14.11.2016, 21:21
Servus Leute. Direkt vorab, es werden 5 Beiträge. Ein paar Minuten werde ich brauchen ;-) Danach: viel Spaß!
Ein ganz herzliches Grüß Gott in die Wetter Runde !
Es ist mal wieder soweit, der Bär war im Urlaub.
Einige werden jetzt schon anfangen zu den Bildern zu scrollen, wenn überhaupt. Trotzdem werde ich Euch mit ein paar Zeilen zum Auftakt und auch zwischendrin nerven. Warum ? Nun, im vorletzten Urlaub im Sommer habe ich mit Erschrecken festgestellt, dass selbst 2,5 Wochen im Paradies mittlerweile kaum noch auszureichen scheinen. Erst am letzten Tag, welchen ich mit Wettergucker unter einem phantastischen Sonnenuntergang mit anschließendem Gewitter verbrachte, stellte sich ein Gefühl tiefer Erholung ein.
Da ich in einer "Branche" arbeite, deren "Kundschaft" sich entweder zunehmend radikalisiert oder einem deutlich vor Augen führt, was menschliches Leid und Elend bedeuten, fürchtete ich auf Grund dieser Erfahrung meine Distanz zur Arbeit zu verlieren. Daher kam es mir in diesem Urlaub darauf an zum ersten Mal in meinem Leben nicht so viele und schöne Touren zu unternehmen wie möglich, sondern zu unternehmen was Körper und Geist die größtmögliche Erholung bietet. Die Bilder, die ich im Folgenden zeige, sind daher nicht zwangsläufig die schönsten, die ich je geschossen habe. Es handelt sich vielmehr um jene, mit denen ich bestimmte innere Einstellungen verbinde. Klingt sehr geschwollen, zugegeben, aber einige von Euch werden es vielleicht nachvollziehen können.
Außerdem bin ich derart begeistert von dem neuen Forum; wie sich zum einen die Admins bemüht haben diese Alternative zum alten Forum zur Verfügung zu stellen; zum Anderen, wie sich bisher alle um eine angenehme Atmosphäre bemühen, teils sehr anspruchsvolle, toll zu lesende Beiträge, sowie Bildberichte u.Ä. einstellen. Daher möchte ich Euch diesmal auf etwas andere Weise an meinem Urlaub teilhaben lassen.
Der Ordner, in welchem die Fotos, sowie auch mehrere Videos aus dem Urlaub abgespeichert sind, hat eine Größe von 102 GB erreicht. Ihr könnt Euch also vorstellen, wie schwer es war eine halbwegs ökonomische Auswahl für dieses Forum zu finden. Daher hat es auch so lange gedauert.
Da hier auch immer wieder die Frage nach der Authentizität der Bilder aufkommt, habe ich bei jedem Foto dazu geschrieben, ob und wenn ja, wie es bearbeitet wurde.
Ich war (wie nahezu immer) im beschaulichen Dörfchen "Reit im Winkl" an der Deutsch-Österreichischen Grenze (Bayerisch-Süd-Ost, wie es der Eine oder Andere nennt ;-) ).
Am 18.09. hieß es innerhalb von 8 Stunden Klamotten packen, vom Niederrhein aus los fahren, den einen oder anderen Stau bestaunen und im Paradies ankommen.
Dieses versteckte sich zunächst in dichtem Sprühregen. Dieser hielt bis zum Abend des 20.09. an. Für die Akklimatisierung perfekt, die Hummeln krochen trotzdem schon am 19. in den Hintern^^
Am Morgen des 21. gegen 06:00 Uhr aus dem Fenster geblickt - immer noch dichter Nebel. Spätestens zum Mittag war deutlich sonnigeres Wetter vorher gesagt. Da sich eine Bekanntschaft als Begleitung anbot, erschien eine Klettertour, welche ich alleine vermutlich nicht gewagt hätte, nur an diesem Tag machbar. Also, Nebel ignorieren, auf Besserung hoffen und auf zur Wochenbrunner Alm an der Südflanke des Wilden Kaisers; immer im Hinterkopf: Jetzt oder nie, ganz oder gar nicht. Erholung sieht anders aus...
Gegen 09:00 Uhr starteten wir - dichter Nebel, windstill, kaum eine Menschenseele weit und breit.
