnerzahl und überträgt diese Quote auf ganz Deutschland, dann ergeben sich ca. 400.000 Infizierte innerhalb von 6-8 Wochen nach Ausbruch der Epidemie in Deutschland und bei gleicher Todesfallquote ergeben dies etwa 16.000 Todesfälle im gleichen Zeitraum. Das wäre dann der Fall, wenn das Virus sich auf ganz Deutschland ausbreiten würde. Eine weitere Mutation ist da nicht eingeplant. Logisches und humanitäres Ziel muss daher sein, den Flächenbrand zu verhindern oder hinauszuzögern.

Und das geht wie in Deutschland? Meine Gedanken dazu:
Man wird strikte Quarantänemaßnahmen anordnen müssen für mehrere Wochen in den betroffenen Städten und Gemeinden. Das wird man vielleicht 2 Monate machen können, vielleicht drei, dann muss man sich bewusst dem Virus beugen und ihm freien Lauf lassen. Bis dahin muss man Behandlungserfolge haben und noch besser einen Impfstoff. Mit solchen sehr harten und strikten Quarantänemaßnahmen sollte die Zahl der Infizierten und der Todesfälle stark begrenzt werden können. Für die Betroffenen in den abgeschotteten Regionen wird das jedoch eine sehr hohe Belastung werden, die Existenzen vernichten kann. Die Wirtschaft bricht dann dort praktisch völlig zusammen und auch die ganze Infrastruktur bis hin zum Lebensmittelbezug muss dann staatlich organisiert werden. Eine Mammutaufgabe und extrem teuer, denn die Firmen und Familien werden massiv unterstützt werden müssen, um nicht alle in den Ruin zu treiben.

So wird die Politik mit den Ministern abwägen müssen: Leben retten und viel Steuergelder dafür in die Hand nehmen oder den Virus bewusst laufen lassen, Geld sparen und dafür viele Menschen sterben lassen.

Da es eigentlich keine Frage ist, wie man sich zu entscheiden hat, sollten wir uns dann besser schon jetzt darauf einstellen, dass wir/ich/Ihr als unglücklich Betroffene in einer der abgeschotteten Regionen über mehrere Wochen nicht mehr das Haus verlassen dürfen, keinen Einkauf mehr tätigen können, keinen Besuch mehr haben werden, keiner Arbeit mehr nachgehen können, kein Geld ausgeben oder verdienen können und auch kein Bargeld abheben können, keine Pakete mehr bekommen, keinen Handwerker rufen können, auch keine Zigaretten, keinen Alkohol, keine Cola, keine Selters, keinen Saft, keine Medikamente, keinen Kaffee, Tee, kein Fisch, kein Fleisch, kein Brot, keine Nudeln, kein Reis, keine Schokolade, kein Zucker, kein Salz, kein Mehl, keine Milch, keine Butter, kein Gemüse, kein Toilettenpapier, keine Streichhölzer, keine Kerzen, kein Pflaster, kein Jod, kein Reinigungsmittel, keine Seife... - es sei denn: die Hilfsorganisation liefert es uns direkt zum Haus! Können sie das wirklich? Ich behaupte: nein! Nur das Allernötigste wird es geben: elementare Lebensmittel und Medikamente, sonst fast nichts.

Wohl dem, der alles, was er benötigt für 4 Wochen, in ausreichender Menge im Haus hat...

Aber noch wäre ja Zeit, um sich mit den wichtigsten Dingen etwas zu bevorraten. Das tagtägliche Einkaufen jedenfalls sollten wir uns übungsweise schon einmal abgewöhnen und planmäßig nur 1 x die Woche Einkaufen gehen. Das wäre auch für das Klima besser.

Genug zum Nachdenken oder habt Ihr auch noch ein paar Ideen/Vorschläge/Hinweise/Tipps?

Meinen Gruß!

Hallo Heinrich, jetzt muss ich mich doch mal einklinken.
Erstmal vielen Dank für die Mühe die du dir gemacht hast über den Verlauf der Erkrankung zu berichten.
Ich finde trotzdem, dass wir nicht in Panik verfallen dürfen.
Man sollte sich bewusst sein, dass z.B. die Abriegelung von Städten die ganze Wirtschaft und das gesellschaftliche Leben stark beeinträchtigen würde.
Die unverminderte Ausbreitung macht auch mir Gedanken, jedoch sollte man es doch unter die Rubrik 'Grippe-Epidemie' einstufen.
Hierbei werden ja auch keine Städte abgeriegelt.
Bleibt nur zu hoffen, das es wie bei der Grippe, diese Erkrankung im Frühjahr und Sommer wieder zurückzieht - auch wenn sie dann regelmäßig in den kommenden Winterhalbjahren wiederkommen dürfte.
Aber soviel Schwarzmalerei (wie du es hier z.T. fabrizierst) sollte man auch nicht betreiben.
Das Leben ist schön - geniesst es und habt Spaß.
Lasst euch nicht die Lebensfreude nehmen - es reicht schon wenn es so idiotische Einzeltäter in unserm Land gibt, die alle in Negativstimmung versetzen.
Viele Grüße aus dem Odenwald

Heinrich · 25.02.2020, 10:22

Son of the sun schrieb:Die unverminderte Ausbreitung macht auch mir Gedanken, jedoch sollte man es doch unter die Rubrik 'Grippe-Epidemie' einstufen.
Hierbei werden ja auch keine Städte abgeriegelt...

