23.04.2017, 16:47
(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 23.04.2017, 17:36 von Problembaer.)
Ein herzliches Willkommen zu einer weiteren Ausgabe von:
Bär im Paradies...
Unerwartet stressig waren die letzten Wochen nach dem letzten Urlaub in bayerisch-süd-ost, jetzt ist es aber geschafft. Die schönsten und interessantesten Fotos sind nur für Euch entwickelt und beschriftet.
Hoffentlich gefallen die Bilder und lenken ein wenig vom Alltagsstress ab ;-)
1,5 Monate ist die Anreise nun schon her. Beim erstmaligen Sichten der schneebedeckten Gipfel der Chiemgauer Alpen kurz vor München war schon klar: Der zweiwöchige Urlaub wird wettertechnisch vermutlich zwei geteilt. Die erste Woche winterlich mit Schnee bis in die Tallagen, die zweite Woche mindestens frühlingshaft, wobei die Erfahrung zeigt, dass "frühlingshaft" in der Region auch gern mal direkt Abstecher in den Frühsommer unternimmt.
So beschloss ich denn mit meiner Begleitung ohne Akklimatisierung direkt am ersten Urlaubstag (03.03.) eine Tour zu unternehmen.
Da wir bezüglich der Schneelage auf über 1500m unsicher waren, besorgten wir uns direkt früh morgens Schneeschuhe und los ging es von Reit im Winkl aus mit dem Bus zur Hindenburghütte auf der Hemmersuppenalm auf 1200m.
Dort startete unsere Tour zum Fellhorn auf 1764m (meiner Meinung nach der Gipfel mit der schönsten Aussicht der Gegend) zunächst in praller Sonne, üppiger Schneelage und tief gefrorenem Firn. Vom angekündigten Föhnsturm (in exponierten Gipfellagen wurde vor Orkanböen gewarnt) war zunächst rein gar nichts zu spüren.
Bereits kurz nach Beginn der Tour machte sich jedoch außergewöhnliche Wärme bemerkbar und nicht nur in der Sonne war es mit Jacke kaum auszuhalten. Auf der Hemmersuppenalm zauberte die leicht milchige Stimmung spannende Licht- / Schattenspiele auf den Schnee. Immer wieder gern genommen, folgendes Motiv:
Der Weg verläuft ab hier für gut eine Stunde durch den Wald. Oberhalb von 1300m begannen die Wipfel vernehmlich zu rauschen, die ersten Böen schüttelten Massen an Tannennadeln auf uns herab.
Als wir aus dem Wald heraus kamen und auf die tief verschneiten Hänge des Eggenalmkogels blickten, fegte der nun immer stärker werdende Sturm den Neuschnee in breiten Kaskaden zwischen den Latschenkiefern hindurch.
Auf dem Bild ist das leider nur schwer zu erkennen:
Der so verfrachtete Schnee türmte sich an einigen Stellen, vor allem über 1500m, schätzungsweise 4-5 Meter hoch auf. Über der Kaiserregion bildeten sich mehr und mehr kleine, aber lang gezogene Föhnwolken aus:
Am Fellhorngipfel pustete es ganz ordentlich, trotz exponierter Lage waren wir jedoch weit von Orkanstärke entfernt - Gott sei Dank:
Über dem Hauptkamm, hier zwischen dem Großvenediger und dem Kitzbühler Horn, waren die Turbulenzen sowohl in der Luft (massive, mehrstöckige Föhnschiffe), wie auch am Boden (Schneefahnen) deutlich erkennbar.
Als der Wind zum Nachmittag hin auch in der Chiemgauer Region zulegte, riss der zuvor etwas trübe Himmel mehr und mehr auf. Eines der schönsten Bilder des Urlaubs entstand bereits hier:
Da der Wetterbericht ähnliches für den Folgetag ankündigte, planten wir, dem Hochgern einen Besuch abzustatten.
Am Morgen des 04.03. warnte der Wetterdienst erneut vor verbreiteten Orkanböen in exponierten Gipfellagen. Der Hochgern steht, etwa wie die Kampenwand, recht abgeschieden und fällt im Norden direkt ins "Flachland" rund um den Chiemsee ab. Somit rechneten wir auch an diesem Tag zumindest mit sturmzerzausten Frisuren.
Bereits zu Beginn der Tour, wenige Meter über dem Parkplatz in Unterwössen, pfiff der Wind durch die Bäume. Mancher Ast knackte bereits bedrohlich. Ein Aufstieg erschien noch gerade so eben verantwortbar.
Geigelsteinregion über Unterwössen:
Auch das folgende Motiv habe ich im WO Forum schon einmal eingestellt, der Eindruck ist trotzdem bei jedem Besuch ein anderer.
