(05.09.2017, 18:16)Wetterleuchte schrieb: Link ist nur fuer registrierte User sichtbar. registrieren oder login.Hi Wettergucker,
das ist vermutlich nur das letzte "Zucken" vor den ewigen Null-Sonnenflecken. Es geht ganz bestimmt abwärts, mit kurzem Strohfeuer oder auch ohne.
Die Frage ist wohl mehr, ob es in Zukunft dann so wenig werden, wie es manche Forscher prognostizieren. Laut Stefan Rahmstorf ist es ja eh egal, wie viele Sonnenflecken gerade die Sonne zieren. Nach seiner Prognose spielt das keine Rolle mehr für das Klima. Es geht aufwärts bis zum Erbrechen mit den Temps - mit oder auch ohne Sonnenflecken. Ich persönlich sehe das etwas anders, aber das ist ja auch ein anderes Thema...
Gruß nach Südost und in alle anderen Himmelsrichtungen!
Guter Mann - der Rahmstorf!
Ich seh das genauso, und das schon seit langem! Im Vergleich zur menschgemachten "Klimaexplosion"
die wir losgetreten haben, ist der Einfluß der Sonnenflecken auf die Erde ungefähr so groß, wie wenn
man einen Schneeball auf eine Lawine werfen würde (oder einen beseitigen) - deshalb in Sachen Klima
eigentlich fast völlig vernachlässigbar! (zugegeben - ist leicht übertrieben formuliert
)
Weiß nicht wie lang der gute Rahmstorf davon so überzeugt ist - ich für meinen Teil hab es vor ca. 6
Jahren - und seitdem ständig wiederholend - immer wieder mal geschrieben! Man muß kein Klimaexperte
sein dazu, man muß nur Statistik ein bischen "lesen" können! Und zu diesem "Statistik lesen können" gehört
eben auch dazu, daß man immer wieder auch den Faktor Zufall bei manch "scheinbaren Korrelationen"
mit ins Kalkül einberechnet. Denn wenn wir uns die Dekaden anschauen seit 1880, dann sind das grad mal
13 !!! Und das ist so eine geringe Anzahl in der Grundgesamtheit, daß man hier kaum schon von irgendwelchen
gesicherten Zusammenhängen sprechen kann. Fakt ist aber, daß eben die Sonnenfleckenanzahl sich alternierend
(mal werdens mehr, mal wieder weniger - um einen gewissen Level bewegen), die gloabl Erdtemperatur sich aber
stetig in EINE Richtung entwickelt in solchen Dekaden (seit 1960).
Kannst du mir das statistisch in irgendeiner Form aufzeigen Wetterleuchte, daß der Einfluß doch eventuell
von nennenswerter Wichtigkeit sein könnte?
170906_1.jpg (Größe: 235,4 KB / Downloads: 71)
Auch wenn man beim besten Willen eine kleine Korrelation zwischen Sonnenfleckenanzahl und globaler
Temperatur auf der Erde sehen will, dann macht die sich derzeit nur mehr höchstens dadurch bemerkbar,
daß der eklatanten Anstieg mal vorübergehend um eine kleine Spur weniger steil passieren könnte. Denn was
zeigt uns die Grafik?
Sie zeigt uns, daß die Anzahl der Sonnenflecken je Zyklus (11 Jahre) die letzten male sogar recht
stark nach unten gegangen ist, der Klmaverlauf aber genau in die entgegengesetzte Richtung zeigt!
Konkret meine Frage jetzt an dich - auf die Graik bezogen:
Du wirsd doch jetzt nicht vermuten (anhand des tiefen Levels der Sonnenflecken), daß wir die nächsten
Jahre zumindest auch eine ähnliche (vorübergehende) Stagnation der Temperatur erleben werden, wie
es die Grafik von 1960-1970 zeigt? Nie und nimmer wird das passieren, die Kurve wird weiter steil nach
oben gehen - leider, leider, leider! Das ist Fakt und nicht mehr weg zu diskutieren
Ich würd den Einfluß und die daraus resultierenden Schwankungen max. bei 0,1 bis 0,2 Grad sehen-
je Dekade. Aber was bewirken solche Schwankungen, wenn sie sich in gewissen Abständen eh immer wieder
ausgleichen. GAR NICHTS - gegen einen Klimawandel, der STETIG und UNAUFHALTSAM seit mind. 50
Jahren unaufhaltsam (und gesichert für mind. die nächsten 300 Jahre) extremst in eine Richtung zeigt?
Wenn jemand abwechselnd einen Schritt nach vor und dann wieder einen zurück macht, dann wird
er einen Wanderer, der immer nur nach vorne geht - sicher nicht einholen! (er wird bestenfalls auf
ihn warten können, bis dieser 40.074 km gegangen ist
)
Man könnte natürlich auch andere Perioden betrachten als diese 11-Jahreszyklen! So z.B hat es von
1645 bis 1715 in etwa - also für 70 Jahre mal - fast gar keine Sonnenflecken gegeben, und tatsächlich
war es da auch realativ kalt auf unserem Planeten. Die Temp lag um ca. 2 Grad tiefer, weshalb man
auch von einer kleinen Eiszeit spricht. Unter der Annahme, daß diese "kleine Eiszeit" also tatsächlich der
geringen Sonnenfleckenanzahl geschuldet gewesen sein sollte, was würde das für die Zukunft bedeuten,
wenn es ab jetzt z.B. zu einer ähnlichen Entwicklung bei den Sonnenflecken kommen würde?
Nun, wenn wir in 50 Jahren aufgrund der Sonnenfleckenanzahl 2 Grad wegrechnen könnten,
wir aber derzeit im Schnitt schon bei ca. 0,05 Grad pro Jahr an Temperaturzunahme haben, dann hätten
wir in 50 Jahren bestenfalls (statt einer neuen Eisezeit) nur einen globalen Temperaturanstieg von 0,5 Grad
(anstatt von 2,5) - selbst dann also würde es noch wärmer werden, als es ohnehin derzeit schon ist!
Grob gesagt: Wenn man also an dieser Sonnenfleckentheorie unbedingt festhalten will - selbst dann bräuchten
schon eine neue "kleine Eiszeit" aus Sicht der Sonnenfleckenentwicklung, um das Klima auch nur annhähernd
konstant halten zu können, ab jetzt!
Da ich aber sowieso davon ausgehe, daß wir schon bald eine Steigerungsrate haben werden von 0,1 Grad
pro Jahr, würde auch eine solche "Sonnenfleckeneiszeit" die Klimaexplosion nicht verhindern können!
Zusammenfassend für mich also:
Es ist immer nur ein kleines Hobby, mal auch zwischenzeitlich die Sonnenfleckenanzahl zu betrachten,
fast vergleichbar damit, sich auch jedes Jahr vorm Winter den Haslinger Sepp reinzuziehen
lg