14.06.2019, 10:02
Grüßt Euch!
Als ich vorhin den Bericht des DWD gelesen habe, ist es mir doch mulmig geworden. Ich bin sicher kein ängstlicher Typ, aber da bahnt sich offenbar für unsere Region im Nordosten Niedersachsens und weite Gebiete in der ganzen Osthälfte ab etwa Nordbayern nach Norden und dem Norden von Deutschland eine hochbrisante Wetterlage an, die das Zeug hat, völlig aus dem Ruder zu laufen. Aber auch der Westen bleibt nicht ausgenommen von der Entwicklung, wenn auch mit weniger Unwetterpotential. Der Süden scheint ausgenommen zu sein.
Die Einschätzung des Meteorologen des DWD...
Quelle: Link ist nur fuer registrierte User sichtbar. registrieren oder login.
Soviel zunächst von meiner Seite. Das wird wieder eine lange Nacht für mich, denn ist doch klar, dass ich mir das Spektakel live anschauen werde.
Berechnete Zugbahnen etc., betroffene Gebiete und Dauer und Umfang der Unwetter könnte vielleicht jemand mit mehr Kartendurchblick einbringen. Ein paar ergänzende Worte, worauf man achten sollte (Fachchinesisch wie Cape, MSC, EML etc in Umgangssprache übersetzt wäre manchmal auch hilfreich für viele, die sich nicht so richtig mit dem Fachjargon auskennen, also für Leute wie mich). Danke im voraus dafür!
Aufpassen also und denkt an die Nachbarn, die vielleicht nicht mehr so fit sind und/oder Angst bekommen könnten!
Meinen Gruß!
Als ich vorhin den Bericht des DWD gelesen habe, ist es mir doch mulmig geworden. Ich bin sicher kein ängstlicher Typ, aber da bahnt sich offenbar für unsere Region im Nordosten Niedersachsens und weite Gebiete in der ganzen Osthälfte ab etwa Nordbayern nach Norden und dem Norden von Deutschland eine hochbrisante Wetterlage an, die das Zeug hat, völlig aus dem Ruder zu laufen. Aber auch der Westen bleibt nicht ausgenommen von der Entwicklung, wenn auch mit weniger Unwetterpotential. Der Süden scheint ausgenommen zu sein.
Die Einschätzung des Meteorologen des DWD...
Zitat:so eine brisante Mischung am späten Nachmittag und Abend und es gäbe einen regionalen Outbreak, wie er über...zeigt deutlich auf, welch außergewöhnliche Situation ansteht. Den wesentlichen Text des DWD-Berichts zitiere ich mal zum Nachlesen:
Mitteleuropa sehr selten vorkommt.
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Zitat:In der Nacht zum Samstag verlagert sich ein weiterer Kurzwellentrog über das
Vorhersagegebiet nordwärts, dabei steilt die Strömung etwas auf. Erneut ist -
vor allem im Zusammenspiel mit der WLA - besonders über der Mitte und dem Norden
Deutschlands markanter Hebungsimpuls geboten.
Im Bodenfeld kann sich das Lee-Tief von den Alpen lösen und zieht bis
Samstagfrüh in die Osthälfte Deutschlands. Damit ergibt sich eine brisante
Mischung: Über einer feuchten Grundschicht (PPW-Werte über 30, ab dem zentralen
und östlichen Mittelgebirgsraum nordwärts über 35 mm) befindet sich eine
ziemlich breite EML (laut Prognosesoundings teilweise bis 550 hPa) woraus sich
Lapse Rates zwischen 2 und 4 km von teilweise nahe 9K/km ergeben. C-D2 simuliert
somit gebietsweise über 1500 J/kg MU-Cape. Im Bereich der Nordflanke des Tiefs
wird durch die Drehung des Bodenwindes auf östliche Richtungen zudem markante
Scherung in den unteren 4 km generiert, die Hodographen zeigen ein ausgeprägtes
Veering bei Winden in 850 hPa von gebietsweise über 25 kn. Mit der markanten
Hebung kommt es wohl recht verbreitet zu Auslöse, ausgehend vom zentralen und
östlichen Mittelgebirgsraum und rasch nach Norden vorarbeitend. Vor allem bei
diskreten Entwicklungen ist - trotz der ungünstigen "Tages"zeit - auch in der
zweiten Nachthälfte bzw. in den Frühstunden größerer Hagel denkbar. Im Falle
eines MCS, der mit fortschreitender Nacht immer wahrscheinlicher wird, tritt
natürlich das Starkregenkriterium in den Vordergrund, auch in extremer Form. Bei
Bow-Segmenten kann es natürlich auch schwere Sturmböen geben. Gegen Tornados
spricht eigentlich nur die ungünstige Tageszeit - so eine brisante Mischung am
späten Nachmittag und Abend und es gäbe einen regionalen Outbreak, wie er über
Mitteleuropa sehr selten vorkommt. So bleibt das Tornadopotenzial aber sehr
gering. Die Ausgabe einer Vorabinformation für den Nordosten des Landes ist
somit wahrscheinlich.
