Danke Frosty für die Threaderöffnung und deinen Ausführungen einer von GFS prognostizierten bzw. gerechneten kühleren Wetterphase in der 2. Märzdekade.
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Ich selbst "sehe" das was GFS da rechnet eher anders und bin dem gegenüber skeptisch.
Erster Anhaltspunkt sind die in den Meteociel-ENS-Diagrammen in 2m Output dargestellten Temperaturen für die letzte Vorhersagewoche (nach Folgetag 10) zu niedrig und müssen beim Näherrücken nach oben korrigiert werden.
Dies gilt allgemein und nur eine meridional aufgesteilte Lage kann in beiden Richtungen stärkere Extrema verursachen. Also es kann viel wärmer und anders herum auch viel kälter werden als es überhaupt ein Member der ENS je gerechnet hatte.
Im Großen und Ganzen bin ich, verifizierend seit der GFS-Umstellung über die letzten Wochen und Monate von der Prognosegüte und von der Entwicklung dieses amerikanischen Modells enttäuscht.
Es beinhaltet immer mehr "Fehler", wenn man überhaupt dieses so nennen darf.
Das Modell bzw. seine Modellrechnungen "sehen" manchmal über mehrere Hauptläufe und über mehrere Tage in der erweiterten Mittelfrist Szenarien, die dann beim Näherrücken nicht mehr auftauchen und erst recht nicht eintreten und eingetreten sind.
Die Modellperformence hat für mich nachgelassen.
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Auch ich verfolge weiterhin (trotz viel Arbeit auf Arbeit) täglich die Rechnungen und Outputs von GFS und es wurde fast immer eine nass-kalte Wetterphase für die letzten 3 Wochen gerechnet, mit Nachtfrost und tagsüber leichten Plusgraden.
Das Ende des Liedes war eine viel wärmere Phase.
Dies ist auch einerseits dem Klimawandel geschuldet, weil für wärmere Luftmassen naheliegend advehiert werden und somit vorderseitig eines Tiefs über dem Nordatlantik südlich des Frontalzonenjets hier eine positive Anomalie aufgebaut wird, die GFS nie so auf den "Schirm" hatte.
Und so sieht es allgemein aus bei mir vor Ort - Leipzig:
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Das T-Mittel liegt bei ca. 3 °C. Normal wären noch an die 10 Frosttage und 2 mögliche Eistage im Schnitt.
Aber die letzten 2,5 Wochen (bis auf eine Ausnahme an einem Tag) war selbst die Tmin höher als das Tmittel, so dass eine normale Westlage zyklonal und antizyklonal hier viel wärmere Luftmassen zuführen und dies hat schließlich auch seine Auswirkungen.
Die Auswirkungen zeigen sich einerseits in der zwischenzeitlichen Vorderseite eines herannahenden Tiefs in einer erhöhten Tmax, andererseits reichen die -5 °C in 850 hPa rückseitig herangeführten Temperaturen nicht aus, um winterliches Wetter durchzusetzen.
Vielmehr kommt es dabei zur Durchmischung der Luftmassen, so dass tagsüber noch im Flachland bis zu +7 °C erreicht werden (2m-Temp.).
Parallel dazu freuen sich natürlich die Hochlagen der Mittelgebirge und die Alpen, wo die Fronten bei negativen Temperaturen an den Kammlagen und Staulagen ausreichen, damit der Niederschlag dort in fester Form einhergeht.
Demnach erlebt einerseits das Bergland eine Berg- und Talfahrt der Temperaturen von +8 °C in 2m Temp (Vorderseite eines Tiefs) und andererseits Minusgrade und Schneefall (Rückseite des Tiefs - KLA).
Für den ganz großen Teil Deutschlands ist das aber nicht relevant. Hier erleben wir einen Wechsel von zwischenzeitlicher frühlingshafter Stimmung und nass-kalten Schmuddelwetter um die +5 °C fürs Flachland.
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Das ENS-Mittel in der späten Mittelfrist zeigt nur Ansatzweise die Wellenbahn der Frontalzone, es glättet begründend diese Fronzalzone im Mittel und man könnte annehmen, dass sich eine Zonalität einstellt.
Dies ist aber nicht übernehmbar und so steilen die Wellen beim Näherrücken des Termins immer mehr auf, was zuvor früher das ENS-Mittel verwischte.
Parallel dazu verursachen auch die Phasenverschiebungen eine größere Fächerung, so dass es schwierig ist eine annehmbare Clusterung den Vorzug zu geben.
Und hier zeigt sich in der Modellleistung, dass EZ ein besseres Modellklima hat als GFS.
Frühjahrsbedingt erleben wir ein normales Auf und Ab der Temperaturen im stetigen Wechsel. Eine längere Hochdruck- oder Tiefdruckphase ist kaum möglich, wie eben eine Blockinglage.