Aber soviel Schwarzmalerei (wie du es hier z.T. fabrizierst) sollte man auch nicht betreiben.
Das Leben ist schön - geniesst es und habt Spaß.
Lasst euch nicht die Lebensfreude nehmen - es reicht schon wenn es so idiotische Einzeltäter in unserm Land gibt, die alle in Negativstimmung versetzen.
Viele Grüße aus dem Odenwald

Grüß Dich, Son of the sun!

Schwarzmalerei ist nicht meine Intention. Dieser Thread dient der Information und soll eben nicht Panik verbreiten, sondern Wissen. Schau mal auf das Datum, an dem der Thread eröffnet wurde. Zu jener Zeit wollte noch niemand von einer Pandemie ausgehen, weil wir ja (stets) alles im Griff haben und (stets) auf alles gut vorbereitet sind. Heute, nur 24 Tage später, haben wir faktisch bereits eine Pandemie, auch wenn die WHO das so heute noch nicht feststellen möchte und sie erst in der nahen Zukunft ausrufen wird. Die globalisierte Welt hat offene Fenster für Viren, da nützen auch eilig angebrachte Fliegengitter nichts.

Ich versuche hier die wahrscheinlichsten Möglichkeiten vorzudenken. Der Unterschied zu einer normalen Grippe ist, dass wir bisher kein Gegenmittel für das neue Virus haben und wir es nicht wirklich behandeln können, nur die Symptome lindern, nicht heilen. Auch haben wir keinen Impfstoff, der eine weitere Ausbreitung verhindern könnte oder prophylaktische Immunität erzeugen könnte. Allein deshalb - und auch wegen der gegenüber der normalen Grippe deutlich höheren Sterberate - ist es aus rein logischen Gründen notwendig, uns Zeit zu verschaffen, um medizinische Lösungen erarbeiten zu können.

Selbstverständlich haben wir wieder alles im Griff und sind gut vorbereitet auf alle denkbaren Entwicklungen (so Herr Spahn gestern, so auch zuvor die Zentralregierung in China). Stimmt doch auch, nur können wir doch nicht an den notwendigen Maßnahmen vorbeireden. Zu den notwendigen Maßnahmen gehört dann auch die großflächige Quarantäne und die bestmögliche Vorbereitung in allen Krankenhäusern für die zu erwartende Anzahl von infizierten Menschen. Die Kapazitäten in den regionalen Krankenhäusern sind begrenzt und müssen für die schwereren Verläufe frei bleiben, um Leben zu retten. So bleibt bei einer Epidemie nur die Quarantäne der betroffenen Regionen für mindestens 2 Wochen, vermutlich sogar 4 Wochen und länger wegen der sehr langen Inkubationszeit des neuen Coronavirus.

Ich sehe im Moment keine Alternativen dazu, weder hier noch im Rest der betroffenen Welt. Dies versuche ich aufzuzeigen durch Zahlen und vage Berechnungen und mit bisher bekannten, meist weichen Fakten. Angenehm sind solche Möglichkeiten wahrlich nicht, aber sie sind geeignet, Panik zu verhindern, wenn man offensiv und sachlich damit umgeht. Die Menschen müssen wissen und verstehen, was passieren könnte und warum.

Und die strikten Maßnahmen können höchstwahrscheinlich Leben retten, auch wenn es meist nur die ältere oder älteste Bevölkerung betrifft, die wenig Lobby genießt und von Teilen der jüngeren Generationen schon mehr als potentieller, gesellschaftlicher Pflegefall betrachtet werden könnte. Ich halte es für bedenklich, wenn man den Tod der Schwachen in der Gesellschaft billigend in Kauf nimmt, nur um Einschränkungen in der eigenen Freiheit zu verhindern. Das ist schon gedanklich oder hypothetisch für mich nicht nachvollziehbar, aber das liegt bestimmt auch daran, dass ich selbst auf die sechzig zugehe und damit in die "Risikogruppe" fallen könnte. Vielleicht hätte ich vor einigen Jahren/Jahrzehnten die ganze Geschichte ebenso harmlos betrachtet und auch betrachten wollen oder einfach abgetan als Evolution oder Selbstreinigung durch die Natur. Heute meine ich zu wissen, dass wir unser Schicksal selbst beeinflussen können durch fundiertes Wissen und durch ein friedvolles Miteinander mit unseren Mitmenschen und mit der Natur. Geben und nehmen müssen ausgeglichene Bilanzen aufweisen, wer zu viel nimmt, nimmt es von der Gegenseite. Und das ist unsozial und führt zu Unruhe, Unzufriedenheit und am Ende zu Kriegen oder Zerstörung (auch auf die Natur bezogen).

Zitat:Das Leben ist schön - geniesst es und habt Spaß.
Lasst euch nicht die Lebensfreude nehmen - es reicht schon wenn es so idiotische Einzeltäter in unserm Land gibt, die alle in Negativstimmung versetzen.

Uneingeschränkte Zustimmung!
Das Leben ist aber kein Ponyhof, es gibt auch mal schlechte Zeiten, in denen die Party nicht das Maxim sein kann. Wenn man das weiß und sich auch darauf vorbereitet hat, dann darf und soll anschließend wieder gefeiert werden bis zum Abwinken...

Meinen Gruß!

Corona-Virus: Pandemie unausweichlich?

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