09:30 Uhr - Der Nebel lichtete sich in einem schmalen Wolkenfester, unten grau, oben grau, eine unglaubliche Ruhe, dass der Puls in den Ohren pochte:
Gruttenhütte, Bild unbearbeitet:
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Wenige Minuten, eine kurze Pause und ein paar Schluck Wasser später:
Eine Gams zeigte sich nur wenige Meter neben dem Pfad und ließ sich auch durch diese seltsamen Zweibeiner nicht stören; Bild unbearbeitet:
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Es ging um eine langestreckte Kurve, hinein in einen Talkessel. Bild unbearbeitet:
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Zweimal war ich schon hier, mehrere Jahre zuvor. Das erste Mal scheiterte ich schon beim Anblick der Massiven Wand am Ende des Talkessels direkt voraus. Etwa in Höhe der Nebelgrenze auf dem obigen Bild scheiterte ich beim zweiten Versuch an meiner latent vorhandenen Höhenangst.
Man sieht, hier stand der sportliche Ehrgeiz und weniger die Erholung im Vordergrund.
Kurz nach dem Einstieg in den Klettersteig bereits die Stelle, an welcher ich beim letzten Versuch scheiterte. Dieses Mal durch eine kleine Änderung der Führung der Drahtseilversicherung: Überhaupt kein Problem.
Trotz der steilen Abbrüche linker Hand machte das Kraxeln tatsächlich großen Spaß. Keine Ahnung, ob das bei sonnigem Wetter auch so funktioniert hätte. Durch den Nebel waren Aus- und Tiefblick größtenteils eher beschränkt.
Bild unbearbeitet:
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Bereits über 2000 m, eine ebenso spannende wie unschöne Treppe aus Eisen, mitten durch den Nebel. Noch überwog die Zuversicht, dass wir am Gipfel über 2300m den Nebel unter uns lassen würden. Bild unbearbeitet:
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Noch etwas höher wurde dann jedoch schnell klar, dass der Nebel aus dem Tal begann aufzusteigen und von leichtem Wind an die Südflanke des Kaisers gedrückt wurde. Bild unbearbeitet:
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Unterhalb des Gipfelaufbaus steilt das Gelände immer mehr an. Ab und an lichtete sich der Nebel ein wenig, wie im folgenden Bild (unbearbeitet). Durch diesen schlägt jedoch Feuchtigkeit auf den Felsen nieder. Diese sind auf der Route durch die Touristenströme, welche den Kaiser während besseren Wetters heimsuchen, größtenteils abgegriffen und regelrecht glatt geschliffen. Dazu die Feuchtigkeit ergab an einigen Stellen teils doch recht wackelige Knie, vor allem an jenen Stellen ohne Sicherungen:
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Besonders unangenehm war (für mich) eine etwa 6 bis 7 Meter hohe Leiter, welche in einem Felskamin leicht überhängend nach oben führt. An den Sprossen hingen Wassertropfen. Eine kleine Unkonzentriertheit und es ginge bergab. Bild bearbeitet (Lichter abgedunkelt):
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Bereits wenige Minuten nach dem Abenteuer mit der Leiter erreichten wir den Gipfel der Ellmauer Halt (2344m üNN), den höchsten Gipfel des Wilden Kaisers. Endlich.
Leider bot sich, wie erwartet, kein Ausblick. 20 Meter in jede Richtung war das höchste der Gefühle. Die Sonne bekamen wir trotzdem kurzzeitig zu sehen. genau über uns riss die Wolkendecke dann doch für wenige Sekunden auf. Gefühlt und später durch Wetterdienste bestätigt hatte es oben Temperaturen von bloß knapp über dem Gefrierpunkt. Gepaart mit leichtem aber stetigem Wind und reichlich Feuchtigkeit ergab das eine recht unangenehme Nummer.
Es grüßt Sie herzlich: Ihr Fotograf (Bild bearbeitet: Tiefen aufgehellt, Gesicht unkenntlich gefiltert):
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Daher rafften wir unsere Ausrüstung bereits nach etwa 15 Minuten Aufenthalt wieder zusammen und begaben uns auf den Abstieg.
