• „Fünf-b-Tiefs“ in 2019 – Sammelthread


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    Grüßt Euch!

    GFS und GEM haben nun wiederholt für den Zeitraum 10. bis 13. November eine gute bis sehr gute Ausgangslage des Jetstreams berechnet, um ein neuerliches 5b-Ereignis zu inszenieren (siehe Eröffnungsbeitrag im Thread). Das steht zwar auf wackeligen Füßen, denn ECMWF will davon nichts wissen und andere Modelle auch nicht. Aber immerhin NAFGEM (sind die Japaner, glaube ich) macht ähnliche Ansätze, rechnet zwar nicht so weit, kommt dem Gedanken aber schon recht nahe bis zum 9./10. November. Könnte also was dran sein.

    Problematisch (was die Abschätzung des Eintreffens angeht) dabei ist, dass sich genau in diesen Zeitraum eine ziemlich kalte NW-Höhenströmung nach Mitteleuropa bis Südeuropa auf den Weg macht, was dann einen ziemlich umfangreichen Trog zur Folge hätte. Das könnt der Entwicklung entgegen laufen oder einen völlig anderen Ausgang finden. Andererseits wäre es aber auch die Chance, dass die kalte Luft aus der Höhe sich mit der vom Mittelmeer einfließenden, feuchten Warmluft ins Zwiegespräch begibt. Folge: der Niederschlag könnte theoretisch ganz überwiegend als nasser Schnee fallen - von Österreich bis nach Norddeutschland und zur Ostsee und wenigstens zudem in den östlichen Mittelgebirgen, vielleicht sogar in der Mitte Deutschlands und in Bayern. Von daher sollten wir hier im Forum vielleicht auf diese "Zuspitzung" besonderes Augenmerk legen, denn viel Niederschlag aus einer 5b-Lage ist eine Sache, viel Schneefall daraus aber eine andere Qualität. Und das noch vor Mitte November? Wäre mal eine interessante alternative Wettererscheinung!

    Daher ist der Thread wieder auf "Beobachtungsmodus" bei mir. Ich versuche am Ball zu bleiben, aber meine Zeit ist sehr knapp, weil wir Hochsaison im Betrieb haben...

    Meinen Gruß!
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    Grüßt Euch!

    Der Jetstream bekommt zwischen Nordamerika und Europa sehr viel Dampf! Das bedeutet dann wohl, dass die Temperaturdifferenzen zwischen der Arktis und den Subtropen sehr hoch sein müssen. Eine gute Nachricht, finde ich, denn das bedeutet, dass sich zumindest der Norden der Halbkugel ordentlich abgekühlt haben müsste. Je höher der Temperaturgradient, desto stärker weht der Wind im Starkwindband (Jetstream). Im Ergebnis neigt dann der Jetstream dazu, weit in den Süden auszuufern, zu mäandrieren. Das soll in den nächsten Tagen dann auch geschehen über Europa, so dass sich der Jetstream über Frankreich bis ins Mittelmeer hin verlagert, was weit südlich seiner üblichen Route liegen würde. Nördlich des Windbandes liegt die kalte Luft, südlich davon die warme Luft. Meteorologen sprechen von der Frontalzone, um diese Luftmassengrenze zu beschreiben. Das bedeutet dann, dass wir auf die kalte Seite der Frontalzone gelangen werden. In den Berechnungen soll sich um den 10. November herum der Jetstream über dem Mittelmeer von Frankreich aus kommend einfinden, dann scharf nach links abbiegen über der Adria und dadurch das Genuatief entstehen lassen. Nach den letzten Berechnungen würde das am 9. November erstmals möglich sein. Dazu diese Grafik:


    .png   09.11.2019 Genuatief Jetstream 300 hpa.png (Größe: 395,81 KB / Downloads: 254)
    Quelle (verändert durch Einträge von mir) : Link ist nur fuer registrierte User sichtbar. registrieren oder login.