Kaisergebirge, im Tal der Wössener See:
Kurz vor Erreichen des Hochgernhauses bietet sich ein Ausblick auf des Wetterguckers Region. V.l.n.r.: Geigelsteinregion, Blaikner Wand und Schoßrinnwände vor dem Wendelstein im Hintergrund, Kampenwand:
Von der Hütte an geht es zunächst steil am Hang entlang, unterhalb des Gipfelaufbaus über einen Kamm, welche Panoramen in alle Richtungen ermöglicht. Über dem Chiemsee begann sich eine beeindruckende Föhnformation aufzubauen:
Blick zurück auf den Kamm unterhalb des Gipfels, im Hintergrund die Kampenwandregion, hinten links der Wendelstein:
In der Gegenrichtung unverstellter Blick in Richtung Berchtesgaden. Links der Hohe Göll, im Vordergrund Sonntagshorn und Hörndlwand, im Hintergrund der Watzmann mit seinem markanten Buckel unterhalb des Hocheck:
Durch ein Wolkenloch erstrahlt der östliche der beiden Gipfel des Hochgern. Der Verbindungsgrat war durch Schneewächte nahezu komplett aufgefüllt. auch hier würde ich die Schneehöhe auf 4-5 Meter schätzen. Auf einem Bild in Gegenrichtung ist das noch besser zu erkennen. In der Zwischenzeit hatte die Föhnformation über dem Chiemsee bis über die Region Salzburgs zugebildet:
Und hier oben hatten wir ihn endlich - vollen Föhnsturm. Wenn auch keine Orkanböen, so reichte es ganz oben auch bei Sturmstärke für ein leicht flaues Gefühl im Magen beim Blick in die Tiefe und gleichzeitigem Winddruck auf dem Rücken.
Mehr als 1000m tiefer waren die Böen auch auf dem Wasser des Chiemsees zu erkennen:
Durch den Sturm war die Luft immerhin so klar, dass wir in Richtung Nord-Ost die schneebedeckten Gipfel des bayerischen Waldes erkennen konnten:
In der Gegenrichtung bewölkte es sich zunehmend bei zusammenbrechendem Föhn:
Der westliche Gipfel vor einem Wolkenloch über Kaiser und Inntal:
Bei einem abendlichen Abstecher zum Weitsee zwischen Reit im Winkl und Ruhpolding kamen wir genau zur Richtigen Zeit an. Auch im Sommer ist der Zeitpunkt des Sonnenuntergangs oft der Schönste des Tages:
Bis auf wenige Stellen war der See noch komplett zugefroren:
Wo man da hätte baden sollen erschloss sich uns nicht so wirklich:
Am 05.04. sah es bis zum frühen Mittag tatsächlich so aus, als wollte es sich nun auf Tage einregnen. Glücklicherweise stand Nachmittags ein kurzer Wetterguckerbesuch an. Ja, es hatte bis Mittags geregnet:
Bär im Paradies...
Unerwartet stressig waren die letzten Wochen nach dem letzten Urlaub in bayerisch-süd-ost, jetzt ist es aber geschafft. Die schönsten und interessantesten Fotos sind nur für Euch entwickelt und beschriftet.
Hoffentlich gefallen die Bilder und lenken ein wenig vom Alltagsstress ab ;-)
1,5 Monate ist die Anreise nun schon her. Beim erstmaligen Sichten der schneebedeckten Gipfel der Chiemgauer Alpen kurz vor München war schon klar: Der zweiwöchige Urlaub wird wettertechnisch vermutlich zwei geteilt. Die erste Woche winterlich mit Schnee bis in die Tallagen, die zweite Woche mindestens frühlingshaft, wobei die Erfahrung zeigt, dass "frühlingshaft" in der Region auch gern mal direkt Abstecher in den Frühsommer unternimmt.
So beschloss ich denn mit meiner Begleitung ohne Akklimatisierung direkt am ersten Urlaubstag (03.03.) eine Tour zu unternehmen.
Da wir bezüglich der Schneelage auf über 1500m unsicher waren, besorgten wir uns direkt früh morgens Schneeschuhe und los ging es von Reit im Winkl aus mit dem Bus zur Hindenburghütte auf der Hemmersuppenalm auf 1200m.
Dort startete unsere Tour zum Fellhorn auf 1764m (meiner Meinung nach der Gipfel mit der schönsten Aussicht der Gegend) zunächst in praller Sonne, üppiger Schneelage und tief gefrorenem Firn. Vom angekündigten Föhnsturm (in exponierten Gipfellagen wurde vor Orkanböen gewarnt) war zunächst rein gar nichts zu spüren.
Bereits kurz nach Beginn der Tour machte sich jedoch außergewöhnliche Wärme bemerkbar und nicht nur in der Sonne war es mit Jacke kaum auszuhalten. Auf der Hemmersuppenalm zauberte die leicht milchige Stimmung spannende Licht- / Schattenspiele auf den Schnee. Immer wieder gern genommen, folgendes Motiv:
Der Weg verläuft ab hier für gut eine Stunde durch den Wald. Oberhalb von 1300m begannen die Wipfel vernehmlich zu rauschen, die ersten Böen schüttelten Massen an Tannennadeln auf uns herab.
