Folgendes ist heute passiert:
Meine Frau hatte sich mit ihrer Ärztin überworfen. Warum auch immer, keine Ahnung. Ich habe daraufhin einen Arzt gesucht, der die Weiterbehandlung vornehmen könnte. Hab auch einen gefunden. Kommen sie vorbei sagte er letzte Woche, als meine Frau noch im Klinikum lag. Für mich völlig überraschend wurde sie letzten Freitag aus dem Klinikum entlassen. Ihr Zustand war schlecht und verschlechterte sich über das Wochenende weiter.
Panik.
Also heute früh zum Arzt.
Nein, ich kann ihre Frau nicht aufnehmen. Der Fall ist kompliziert und ich kenne die Vorgeschichte nicht. Außerdem schließe ich meine Praxis zum Jahresende.
Toll.
Ne halbtote Frau im Auto und keine Ahnung. Der Arzt hat sie nicht mal angesehen.
Bin ins Klinikum gefahren. Einfach da rein, wo nur Krankenwagen rein dürfen. Sie kam in die Notaufnahme. Ich nach 2..3 Zigaretten hinterher. Nach ner Stunde kam der Arzt raus.
Ich kann nichts machen, Ihre Frau lehnt eine Behandlung ab. Nehmen sie sie wieder mit. Ich stand urplötzlich nackt im Sturm, zwischen allen Stühlen. Wie bitte?
Habe sie also wieder (allein, niemand hat geholfen) in den Omega verfrachtet und nach Hause gefahren. Inzwischen habe ich ihren Kreislauf mit Bordmitteln soweit stabilisiert, dass ich etwas weniger Angst vor der Nacht habe.
Was ist los Rolf - wieso lehnt deine Frau die ärztliche Behandlung ab?
Wieso weißt du nicht - wieso sie sich mit den Ärzten überworfen hat -
redet ihr nicht miteinander???
Oder hat sie sich aufgegeben und will keine Behandlung mehr?
Das ist bei uns in Ö auch so - wenn ein Patient eine ärztliche Betreuung
ablehnt, dann erlischt jegliches Recht auf Weiterbehandlung!!!
Jeder Arzt kann dann nachsehen - ob der Patient sich derzeit nicht
behandeln läßt - somit darf er sie dann auch nicht behandeln! Du mußt
die Ärzte auch verstehen. Wenn du sagst du willst nicht behandelt werden
und sie machen dann was und es passiert was, könntest du sie klagen,
weil du ihnen ja vorher die Behandlung verboten hast! Man kann nicht
einerseits sagen ich lass mich nicht mehr ärztlich behandeln und dann
doch ärztliche Hilfe suchen. Die Ärzte arbeiten alle unter dem selben
Arbeitgeber - außer man ist privatversichert!
Da mußt du einschreiten und sagen - daß sie nicht mehr weiß was sie
sagt und daß das zählt, was du sagst! So art Teilentmündigen in diesem
Fall!
lg
Lieber Zirfeld, das ist ganz Schlimm was ihr heute erleben musstet. Ich kann gut mitfühlen wie es dir geht aber es ist ganz extrem was ihr gerade durchmachen müsst. Das einzig gute ist das du bei deiner lieben Frau bist was allerdings auch für dich bedeutet das du es gerade am schwersten hast weil du alle Last alleine tragen musst. Ich werd die Nacht an euch zwei denken auch wenn es euch leider nicht viel hilft, die Angst kann ich dir damit leider nicht nehmen.
Ich wünsch dir und deiner lieben Frau alles erdenklich gute.
Ja Frosty, den Weg habe ich auch schon bedacht. Eine (Teil) Entmündigung dürfte jedoch daran scheitern, dass meine Frau geistig absolut fit ist. Kein Gutachter mit klarem Verstand dürfte das Gegenteil bescheinigen.
Sie ihrerseits würde mein Vorgehen in dieser Richtung allerdings ganz klar als Vertrauensbruch ansehen.
Kann also so oder so nur verlieren.
@Maria
Sie schäft ruhig nach einem harten Tag. Nur ich komme nicht zur Ruhe. Shit, muss morgen um sieben raus.....
(23.07.2018, 23:04)Zirfeld schrieb: Link ist nur fuer registrierte User sichtbar. registrieren oder login.Ja Frosty, den Weg habe ich auch schon bedacht. Eine (Teil) Entmündigung dürfte jedoch daran scheitern, dass meine Frau geistig absolut fit ist. Kein Gutachter mit klarem Verstand dürfte das Gegenteil bescheinigen.
Sie ihrerseits würde mein Vorgehen in dieser Richtung allerdings ganz klar als Vertrauensbruch ansehen.
Kann also so oder so nur verlieren.
Hat sie sich aufgegeben - oder was ist los?
Und besteht generell noch Hoffnung - was sagen die Ärzte?
Ohne das zu wissen, kann ich auch keinen Rat mehr erteilen - denn genau davon hängt alles ab!