Die dynamische Hebung macht sich natürlich auch weiter westlich bemerkbar,
allerdings wohl "nur" in Form schauerartigen Regens, in den aber durchaus auch
Gewitter (mit kleinkörnigem Hagel) eingelagert sein können. Gebietsweise tritt
Starkregen auf, teilweise über mehrere Stunden. Die Modelle simulieren die
stärksten Entwicklungen allerdings über Nordfrankreich und Benelux, so dass wohl
nur der Westen des Landes davon tangiert wird.
Im Süden und ganz im Nordwesten des Landes verläuft die Nacht dagegen
wettertechnisch ruhig, mal abgesehen vom Föhn mit Sturmböen auf exponierten
Alpengipfeln.
Samstag... verlagert sich der Kurzwellentrog allmählich ins nördliche
Mitteleuropa, ein weiterer Kurzwellentrog greift abends auf die Alpen über. Das
Bodentief zieht nach Polen, wobei eine Tiefdruckrinne weiterhin bis nach
Nordost- und Norddeutschland reicht (mit steifen Böen aus Ost im Ostseeumfeld).
Darin eigebettet ist eine nach wie vor potenziell instabile Luftmasse mit einer
ML-Cape von gebietsweise über 2000 J/kg im Nordosten bzw. ganz im Osten bei
PPW-Werten von über 35 mm. Rückseitig des abziehenden MCS (der bis in den
Vormittag hinein im Nordosten durchaus noch zu unwetterartigen Erscheinungen
führen kann) setzt erst einmal eine deutliche Wetterberuhigung ein. Erneut
"zünden" könnte es dann entlang einer Outflow Boundary, die aus dem MCS nach
Süden in die Tiefdruckrinne läuft und innerhalb des dort bodennah konvergenten
Windfeldes genügend Hebungsimpuls von unten bieten dürfte. C-D2 und SuperHD
simulieren beide Neuentwicklungen im Laufe des Nachmittags von
Schleswig-Holstein bzw. dem nördlichen Niedersachsen südostwärts bis nach
Brandenburg. Mit der verfügbaren Hebung dürften auch diese Zellen rasch wieder
zu einem linienförmigen MCS organisieren. Das Scherungsumfeld ist nicht so
optimal wie am Vortag, dennoch ist vor allem in punkto Starkregen und auch Hagel
von unwetterartigen Entwicklungen auszugehen. Die Gewitter verlagern sich bis
zum Abend Richtung Polen und Ostsee.
Soviel zunächst von meiner Seite. Das wird wieder eine lange Nacht für mich, denn ist doch klar, dass ich mir das Spektakel live anschauen werde.
Berechnete Zugbahnen etc., betroffene Gebiete und Dauer und Umfang der Unwetter könnte vielleicht jemand mit mehr Kartendurchblick einbringen. Ein paar ergänzende Worte, worauf man achten sollte (Fachchinesisch wie Cape, MSC, EML etc in Umgangssprache übersetzt wäre manchmal auch hilfreich für viele, die sich nicht so richtig mit dem Fachjargon auskennen, also für Leute wie mich). Danke im voraus dafür!
Aufpassen also und denkt an die Nachbarn, die vielleicht nicht mehr so fit sind und/oder Angst bekommen könnten!
Meinen Gruß!