Als wir aus dem Wald heraus kamen und auf die tief verschneiten Hänge des Eggenalmkogels blickten, fegte der nun immer stärker werdende Sturm den Neuschnee in breiten Kaskaden zwischen den Latschenkiefern hindurch.
Auf dem Bild ist das leider nur schwer zu erkennen:
Der so verfrachtete Schnee türmte sich an einigen Stellen, vor allem über 1500m, schätzungsweise 4-5 Meter hoch auf. Über der Kaiserregion bildeten sich mehr und mehr kleine, aber lang gezogene Föhnwolken aus:
Am Fellhorngipfel pustete es ganz ordentlich, trotz exponierter Lage waren wir jedoch weit von Orkanstärke entfernt - Gott sei Dank:
Über dem Hauptkamm, hier zwischen dem Großvenediger und dem Kitzbühler Horn, waren die Turbulenzen sowohl in der Luft (massive, mehrstöckige Föhnschiffe), wie auch am Boden (Schneefahnen) deutlich erkennbar.
Als der Wind zum Nachmittag hin auch in der Chiemgauer Region zulegte, riss der zuvor etwas trübe Himmel mehr und mehr auf. Eines der schönsten Bilder des Urlaubs entstand bereits hier:
Da der Wetterbericht ähnliches für den Folgetag ankündigte, planten wir, dem Hochgern einen Besuch abzustatten.
Am Morgen des 04.03. warnte der Wetterdienst erneut vor verbreiteten Orkanböen in exponierten Gipfellagen. Der Hochgern steht, etwa wie die Kampenwand, recht abgeschieden und fällt im Norden direkt ins "Flachland" rund um den Chiemsee ab. Somit rechneten wir auch an diesem Tag zumindest mit sturmzerzausten Frisuren.
Bereits zu Beginn der Tour, wenige Meter über dem Parkplatz in Unterwössen, pfiff der Wind durch die Bäume. Mancher Ast knackte bereits bedrohlich. Ein Aufstieg erschien noch gerade so eben verantwortbar.
Geigelsteinregion über Unterwössen:
Auch das folgende Motiv habe ich im WO Forum schon einmal eingestellt, der Eindruck ist trotzdem bei jedem Besuch ein anderer.
Kaisergebirge, im Tal der Wössener See:
Kurz vor Erreichen des Hochgernhauses bietet sich ein Ausblick auf des Wetterguckers Region. V.l.n.r.: Geigelsteinregion, Blaikner Wand und Schoßrinnwände vor dem Wendelstein im Hintergrund, Kampenwand:
Von der Hütte an geht es zunächst steil am Hang entlang, unterhalb des Gipfelaufbaus über einen Kamm, welche Panoramen in alle Richtungen ermöglicht. Über dem Chiemsee begann sich eine beeindruckende Föhnformation aufzubauen:
Blick zurück auf den Kamm unterhalb des Gipfels, im Hintergrund die Kampenwandregion, hinten links der Wendelstein:
In der Gegenrichtung unverstellter Blick in Richtung Berchtesgaden. Links der Hohe Göll, im Vordergrund Sonntagshorn und Hörndlwand, im Hintergrund der Watzmann mit seinem markanten Buckel unterhalb des Hocheck:
Durch ein Wolkenloch erstrahlt der östliche der beiden Gipfel des Hochgern. Der Verbindungsgrat war durch Schneewächte nahezu komplett aufgefüllt. auch hier würde ich die Schneehöhe auf 4-5 Meter schätzen. Auf einem Bild in Gegenrichtung ist das noch besser zu erkennen. In der Zwischenzeit hatte die Föhnformation über dem Chiemsee bis über die Region Salzburgs zugebildet:
Und hier oben hatten wir ihn endlich - vollen Föhnsturm. Wenn auch keine Orkanböen, so reichte es ganz oben auch bei Sturmstärke für ein leicht flaues Gefühl im Magen beim Blick in die Tiefe und gleichzeitigem Winddruck auf dem Rücken.
Mehr als 1000m tiefer waren die Böen auch auf dem Wasser des Chiemsees zu erkennen:
Durch den Sturm war die Luft immerhin so klar, dass wir in Richtung Nord-Ost die schneebedeckten Gipfel des bayerischen Waldes erkennen konnten:
In der Gegenrichtung bewölkte es sich zunehmend bei zusammenbrechendem Föhn:
Der westliche Gipfel vor einem Wolkenloch über Kaiser und Inntal:
Bei einem abendlichen Abstecher zum Weitsee zwischen Reit im Winkl und Ruhpolding kamen wir genau zur Richtigen Zeit an. Auch im Sommer ist der Zeitpunkt des Sonnenuntergangs oft der Schönste des Tages:
Bis auf wenige Stellen war der See noch komplett zugefroren:
Wo man da hätte baden sollen erschloss sich uns nicht so wirklich:
Am 05.04. sah es bis zum frühen Mittag tatsächlich so aus, als wollte es sich nun auf Tage einregnen. Glücklicherweise stand Nachmittags ein kurzer Wetterguckerbesuch an. Ja, es hatte bis Mittags geregnet:
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