Guten Morgen Leute,
Will hier kurz mal aufzeigen, wieso die Lage ab Sonntag dann so unsicher ist, bzw.
wieso hier die Stimmung zwischen Euphorie und Vorfrust so weit auseinander geht!
Nun - der massive Kaltluftvorstoß ab Freitag Abend bis Sonntag steht mal in Stein
gemeißelt - für den Großteil des hier vertretenen Verbreitungsgebietes!
Die NS-Mengen die dabei fallen werden, werden sich - ausgenommen im Stau der
Mittelgebirge - aber doch recht bescheiden gestalten. Die großen Neuschneemengen,
in die manche schon eine länger anhaltende Schneedecke hineininterpretieren wollen,
wird es aber voraussichtlich nicht geben (ausgenommen NRW (da speziell das Sauer-
land (Robbi)) und die Staugebiete der Mittelgebirge.) Hier die zu erwartenden NS-Mengen
bis So. Nachmittag:
Was aber mindestens genauso interessant ist, wie die NS-Mengen die bis dahin fallen ist,
wie sich die Temperatur bis dahin entwickelt haben wird:
Wir sehen also bereits am Sonntag Abend, daß von der großen Kälte kaum mehr was
übrig ist (-5 auf 850hpa kann man als solche nicht mehr bezeichnen) - im Gegenteil, aus
West zieht bereits relativ milde Luft in der Höhe ran, am Alpennordrand ist sogar etwas
Föhn zu erwarten.
Entscheidend aber jetzt der Montag - denn da macht sich ein Randtief aus GB auf, um
nach Frankreich vorzudringen - hier im Bild schon am Montag Mittag zentral über FRA
gelegen:
171207_2.gif (Größe: 73,79 KB / Downloads: 111)
Gegen Montag Abend verlagert sich dieses Tief dann voraussichtlich NÖRDLICH der
Alpen (und genau das war bis gestern noch sehr unsicher - denn manche Karten
zeigten den Verlauf genau entlang der Alpen, manche sogar südlich davon) in Richtung
Süddeutschland:
171207_3.gif (Größe: 73,69 KB / Downloads: 111)
Am Mo. Abend dann zeigt GFS zwei bereits sehr markante Tiefdruckkerne (mit beachtlichen 975 hpa)
direkt über Süddeutschland verlaufend:
Was hier in den Karten auf den ersten Blick als toller Schneebringer interpretiert werden könnte,
entpuppt sich allerdigs beim Anblick der 850hpa-Karte leider eher als milder "Rohrkrepierer", denn
mit Plusgraden oder Temps um 0 Grad auf 1.500 Meter, wird man unterhalb von 1000 Metern
kein einziges Schneeflöckchen zu Gesicht bekommen:
Interessant in Sachen Temperaturen (und somit auch in Sachen Schnee) wird's erst ab Dienstag
wieder, wenn - wie von GFS gezeigt - dann das Tief Nordostwärts weiterzieht in Richtung Polen.
Denn dann kann auf dessen Rückseite wieder Kaltluft aus Nord nachfließen, was die Temp dann
wieder auf- oder unter die magische -5 Grad auf 850 hpa drücken könnte/sollte.
171207_6.gif (Größe: 74,27 KB / Downloads: 111)
Wieviel Schnee dann wo fallen wird, wird/würde dabei aber absolut nowcast - und derzeit noch
völlig unvorhersehbar sein. Hier in dieser Karte z.B sieht man recht viel NS in NRW - ist aber sehr
spekulativ, und könnte so fast überall passieren an der Rückseite des nach Nordost abziehenden
Tiefdruckkomplexes:
Zusammenfassend also:
Es wird also der erwartete Kaltlufteinbruch mit Beginn des Wochenendes erfolgen - die Schneemengen
daraus werden sich allerdings in Grenzen halten - mit Ausnahme der Staugebiete im Mittelgebirgs-
bereich ("Thüringer Wald" z.B oder aber die Hochsauerländer dürfen sich also freuen!).
Danach wird's davon abhängen, welche Bahn das Randtief am Montag einschlägt - wird es, wie jetzt von
den meisten Modellen so angezeigt - nördlich der Alpen ostwärts ziehen, dann wirds voraussichtlich zu
mild werden, als daß der NS bis runter als Schnee fallen können. Wird es weiter südlich, also den Alpen
entlang ziehen, wird die SFG zw. 300-700 Meter in etwa liegen - wird es allerdings sogar südlich ziehen,
dann könnte die SFG sogar ganz unten bleiben - allerdings würde in diesem Falle auch die NS-Menge dem-
entsprechend geringer ausfallen!
Leider wurde letzte Woche mal ein Randtief in den Karten gezeigt (Robbi und ich sind auch jeweils in einem
unserer Beiträge drauf eingegangen) - welches ein richtiges Schneebringerpotential gehabt hätte, allerdings
wären da auch die Temps in der Höhe ganz andere gewesen. Dieses Tief aber jetzt, welches zuerst schon rel.
lange über den britischen Inseln lag, dann über Frankreich nach Süddeutschland zieht, hat jedoch viel zu
viel an aufgewärmter Luft im Gepäck - als das es ein Winterbringer sein könnte.
Lange Rede kurzer Sinn:
Für Wetterinteressierte - steht eine sehr spannende Lage bevor, für Wintersehnsüchtige allerdings eine eher
wenig zufriedenstellende, wegen des Montags erstmal. Ausgenommen wie gesagt hier wieder die Glücklichen,
welche im Stau der Mittelgebirge oder aber evtl. im Sauerland beheimatet sind, wo's zuvor doch zu einer recht
beachtlichen Schneedecke kommen könnte.
Erst gegen Dienstag hin (an der Rückseite des abziehenden Tiefs) ergeben sich wieder real Schneeoptionen
auch für das übrige Tiefland! (wie gesagt, Sa.- So. davor ausgenommen).
Wie's danach ausschaut - ist noch offen. Es deutet einiges für eine Ausbildung einer augeprägteren und
länger anhaltenderen Troglage hin, wie markant und winterlich diese aber ausfallen wird, ist noch sehr unsicher.
Entscheiden wird sein, wo der Trog passiert und wie stark und wo genau sich das Azorenhoch am Atlantik
dabei aufkeilen wird!
lg