12.09.2016, 15:42
(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 12.09.2016, 20:54 von administrator.)
Moinmoin zusammen!
Da sich hier ja alles so schön eingespielt hat -nochmal den Hut gezogen vor den Machern- möchte ich nun die großzügig eingeräumte Omegarage beleben.
Obwohl der September ja zur Zeit noch auf Hochsommer macht, wird es allmählich Zeit, sich angesichts der fortschreitenden Jahreszeit Gedanken über ein passables Winterauto zu machen.
Meine 98er Omega Limousine möchte ich jedenfalls nicht mehr winterlichen Bedingungen aussetzen. Steckt inzwischen zuviel Herzblut, Arbeit und auch Geld drin.
Extra ein Auto für den Winter anschaffen, brauche ich aber nicht. Ich habe ja noch den 97er Omega Caravan mit X20XEV Maschine (das war der zweitkleinste im Omega lieferbare Motor) und Automatik. Der Wagen ist zwar nicht besonders schön, ist aber technisch weitgehend fit, hat Tüv bis August 17 und steht auf neuwertigen Michelin Winterreifen.
Einziges wirkliches Manko des Caravan ist die Vorderachse. Die Achse fährt insgesamt etwas schwammig, aber grade noch erträglich. Nicht akzeptabel sind dagegen die lauten Poltergeräsche beim Überfahren von (auch kleinen) Unebenheiten.
Wie ein Omega B zu fahren hat, sehe ich ja an meiner Limousine, die nach einer kleinen Revision der Achse (eigentlich habe ich nur die Querlenker und einen Lenkhebel erneuert) wirklich neuwagenmäßig fährt. Alles andere als perfekt ist mir inzwischen auch zu wenig. Geplant ist daher eine komplette Revision der Vorderachse des Caravan mit allen Lagerstellen. Die entsprechenden Ersatzteile hatte ich ja schon letzte Woche erhalten und der Federspanner trudelte gestern auch ein. Es konnte also Samstag losgehen. 2 neue Querlenker, 2 Koppelstangen, 2 Spurstangen und 2 Domlager lagen bereit.
Für die technisch weniger bewanderten unter der geneigten Leserschaft:
Domlager haben nichts sakrales. Wie bei den allermeisten anderen Autos auch stützen sich die Federbeine des Omega gegen die Karosserie in Federdomen ab. Das sind die beiden Bubbel rechts und links auf den Radkästen neben dem Motor. Da sich das Federbein beim lenken dreht, gibt es am oberen Ende ein gummiummanteltes Drehlager, das, da es im Federdom wohnt "Domlager" heißt.
Eigentlich kein sonderliches Problem, die meisten Arbeitsgänge hatte ich ja bereits an meiner Limo erfolgreich durchgezogen. Der Caravan brachte allerdings unerwartete Probleme.
Da ich das Domlager wechseln wollte, musste das Federbein ausgebaut werden. Da gibt es 3 Verbindungen zu Fahrzeug. Oben im Federdom (war kein Problem) unten am Achsschenkel (war auch kein Problem) und die Koppelstange zum Stabilisator.
Für Nachahmer sei aber gleich eine dringende Warnung ausgesprochen!!! Federbeine sind gefährlich!!!
Auf Fahrzeugfedern lastet hohes Gewicht, daher sind sie vorgespannt. Unsachgemäße Demontagen können daher im Wortsinn schnell nach hinten losgehen. Das Federbein fliegt einem dann um die Ohren, was wegen dem Gewicht der beteiligten Teile extrem gefährlich ist.
Beim Omega ist es aber ungefährlich, da oben 2 Muttern verwendet werden. Die untere hält das Federbein zusammen, die obere dient der Verschraubung am Fahrzeug. Die obere kann gefahrlos gelöst werden, wobei mit einem 2. Schraubenschlüssel gegengehalten wird
Die Verschraubung des Federbeins am unteren Traggeleng ist unkritisch und war schnell gelöst. Schwierig wurde es an der Koppelstange, die oben am Federbein und unten am Stabilisator verschraubt ist. Die Schrauben waren unlösbar. Normalerweise werden die von hinten gegengehalten und man kann die Mutter vorn abschrauben. In diesem Fall half auch der Einsatz von WD40 und einer üppigen Verlängerung der Ratsche nicht weiter. Am Ende hatte ich nur die Gegenhaltung rund gedreht.
