(22.07.2017, 07:30)PetterNorthug schrieb: Link ist nur fuer registrierte User sichtbar. registrieren oder login.kurze Verständnisfrage,
ich habe hier jetzt öfter gelesen, dass diese Lagen seltener würden, habe aber in meinem Gehirn die folgende Logik gespeichert:
wärmeres Globalklima -> wärmer werdende Arktis -> Temperaturgradient Tropen/Arktis nimmt ab -> Straffung des Jetstreams schwindet -> Jetstream mäandert stärker -> Ausbuchtungen des Jetstreams werden stärker -> Wahrscheinlichkeit von dauerhaften Wetterlagen (Hochwasser/Dürre) nimmt zu.
Liege ich falsch oder könnte jemand dass in Einklang mit den geäußerten Fäden bringen?
Gruß
Hi PeterNorthug,
Deiner Logik würd ich auch bis zu einem gewissen Grad folgen und wird auch von der Wissenschaft
mehrheitlich bestätigt- nämlich:
Schwächerer Jetstream, stärkere Mäandrierung - somit kommt es auch zu längeren Phasen der einzelnen
Perioden (egal ob Hochasser- oder Dürreperiode).
Durch den schwächeren Jetstream, baut sich (speziell in den Sommermonaten) doch immer mehr
eine stabile Hochdrucklage auf über Mitteleuropa, da Tief's vom Atlantik einfach nicht mehr so viel
"Pfeffer unbterm Allerwertesten" haben, um weit auf's Festland vorzudringen, oder aber auch - um
über Frankreich bis in den Golf v. Genua vorzudringen (was ja zur Entstehung eines klassischen Vb's die
Grundvoraussetzung bildet).
Wenn's aber dann doch mal passiert, dann besteht eben die Gefahr, daß es:
1. Noch intensiver ausfällt, da auch die Temp des Mittelmeeres immer höher wird und somit auch der
Temperaturunterschied wenn es doch mal Kaltluft bis dahin schafft
2. dieses Vb nach nördwärtsziehendem Eindrehen über den Ostalpenraum sich nördlich der Alpen
vollkommen ausregnet - und das wiederum verstärkt ortsfest - da ja hier wieder weniger Dynamik
vom Atlantik vorhanden ist, die es doch eventuell westwärts abdrängen könnte.
Deshalb bleib ich bei meiner These:
Wir werden schon mit großer Wahrscheinlichkeit in einem der nächsten Jahre leider mind. ein Vb-Ereignis
in einer Dimension erleben, wir wir es uns in unseren schrecklichsten Vorstellungen nicht ärger ausmalen
könnten. In welchem der nächsten 3/5/10/15 Jahre dies passieren wird, kann keiner prognostizieren, aber
die Hochwasservorkehrungen (welche ja Europaweit auf 100-jährige Ereignisse dimensioniert sind), werden
da leider mit Sicherheit nicht mehr ausreichen!
Es gibt also 3 Hauptgefahren in punkte Hochwasserereignisse:
- das klassische Vb - nach wie vor eher selten (im Schnitt ca. alle 2,5 - 3 Jahre), dafür aber zunehmend in der Intensität
- Vb-ähnliche - welche es aber nicht schaffen, sich über den Ostalpenraum Nordwärts zu bewegen, sich aber mit extremen
Wassermengen am Balkan ausregnen
- Die recht lokalen aber immmer stärker ausfallenden- unwetterartigen Extremwetterereignisse, die sich allein schon aus
physikalischer Sicht der Dinge aus dem Klimawandel ergeben:
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lg
PS: hab grad gesehen, daß sich meine Antwort mit Wetterleuchte's Kommentar überschnitten hat - da sich aber aus
beiden Postings keine groben Widersprüche ergeben, kann man diese als "sich einander ergänzend" parallel so stehen
lassen!