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Normale Version: Wie wird der Sommer?
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(17.07.2021, 13:52)Heinrich schrieb: Link ist nur fuer registrierte User sichtbar. registrieren oder login.Ich schlussfolgere, dass durch den noch existenten Polarwirbel und das Zusammenhalten der Kaltluft im hohen Norden, der Jetstream viel weiter im Norden seine Bahnen zieht, dort, wo der Gradient zwischen der kalten Polarluft und der gemäßigten Wärme im Süden am größten ist. Mit einem weit im Norden ziehenden Jetstream liegen wir weit südlich davon und unsere Wetterlagen werden praktisch nicht mehr angestoßen und verschoben. Wir befinden uns deshalb in einer lange anhaltenden Wetterlage, die die Neigung hat, sich immer wieder zu regenerieren. Aus diesem "Sumpf" der Erhaltung, der übrigens weite Teile der Nordhalbkugel betrifft mit jeweils unterschiedlichen Extremen, können wir eigentlich nur kommen, wenn sich der stratosphärische Polarwirbel in der untersten Etage endlich mal in die Sommerpause verabschieden würde. Erst dann wäre der Weg frei für den Jetstream mit einer Zugbahn weiter südlich. Das erst würde bei uns die Westdrift langsam in Gang bringen und es gäbe wieder raschere Wechsel von Hochdruck und Tiefdruck. Aktuell ist allerdings eine grundlegende Änderung aus den meteorologischen Modellen nicht erkennbar (für mich nicht, vielleicht aber erkennt jemand anderes bereits meteorologische Signale, dann her damit bitte!).

Hi,
ich sehe ein Atlantiktief, das auf der Südsteite des Jetstreams ostwärts zieht im Laufe der 2. Hälfte der Arbeitswoche, und am kommenden Wochenende uns treffen sollte. Hier mal EZ...

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... und GFS:

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Da  sollte es sicherlich örtlich wieder hoch her gehen. Die Verbreitung von Unwettern hängt imho davon ab, wie viel Feuchte dann noch zum Verdampfen als vorderseitiges Futter des Tiefs zur Verfügung steht. Die Arbeitswoche wird ja verbreitet trocken und teils sehr sonnig...

Dahinter sieht man eine Straffung bzw. Südwärtsverlagerung des Jetstreams, die uns nach dem nächsten Wochenende betreffen sollte:

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Allerdings geschieht das wohl ohne eine wesentliche Änderung der Temperaturen der polaren Breiten der Nordhalbkugel im Bereich der untersten Stratosphäre und obersten Troposphäre. Wenn überhaupt, dann ist es eher eine leichte Abkühlung von Mitte bis Ende der Woche:

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Jedenfalls laut EZ-Berechnung von gestern und für die ganze Nordhalbkugel im Durchschnitt.

LG
EZ und GFS
von nächstem bis einschließlich übernächstem Wochenende durchgängig mit westlichen bis südwestlichen Richtungen, also vom Atlantik her, jedenfalls im äußersten Westen, mit überwältigender Mehrheit:

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[attachment=37530]

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Bin mal gespannt, ob daran noch rumgerechnet wird. Ist eigentlich finsterster UGKB, Tag 6-15. Aber irgendeinen Sinn muss es ja haben, dass die Wetterdienste so weit rechnen lassen, das kostet verdammt viel Strom. Wenn nicht jetzt, wann dann? Huh

Toto81

Leider weiterhin viel Arbeit und wenig Zeit, daher nur kurz und knapp: so ungewöhnlich ist die Wetterlage auf der NH eigentlich gar nicht. Es sind eher kleinräumigere Entwicklungen, die hierbei entscheiden. So löst sich in 5 km Höhe immer wieder ein kleines Höhentief aus dem Rest-PWchen über Grönland ab und treibt dann über West- und Mitteleuropa sein Unwesen. Das sorgt dafür, dass das Azorenhoch mitsamt Geopotential immer wieder nach Süden weggedrückt wird. Für das Hochwasser war dann die Zugbahn des Höhentiefs entscheidend: das zog nämlich ungewöhnlicherweise über Westeuropa ins Mittelmeer und wurde als CutOff eingeklemmt und festgenagelt. Dabei war es nicht ganz die 5b -Zugbahn, das Tief drehte etwas westlicher nach Norden ab. Glücklicherweise steht das zum WE nicht ins Haus. Das Höhentief dreht konventionell vor ME nach Norden ab und sorgt nur für eine normale Gewitterlage, wobei diese für die betroffenen Hochwassergebiete trotzdem sehr ungünstig kommen würde, um es mal vorsichtig auszudrücken. Aber mal abwarten.

