26.07.2018, 20:21
"Einschlafender Golfstrom bringt uns in Europa eine kleine Eiszeit!"
So oder so ähnlich zumindest, konnt man immer wieder mal die letzten Jahre in diversen Artikeln rauslesen. Nun aber das....
Klima - Widerspricht allen Annahmen: Versiegen des Golfstroms könnte Erde weiter aufheizen!!
Im Klimasystem der Erde ist der Golfstrom ein wichtiges Element. Sein Ursprung liegt nördlich der Bahamas, wo sich der Florida- und der Antillenstrom vereinen. Unterwegs erwärmt sich sein Wasser auf bis zu 30 Grad Celsius. Auf seinem Weg durch den Atlantik transportiert er das warme Oberflächenwasser bis in die hohen Breiten.
Golfstrom beschert Nordeuropa mildes Klima
Dabei beschert er Nord- und Nordwesteuropa ein mildes Klima, ohne ihn wäre es dort durchschnittlich fünf bis zehn Grad kälter. Ähnlich wie etwa die Hudson Bay in Kanada würden auch die Elbemündung, die auf demselben Breitengrad liegt, und die Nordsee monatelang zufrieren.
Auf dem Weg zur Arktis verdunstet Wasser aus dem Strom, wodurch die Salzkonzentration des im Meer verbleibenden Wassers steigt. Zugleich kühlt sich der Strom immer mehr ab. Durch beide Faktoren – Kälte und hoher Salzgehalt – wird das Wasser dichter und damit schwerer. Deshalb sinkt es in die Tiefsee hinab und fließt als kalte Tiefenströmung zurück bis in den Südatlantik.
Die Tiefenwasserpumpe kommt ins Stottern
Strömt durch das infolge der globalen Erwärmung abschmelzende Polareis viel Süßwasser in die Absinkgebiete, wird das dichte Wasser verdünnt und rauscht nur viel langsamer oder gar nicht mehr zum Meeresgrund. Die Tiefenwasserpumpe kommt ins Stottern und steht vielleicht sogar irgendwann still. Dann schwächt sich die „Atlantic Meridional Overturning Circulation“ (kurz: AMOC), wie das Strömungssystem fachsprachlich heißt, ab und kann letztlich sogar völlig versiegen.
Ohne die ozeanische Fernheizung, so die gängige Lehrmeinung, würde es in Nordeuropa und Nordamerika kälter, auch Norddeutschland könnte betroffen sein. Extrem harte Winter wären die Folge, manche Forscher glauben sogar, es könne eine neue Eiszeit einsetzen.
Neue Studie stellt bisherige Hypothese auf den Kopf
Jetzt stellt eine Link ist nur fuer registrierte User sichtbar. registrieren oder login. erschien, diese aus paläoklimatologischen Daten gewonnene Hypothese auf den Kopf. Demnach kühlt eine Abschwächung der AMOC die nördlichen Breiten nicht, sondern treibt im Gegenteil die globale Erwärmung weiter voran. Denn das Strömungssystem transportiert große Mengen an Wärme in die Tiefe.
Keine Eiszeit bei Versiegen des Golfstroms?
Fällt es aus, gelangt die im Wasser gespeicherte Wärme in die Atmosphäre zurück. „Es gab Schlagzeilen, die besagten, dass der Golfstrom kollabiert und eine Eiszeit schneller einsetzt als die Wissenschaftler denken“, erklärte Studienhauptautor Ka-Kit Tung von der University of Washington gegenüber der BBC. „Die Antwort aus unserer Arbeit ist: Beides stimmt nicht“.
Mit seinen Kollegen rekonstruierte Tung, wie sich die AMOC in den vergangenen 70 Jahren verhielt. Wie sich zeigte, wurde die Strömung in natürlichen Zyklen stärker und schwächer, oder sie blieb gleich. Dabei erwärmte sie nicht nur die Nordhalbkugel, sondern wirkte als globales Wärmeverteilungssystem.
Bremst Golfstrom ab, bleibt Wärme in Atmosphäre
Solange der Strom rasch fließt, befördert er mehr der durch die Treibhausgase in der Atmosphäre gefangenen Wärme in bis zu 1500 Meter tiefe Wasserschichten. Bremst er ab, verbleibt die Wärme in Oberflächennähe und erhitzt schließlich die Landflächen der Erde.