    Man sieht schon mustergültig das Genuatief und der Jetstream macht seinen Weg nach Norden. Das könnte eigentlich eine 5b-Wetterlage auslösen. Könnte, denn durch den extrem starken Jetstream über dem Atlantik (achtet mal auf die Windstärken von über 200 mph, was nahe an 400 km/h heranreichen würde!) drücken die Luftmassen aus Westen mächtig nach, was alles andere als eine sichere Prognose zulassen kann. Die extrem starken Winde (Oberkante der Skala rechts im Bild!) werden in der Höhe über Frankreich/Spanien ungebremst hinwegziehen. Davon bleiben die darunter liegenden Luftmassen sicher nicht unbeeindruckt. Wenn diese Extremwinde über das Mittelmeer wandern, dann dürfte das sicher unten in der Troposphäre große Druckentwicklungen auslösen. Man sieht das auch in den Berechnungen für den 12. November, die aber mit Vorsicht zu bewerten sind, da die Turbolenzen viele andere Entwicklungen auslösen könnten. Eine mögliche Entwicklung könnte diese sein:


    .png   12.11.2019 Jetstream hgt300.png (Größe: 174,49 KB / Downloads: 252)

    ...wieder eine klassische 5b-Lage...

    Da wir uns damit auf sehr spekulativen Boden begeben, sollten wir die Geschichte besser noch etwas abwarten. Dennoch erwartet uns (auch ohne 5b oder mit einem, zwei 5bs) eine hochinteressante Wetterentwicklung. Hier sind diverse regionale Überraschungen zu erwarten.

    Meinen Gruß!
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    Grüßt Euch!

    Nur kurz und noch ohne Karten: GFS, GEM und auch ICON sind nun im Einklang heute Abend, was eine erste 5b-Entwicklung zum 09./10. November angeht. Nennenswerte Niederschläge wären demnach im Osten von Deutschland zu nennen. Manches Modell auch mit einigen Nass-Schneeoptionen in den Mittelgebirgen. Südalpen und auch Ostalpen (Österreich) würden sich in den höheren Lagen (über 1.000 Meter) über eine ganze Menge Neuschnee freuen dürfen. Laut GEM würde ein zweites Ereignis folgen, so dass es bis zum 14. November mit viel Regen und Schneefall weiter gehen könnte. Bei ECMWF ist die Lage nicht so eindeutig. 5b-ähnlich könnte passen um den 10. herum. Danach eher eine stramme Ostlage, sogar mit Sturmpotential. Ich denke, das wird sich noch etwas relativieren, denn diese Variante wäre schon reichlich abgefahren. Aber wer weiß? Ich bleibe am Ball!

    Meinen Gruß!
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    Servus!

    Bis Mitte nächster Woche könnten durchaus 3 zumindest vb-artige Tiefs in direkter Abfolge auf Zugbahn gehen. Und da sind wir auch gleich beim Schlüsselwort Zugbahn. Und Selbige ist im Ursprung für eine klar benennbare und allumfassende Vb Tiefentwicklung resp. Abwicklung wohl nicht komplett gegegen. Ist in meinen Augen schlussendlich reines Benennungs -resp. Einordnungsgeschreibsl, aber grundlegend finde ich -wenn es wirklich mit 3 solcher Entwicklungen in Abfolge so kommt- eine dann absolut bemerkenswerte und extra  herauszuhebende Wetterphase! Und das allein mit dem Hintergrund, dass uns solche Entwicklungen über die letzten Jahre zwar hin und wieder beeinflussten, aber doch in ihrer Anzahl mit abnehmender Tendenz. Denn genau solche Szenarien sind z.B. grundlegend wichtige Einwinterungsfakten in den Alpen wie bei mir hier.

    Wie sich ALLES, also von den SFG`s, Mengen, Stärken -wichtige hier tiefere SFG bei anhältend stärkeren NS- wo Warmluft und kältere Seiten usw. wann, wo, wie lange usw. überhaut zeigen wird ... Tja, das verlegen wir wie üblich für solch Einzelszenario in die Kurzfrist, aber eher in die absolute Kurzfrist, ja wie so oft wohl auch erst ins schon wetternde Ereignis selbst. So ist das halt mit solch V-Gewetter! Wink Cool

    Aber bitte immer im Hinterkopp behalten! Vb oder/und auch Vb-artige ... bedeutet grundlegend schwer frühzeitig all die im Ereignis auftretenden abwetternden Möglichkeiten vorherzusagen. Es handelt sich grundlegend um einen durchaus auch sehr Wetter intensiven Bestandteil  -z.B. in Bezug zu Niederschlägen in Summe, Stärken, Fallzeiten usw.- unserer Wetterküche, welches aber nicht zwingend und zwangsläufig immer in unwetterartigen Szenarien über unseren Regionen von Deutschland endet resp. sich zeigt! Interessant wird solch Szenario z.B. auch erst mit Blick auf die Wetterwochen vor solch Ereignis. Sind die vorlaufenden Wochen z.B. schon Niederschlags intensiver, also sind Böden schon gut gesättigt, Flüsse und Bäche "gut" gefüllt oder z.B. auch alpine Höhenlagen gut mit Schnee versorgt und und und ... aber da gibt es viele Punkte die man nun benennen könnte.

