Grüßt Euch!
Für die Stratosphäre berechnen EC und GFS weiterhin auch in 30 hpa eine Windumkehr auf Ostwind, nun für heute oder morgen beginnend. Aus der Fachliteratur habe ich an mehreren Stellen heraus gelesen, dass die Windumkehr in 30 hpa auf Ostwind eine der entscheidenden Voraussetzungen ist für das Triggern (Wirken) aus der Stratosphäre in die Troposphäre. Das geschieht vereinfacht ausgedrückt etwa so:
die aus der Troposphäre (also von unten) nach oben gerichteten Schwerewellen werden an dem Ostwind vor Ort gebrochen oder teilweise zurück nach unten Richtung Nordpol reflektiert. Folge: die vor Ort gebrochenen Wellen geben ihre Energie auch vor Ort ab, die reflektierten Wellen, die ab 30 hpa-Reflektionswinkel zum Nordpol gerichtet sind, geben ihre Wärme in den unter 30 hpa liegenden Schichten ab und zwar in der Nähe des Nordpols. In der Folge erwärmt sich auch in der untersten Stratosphäre dann die Polregion stark, so stark, dass das gesamte Gefüge des Polarwirbels kräftig gestört wird und der/die Wirbel sich sofort zu verschieben beginnen, fort von der erwärmten Polregion (dort ist der Polarwirbel normalerweise zuhause). Und dann sind die größten Turbulenzen in der Troposphäre unvermeidbar, da der Impuls von oben direkt auf den Jetstream wirkt. Ich hoffe, ich habe es verständlich und vor allem richtig wiedergegeben!
Da diese Turbulenzen dann in kurzen Zeiträumen auftreten, haben die Wettermodelle zwangsweise einen breiten Spread an Modellergebnissen zwischen den einzelnen Läufen eines Tages. Das könnte also erklären, warum derzeit die Wettermodelle hin und her springen, wie man überall lesen kann. Wenn das so ist, dachte ich mir, dann muss man das doch auch beweisen/belegen können mit Grafiken aus der Stratosphäre, wo dann die Erwärmung über dem Nordpol zu sehen sein müsste. So, tatsächlich bin ich fündig geworden. Es ist nach meinem Dafürhalten eine Kausalkette, die in sich logisch und geschlossen ist. Vielleicht mögen die Experten im Forum das besser nochmal überprüfen und mich bitte gern korrigieren, wenn ich etwas falsch oder halbwahr erkannt haben sollte!
Die Kausalkette in Grafiken:
Ostwind beginnt in 30 hpa am 20. Januar. In 50 hpa schwächt sich der Westwind auf 1 Meter/Sekunde ab am 24. Januar:
Zonalwind 50 hpa 24.01.2019 EC144h.gif (Größe: 92,21 KB / Downloads: 539)
Hier werden die vertikal aufsteigenden Schwerewellen bereits gebrochen oder nach weiter unten polwärts reflektiert.
Auch in 70 hpa verliert sich der Westwind auf nur noch 3-4 Meter/Sekunde. Wir sehen zentral am Nordpol schon das Ergebnis der von oben reflektierten Schwerewellen: Erwärmung!
Zonalwind 70 hpa 24.01.2019 EC144h.gif (Größe: 95,65 KB / Downloads: 541)
Und nun die untere Stratosphäre in 100 hpa, die in die Troposphäre wirken kann. Wir beobachten die Erwärmung am Nordpol über die Tage am 24.01.2019:
Polwärme am 24.01.2019 EC144h.gif (Größe: 95,67 KB / Downloads: 538)
am 25.01.
Polwärme am 25.01.2019 EC168h.gif (Größe: 98,41 KB / Downloads: 537)
und dem Ende der Polerwärmung am 27.01.
Polwärme Ende am 27.01.2019 EC216h.gif (Größe: 97,22 KB / Downloads: 536)
Das drückt die beiden Wirbel an andere Orte in kurzer Zeit. Noch Turbulenter geht es in der oberen Troposphäre zu, was wir gespiegelt auch in 150 hpa der Stratosphäre erkennen können. Hier am 24.01.2019:
Polwärme 150 hpa am 24.01.2019 EC144h.gif (Größe: 97,78 KB / Downloads: 536)
Wenn ich das richtig erkannt haben sollte, so wäre also die Windumkehr in 30 hpa der Auslöser der Erwärmung am Nordpol bis runter in die Troposphäre mit den dann erkennbar einschneidenden Veränderungen in sehr kurzer Zeitspanne. Und es würde erklären, warum die Wettermodelle mit einer solchen Lage große Probleme haben müssten.
Ich würde mich über Rückmeldungen freuen, insbesondere ob das so richtig kombiniert wurde von mir oder was nicht stimmen könnte.
Meinen Gruß!