13.10.2016, 12:40
Hi Wetterfreunde!
Heute möchte ich eine Prognose wagen, die die erweiterte Mittelfrist bis Ende des Monats Oktober umfasst. Ich weiß, dass dies sehr gewagt ist und die Eintreffwahrscheinlichkeit eher im Zufallsbereich zu finden ist. Inspiriert wurde ich durch die Prognosen von KlimaAutist in 2009/2010, der eine ganze Serie von 14 Tagen-Prognosen im alten WO-Forum erstellt hatte und fast in allen Punkten richtig lag. Daher habe ich mich seit einigen Wochen damit beschäftigt, wie er seine Prognosen aufgebaut und begründet hat und vor allem, wie er überhaupt auf bestimmte Wetterentwicklungen gekommen ist. Dabei suchte er stets nach aktuellen "Auslösern", die geeignet erschienen, eine Wetterumstellung anzustoßen. Mal fand er diese im Jetstream, mal in scheinbar harmlosen Warmluft- oder Kaltluftansammlungen oder auch in unscheinbaren Entwicklungen eines Hochs oder Tiefs an prädestinierter Stelle. Meist waren seine prognostizierten Entwicklungen in den Wettermodellen nicht zu finden, oder besser beschrieben: erst Tage nach seiner Prognose konnte man diese dann auch dort sehen. Allerdings: er hatte einen Vorteil, den wir nicht kompensieren können: er hatte ein eigenes "Wetterprogramm" entwickelt, dass ihn unterstützte und berechnete daraus Wahrscheinlichkeiten für das Eintreffen des Ereignisses. Das kann ich jedenfalls nicht leisten und will es auch nicht. Dennoch wage ich mal einen Versuch, auch wenn er in die Hose gehen kann und wohl auch wird (bin aber optimistisch, dass wenigstens ein Teil der Prognose zutreffen könnte). Also meine Bitte: betrachtet meinen ersten Versuch mit einer gehörigen Portion Wohlwollen und seht es mehr sportlich.
Auf geht's: Der Auslöser - die Ausgangslage:
Seit drei Tagen hege ich den Verdacht, dass der Auslöser für eine markante Wetterumstellung bei uns sehr weit weg von uns über Nordamerika, genauer Alaska zu finden ist. Dort befindet sich - was nicht ungewöhnlich ist - eine umfangreiche Ansammlung von Höhenkaltluft. Die Kaltluft wird durch den starken Jetstream von dort abgeholt, wandert über Kanada bis an die Südspitze Grönlands und tropft dann als Kaltlufttropfen über den Atlantik ab. Der Weg von dort zu uns ist für Kaltluft extrem weit und führt zwangsläufig über den warmen Atlantik, was bekanntermaßen für Kaltluft gewöhnlich den schnellen Tod bedeutet. Doch in der derzeitigen Konstellation der Großwetterlage besteht die Möglichkeit, dass es ein ausreichend starker Rest der wandernden Kaltluft bis nach Mitteleuropa (Deutschland sogar) schafft und bis zum Mittelmeer abfließt. Das Ereignis beginnt heute über Alaska und mein Fahrplan sieht die Alaska-Kaltluft bei uns am 20. Oktober, also in einer Woche. 1-2 Tage später legt sich die Kaltluft über das Mittelmeer bei Italien. Bis zum 24./25. Oktober verharrt dort diese alternde Kaltluft und treibt dort ihr Unwesen. Die Konstellation mit einem Höhentief, dass sich auch am Boden vertieft, im Mittelmeerraum und dem hochdruckgeprägten Nord- bis Nordosteuropa verspricht spannende Wetterentwicklungen in Südeuropa und auch in Mitteleuropa. Allerdings wäre diese Konstellation nur von kurzer Dauer, da dem Mittelmeertief bald die Kaltluft ausgehen würde. Doch dann geschieht das, was wir eine markante Wetterumstellung nennen würden:
der Durchlauf der Kaltluft aus Alaska über Deutschland am 20. Oktober blieb auf der Zugbahn der Kaltluft über dem Atlantik nicht ohne Folgen. Die Druckverhältnisse wurden verschoben und es bildet sich hinter der zu uns wandernden Kaltluft erst schwacher, dann anwachsender Hochdruck auf dem Atlantik. Gestützt übrigens auch durch den Ex-Hurricane, der seine Eigenständigkeit sehr lange behalten wird. Der sich aufbauende Hochdruck über dem Atlantik rückt langsam nach Osten auf uns zu und blockiert die atlantischen Tiefs, die über Neufundland gewöhnlich zu uns ziehen. Dadurch verschiebt sich die Achsenlage der Polartiefs hoch im Norden leicht nach Süd. Und nun kommt es: durch die Konstellation