Auf den kommenden drei Bildern lässt sich die Steilheit des Geländes besonders gut erahnen. Zunächst passierten wir eine kleine Schutzhütte. Hätten wir nicht gewusst, dass sie da ist, hätten wir sie auf Grund des Nebels vermutlich übersehen ^^ (Bild unbearbeitet):
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Rechts der Felsnadel im Bild unten mündet die überhängende Leiter. Links befindet sich eine Alternativroute. Diese quert zunächst durch Stahlseil versichert den fast senkrechten Fels. Bild unbearbeitet:
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...später über Eisenstifte quasi senkrecht bergab. Bild unbearbeitet:
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Es ging die selbe Route wie beim Aufstieg abwärts, bis sich am Ausgang des Talkessels endlich die Wolken auftaten und einen schönen Blick über die Gruttenhütte auf Ellmau und das Kitzbühler Horn frei gaben. Bild bearbeitet (Tiefen aufgehellt):
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In der Gruttenhütte gab es dann einen "Riesen Germknödel". Knödelverwöhnt wie ich bin, musste dieses vielversprechende Angebot natürlich geprüft werden. Und Leute, der Germknödel war wirklich riesig und nach dieser Tour wirklich köstlich. Eine gute Stunde haben wir in der Hütte verbracht.
22.09.
Bereits für diesen Tag hatte ich mit meinem Begleiter eine weitere große Tour in die Loferer Steinberge geplant. Diese war seit vielen Jahren meine Wunschtour. Aus unterschiedlichsten Gründen hatte es bis zu diesem Urlaub leider nicht sollen sein.
Und auch an diesem Tag war bereits um 04:00 Uhr morgens klar: Es wird wieder nichts. Begleitung konsequenterweise erkältet, ich selbst mit Problemen mit der Muskulatur (das "Alter" macht sich dann wohl doch so langsam bemerkbar ). Daher: zurück ins Bett gekrabbelt, ausgeschlafen und nach dem Frühstück bei schönstem, frühherbstlichen Wetter Wärme und Sonnenschein genossen.
Das Tal von Reit im Winkl öffnet sich nach Westen über Kössen in Österreich hinweg bis zum Inn. Links in der Ferne erhebt sich der Zahme Kaiser (2002m üNN).
Bild unbearbeitet:
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Frühherbst oder Spätsommer ?! Bild unbearbeitet:
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Nördlicher Talschluss mit dem Hausbachfall in der Mitte. Auf der Erhebung links über dem Glockenturm befindet sich das Wetterkreuz (1061m üNN). Von dort aus bietet sich, meiner Meinung nach der mit Abstand schönste Ausblick über den gesamten Kaiserwinkl bis hinein in die Zentralalpen. Trotzdem ist es mir schon an so manch wunderschönem Tag passiert dort oben keiner Menschenseele zu begegnen. Mindestens ein Besuch pro Urlaub ist beinahe Pflicht.
Bild unbearbeitet:
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Fast keinem Blumenkübel und Garten war der nahende Herbst anzumerken.
Bild unbearbeitet:
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Noch einmal ein Blick über das Tal in Richtung Unterberghorn 1773m üNN (links) und Zahmer Kaiser (Mitte).
Bild unbearbeitet:
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Bild unbearbeitet:
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Bild unbearbeitet:
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23.09.
Drei schöne Tage waren angekündigt. Den Ersten hatten wir im Nebel verbracht, den Zweiten konnten wir nicht nutzen, der Dritte wurde beherrscht von teils dicken Quellwolken. Eine größere Tour, z.B. in die Loferer Steinberge, war ausgeschlossen.
Alternative: Anfangen Planungsstress beiseite zu lassen und einfach mal Urlaub machen. Passenderweise rief beim reifen dieser Erkenntnis der Wettergucker mit dem Vorschlag durch: "Gießenbachklamm bei Kiefersfelden". Was er bis jetzt nicht wusste: Egal welche Unternehmung er vorgeschlagen hätte, ich hätte es angenommen ^^ Bei einer guten Unterhaltung, einer schönen und ruhigen Fototour bleibt der Stress ganz weit weg.
Direkt neben dem Parkplatz befindet sich Deutschlands größtes Wasserrad aus Holz (Bild bearbeitet, Lichter abgedunkelt):
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Eingang zur Klamm (Bild unbearbeitet):
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Hängende Moosvorhänge an den Seitenwänden der Schlucht (Bild unbearbeitet):
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So ist das, wenn man vor dem Urlaub völlig überhastet seine Klamotten packt. Meistens bleibt dann etwas auf der Strecke. In diesem Fall war es ein Tabletaufsatz für meine Kamera und ein passender Graufilter. Also treibt man seine Kamera bei Blende 22 und ISO 50 an ihre Grenzen... und heraus springen mickrige 0,6 Sekunden Belichtungszeit. Fast zu wenig für das angestrebte Ergebnis.