Sonst ist dieser Sommer nicht wirklich einzuordnen…nicht Fisch, nicht Fleisch….auf jeden Fall nass, aber vor allem durch die großen Regenereignisse…kalt ist er nicht, aber wirklich hitzig auch nicht…bei Sonne geht mehr, aber auch weniger….

Mein Tipp vom Beginn ist jedenfalls für die Tonne…von 2010 oder 2006 hat der Sommer nicht viel…Sah im Juni erst so aus, hat aber weiter nicht geklappt…

Jedenfalls ist schwer zu sagen, wann sich was ändert…das Muster bleibt erst einmal erhalten, allerdings zum Glück mit Tiefzugbahn zur Nordsee
Hi,
malwieder wechselhafte Aussichten, schon gibt's kaum noch Beiträge im thread. Big Grin

Na denn, hier mal der nächste Stimmungskiller:

Anfangs bleiben die Atlantiktiefs noch westlich von uns über Frankreich und Großbritannien, sodass wir schwülwarme Atlantikluft bekommen, die über Südeuropa herumgeholt wird:

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Aber ab Donnerstag/Freitag bekommt der Trog einen Ruck und zieht über die Nordsee ostwärts nach Skandinavien, sodass wir in den direkteren Zustrom polarer Kaltluft kommen:

[attachment=37604]

[attachment=37603]

Rund um den Wochenwechsel sollte dabei auch der Föhn bei Wettergucker und maria zusammenbrechen.

Sieht auch GFS sehr ähnlich, wobei der Trog schon anfangs etwas näher an Deutschland liegt und die Abkühlung in der 2. Wochenhälfte etwas schneller vonstatten geht:

[attachment=37601]

[attachment=37602]

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Ich weiß ja nicht, was ihr unter ner Kältewelle im Sommer versteht... Cool

LG
Tach!


Ja unschön was da ab und an in den Spekulatiusansichten als machbar erscheint ...

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Grüße
Dass ich das noch erleben darf...

keine Dürre im Gesamtboden bis 1,8m Tiefe im Großteil Deutschlands Anfang August. Smile

[attachment=37655]

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Aber vermutlich ist eine eventuelle aufbauende Hitzewelle jenseits Tag 7 interessanter...
Hi Robbi


Das ist wirklich schön und erstaunlich, dass es bis in 1,8 m Tiefe keine Dürre gibt. Smiley20 Außer in BB.


Grüße 43
Snow



(03.08.2021, 16:48)Robbi schrieb: Link ist nur fuer registrierte User sichtbar. registrieren oder login.Dass ich das noch erleben darf...

keine Dürre im Gesamtboden bis 1,8m Tiefe im Großteil Deutschlands Anfang August. Smile



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Aber vermutlich ist eine eventuelle aufbauende Hitzewelle jenseits Tag 7 interessanter...
Robbi schrieb:Dass ich das noch erleben darf...

keine Dürre im Gesamtboden bis 1,8m Tiefe im Großteil Deutschlands Anfang August. Smile



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Aber vermutlich ist eine eventuelle aufbauende Hitzewelle jenseits Tag 7 interessanter...

Grüß Dich Robbi!

Leider ist bei uns - ausgerechnet da, wo sonst die Pfifferlinge wachsen - der Untergrund nach wie vor zu trocken. Oben auf, na ja, geht so, weil wenig verdunstet, aber in der Tiefe fehlt es immer noch mächtig. Die Laubbäume leiden immer noch, Kiefern, Fichten, Lärchen und auch Birken haben den Kampf in großer Zahl schon verloren. Bei den Buchen sieht es auch immer noch übel aus, wenn auch besser als letztes Jahr, und bei den Eichen ist es nach wie vor grenzwertig. Was fehlt ist wirklich der großflächige Eintrag ins Grundwasser. Pflanzenverfügbar ist alles noch okay, aber der Zustand ähnelt mehr dem Ausdruck "von der Hand in den Mund". Wir entnehmen einfach zu viel Grundwasser, wir machen uns die Probleme wirklich selbst. Einmal abgesenkt heißt ganz lange bleiben wir beim zu niedrigen Grundwasserstand. Ich bin da inzwischen schon ziemlich pessimistisch geworden. Jahresniederschlag ist gut und sogar etwas erhöht, aber da unten will es sich nicht wieder auffüllen in der Fläche. Schlimme Aussichten, wenn es wieder trockenerer Phasen geben wird.