mit dem Mittelmeertief, das eine Schwachstelle in der Hochdrucklage nördlich und nordöstlich davon darstellt, und dem anwachsenden Hochdruck über dem Atlantik bis Großbritannien wird polare Höhenkaltluft aus dem Norden über Skandinavien oder knapp westlich davon nach Mitteleuropa geleitet. Wieder tropft die Kaltluft über Deutschland ab und bildet einen Kaltlufttropfen. Aber diesmal wird noch kältere Luft mitgeführt und vor allem deutlich mehr Kaltluft. Diese Kaltluft wandert sehr rasch wieder über das Mittelmeer. Dieses Ereignis ist am 25. Oktober über Deutschland zu erwarten. Und das geschieht nicht still und heimlich sondern mit kräftigem Wind, der an der Nordseeküste und für Hamburg eine Sturmflut auslösen kann. Das Event ist aber vermutlich nur von kurzer Dauer (12-24 h) und daher wohl nicht sehr stark einzustufen. Kräftige Niederschläge in großen Teilen Deutschlands gehen mit dem Durchbruch der Kaltluft einher. In den Alpen und den höheren Mittelgebirgen wird es sehr starken Schneefall geben. Dann ist die Kaltluft auch schon über dem Mittelmeer. Dort allerdings beginnt dann die nächste Phase: es bildet sich ein umfangreiches Tief aus, das bis zum Monatsende bestehen wird. An den Rändern des Tiefs werden sintflutartige Regenfälle niedergehen und es bildet sich ab dem 26/27. Oktober eine vB-artige mehrtägige Schauerstraße, die neben Österreich, Tschechien, Polen auch fast ganz Deutschland abdecken wird und bis nach Frankreich reichen kann. In den Hochlagen sollte kräftiger Nassschnee fallen. Hochwasser dürfte dann ein Thema werden können für einige Regionen. Im Rahmen dieser Entwicklung kann es an der Ostsee auch zu einer (leichten?) Sturmflut kommen, möglich ab etwa 27. Oktober. Und schließlich und endlich wird zum Abschluß des Monats über den britischen Inseln ein sehr kräftiges Hochdruckgebiet liegen, das uns dann noch ziemlich beschäftigen wird hier im Forum und draußen im Wetter. Soweit meine Vorausschau auf die Dinge, die uns erwarten würden - wenn, ja wenn meine Prognose zutreffen würde.
Ich freue mich schon auf Eure erschreckten, erfreuten, spaßigen oder sonstigen Rückmeldungen zu dieser ernstgemeinten Prognose.
Lieben Gruß in die Wetter-Runde
PS: Karten mit allem Schickimicki folgen auch noch von mir - jetzt benötige ich aber erst eine Schlafpause - ärztlich verordnet!
Heute möchte ich eine Prognose wagen, die die erweiterte Mittelfrist bis Ende des Monats Oktober umfasst. Ich weiß, dass dies sehr gewagt ist und die Eintreffwahrscheinlichkeit eher im Zufallsbereich zu finden ist. Inspiriert wurde ich durch die Prognosen von KlimaAutist in 2009/2010, der eine ganze Serie von 14 Tagen-Prognosen im alten WO-Forum erstellt hatte und fast in allen Punkten richtig lag. Daher habe ich mich seit einigen Wochen damit beschäftigt, wie er seine Prognosen aufgebaut und begründet hat und vor allem, wie er überhaupt auf bestimmte Wetterentwicklungen gekommen ist. Dabei suchte er stets nach aktuellen "Auslösern", die geeignet erschienen, eine Wetterumstellung anzustoßen. Mal fand er diese im Jetstream, mal in scheinbar harmlosen Warmluft- oder Kaltluftansammlungen oder auch in unscheinbaren Entwicklungen eines Hochs oder Tiefs an prädestinierter Stelle. Meist waren seine prognostizierten Entwicklungen in den Wettermodellen nicht zu finden, oder besser beschrieben: erst Tage nach seiner Prognose konnte man diese dann auch dort sehen. Allerdings: er hatte einen Vorteil, den wir nicht kompensieren können: er hatte ein eigenes "Wetterprogramm" entwickelt, dass ihn unterstützte und berechnete daraus Wahrscheinlichkeiten für das Eintreffen des Ereignisses. Das kann ich jedenfalls nicht leisten und will es auch nicht. Dennoch wage ich mal einen Versuch, auch wenn er in die Hose gehen kann und wohl auch wird (bin aber optimistisch, dass wenigstens ein Teil der Prognose zutreffen könnte). Also meine Bitte: betrachtet meinen ersten Versuch mit einer gehörigen Portion Wohlwollen und seht es mehr sportlich.