Es half also nur die Flex.
Zuerst habe ich die Koppelstange durchtrennt, was mir den Ausbau des Federbeins ermöglichte. Am ausgebauten Federbein habe ich die bockige Mutter der Koppelstange dann weg geflext. Ebenso die unten am Stabilisator.
Nun war der Weg frei um unter dem Einsatz der Federspanner das Domlager des Federbeins zu wechseln. Ging ruckzuck. Hier nun das ausgebaute komplette Federbein mit Achsschenkel und Bremse.
Wie man sieht, habe ich das Federbein mit 2 Federspannern gesichert und in den Schraubstock gespannt. Nun konnte ich gefahrlos die bereits erwähnte untere Mutten am Stossdämpfer lösen und das Domlager abnehmen
Jetzt noch den Querlenker raus und dann alles mit Neuteilen wieder zusammen bauen. Gut, die Schrauben gehen immer schwer, aber das sollte gelingen. Gelang auch. Der vordere, waagerechte Bolzen des Querlenkers lies sich relativ einfach entfernen. Anders aber der hintere senkrechte Bolzen. Zwar konnte ich die Verschraubung lösen, allerdings konnte ich den Bolzen nicht ausdrücken. Irgend ein Schwachmat hatte ihn von unten eingesetzt, statt wie original von oben. Geht halt einfacher. Wieder austreiben ist allerdings extrem schwierig. Da muss ich mir wohl erstmal einen meterlangen Bolzenaustreiber basteln....
So, das war die Berichterstattung vom Samstag. Wie es Sonntag weiter ging, möchte ich nachher noch in Form einer Beitragsbearbeitung anfügen
Mehr dazu also demnächst in diesem Theater
Rolf
Da sich hier ja alles so schön eingespielt hat -nochmal den Hut gezogen vor den Machern- möchte ich nun die großzügig eingeräumte Omegarage beleben.
Obwohl der September ja zur Zeit noch auf Hochsommer macht, wird es allmählich Zeit, sich angesichts der fortschreitenden Jahreszeit Gedanken über ein passables Winterauto zu machen.
Meine 98er Omega Limousine möchte ich jedenfalls nicht mehr winterlichen Bedingungen aussetzen. Steckt inzwischen zuviel Herzblut, Arbeit und auch Geld drin.
Extra ein Auto für den Winter anschaffen, brauche ich aber nicht. Ich habe ja noch den 97er Omega Caravan mit X20XEV Maschine (das war der zweitkleinste im Omega lieferbare Motor) und Automatik. Der Wagen ist zwar nicht besonders schön, ist aber technisch weitgehend fit, hat Tüv bis August 17 und steht auf neuwertigen Michelin Winterreifen.
Einziges wirkliches Manko des Caravan ist die Vorderachse. Die Achse fährt insgesamt etwas schwammig, aber grade noch erträglich. Nicht akzeptabel sind dagegen die lauten Poltergeräsche beim Überfahren von (auch kleinen) Unebenheiten.
Wie ein Omega B zu fahren hat, sehe ich ja an meiner Limousine, die nach einer kleinen Revision der Achse (eigentlich habe ich nur die Querlenker und einen Lenkhebel erneuert) wirklich neuwagenmäßig fährt. Alles andere als perfekt ist mir inzwischen auch zu wenig. Geplant ist daher eine komplette Revision der Vorderachse des Caravan mit allen Lagerstellen. Die entsprechenden Ersatzteile hatte ich ja schon letzte Woche erhalten und der Federspanner trudelte gestern auch ein. Es konnte also Samstag losgehen. 2 neue Querlenker, 2 Koppelstangen, 2 Spurstangen und 2 Domlager lagen bereit.
