(17.02.2017, 23:57)Schwabenland schrieb: Link ist nur fuer registrierte User sichtbar. registrieren oder login.Tja aber schon seit 2011 kaum Schnee, Frosty das ist wirklich lang und das Elend mit dauerhaft zu mild und ein durchschnittlicher (2012/13, der uns aber in der Mildwinterserie zu kalt vor kam) ist mir zu wenig. Fazit wir kopieren die 70 er Jahre aber auf wärmeren Niveau, traurig, aber in Zeiten des Klimawandels ist es so, ich denke mich interessieren nicht mehr wie früher Winter und Sommer als liebste Jahreszeit sondern nur noch die Sommer. Ab Herbst 2017 ist das sicher wie das Amen in der Kirche, dass ich dann maule, weil der Sommer vorbei ist. Wer mag denn schon die heutigen Winter, ich nicht .
Hallo Schwabenland,
Ja - ich kann mich natürlich in die Fruststimmung halb Deutschlands mit hineinversetzen - teilen kann ich sie aber nicht!
Denn in unserer Gegend hatten wir das Glück, daß der spärlich gefallene Schnee uns eine dünne Schneedecke für durch-
gehend 5 Wochen gebracht hat. Dabei hab ich die Erfahrung gemacht, daß es eher sekundär ist, wie dick diese Schnee-
decke tatsächlich ist - es zählt vielmehr der optische Eindruck einer weißen Landschaft, der den Winterhunger sitllt.
Somit bin ich mit dem Winter recht zufrieden, gerade auch im Vergleich mit den 3 vorherigen. Denn obwohl wir in allen
3 "Antiwintern" zuvor kurzfristig auch eine dickere Schneedecke hatten, wurde dieser Hunger da nicht gestillt - da aufgrund
der warmen Unterlage dieser genauso schnell wieder verschwunden war, wie er zuvor gekommen ist.
Was für mich den Winter einigermaßen gerettet hat, war die Kombi aus durchgefrorenem Boden und häufiger Inversions-
wetterlage. Was gefehlt hat - bei der tollen Vorgeschichte (über eine Woche Dauerfrost mit Tagesmax von unter -5 Grad)
war, daß es mal ein kräftiges Mittelmeertief zu uns rauf geschafft hätte. Solch eine Vb-Lage (oder auch nur Vb-ähnliche Lagen)
hatten wir schon über 5 Jahre nicht mehr! Dies kann jetzt zufall sein, oder aber auch dem Klimawandel geschuldet. Eindeutige
Aussagen darüber, kann man aufgrund der geringen Anzahl dieser Szenarien nicht treffen. Allerdings läßt dich Logik befürchten,
daß solch eine klassische Vb-Lage immer seltener wird (im Schnitt gab es diese früher alle 2,5 Jahre), denn was sind die Zutaten
dafür:
1. Es sollte das Mittelmeer in der Vorgeschichte recht mild sein - denn gerade der große Temperaturunterschied fördert die Tiefdruck-
intensivierung an der oberen Adria (vielfach im Bereich des Golf von Genua).
2. Es muß polare Kaltluft - meist über Westeuropa von weit Nord nach Südost vorstoßend - den Weg zum Mittelmeer finden!
Nun, während Faktor 1 heuer mustergültig gegeben gewesen wär - das Mitelmeer war außergewöhnlich mild - hat es aber völlig an
Punkt 2. gemangelt - wodurch es kaum zu Tiefdruckentwicklungen gekommen ist, an der Alpensüdseite. Dies läßt sich auch schon
daran erkennen, daß die Schneedecke dort so dünn ist (falls überhaupt vorhanden), wie nur ganz selten zuvor.
Zusammenfassend kann man also festtellen:
Durch den Klimawandel bedarf es für einen Paradewinter immer mehr einer außerst glücklichen Kombination an den 3 wesentlichen
Zutaten...
1. kalte Vorgeschichte
2. tiefdruckgeprägte (genügend kalte) Hauptgeschichte
3. kalte (durch Inversion und/oder hauseigene Kälteproduktion) Nachgeschichte
Punkt 1 und 3 waren heuer OK - lediglich Punkt 2 hat ausgelassen - in halb Deutschland völlig, bei mir zum großen Teil! Die
Wahrscheinlichkeit, daß künftig alle 3 Komponenten zusammen zu einem Superwinter bei uns führen, würd ich derzeit schon
auf unter 10% einschätzen - eine Prozentanzahl, die von Jahr zu Jahr noch weiter nach unten korrigiert werden muß. Der große
Unterschied zu "vor 50 Jahren" ist eben heute der, daß NW-Wetter damals oft noch Schnee bis ganz runter gebracht hat, jetzt
aber bei solch Lagen die SFG meist schon bis 700-1000 Meter gewandert ist.
lg
PS:
Glücklich diejenigen, die trotzdem im Winter einen Schneemann am Balkon stehen haben
.