Bild bearbeitet (Lichter abgedunkelt):
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In der Gegenrichtung funktioniert es dann aber umso besser. Belichtungszeit 1/3200.
Bild unbearbeitet:
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Die hier übliche Auflösung von 900 x 600 Pixeln lässt leider nur erahnen, dass es sich bei dem folgenden Bild um ein Makro handelt.
Bild unbearbeitet:
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Nein, wir haben uns beim Fotografieren NICHT wie Kleinkinder aufgeführt
... oder... vielleicht doch ?! Egal, eine klasse Tour !
Für den nächsten Tag war perfektes Bergwetter angekündigt. Der Versuch die lang ersehnte Tour in die Loferer Steinberge zu versuchen.
Ein ganz herzliches Grüß Gott in die Wetter Runde !
Es ist mal wieder soweit, der Bär war im Urlaub.
Einige werden jetzt schon anfangen zu den Bildern zu scrollen, wenn überhaupt. Trotzdem werde ich Euch mit ein paar Zeilen zum Auftakt und auch zwischendrin nerven. Warum ? Nun, im vorletzten Urlaub im Sommer habe ich mit Erschrecken festgestellt, dass selbst 2,5 Wochen im Paradies mittlerweile kaum noch auszureichen scheinen. Erst am letzten Tag, welchen ich mit Wettergucker unter einem phantastischen Sonnenuntergang mit anschließendem Gewitter verbrachte, stellte sich ein Gefühl tiefer Erholung ein.
Da ich in einer "Branche" arbeite, deren "Kundschaft" sich entweder zunehmend radikalisiert oder einem deutlich vor Augen führt, was menschliches Leid und Elend bedeuten, fürchtete ich auf Grund dieser Erfahrung meine Distanz zur Arbeit zu verlieren. Daher kam es mir in diesem Urlaub darauf an zum ersten Mal in meinem Leben nicht so viele und schöne Touren zu unternehmen wie möglich, sondern zu unternehmen was Körper und Geist die größtmögliche Erholung bietet. Die Bilder, die ich im Folgenden zeige, sind daher nicht zwangsläufig die schönsten, die ich je geschossen habe. Es handelt sich vielmehr um jene, mit denen ich bestimmte innere Einstellungen verbinde. Klingt sehr geschwollen, zugegeben, aber einige von Euch werden es vielleicht nachvollziehen können.
Außerdem bin ich derart begeistert von dem neuen Forum; wie sich zum einen die Admins bemüht haben diese Alternative zum alten Forum zur Verfügung zu stellen; zum Anderen, wie sich bisher alle um eine angenehme Atmosphäre bemühen, teils sehr anspruchsvolle, toll zu lesende Beiträge, sowie Bildberichte u.Ä. einstellen. Daher möchte ich Euch diesmal auf etwas andere Weise an meinem Urlaub teilhaben lassen.
Der Ordner, in welchem die Fotos, sowie auch mehrere Videos aus dem Urlaub abgespeichert sind, hat eine Größe von 102 GB erreicht. Ihr könnt Euch also vorstellen, wie schwer es war eine halbwegs ökonomische Auswahl für dieses Forum zu finden. Daher hat es auch so lange gedauert.
Da hier auch immer wieder die Frage nach der Authentizität der Bilder aufkommt, habe ich bei jedem Foto dazu geschrieben, ob und wenn ja, wie es bearbeitet wurde.
Ich war (wie nahezu immer) im beschaulichen Dörfchen "Reit im Winkl" an der Deutsch-Österreichischen Grenze (Bayerisch-Süd-Ost, wie es der Eine oder Andere nennt ;-) ).
Am 18.09. hieß es innerhalb von 8 Stunden Klamotten packen, vom Niederrhein aus los fahren, den einen oder anderen Stau bestaunen und im Paradies ankommen.
Dieses versteckte sich zunächst in dichtem Sprühregen. Dieser hielt bis zum Abend des 20.09. an. Für die Akklimatisierung perfekt, die Hummeln krochen trotzdem schon am 19. in den Hintern^^
Am Morgen des 21. gegen 06:00 Uhr aus dem Fenster geblickt - immer noch dichter Nebel. Spätestens zum Mittag war deutlich sonnigeres Wetter vorher gesagt. Da sich eine Bekanntschaft als Begleitung anbot, erschien eine Klettertour, welche ich alleine vermutlich nicht gewagt hätte, nur an diesem Tag machbar. Also, Nebel ignorieren, auf Besserung hoffen und auf zur Wochenbrunner Alm an der Südflanke des Wilden Kaisers; immer im Hinterkopf: Jetzt oder nie, ganz oder gar nicht. Erholung sieht anders aus...