Für die technisch weniger bewanderten unter der geneigten Leserschaft:
Domlager haben nichts sakrales. Wie bei den allermeisten anderen Autos auch stützen sich die Federbeine des Omega gegen die Karosserie in Federdomen ab. Das sind die beiden Bubbel rechts und links auf den Radkästen neben dem Motor. Da sich das Federbein beim lenken dreht, gibt es am oberen Ende ein gummiummanteltes Drehlager, das, da es im Federdom wohnt "Domlager" heißt.
Eigentlich kein sonderliches Problem, die meisten Arbeitsgänge hatte ich ja bereits an meiner Limo erfolgreich durchgezogen. Der Caravan brachte allerdings unerwartete Probleme.
Da ich das Domlager wechseln wollte, musste das Federbein ausgebaut werden. Da gibt es 3 Verbindungen zu Fahrzeug. Oben im Federdom (war kein Problem) unten am Achsschenkel (war auch kein Problem) und die Koppelstange zum Stabilisator.
Für Nachahmer sei aber gleich eine dringende Warnung ausgesprochen!!! Federbeine sind gefährlich!!!
Auf Fahrzeugfedern lastet hohes Gewicht, daher sind sie vorgespannt. Unsachgemäße Demontagen können daher im Wortsinn schnell nach hinten losgehen. Das Federbein fliegt einem dann um die Ohren, was wegen dem Gewicht der beteiligten Teile extrem gefährlich ist.
Beim Omega ist es aber ungefährlich, da oben 2 Muttern verwendet werden. Die untere hält das Federbein zusammen, die obere dient der Verschraubung am Fahrzeug. Die obere kann gefahrlos gelöst werden, wobei mit einem 2. Schraubenschlüssel gegengehalten wird
Die Verschraubung des Federbeins am unteren Traggeleng ist unkritisch und war schnell gelöst. Schwierig wurde es an der Koppelstange, die oben am Federbein und unten am Stabilisator verschraubt ist. Die Schrauben waren unlösbar. Normalerweise werden die von hinten gegengehalten und man kann die Mutter vorn abschrauben. In diesem Fall half auch der Einsatz von WD40 und einer üppigen Verlängerung der Ratsche nicht weiter. Am Ende hatte ich nur die Gegenhaltung rund gedreht.
Es half also nur die Flex.
Zuerst habe ich die Koppelstange durchtrennt, was mir den Ausbau des Federbeins ermöglichte. Am ausgebauten Federbein habe ich die bockige Mutter der Koppelstange dann weg geflext. Ebenso die unten am Stabilisator.
Nun war der Weg frei um unter dem Einsatz der Federspanner das Domlager des Federbeins zu wechseln. Ging ruckzuck. Hier nun das ausgebaute komplette Federbein mit Achsschenkel und Bremse.
Wie man sieht, habe ich das Federbein mit 2 Federspannern gesichert und in den Schraubstock gespannt. Nun konnte ich gefahrlos die bereits erwähnte untere Mutten am Stossdämpfer lösen und das Domlager abnehmen
Jetzt noch den Querlenker raus und dann alles mit Neuteilen wieder zusammen bauen. Gut, die Schrauben gehen immer schwer, aber das sollte gelingen. Gelang auch. Der vordere, waagerechte Bolzen des Querlenkers lies sich relativ einfach entfernen. Anders aber der hintere senkrechte Bolzen. Zwar konnte ich die Verschraubung lösen, allerdings konnte ich den Bolzen nicht ausdrücken. Irgend ein Schwachmat hatte ihn von unten eingesetzt, statt wie original von oben. Geht halt einfacher. Wieder austreiben ist allerdings extrem schwierig. Da muss ich mir wohl erstmal einen meterlangen Bolzenaustreiber basteln....
So, das war die Berichterstattung vom Samstag. Wie es Sonntag weiter ging, möchte ich nachher noch in Form einer Beitragsbearbeitung anfügen
Mehr dazu also demnächst in diesem Theater
Rolf
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