(02.08.2018, 20:15)Elias schrieb: Link ist nur fuer registrierte User sichtbar. registrieren oder login.Hi.
Hier, wo ich wohne, hat es seit mitte April so gut wie gar nicht geregnet.
Die Regentage kann man an einer Hand abzählen. Und wenn, dann waren es fast nur Gewitter mit Platzregen.
Bekommen wir nun in Deutschland südeuropäisches Klima?
Immerhin soll es hier in Deutschland seit Wochen heißer und trockener sein als in Spanien.
Mein Gartenbrunnen gibt mittlerweile auch kaum noch was her.
Sind das die Folgen des Klimawandels? Oder würdet ihr es als seltenes Phänomen einstufen?
LG
Grüß Dich, Elias.
Die Frage, ob die Dürre = Klimawandel ist, ist berechtigt. Im Radio und im Fernsehen wird die Frage eindeutig beantwortet mit einem "JA!" Auch der eine oder andere Meteorologe und Klimaforscher haben sich diesbezüglich gemeldet und dieselbe Antwort gegeben. Das wird dann wohl stimmen.
Ich für meinen Teil kann das nicht mit einem klaren ja oder nein beantworten. Meine Antwort wäre eher "Jein", denn wie soll man sachlich und ohne Emotionen argumentieren, dass genau diese Dürre das Ergebnis des Klimawandels ist, wie wir ihn verstehen sollen (also vom Menschen hauptsächlich verursacht oder verstärkt). Problem für mich ist vor allem, dass ich nicht zuordnen kann, was das Ergebnis aus der bestehenden Klimaerwärmung ist und was wirklich nur einer persistenten Wetterlage entspringt. Wann wird Wetter zum Klimaereignis und wann nicht?
Um mir Brücken zu bauen für ein besseres Verständnis, suche ich Antworten in der Natur selbst. Die ist schließlich so alt, dass bereits alle denkbaren Episoden von Klimasprügen bereits überlebt wurden. Das bringt mich dann wieder zurück auf den Boden der Tatsachen, denn emotional erlebe ich die derzeitige Hitze und Dürre auch hoch sensibilisiert und neige dazu, den Zustand verärgert dem menschengemachten Klimawandel zuzuschreiben. Der Blick auf die Natur aber lässt mich dann doch demütiger werden bezüglich des Gedankens, (nur) der Mensch wäre an allem Schlechten schuld durch sein Tun. Ich meine, man darf es relativieren.
Ein Beispiel aus der Presse heute: da wurde der Pegelstand der Elbe bei Dömitz mit 22 cm benannt und es hieß, dass dies durch den Klimawandel komme und man sich darauf einstellen müsse, dass dies nun öfter geschehe oder noch schlimmer kommen dürfte. Nun habe ich dann mal recherchiert und nachgeschaut, wann die Elbe mit solchem Niedrigwasser fertig werden musste in der Vergangenheit. Und siehe da, plötzlich sind die 22 cm nur noch relativ niedrig, denn 1947 waren es deutlich weniger und auch zum Beispiel 1842. Nun können die Dürren von damals ja nicht für den heutigen Klimawandel herhalten. Damals war der Bodenhumusanteil viel höher, der Bodenbewuchs zigfach besser als heute, die Elbe hatte sehr viel Platz und konnte das Wasser entsprechend sehr viel besser und länger halten als heute. Dennoch waren die Pegelstände noch niedriger als heute, der Rekord bei Dömitz ist 6 cm.
Bei den Höchstpegelständen gilt das ebenso. Damals waren sie höher als heute trotz der damals viel besseren Rahmenbedingungen. Solche Tatsachen geben mir dann doch zu denken, dass wir schnell aus jeder Situation eine Sensation machen und für fast jedes Ereignis eine Schublade bereit halten, in der die Klimawandel-Beweise akribisch einsortiert werden. Mag ja sein, dass wir das dringend brauchen, um unseren Verbrauch in Frage zu stellen, aber es hat dennoch oft einen faden Beigeschmack.
Meist gibt es an anderer Stelle der Erde einen gewissen Ausgleich, der vielleicht dort ebenso extrem ist, nur andersherum. Mona (Wetterleuchte) schrieb mir neulich, dass auf Grönland seit letztem Jahr die Eismasse zunimmt, völlig gegen den Trend der Erwärmung. Dieses Jahr soll es schon wieder zunehmen. Und auch das arktische Meereis hätte sich bisher sehr gut erhalten (wie seit rund 20 Jahren nicht mehr). Diese Konstellation soll nach ihrer Einschätzung übrigens auch der Auslöser unserer sehr langen Trocken- und Hitzephase sein. Das kann sich bald wieder ändern, vermute ich, oder ist es vielleicht doch eine Trendwende? Wenn ja, wohin? Sind nicht gerade die Übergänge von einer Klimaphase in die nächste mit den schlimmsten Wetterereignissen verbunden?
Hier im Forum wurde schon mehrfach der User Klima Autist erwähnt, der wohl eine Prognose abgegeben hatte vor einigen Jahren. Mona erwähnte auch mal den Namen und sprach nur mit höchster Anerkennung von diesem Herrn. So etwas macht mich immer neugierig. Hier im Forum finde ich aber keinen angemeldeten Klima Autist. Nun würde ich aber gern mal nachlesen, was der gute Herr so von sich gegeben hatte und wie seine Prognose ausschaut. Unter "Google" findet man zwar ein paar wenige Treffer, aber nichts, was die Prognose angeht. Bei Gelegenheit frage ich dazu nochmal bei Mona nach. Die speichert ja fast alles ab, was irgendwie wichtig sein könnte. Vielleicht macht mich das schlauer, denn im Grunde bin ich hin- und hergerissen und wage es nicht, zu beurteilen, was Klimaereignis ist und was nicht.
Viele Worte für wenig Inhalt. Das passt zum Thema und besonders zu meiner Unschlüssigkeit.
Meinen Gruß!