Gegen 09:00 Uhr starteten wir - dichter Nebel, windstill, kaum eine Menschenseele weit und breit.
09:30 Uhr - Der Nebel lichtete sich in einem schmalen Wolkenfester, unten grau, oben grau, eine unglaubliche Ruhe, dass der Puls in den Ohren pochte:
Gruttenhütte, Bild unbearbeitet:
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Wenige Minuten, eine kurze Pause und ein paar Schluck Wasser später:
Eine Gams zeigte sich nur wenige Meter neben dem Pfad und ließ sich auch durch diese seltsamen Zweibeiner nicht stören; Bild unbearbeitet:
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Es ging um eine langestreckte Kurve, hinein in einen Talkessel. Bild unbearbeitet:
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Zweimal war ich schon hier, mehrere Jahre zuvor. Das erste Mal scheiterte ich schon beim Anblick der Massiven Wand am Ende des Talkessels direkt voraus. Etwa in Höhe der Nebelgrenze auf dem obigen Bild scheiterte ich beim zweiten Versuch an meiner latent vorhandenen Höhenangst.
Man sieht, hier stand der sportliche Ehrgeiz und weniger die Erholung im Vordergrund.
Kurz nach dem Einstieg in den Klettersteig bereits die Stelle, an welcher ich beim letzten Versuch scheiterte. Dieses Mal durch eine kleine Änderung der Führung der Drahtseilversicherung: Überhaupt kein Problem.
Trotz der steilen Abbrüche linker Hand machte das Kraxeln tatsächlich großen Spaß. Keine Ahnung, ob das bei sonnigem Wetter auch so funktioniert hätte. Durch den Nebel waren Aus- und Tiefblick größtenteils eher beschränkt.
Bild unbearbeitet:
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Bereits über 2000 m, eine ebenso spannende wie unschöne Treppe aus Eisen, mitten durch den Nebel. Noch überwog die Zuversicht, dass wir am Gipfel über 2300m den Nebel unter uns lassen würden. Bild unbearbeitet:
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Noch etwas höher wurde dann jedoch schnell klar, dass der Nebel aus dem Tal begann aufzusteigen und von leichtem Wind an die Südflanke des Kaisers gedrückt wurde. Bild unbearbeitet:
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Unterhalb des Gipfelaufbaus steilt das Gelände immer mehr an. Ab und an lichtete sich der Nebel ein wenig, wie im folgenden Bild (unbearbeitet). Durch diesen schlägt jedoch Feuchtigkeit auf den Felsen nieder. Diese sind auf der Route durch die Touristenströme, welche den Kaiser während besseren Wetters heimsuchen, größtenteils abgegriffen und regelrecht glatt geschliffen. Dazu die Feuchtigkeit ergab an einigen Stellen teils doch recht wackelige Knie, vor allem an jenen Stellen ohne Sicherungen:
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Besonders unangenehm war (für mich) eine etwa 6 bis 7 Meter hohe Leiter, welche in einem Felskamin leicht überhängend nach oben führt. An den Sprossen hingen Wassertropfen. Eine kleine Unkonzentriertheit und es ginge bergab. Bild bearbeitet (Lichter abgedunkelt):
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Bereits wenige Minuten nach dem Abenteuer mit der Leiter erreichten wir den Gipfel der Ellmauer Halt (2344m üNN), den höchsten Gipfel des Wilden Kaisers. Endlich.
Leider bot sich, wie erwartet, kein Ausblick. 20 Meter in jede Richtung war das höchste der Gefühle. Die Sonne bekamen wir trotzdem kurzzeitig zu sehen. genau über uns riss die Wolkendecke dann doch für wenige Sekunden auf. Gefühlt und später durch Wetterdienste bestätigt hatte es oben Temperaturen von bloß knapp über dem Gefrierpunkt. Gepaart mit leichtem aber stetigem Wind und reichlich Feuchtigkeit ergab das eine recht unangenehme Nummer.
Es grüßt Sie herzlich: Ihr Fotograf (Bild bearbeitet: Tiefen aufgehellt, Gesicht unkenntlich gefiltert):
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Daher rafften wir unsere Ausrüstung bereits nach etwa 15 Minuten Aufenthalt wieder zusammen und begaben uns auf den Abstieg.
