Guten Morgen und frohe Weihnachten, liebe Wetterrunde...
Es ist an der Zeit, einen Blick auf die Stratosphäre und mögliche Auswirkungen zu werfen:
Fangen wir mal mit dem Zustand des stratosphärischen PW in 10 hPa an:
[attachment=19924]
Der Höhepunkt des SSW ist nun durch, die Temp-Diff 90./60. Breitengrad ist nun positiv, der Zonalwind hat sich auf 12,3m/s abgeschwächt.
Wie geht es nun weiter? Nach EZ kehrt sich der Zonalwind nun ab dem Monatswechsel um:
[attachment=19925][attachment=19926][attachment=19927][attachment=19928]
Hierbei zeigt EZ den Ansatz eines PW-Splits in 10 hPa. Der Hauptteil des PW legt sich von Sibirien bis nach Europa.
Gegen Ende des Vorhersagezeitraumes setzt in den oberen Bereichen allerdings dann wieder eine Erholung des Zonalwindes ein,wobei die Umkehr sich langsam nach unten fortsetzt (alles für den 60. Breitengrad)
[attachment=19930]
Aber es scheint eine neue "kleine Wärmewelle" von oben nachzurücken, was zu diesem Zeitpunkt durchaus interessant sein könnte...gibt diese dem PW "den Rest"?
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GFS bei +240 h (erst OP dann Para):
[attachment=19932][attachment=19931]
...und bei +384 h:
[attachment=19934][attachment=19933]
Dazu der HL und ENS als Grafik:
[attachment=19935][attachment=19936]
Bei GFS liegt der PW ebenfalls im Bereich Sibirien/Europa. Sowohl Para als auch Oper scheinen die zweite kleine Welle mit abzubilden, wobei beim Oper nur ein kleines Wirbelchen und beim Para quasi nix mehr vom PW übrig bleibt.
Der HL kehrt hierbei den Zonalwind nur relativ kurz um, wobei sich in den Membern zeigt, dass dies kaum getragen wird.
Jedenfalls scheint immer noch nicht klar, was genau das SSW bewirken wird. Es wird wohl als major warming klassifiziert werden können, aber wie das dann tatsächlich aussieht, liegt völlig im dunkeln.
Nun kann man langsam mal die Frage stellen, ob dies Auswirkungen für die Troposphäre haben könnte und ob sich das in den Modellen zeigt. Ich sage hier ganz klar ja. Nun wird sich der ein oder andere an dieser Stelle fragen, ob der Autor dieses Beitrages noch alle Tassen im Schrank hat. Diese Frage wird sich mit den folgenden Erläuterungen erledigt haben
:
Ich habe sämtliche Modellläufe von UKMO, EZ, GEM und GFS in den letzten Tagen verfolgt. Eine klare Linie ab dem Jahreswechsel? Fehlanzeige. Dabei sind überaus interessante Lösungen dabei gewesen, die den troposphäischen PW mit einem riesigen Tief über ME legten und bis zum Mittelmeer wirken lies. Zugegeben war bislang wenig winterliches, bzw. nur Winter light dabei, aber bei der Bewegung in den Modellen würde ich hier die Hoffnung nicht aufegeben. Dabei ist zumindest ein Winter light -Abschnitt nicht so abwegig, könnte sich unser Hoch doch tatsächlich in Richtung Jahreswechsel gen. Grönland aufrichten und östlich könnte es austrogen. Diese Lösung ist in verschiedenen Ausprägungen eigentlich in allen Modellen vorhanden. Bislang hält dies in den Simulationen nicht lange, aber noch ist der Zonalwind ja auch nicht wirklich weit runter gekippt. Jedenfalls sehe ich in der Kombination aus den Fragezeichen zur Strat und den Berechnungen für die Troposphäre viel Spannung und man kann tatsächlich von Wetter reden...vielleicht ja doch bald über Winterwetter...so lange der Strat-Ablauf nicht steht, steht auch der Tropo-Ablauf nicht. Es gilt wie immer: Abwarten und Tee trinken...einen schönen 2. Weihnachtstag noch euch allen....