Auf geht's: Der Auslöser - die Ausgangslage:
Seit drei Tagen hege ich den Verdacht, dass der Auslöser für eine markante Wetterumstellung bei uns sehr weit weg von uns über Nordamerika, genauer Alaska zu finden ist. Dort befindet sich - was nicht ungewöhnlich ist - eine umfangreiche Ansammlung von Höhenkaltluft. Die Kaltluft wird durch den starken Jetstream von dort abgeholt, wandert über Kanada bis an die Südspitze Grönlands und tropft dann als Kaltlufttropfen über den Atlantik ab. Der Weg von dort zu uns ist für Kaltluft extrem weit und führt zwangsläufig über den warmen Atlantik, was bekanntermaßen für Kaltluft gewöhnlich den schnellen Tod bedeutet. Doch in der derzeitigen Konstellation der Großwetterlage besteht die Möglichkeit, dass es ein ausreichend starker Rest der wandernden Kaltluft bis nach Mitteleuropa (Deutschland sogar) schafft und bis zum Mittelmeer abfließt. Das Ereignis beginnt heute über Alaska und mein Fahrplan sieht die Alaska-Kaltluft bei uns am 20. Oktober, also in einer Woche. 1-2 Tage später legt sich die Kaltluft über das Mittelmeer bei Italien. Bis zum 24./25. Oktober verharrt dort diese alternde Kaltluft und treibt dort ihr Unwesen. Die Konstellation mit einem Höhentief, dass sich auch am Boden vertieft, im Mittelmeerraum und dem hochdruckgeprägten Nord- bis Nordosteuropa verspricht spannende Wetterentwicklungen in Südeuropa und auch in Mitteleuropa. Allerdings wäre diese Konstellation nur von kurzer Dauer, da dem Mittelmeertief bald die Kaltluft ausgehen würde. Doch dann geschieht das, was wir eine markante Wetterumstellung nennen würden:
der Durchlauf der Kaltluft aus Alaska über Deutschland am 20. Oktober blieb auf der Zugbahn der Kaltluft über dem Atlantik nicht ohne Folgen. Die Druckverhältnisse wurden verschoben und es bildet sich hinter der zu uns wandernden Kaltluft erst schwacher, dann anwachsender Hochdruck auf dem Atlantik. Gestützt übrigens auch durch den Ex-Hurricane, der seine Eigenständigkeit sehr lange behalten wird. Der sich aufbauende Hochdruck über dem Atlantik rückt langsam nach Osten auf uns zu und blockiert die atlantischen Tiefs, die über Neufundland gewöhnlich zu uns ziehen. Dadurch verschiebt sich die Achsenlage der Polartiefs hoch im Norden leicht nach Süd. Und nun kommt es: durch die Konstellation mit dem Mittelmeertief, das eine Schwachstelle in der Hochdrucklage nördlich und nordöstlich davon darstellt, und dem anwachsenden Hochdruck über dem Atlantik bis Großbritannien wird polare Höhenkaltluft aus dem Norden über Skandinavien oder knapp westlich davon nach Mitteleuropa geleitet. Wieder tropft die Kaltluft über Deutschland ab und bildet einen Kaltlufttropfen. Aber diesmal wird noch kältere Luft mitgeführt und vor allem deutlich mehr Kaltluft. Diese Kaltluft wandert sehr rasch wieder über das Mittelmeer. Dieses Ereignis ist am 25. Oktober über Deutschland zu erwarten. Und das geschieht nicht still und heimlich sondern mit kräftigem Wind, der an der Nordseeküste und für Hamburg eine Sturmflut auslösen kann. Das Event ist aber vermutlich nur von kurzer Dauer (12-24 h) und daher wohl nicht sehr stark einzustufen. Kräftige Niederschläge in großen Teilen Deutschlands gehen mit dem Durchbruch der Kaltluft einher. In den Alpen und den höheren Mittelgebirgen wird es sehr starken Schneefall geben. Dann ist die Kaltluft auch schon über dem Mittelmeer. Dort allerdings beginnt dann die nächste Phase: es bildet sich ein umfangreiches Tief aus, das bis zum Monatsende bestehen wird. An den Rändern des Tiefs werden sintflutartige Regenfälle niedergehen und es bildet sich ab dem 26/27. Oktober eine vB-artige mehrtägige Schauerstraße, die neben Österreich, Tschechien, Polen auch fast ganz Deutschland abdecken wird und bis nach Frankreich reichen kann. In den Hochlagen sollte kräftiger Nassschnee fallen. Hochwasser dürfte dann ein Thema werden können für einige Regionen. Im Rahmen dieser Entwicklung kann es an der Ostsee auch zu einer (leichten?) Sturmflut kommen, möglich ab etwa 27. Oktober. Und schließlich und endlich wird zum Abschluß des Monats über den britischen Inseln ein sehr kräftiges Hochdruckgebiet liegen, das uns dann noch ziemlich beschäftigen wird hier im Forum und draußen im Wetter. Soweit meine Vorausschau auf die Dinge, die uns erwarten würden - wenn, ja wenn meine Prognose zutreffen würde.
Ich freue mich schon auf Eure erschreckten, erfreuten, spaßigen oder sonstigen Rückmeldungen zu dieser ernstgemeinten Prognose.
Lieben Gruß in die Wetter-Runde
PS: Karten mit allem Schickimicki folgen auch noch von mir - jetzt benötige ich aber erst eine Schlafpause - ärztlich verordnet!