Auf den kommenden drei Bildern lässt sich die Steilheit des Geländes besonders gut erahnen. Zunächst passierten wir eine kleine Schutzhütte. Hätten wir nicht gewusst, dass sie da ist, hätten wir sie auf Grund des Nebels vermutlich übersehen ^^ (Bild unbearbeitet):
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Rechts der Felsnadel im Bild unten mündet die überhängende Leiter. Links befindet sich eine Alternativroute. Diese quert zunächst durch Stahlseil versichert den fast senkrechten Fels. Bild unbearbeitet:
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In der Gruttenhütte gab es dann einen "Riesen Germknödel". Knödelverwöhnt wie ich bin, musste dieses vielversprechende Angebot natürlich geprüft werden. Und Leute, der Germknödel war wirklich riesig und nach dieser Tour wirklich köstlich. Eine gute Stunde haben wir in der Hütte verbracht.
22.09.
Bereits für diesen Tag hatte ich mit meinem Begleiter eine weitere große Tour in die Loferer Steinberge geplant. Diese war seit vielen Jahren meine Wunschtour. Aus unterschiedlichsten Gründen hatte es bis zu diesem Urlaub leider nicht sollen sein.
Und auch an diesem Tag war bereits um 04:00 Uhr morgens klar: Es wird wieder nichts. Begleitung konsequenterweise erkältet, ich selbst mit Problemen mit der Muskulatur (das "Alter" macht sich dann wohl doch so langsam bemerkbar ). Daher: zurück ins Bett gekrabbelt, ausgeschlafen und nach dem Frühstück bei schönstem, frühherbstlichen Wetter Wärme und Sonnenschein genossen.
Das Tal von Reit im Winkl öffnet sich nach Westen über Kössen in Österreich hinweg bis zum Inn. Links in der Ferne erhebt sich der Zahme Kaiser (2002m üNN).
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Frühherbst oder Spätsommer ?! Bild unbearbeitet:
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Nördlicher Talschluss mit dem Hausbachfall in der Mitte. Auf der Erhebung links über dem Glockenturm befindet sich das Wetterkreuz (1061m üNN). Von dort aus bietet sich, meiner Meinung nach der mit Abstand schönste Ausblick über den gesamten Kaiserwinkl bis hinein in die Zentralalpen. Trotzdem ist es mir schon an so manch wunderschönem Tag passiert dort oben keiner Menschenseele zu begegnen. Mindestens ein Besuch pro Urlaub ist beinahe Pflicht.
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Fast keinem Blumenkübel und Garten war der nahende Herbst anzumerken.
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23.09.
Drei schöne Tage waren angekündigt. Den Ersten hatten wir im Nebel verbracht, den Zweiten konnten wir nicht nutzen, der Dritte wurde beherrscht von teils dicken Quellwolken. Eine größere Tour, z.B. in die Loferer Steinberge, war ausgeschlossen.
Alternative: Anfangen Planungsstress beiseite zu lassen und einfach mal Urlaub machen. Passenderweise rief beim reifen dieser Erkenntnis der Wettergucker mit dem Vorschlag durch: "Gießenbachklamm bei Kiefersfelden". Was er bis jetzt nicht wusste: Egal welche Unternehmung er vorgeschlagen hätte, ich hätte es angenommen ^^ Bei einer guten Unterhaltung, einer schönen und ruhigen Fototour bleibt der Stress ganz weit weg.
Direkt neben dem Parkplatz befindet sich Deutschlands größtes Wasserrad aus Holz (Bild bearbeitet, Lichter abgedunkelt):
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Hängende Moosvorhänge an den Seitenwänden der Schlucht (Bild unbearbeitet):
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So ist das, wenn man vor dem Urlaub völlig überhastet seine Klamotten packt. Meistens bleibt dann etwas auf der Strecke. In diesem Fall war es ein Tabletaufsatz für meine Kamera und ein passender Graufilter. Also treibt man seine Kamera bei Blende 22 und ISO 50 an ihre Grenzen... und heraus springen mickrige 0,6 Sekunden Belichtungszeit. Fast zu wenig für das angestrebte Ergebnis.
Bild bearbeitet (Lichter abgedunkelt):
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In der Gegenrichtung funktioniert es dann aber umso besser. Belichtungszeit 1/3200.
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... oder... vielleicht doch ?! Egal, eine klasse Tour !
Für den nächsten Tag war perfektes Bergwetter angekündigt. Der Versuch die lang ersehnte Tour in die Loferer Steinberge zu versuchen.