Meine Prognose für Hochdruck ab Anfang August war ein echter Fehlgriff. Richtig aber war, dass der Niederschlag gegen Null tendiert seit einigen Tagen und wohl auch noch ein paar Tage. Es ist sauschwer, die Signale aus der Natur in Wetterprognosen zu übersetzen. Die Natur weiß schon, was da kommen wird, darauf kann man sich verlassen, aber ich habe so meine Probleme -besonders in dieser Phase Ende Juli bis Ende August - daraus auch das entsprechende Wetter (meteorologisch) abzuleiten. Ich versuche es trotzdem immer wieder, aber die Variationen sind einfach zu vielfältig und der Teufel liegt ja immer im Detail...

Immerhin haben wir inzwischen ein ganzes Stück weit ein westgeprägtes Wetter. So muss der Regen nicht nur vom Mittelmeer zu uns hochkommen. NAO und AO sprechen eine eigene Sprache, so richtig in die Westwetterlage will es noch nicht kommen. Nun gut, immerhin sind die Temperaturen richtig angenehm bei 20 bis 25 Grad und in der Nacht bis auf 10 Grad runter. Für Anfang August konnte man das durchaus kühl nennen.

So wird der Hochdruck wohl erst zur Monatsmitte kommen, aber ich bin mir auch dabei in diesem Jahr nicht sicher, ob das so kommen wird. Auf der anderen Seite ist die Hurricane-Saison wirklich sehr mau und auch im ENSO-Gebiet zeigen sich erste Ansätze einer neuerlichen La Nina. August als Vorläufer würde einen kühlen oder gar kalten Dezember zumindest etwas wahrscheinlicher machen. Zu lang hin...

Meinen Gruß!
Es ist ein Sommer, wie wir ihn wahrlich lange nicht hatten. Im Juli lagen wir bei knapp 150 mm Regen, und aktuell haben wir Frühherbstwetter mit wiederholten kräftigen Schauern und maximal 17°C. Tja, die Tomaten hatten dem natürlich nichts entgegenzusetzen. Sie dürften in wenigen Tagen komplett verfault sein. Für einen Teil der Pflanzen habe ich die Dächer noch aufgebaut, aber aufgrund der hohen Luftfeuchte faulen auch diese. Das Kartoffelkraut habe ich schon abgeschnitten, ebenfalls Braunfäule. Die Gurken gehen am Falschen Mehltau zugrunde. Trotzdem will nicht jammern. Es ist herrlich grün da draußen, man muß nicht schwitzen, und manche Bäume erholen sich gerade erstaunlich gut, andere jedoch nicht. Vermutlich waren die letzten drei Jahre einfach zuviel für sie. Jedenfalls war so ein mitteleuropäischer Durchschnittssommer schon lange überfällig. Ich genieße es.

Gruß André
(03.08.2021, 18:29)Snow Südschwarzwald 440 m schrieb: Link ist nur fuer registrierte User sichtbar. registrieren oder login.Hi Robbi
Das ist wirklich schön und erstaunlich, dass es bis in 1,8 m Tiefe keine Dürre gibt. Smiley20 Außer in BB.

Hi, 
"keine Dürre" heißt aber nicht, dass es nix mehr aufzuholen gibt. Die gelbe Farbe (ungewöhnlich trocken) bedeutet, die Bodenfeuchte liegt im Bereich der trockensten 30% der Jahre 1951-2015. Weiß kann also durchaus bedeuten, dass der Boden relativ trocken ist.

Ich hab vor Monaten gehört, dass es.... weiß nicht genau... aber mehrere hundert Liter zusätzlich braucht, um das Grundwasser-Reservoir wieder richtig aufzufüllen.

LG
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