Sollte generell keine Hoffnung mehr bestehen, dann könnte ich den Gedankengang deiner Frau
noch irgendwie nachvollziehen, denn in so einem Fall lehnen viele eine weitere Behandlung ab. Aber
dann gibt es bei uns so etwas wie eine Hospiz - wo sich jemand in Ruhe und ohne Schmerzen vom
Leben uns seinen Angehörigen verabschieden kann. Da muß nicht alles so konfus ablaufen - wie es
bei euch den Anschein hat - daß man mit einer schwerkranken Frau im Auto des Nächstens von Arzt
zu Arzt fährt und um eine Behandlung bittet. Eine Behandlung, die die Frau aber andererseits ja gar
nicht haben will.
(23.07.2018, 23:04)Zirfeld schrieb: Link ist nur fuer registrierte User sichtbar. registrieren oder login....
Sie schäft ruhig nach einem harten Tag. Nur ich komme nicht zur Ruhe. Shit, muss morgen um sieben raus.....
Gibt es für solch tragische Fälle bei euch keinen Pflegeurlaub? Das muß doch
in Deutschland so ähnlich sein wie in Österreich!
Hast du mit deinem Chef nicht schon gesprochen, was bei euch zu hause grad passiert?
Nimm dir doch ein paar Tage Urlaub - wenn nötig auch unbezahlt - damit du das alles
mal in geordnete Bahnen lenken kannst. Zur Not such dir noch professionelle Hilfe von
der Caritas oder ähnlichen Institutionen. Sag denen, daß du mit der momentanen Situation
überlastet bist - da muß man ehrlich sein zu sich selbst und darf keine falsche Scham zeigen.
Mehr Ratschläge hab ich da jetzt auch nicht mehr aus der Ferne - noch dazu, weil mir
vieles noch unklar ist, aus deinen Schilderungen raus.
Alles Gute dennoch - und das aus ganzem Herzen!
lg
Ich habe wirklich keine Ahnung, was da genau abgeht. Im Arztbrief aus dem Krankenhaus steht Kachexie. OK, das kann man googeln. Ich weiß die Bedeutung, allerdings nicht, wie ich damit umgehen soll.
Externe Hilfe lehnt sie rigoros ab und ich bin mittlerweile auf 150% Dauerleistung. Weiß nicht was passiert, wenn demnächst die Sicherungen rausknallen.
(23.07.2018, 23:42)Zirfeld schrieb: Link ist nur fuer registrierte User sichtbar. registrieren oder login.Ich habe wirklich keine Ahnung, was da genau abgeht. Im Arztbrief aus dem Krankenhaus steht Kachexie. OK, das kann man googeln. Ich weiß die Bedeutung, allerdings nicht, wie ich damit umgehen soll.
Hallo noch mal Zirfeld, ich finde die Idee von Frosty gar nicht so schlecht. Du könntest einmal unverbindlich bei der Caritas anrufen Link ist nur fuer registrierte User sichtbar.
registrieren oder
login.?& und eure Situation schildern, vielleicht können sie dir gute Tip's geben was du alles tun kannst oder sie können selbst helfen. Du brauchst hilfe bei der Pflege, allein ist das nicht zu schaffen. Und du brauchst Pflegeurlaub oder zumindest das du wen hast der sich um deine Frau kümmert wenn du Arbeiten bist. Die Caritas kann sicher auch rat geben das du Pflegegeld bekommst.
Liebe Grüße
Moin.
Bevor wir hier eine laienhafte Beratung veranstalten:
Der Tipp mit Caritas oder ähnlichem externen Hilfestellungen ist wirklich zu beherzigen.
Die können zum Einen vielleicht (wahrscheinlich) helfen und vor allem Dich entlasten (ohne Deine/Eure konkrete Situation freilich zu kennen).
Die Begrifflichkeit die auf dem Arztbrief steht ist ja wohl eher ein Symptom. Genauere Diagnosen wirst Du vermutlich selbst kennen und ggf.
Rückschlüsse ziehen auf die weiteren Handlungen. Wirklich eine komplizierte und schwierige Situation.
Dennoch finde ich es etwas seltsam, das Patienten einfach so vor die Tür gesetzt werden (können).
Nicht jeder hat Angehörige (und wenn auch noch welche die helfen können).Was macht man mit denen?
Auf der Straße aussetzen?
Klar Zwangsbehandlungen sind normalerweise nicht möglich und der Wille des Patienten ist unbedingt zu achten.
Ist in einer solchen Situation als naher Angehöriger eine besch... Situation.
Schon deshalb ist externe Hilfe unbedingt angesagt.
Ja, Pflegezeit gibts auch hier... Link ist nur fuer registrierte User sichtbar.
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alles Gute und grüße
wedder_man
Hallo Zirfeld
Ich wünsche dir alles erdenklich Gute, dass du mit Hilfe der Caritas oder ähnlichen Institutionen den Krankheitszustand deiner Frau möglichst schnell verbessern kannst.
Grüße
Snow