(09.02.2019, 09:22)Robbi schrieb: Link ist nur fuer registrierte User sichtbar. registrieren oder login.Der Vorfrühling kommt.
Der nächste Galgenhumor?
Also wenn ich mir das ENS so betrachte - dann schaut's vorerst eher nach einem
moderaten Wintereinbrauch aus, von Montag bis zumindest Mittwoch. (Gilt in
erster Linie für den Südosten und das nördliche Ösiland):
ENS für München:
190209_8.png (Größe: 155,08 KB / Downloads: 154)
Danach steigt das Mittel wieder an - bis etwas über dem langjährigen Mittel!
Allerdings ist bei den einzelnen membern klar zu erkennen, daß diese stark
alternierend verlaufen - was auf einen weiterhin aktiven Atlantik hindeutet-
einem Wechselspiel, geschuldet den durchschwenkenden Trögen.
Die durchgängige Milderung ("Vorfrühling") über längeren Zeitraum, seh
ich aus dem GFS-Ens jedenfalls nicht ganz so. Wobei ich aber schon zugeben
muß, daß die Tendenz generell eher in Richtung mild geht. Auch eine
2.Teilung scheint möglich, im Nordwesten Mild - der Südosten aber eher
doch kaltluftgeprägt.
Wenn man sich z.B hinten raus den 23. (geb zu: Glaskugel) anschaut -
dann kann man ganz klar die Gegensetze rauserkennen:
kalte Variante:
190209_5.png (Größe: 52,02 KB / Downloads: 155)
milde Variante:
190209_7.png (Größe: 55,82 KB / Downloads: 155)
Jetzt könnte man auf den ersten Blick meinen, daß es sich bei beiden
Konstellationen um völlig konträre Prognosen handelt - dem ist aber nicht so!
Denn beide Läufe zeigen sich einfach nur um 2-3 Tage zeitlich verschoben.
Zeigt die kalte Variante den Trog über bzw. leicht östlich von uns (als
Rücksteite bekannt), so zeigt uns die milde Variante eben in einer massiven
Vorderseite. Es könnte sich also bei beiden Bilder auch um den selben Lauf
handeln - nur wie gesagt, eben um 2-3 Tage zeitlich versetzt!
Lange Rede kurzer Sinn:
Ich glaub also, daß es ab Wochenmitte bei uns eher ein Wechselspiel geben
wird, im Flachland zwischen nasskalt und mild - im höheren Lagen (zw. 600
und 800 Meter) zwischen winterlich und mild. Weder ist für mich eine stabiler
Vorfrühling, wie auch eine länger anhaltende Einwinterung zu erkennen -
zumindest nicht aus dem GFS-Ens raus!
Da ja derzeit auch einige Wintersportereignisse am Laufen sind, möcht ich
auch da einen kurzen Blick drauf werfen.
Die alpine Ski-WM findet ja grad in Are (Schweden) statt:
Der heutige Abfahrtslauf der Herren steht kurz vor der Absage. Jede Menge
Neuschnee bedingt zunächst mal eine Verkürzung der Strecke, ob dann
ab 12:45 auf dieser gefahren werden kann, entscheidet sich die nächste
Stunde.
Schuld daran ist nicht unser "THOMAS" (wir admins sind zwar vielem schuld,
aber nicht an allem
)- so heißt das Sturmtief, welches heute und morgen
über Irland in die Nordsee zieht (mit 970hpa und Windgeschwindigkeiten über
Irland von bis zu 130 km/h) sondern noch ein vorlaufendes Randtief daraus -
namens Stefan:
Mit Problemen anderer Art, hat man in CANMORE (1350m - Canada, Provinz Alberta)
zu kämpfen. Dort finden grad Rennen zum Biathlon Weltcup statt
190209_6.JPG (Größe: 436,94 KB / Downloads: 155)
Konnte man die Rennen der vergangenen Tage noch einigermaßen problemlos
durchführen (-20 Grad sind als Grenze noch erlaubt, gestern hatte es bei den
Staffelrennen noch so eben gereicht mit -18 Grad), so werden wahrscheinlich die
Sprintrennen der Damen und Herren heute nicht mehr programmgemäß stattfinden
können.
Prognostiziert für heute sind nämlich Temps zwischen -26 und -28 Grad Tagesmax!
Dies bestätig uns auch ein Blick auf unseren Polarwirbel:
190209_4.png (Größe: 85,54 KB / Downloads: 155)
(genau dort wo ihr die -28 seht - im Osten Canadas - befindet sich Canmore)
Das Faszinierende daran ist meiner Meinung nach - daß sich Canmore ziemlich
weit im Südosten Canadas befindet. Es liegt auf einem Breitengrad von 51,07 -
im Vergleich dazu: Berlin (52,51) und Köln (50,93):
190209_2.jpg (Größe: 78,82 KB / Downloads: 142)
Es liegt also südlicher als Berlin, und nur knapp nördlicher als Köln - noch dazu
nicht allzuweit vom milden Pazifik entfernt. Nur liegt's eben - wir man gut am
Foto oben erkennen kann - im Lee der Rocky Mountains!
Ich wollt dies nur mal aufgezeigt haben, wie unwichtig es heutzutage oft ist -
ob man weit südlich oder nördlich auf der Nordhalbkugel sich befindet. Wenn
der PW so zerfleddert ist wie diesen Winter auch - dann kann die polare Kälte
eben extrem weit in den Süden hin ausgreifen, genauso wie eben die milde
Luft auch weit in den Norden raufkommt.
Dieses Phänomen wird wohl die nächsten Jahre/Jahrzehnte auch noch weiter
im Zunehmen begriffen sein - und die Wahrschenlichkeit, daß auch wir die
nächsten Jahre mal so eine Polarluft schnuppern werden können(Wildlinge)/
müssen(Mildlilnge), wird deshalb - oberflächling gesehen konträr eigentlich zum
Klimawandel - noch ansteigen.
Heuer sind wir großteils davon verschont geblieben, weil einerseits die Ausrichtung
des Dipols für uns eher ungünstig war (Die Kälte des östlichen Pols war zu weit
weg von uns (meist Ostsibirien), und ein arctic outbreak fand deshalb nur sehr
halbherzig statt - da ja durch die ständige Dipolkonstellation die strenge Kälte
ja auch selten überm Pol zu finden war. Wie gesagt - aufgehoben ist nicht auf-
geschoben! Ich rechne die nächsten Winter jedenfalls stark noch, mit fallweise
eisigen Überraschungen. Dies selbst noch in unseren klimawandelgeplagten Sphären.
Um aber auch auf die Frage des Threadtitels einzugehen (wir wollen ja nicht OT sein) -
die da lautete:
War's das schon?
Ja - das war's schon, zumindest mit den Biathlonrennen von Canmore
lg