Normal sind jahreszeitlich Temperaturspitzen, wie auch "Rückschläge" in Form kurzzeitiger Frostlagen. Jedoch bleiben diese Szenarien nur für kurze Zeit und nach ein paar Tagen ist wieder alles anders.
Und hier erkenne ich auch oft einen Bias von GFS in der erweiterten Mittelfrist, in dessen Rechnungen eine viel zu lange Phase "vorgegaukelt" wird, die dann aber überhaupt nicht eintritt. Erst recht nicht im Frühlingszeitraum.
Vielmehr wäre der übliche meridional geprägte Zyklus bzw. ein Variationsmuster mit größeren Amplituden und Wellenbewegungen der Frontalzone, die eine durchmischte Großwetterlage verursacht.
Eine Versteifung auf eine spätwinterliche Märzdekade halte ich unter diesem Wechselstrom der Luftmassen in diesem Frühjahr für unmöglich und nach den vergangenen 3 Wochen.
EZ zeigt sehr schön das Wellenmuster aufgrund der Sturmtiefs in der Westlage in 850 hPa - hier mal die letzten 3 Läufe in der Reihenfolge.
Auch wenn die Westlage zwischenzeitlich durch seine stärkere Wellenbewegungen eine SW-Lage nahe legen, zähle ich dieses zum Westmuster.
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Da hatte erst GFS über viele Hauptläufe mit bis zu -12 °C in 850 hPa vom 7.3. bis 8.3. drin, und erst recht in 2m nur 1 bis 3 °C gerechnet.
Anderenfalls rechnete auch GFS in der erweiterten Mittelfrist wiederum eine Blockinglage und kalte Temperaturen, was beim Näherrücken immer mehr "zurück genommen" wird.
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Nach dem nass-kalten Schmuddel für den großen Teil Deutschlands Mitte der Woche, sollen wir nach den jüngsten Modelläufen wiederum zwischenzeitlich eine stärkere WLA erfahren.
Hier läge das Tief bei den Britischen Inseln und zum Freitag/Samstag schnellen die Temperaturen wieder in die Höhe.
Im Prinzip zum Folgetag 6 eine Modelleinigkeit:
EZ 00z, GFS 00z, UKMO 00z und GEM 00z in 850 hPa
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Auch im ENS-Mittel (wie bei EZ) ist dieses Sturmtief zum 11.3. bei den Britischen Inseln ersichtlich ... und mit dem Weiterziehen werden rückseitig maritim-kältere Luftmassen nach Mitteleuropa herangeführt.
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Dieses Tief wandert weiter Richtung Baltikum und gliedert sich dem skandinavischen tiefen Geopotential an, aber es ist weiterhin nur ein Charakter einer zyklonalen Westlage bis hin zur einer zyklonalen Nordwestlage, während bodennah Westwind herrscht.
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Die große Frage ist, was der Threadüberschrift nahekommt, ob nun über dem Nordatlantik sich ein kräftigeres Aufsteilen entwickelt, ebenso dadurch ein skandinavischer Hochdruck und schlussfolgernd durch diese Blocklage kalte LM ME zugeführt werden.
Ich erwarte dieses Szenario nicht - eher insgesamt weiterhin ein Fluktuationsmuster mal durch eine stärkere Wellenausprägung der Frontalzone in der Westdrift, mit dem Effekt weiterhin eines wechselhaften Wettercharakters ähnlich eines Herbstes, nur klimatologisch bedingt auf wärmeren Niveau, so dass im Flachland kein Winterwetter mehr möglich wäre.
Interessant ist natürlich auch die Tatsache des SSW zuvor, ähnlich dem vor einem Monat. Parallel dazu stieg die Wahrscheinlich eines Hochdrucks über dem Nordatlantik und dem Nordmeer, was auch so eintritt.
Aber es ist fast unmöglich der Westdrift der Tiefs zu entkommen. Denn diese unterwandern diesen Hochdruck zum Westatlantik und zur Nordsee, so dass wir südlich des Frontalzonenjets eine starke Durchmischung erfahren.
Die Luftmassen bleiben nicht stehen. Auch wenn mal ein nordatlanisches Tief bei Neufundland noch weit weg ist und der nordosteuropäische Tiefdruck in gewisser Weise eine NW-Anströmung verursacht, ist die Möglichkeit von Randtiefentwicklungen und Randtrögen sehr hoch, so dass sich keine kühleren LM halten können.
Einerseits wird hier auf eine mögliche längere kalte Phase hingewiesen aufgrund der Modellrechnungen von GFS für die 2. Märzdekade. Ich erwarte eher nach dem Wärmebias zum 11.3. ebenso eine kühlere Phase (nass-kaltes Schmuddelwetter fürs Flachland - zumal auf den Hochlagen nicht so viele Menschen leben), die aber nach ein paar Tagen wieder abgelöst wird durch wärmere LM.
Lassen wir uns überraschen ...
LG, Oliver