Laut der Studie war dies zwischen 1975 und 1998 der Fall. Durch die verlangsamte AMOC hätte sich die Nordhalbkugel der Erde eigentlich abkühlen müssen. „In der Gegenwart mit ihren starken Treibhausgas-Emissionen gilt das aber nicht mehr“, heißt es in der Studie. „Denn als die AMOC ihr Minimum erreichte, erlebten wir eine Phase, in der sich die Erdoberfläche rapide erwärmte.“
„Strömung vor Florida hat bereits Minimalgeschwindigkeit erreicht“
Mitte der 1990er Jahre bis ins Frühjahr 2000 beschleunigte sich die Strömung wieder, so dass mehr Wärme abtransportiert wurde. Als Folge stieg die Erdtemperatur nicht weiter an. So genannte Klimaskeptikern, die bezweifeln, dass menschliche Aktivitäten den Globus aufheizen, triumphierten, weil den Klimaforschern und „Alarmisten“ scheinbar die Erderwärmung abhanden gekommen war.
Doch ab 2004 kehrte sich der Trend wieder um. Die AMOC wurde deutlich langsamer und trug so zu den globalen Rekordtemperaturen der letzten Jahre bei. Den Studienautoren zufolge wird sich diese Entwicklung fortsetzen. „Wir denken, dass der Rückgang der AMOC bald ein Minimum erreicht, das den historischen Erfahrungen nach ungefähr zwei Jahrzehnte andauern wird“, sagt Tung. „Unsere Messungen zeigen, dass die Strömung vor Florida bereits die Minimalgeschwindigkeit erreicht hat. Im Nordatlantik nimmt sie aber noch ab.“
„Die globale Lufttemperatur wird steigen“
Das heißt, dass sich dort in den kommenden 20 Jahren auch das Wasser abkühlt. Die von der Strömung erwärmten Landmassen dürften dieser Entwicklung indes nicht folgen, denn auch dort setzt sich die Erderwärmung fort. „Die globale Lufttemperatur wird steigen, dabei es gibt keine Barriere“, so Tung. In der Studie prognostiziert er mit seinen Kollegen einen weiteren drastischen Temperaturanstieg: „Wenn sich die früheren Muster fortsetzen, wird sich die aus der schwächeren AMOC resultierende geringere Wärmeaufnahme durch die Ozeane als rapide Aufheizung der Erdoberfläche manifestieren.“
lg
So oder so ähnlich zumindest, konnt man immer wieder mal die letzten Jahre in diversen Artikeln rauslesen. Nun aber das....
Klima - Widerspricht allen Annahmen: Versiegen des Golfstroms könnte Erde weiter aufheizen!!
Im Klimasystem der Erde ist der Golfstrom ein wichtiges Element. Sein Ursprung liegt nördlich der Bahamas, wo sich der Florida- und der Antillenstrom vereinen. Unterwegs erwärmt sich sein Wasser auf bis zu 30 Grad Celsius. Auf seinem Weg durch den Atlantik transportiert er das warme Oberflächenwasser bis in die hohen Breiten.
Golfstrom beschert Nordeuropa mildes Klima
Dabei beschert er Nord- und Nordwesteuropa ein mildes Klima, ohne ihn wäre es dort durchschnittlich fünf bis zehn Grad kälter. Ähnlich wie etwa die Hudson Bay in Kanada würden auch die Elbemündung, die auf demselben Breitengrad liegt, und die Nordsee monatelang zufrieren.
Auf dem Weg zur Arktis verdunstet Wasser aus dem Strom, wodurch die Salzkonzentration des im Meer verbleibenden Wassers steigt. Zugleich kühlt sich der Strom immer mehr ab. Durch beide Faktoren – Kälte und hoher Salzgehalt – wird das Wasser dichter und damit schwerer. Deshalb sinkt es in die Tiefsee hinab und fließt als kalte Tiefenströmung zurück bis in den Südatlantik.
Die Tiefenwasserpumpe kommt ins Stottern
Strömt durch das infolge der globalen Erwärmung abschmelzende Polareis viel Süßwasser in die Absinkgebiete, wird das dichte Wasser verdünnt und rauscht nur viel langsamer oder gar nicht mehr zum Meeresgrund. Die Tiefenwasserpumpe kommt ins Stottern und steht vielleicht sogar irgendwann still. Dann schwächt sich die „Atlantic Meridional Overturning Circulation“ (kurz: AMOC), wie das Strömungssystem fachsprachlich heißt, ab und kann letztlich sogar völlig versiegen.
