(01.12.2017, 08:27)wedder_man schrieb: Link ist nur fuer registrierte User sichtbar. registrieren oder login.Modelle sind Modelle sind Modelle---
ich zitiere mal Wikipedia Link ist nur fuer registrierte User sichtbar. registrieren oder login.
Zitat:Ein Ziel eines Modellierers ist generell die Reduzierung der Komplexität des Modells gegenüber der Realität. Ein häufiger Trugschluss ist daher, ein Modell mit der Realität gleichzusetzen. Tatsächlich kann lediglich der Modellkontext bestimmt und optimiert werden.Link ist nur fuer registrierte User sichtbar. registrieren oder login. Damit wird die Zweckbindung des Modells bestimmt. Weiter kann das Modell hinsichtlich der Komplexität variiert werden.Link ist nur fuer registrierte User sichtbar. registrieren oder login. Im Grundsatz bleibt das Modell in allen Merkmalen außer der Verständlichkeit immer hinter der Realität zurück.
so isses...
Moin,
genau so isses wirklich.
Daher macht es wenig bis keinen Sinn, sich wegen Modellberechnungen, die in weite zeitliche Ferne blicken, jeglichen Mut oder Frohsinn nehmen zu lassen. Erstens zeigen die nächsten Berechnungen schon bald wieder andere Lösungen und zweitens sind sie ab dem 7-9 Tag zu 80-90% nicht zutreffend. So bleiben nur 10-20% Wahrscheinlichkeit, dass die berechneten Ergebnisse auch tatsächlich eintreffen werden. Zu wenig, um sich deshalb verrückt zu machen oder die Laune verderben zu lassen. Das Wetter genießen, das man gerade hat, ist daher der positivste Umgang mit dem Thema. Schlechtes Wetter oder falsches Wetter oder langweiliges Wetter gibt es nämlich gar nicht. Es ist immer wieder erstaunlich, spannend, überraschend und ein Genuss für die Sinne - wenn man wirklich unser typisches mitteleuropäische Wetter mag und nicht nur wenige Vorlieben davon, die man sich im Urlaub einverleibt hat oder die in den völlig überdrehenden Medien als gut oder schlecht suggeriert werden.
Ist es z.B. kalt und nebelig, trüb und duster, so wird gejammert, was das Zeug hält. Dabei ist es etwas ganz besonderes, wenn man die feinen Nebeltropfen mal bewusst wahrnimmt, wie sie auf unserer Haut den kleinen Kälteschock auslösen und unsere körpereigene Wärmepumpe anfahren lässt. Man stelle sich vor, solche "Berührungen" gäbe es nicht mehr. Ich würde es so vermissen. Und das kann ich für alle Wetterereignisse empfinden, jeweils immer anders und mit viel Sensorik durch meine Haut und meinen Körper, durch das Sehen, Schmecken, Fühlen, Riechen, durch das Zittern bei Kälte, durch das Kribbeln, wenn die Wärme die kalten Finger wieder belebt, durch die feinen "Nadelstiche", die Schneegrieseln zusammen mit kaltem Wind auf den Wangen verursacht, durch das Nasswerden bei Sommerregen, durch das Zusammenzucken, wenn es blitzt und donnert, durch das Schwitzen bei hoher Luftfeuchte und Hitze, durch das Stapfen durch knirschenden Schnee unter den Schuhen... Es gibt unendlich viele Beispiele. Man muss Wetter nur annehmen und es mögen, weil man durch das Wetter seine Sinne spüren kann.
Natürlich hat jedeR so seine Vorlieben für bestimmte Ereignisse. Aber das darf nicht dazu führen, dass wir vergessen oder verkennen, dass jedes Wetter immer ein Geschenk der Natur ist. Ich jedenfalls nehme jedes dieser Geschenke an und kann mich daran erfreuen und es genießen.
Eine Prognose für Wetterlagen in der Zukunft hat daher meiner Meinung nach eine andere Bedeutung: sie soll uns helfen, uns auf ein zukünftiges Geschenk einzustellen, soll uns etwas das Gefühl vermitteln, wir könnten diesem Wetterwunder ein wenig in die Karten schauen. Und je weiter wir in die Wetterzukunft schauen können, umso erstaunter sind wir, weil wir instinktiv fühlen, dass wir gerade dabei sind, ein Stückchen Evolution zu erleben, also etwas erleben, was man so zuvor noch nicht erleben konnte. Das macht den eigentlichen Reiz aus, wenn wir - wie damals die Propheten schon - versuchen, etwas aus der Zukunft schon jetzt zu erfahren. Ein Wettermodell ist nur eine überdimensionierte Rechenmaschine. Sie will nichts vorhersagen, sie rechnet nur und rechnet und rechnet...
Wir Menschen machen daraus eine berechnete "Vorhersage" und wünschen uns, dass diese auch stimmen wird. Doch sie stimmt nur sehr selten, weil wir noch lange nicht alles wissen, was unsere Rechenmaschinen noch alles berechnen müssten. Nach und nach wird es zuverlässiger werden, keine Frage. Vielleicht erreichen wir ja bald mit unseren Berechnungsideen eine Trefferquote von 25-30% ab Tag 7-9 in 5-10 Jahren und vielleicht sogar 50% in 20-30 Jahren.
Nun denn, viele Worte für das, was wir leider verlernen bei all unserer Technisierung: unsere Sinne und die Freude am Erleben.
Gruß in die Vorschau-Runde!