06.12.2018, 15:17
(06.12.2018, 14:51)Leonidas schrieb: Link ist nur fuer registrierte User sichtbar. registrieren oder login.(06.12.2018, 12:33)Kurt Hansen schrieb: Link ist nur fuer registrierte User sichtbar. registrieren oder login.Hallo,
ein Beispiel für eine derartige Platzierung des stratosphärischen Polarwirbels ist der Zeitraum 16.02 / 17.02.1962. An diesen Tagen kam es zur katastrophalen Hamburger Sturmflut.
Richard Scherhag, der Meteorologe, der mit Radiosondenaufstiegen 1952 an der FU Berlin erstmals eine große plötzliche Stratosphärenerwärmung dokumentiert hatte ( daher der Name "Berliner Phänomen ) schreibt in "Bemerkungen zur Hamburger Sturmflutkatastrophe" daß in diesem Zeitraum das Zentrum des stratosphärischen Polarwirbels deutlich nach Europa verschoben war. Der Radiosondenaufstieg am 17.02.1962 ergab auf 11mb eine Erwärmung auf -28° während es im gleichen Niveau über dem mittleren Nordatlantik 45° kälter war. Die Höhenwetterkarte auf 10mb vom 17.02.1962 00GMT zeigt fast exakt das gleiche Bild wie das oben gepostete, nämlich daß das Zentrum des PW ( eliptisch / Eiförmig in die Länge gezogen ) zum einen von einer starken Druckabweichung über den Aleuten und zum anderen über Zentralrussland bis hinunter zum Himalaya flankiert wurde.
Als Großwetterlage herrschte zu diesem Zeitraum NWz, der Sturmflut vorangegangen war eine starke Tiefdruckentwicklung aus den Resten des Orkan Vincinette.
Es ist daher davon auszugehen - sollte sich an der gezeigten Kartensimulation nichts oder wenig ändern - daß Mitteleuropa eher ein Weihnachtssturm bevorsteht, allerdings brauchen wir uns über die Eintreffwahrscheinlichkeit von Karten jenseits +300 nicht ernsthaft zu unterhalten, oder?
Sollte sich übrigens der Durchbruch zur Westphase der QBO weiter bestätigen - November war der erste Monat seit langem mit Westwindphasenwerten - so dürfte es für eine große Stratosphärenerwärmung im aktuellen Winter sehr sehr schwer werden.
Gruß
Kurt
Hallo Kurt Hansen,
dies war natürlich spekulativ und aus reiner Interesse!
Was mich jetzt noch interessiert, ist wie die Wetterlagen nach diesem Ereignis 1962 waren, da werde ich mich im Internet mal umschauen.
Ich danke dir sehr für die äußerst lehrreichen Informationen!
schönen Nikolaustag noch!
Hallo,
da brauchst du doch einfach nur das Archiv auf Link ist nur fuer registrierte User sichtbar. registrieren oder login. bemühen, da bekommst du alles angezeigt und kannst es auch vom Datum her eingrenzen.
Es sei aber nochmal betont daß es, sollte es tatsächlich zu einer derartigen Konstellation des Polarwirbel kommen, überhaupt nicht sicher ist welche Großwetterlagen sich im Anschluss ergeben.
Physikalische Systemvorgänge wie Wetter und Klima, bei denen kleine Änderungen in den Anfangsbedingungen große Änderungen in den Auswirkungen verursachen, bei denen also eine schwache Kausalität vorliegt, zeigen daher ein zufälliges oder chaotisches Verhalten. Da aber auch für solche Systeme die physikalischen Gesetze anzuwenden sind, bezeichnet man ein solches Verhalten als "deterministisches Chaos". Es ist der sog. "sensitiven Abhängigkeit" geschuldet, diese besagt, daß schon kleinste Änderungen in den Anfangsbedingungen im weiteren Verlauf ein völlig anderes, quasi fast schon unvorhersagbares, Verhalten erzeugen.
Gruß
Kurt
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"Klima- und Artenschutz sind nicht irgendein Hobby. Sie sind ein ökologischer Imperativ" - Margarete Moulin
"Beim Klimawandel nichts zu tun ist unmoralisch. Klimawandelskeptiker sind Kriminelle, weil sie genau wissen, dass sie lügen" - Anote Tong, ehem. Präsident von Kiribati
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