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Moin Wettertroll,
ich sehe, dass Du Dich - auch wegen der Themen Zeitraffer- und Panoramaaufnahmen, intensiv mit der Materie auseinander setzt.
In diesem Punkt - HDR aus einer Aufnahme, bin ich jedoch nicht Deiner Meinung.
Wenn Du ein RAW- Bild zur Verfügung hast und dann auch noch ein Programm, welches RAWs lesen und bearbeiten kann, dann ist es besser direkt im RAW die Hellen Bereiche abzudunkeln und die dunklen aufzuhellen. Das Ergebnis wird in jedem Fall mindestens genau so gut aussehen wie die Verrechnung, nur dass Du Dir zwei Arbeitsschritte sparst.
Allerdings wird das Ergebnis aus beiden Verfahren nie so sauber (Thema Bildrauschen durch Aufhellung) sein, wie das klassische HDR aus drei Bildern.
Also ehe man sich die schnelle Abfolge von drei Bildern beim fotografieren spart, spart man sich lieber die Arbeitsschritte in der Software.
Herzlichen Gruß
Bär
Toto aus Datteln
Unregistered
Tja...ich muss euch beiden hier insofern widersprechen, als dass beide Methoden an eine HDR-Aufnahme nicht herankommen können...theoretisch!
Bei der 1. Methode geht bereits beim Verändern der Helligkeit Bildqualität im Vergleich zu einer "echten" Aufnahme verloren. Demnach ist das Rohmaterial qualitativ schlechter, als bei einer echten HDR-Serie.
Ein einzelnes raw-Bild (man spricht auch vom "digitalen Negativ") kann nicht die Nuancen liefern, wie ein HDR, was schlicht daran liegt, dass durch die unterschiedlichen Belichtungen die jeweiligen Bereiche anders "herausgestellt werden". Die Kamera versucht ja das Bild, je nach Einstellungen, homogen auszuleuchten, so dass ein gutes gleichmäßiges Bild entsteht. Ein dN schafft hier zwar "Reserven", da dieses ja auch zunächst als "neutrales Bild" vorliegt, aber das ganze hat seine Grenzen. Beispielsweise entsteht beim Aufhellen dunkler Bereiche immer ein Rauschen (was natürlich erst ab einem gewissen Punkt zu sehen ist), was sich zwar wiederum reduzieren lässt, aber da kommen wir dann wieder irgendwann an eine Grenze. Informationen in hellen Bereichen sind hier besonders schwierig, da überlichtete Bereiche keine Detailsinformationen mehr enthalten und sich diese nicht mehr reproduzieren lassen - wo nix ist, lässt sich nix mehr darstellen. Im übrigen leidet beim Abdunkeln und Aufhellen entsprechender Bereiche immer der Kontrast, auch wenn man hier wieder nachbessern kann (wieder Stichwort: Grenzen!)
Durch die HDR-Methode werden die schwierigen Bereiche separat eingefangen und man fügt dann alles in einem Bild zusammen.
Somit muss ein dunkler Bereich nicht oder deutlich weniger nachträglich aufgehellt werden, als bei einem einzelnen raw....analog ist es bei hellen Bereichen zu sehen. Weiter bekommt man durch die Verrechnung der Bilder und den damit deutlichen zahlreicheren Bildinformationen deutlich mehr Kontrastmöglichkeiten.
Übrigens: 3 Bilder stellen nur das Minium für HDR da. Ich arbeite gerade bei Gewittern gerne mal mit 5, 7 oder 9 Bildern.
Theoretisch ist das alles deswegen zu sehen, da natürlich die Wiedergabegeräte (z.B. der Monitor, der Drucker) eine Limitierung der Bildqualität darstellen können. Auch der gewählte Farbraum (ich würde immer zu Adobe RGB tendieren, rund 1 Milliarde Farben) ist nicht uninteressant, auch wenn gerade günstige Monitore nur RGB darstellen können (16 Mio Farben...es geht um die Abstufungen). Auch wie man das Bild speichert ist wichtig...8, 16 oder 32 bit machen schon einen Unterschied aus, was sich schon allein an der Dateigröße zeigt...ein 32 Bit Tiff ist gut und gerne mal 1 GB groß.
Bei hellen Bedingungen kann man übrigens auch gerne mal mit "unterbelichteten Einstellungen" in Verbindung mit einem Blitz arbeiten, bei dunklen hilft ein Blitz natürlich auch....
Ich habe versucht es recht einfach zu halten...bei weiteren Fragen, einfach fragen....
Ich empfehle übrigens zur Bildbearbeitung Adobe Photoshop. Das Monatsabo kostet gerade mal 11,95 € und man bekommt das beste Bildbearbeitungsprogramm der Welt, was dazu immer aktuell gehalten wird. Darüber hinaus sind im Paket mit Lightroom und Bridge noch zwei wirklich starke Programme mit im Paket und Clousdspeicher ist auch mit drin. Man muss sich zwar einarbeiten und etwas Literatur ist hier ganz förderlich, aber wenn man sich eingearbeitet hat, gibt es in Sachen Bildbearbeitung und Kreativität keinerlei Grenzen mehr....
Toto aus Datteln
Unregistered
(16.07.2019, 10:36)Problembaer schrieb: Link ist nur fuer registrierte User sichtbar. registrieren oder login.Moin,
(16.07.2019, 03:55)Problembaer schrieb: Link ist nur fuer registrierte User sichtbar. registrieren oder login.Allerdings wird das Ergebnis aus beiden Verfahren nie so sauber (Thema Bildrauschen durch Aufhellung) sein, wie das klassische HDR aus drei Bildern.
(16.07.2019, 10:02)Toto aus Datteln schrieb: Link ist nur fuer registrierte User sichtbar. registrieren oder login.Tja...ich muss euch beiden hier insofern widersprechen, als dass beide Methoden an eine HDR-Aufnahme nicht herankommen können...theoretisch!
Wo genau widersprechen wir uns da? ^^
Es kommt immer auch auf die Ausrüstung an. Habe ich ein Stativ dabei oder sind die Lichtverhältnisse gut genug um mindestens drei Bilder innerhalb kürzester Zeit ohne große Ausschnittveränderung abfeuern zu können, dann sollte das HDR immer erste Wahl sein um möglichst großen Dynamikumfang einfangen zu können.
Bin ich in Sachen Motiv auf etwas anderes aus und stelle später am Rechner fest, dass ich aus einem speziellen Bild ein "künstliches" HDR erstellen möchte, dann sind natürlich die beiden softwarebasierten Varianten die schnellsten und einfachsten Varianten.
Gruß
Dann habe ich das nur falsch verstanden....
Ergänzend sei noch erwähnt, das gerade bei der Fotografie richtig und falsch immer im Auge des Betrachters liegt...je nachdem, was man erreichen möchte. Wie ein Bild aussehen soll, ist eh Geschmacksache...ich würde sowieso eher von möglich, eher möglich, nicht möglich usw. sprechen...vieles kommt halt auch auf die Situation an.....