Ohne die ozeanische Fernheizung, so die gängige Lehrmeinung, würde es in Nordeuropa und Nordamerika kälter, auch Norddeutschland könnte betroffen sein. Extrem harte Winter wären die Folge, manche Forscher glauben sogar, es könne eine neue Eiszeit einsetzen.
Neue Studie stellt bisherige Hypothese auf den Kopf
Jetzt stellt eine Link ist nur fuer registrierte User sichtbar. registrieren oder login. erschien, diese aus paläoklimatologischen Daten gewonnene Hypothese auf den Kopf. Demnach kühlt eine Abschwächung der AMOC die nördlichen Breiten nicht, sondern treibt im Gegenteil die globale Erwärmung weiter voran. Denn das Strömungssystem transportiert große Mengen an Wärme in die Tiefe.
Keine Eiszeit bei Versiegen des Golfstroms?
Fällt es aus, gelangt die im Wasser gespeicherte Wärme in die Atmosphäre zurück. „Es gab Schlagzeilen, die besagten, dass der Golfstrom kollabiert und eine Eiszeit schneller einsetzt als die Wissenschaftler denken“, erklärte Studienhauptautor Ka-Kit Tung von der University of Washington gegenüber der BBC. „Die Antwort aus unserer Arbeit ist: Beides stimmt nicht“.
Mit seinen Kollegen rekonstruierte Tung, wie sich die AMOC in den vergangenen 70 Jahren verhielt. Wie sich zeigte, wurde die Strömung in natürlichen Zyklen stärker und schwächer, oder sie blieb gleich. Dabei erwärmte sie nicht nur die Nordhalbkugel, sondern wirkte als globales Wärmeverteilungssystem.
Bremst Golfstrom ab, bleibt Wärme in Atmosphäre
Solange der Strom rasch fließt, befördert er mehr der durch die Treibhausgase in der Atmosphäre gefangenen Wärme in bis zu 1500 Meter tiefe Wasserschichten. Bremst er ab, verbleibt die Wärme in Oberflächennähe und erhitzt schließlich die Landflächen der Erde.
Laut der Studie war dies zwischen 1975 und 1998 der Fall. Durch die verlangsamte AMOC hätte sich die Nordhalbkugel der Erde eigentlich abkühlen müssen. „In der Gegenwart mit ihren starken Treibhausgas-Emissionen gilt das aber nicht mehr“, heißt es in der Studie. „Denn als die AMOC ihr Minimum erreichte, erlebten wir eine Phase, in der sich die Erdoberfläche rapide erwärmte.“
„Strömung vor Florida hat bereits Minimalgeschwindigkeit erreicht“
Mitte der 1990er Jahre bis ins Frühjahr 2000 beschleunigte sich die Strömung wieder, so dass mehr Wärme abtransportiert wurde. Als Folge stieg die Erdtemperatur nicht weiter an. So genannte Klimaskeptikern, die bezweifeln, dass menschliche Aktivitäten den Globus aufheizen, triumphierten, weil den Klimaforschern und „Alarmisten“ scheinbar die Erderwärmung abhanden gekommen war.
Doch ab 2004 kehrte sich der Trend wieder um. Die AMOC wurde deutlich langsamer und trug so zu den globalen Rekordtemperaturen der letzten Jahre bei. Den Studienautoren zufolge wird sich diese Entwicklung fortsetzen. „Wir denken, dass der Rückgang der AMOC bald ein Minimum erreicht, das den historischen Erfahrungen nach ungefähr zwei Jahrzehnte andauern wird“, sagt Tung. „Unsere Messungen zeigen, dass die Strömung vor Florida bereits die Minimalgeschwindigkeit erreicht hat. Im Nordatlantik nimmt sie aber noch ab.“
„Die globale Lufttemperatur wird steigen“
Das heißt, dass sich dort in den kommenden 20 Jahren auch das Wasser abkühlt. Die von der Strömung erwärmten Landmassen dürften dieser Entwicklung indes nicht folgen, denn auch dort setzt sich die Erderwärmung fort. „Die globale Lufttemperatur wird steigen, dabei es gibt keine Barriere“, so Tung. In der Studie prognostiziert er mit seinen Kollegen einen weiteren drastischen Temperaturanstieg: „Wenn sich die früheren Muster fortsetzen, wird sich die aus der schwächeren AMOC resultierende geringere Wärmeaufnahme durch die Ozeane als rapide Aufheizung der Erdoberfläche manifestieren.“
lg