    Grüße
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    (06.11.2019, 13:08)Wettergucker schrieb: Link ist nur fuer registrierte User sichtbar. registrieren oder login.Bis Mitte nächster Woche könnten durchaus 3 zumindest vb-artige Tiefs in direkter Abfolge auf Zugbahn gehen. Und da sind wir auch gleich beim Schlüsselwort Zugbahn. Und Selbige ist im Ursprung für eine klar benennbare und allumfassende Vb Tiefentwicklung resp. Abwicklung wohl nicht komplett gegegen. Ist in meinen Augen schlussendlich reines Benennungs -resp. Einordnungsgeschreibsl, aber grundlegend finde ich -wenn es wirklich mit 3 solcher Entwicklungen in Abfolge so kommt- eine dann absolut bemerkenswerte und extra  herauszuhebende Wetterphase! Und das allein mit dem Hintergrund, dass uns solche Entwicklungen über die letzten Jahre zwar hin und wieder beeinflussten, aber doch in ihrer Anzahl mit abnehmender Tendenz. Denn genau solche Szenarien sind z.B. grundlegend wichtige Einwinterungsfakten in den Alpen wie bei mir hier...

    Grüß Dich Wettergucker!

    Man merkt, dass Du gut im Thema drin steckst. Ob es 5b-Wetterlagen werden oder nicht ist laut DWD wohl keine Frage mehr. Auch dort spricht man nun von gleich drei nacheinander möglichen 5b-Lagen. Mindestens die erste Geschichte am Samstag 9. November haben inzwischen alle Modelle eingetütet, so dass man wohl von einer sicheren Entwicklung ausgehen kann. Das 2. Ereignis ist vielumstrittener, das 3. dagegen wird wieder von fast allen Modellen simuliert. Toll zusammengefasst hat es der DWD heute. Daher zitiere ich den mal, damit wir später die Geschichte gut nachlesen und nachvollziehen können (aus professionellem Munde):

    Quelle: Link ist nur fuer registrierte User sichtbar. registrieren oder login.
    Zitat:S Y N O P T I S C H E   Ü B E R S I C H T   M I T T E L F R I S T
    ausgegeben am Mittwoch, den 06.11.2019 um 10.30 UTC

    Unbeständiger Witterungsabschnitt mit zeitweiligen Niederschlägen auf saisonal
    üblichem Temperaturniveau.
    __________________________________________________________

    Synoptische Entwicklung bis zum Mittwoch, den 13.11.2019

    Zu Beginn des mittelfristigen Prognosezeitraums am kommenden Samstag liegt
    Deutschland im Bereich eines umfangreichen, sich in seinem Westteil
    regenerierenden Höhentrogs, der weite Teile West- und Mitteleuropas überdeckt.
    Auf seiner Vorderseite wird mit der dort üblicherweise auftretenden südlichen
    Höhenströmung ein Bodentief aus dem Ostalpenraum via Tschechien und Polen gen
    Ostsee gesteuert. Dabei kommt es im Süden und Osten des Landes zu länger
    andauernden Regenfällen, die wohl erst am Nachmittag und Abend von Süden her
    nachlassen bzw. ganz aufhören. Bei 850-hPa-Temperaturen um oder sogar etwas
    unter 0°C kann die Schneefallgrenze je nach Andauer und Intensität der
    Niederschläge auf 1000 bis 800 m absinken, was schlussendlich aber auch von der
    genauen Zugbahn des Tiefs abhängen wird. 

    Am Sonntag macht die Regeneration des Höhentroges in seinem West- und
    Südwestteil weitere Fortschritte, was schließlich in ein abgeschlossenes,
    elliptisch geformtes Höhentief mündet, dessen Drehzentrum sich zum westlichen
    Mittelmeer orientiert. Auf seiner Vorderseite wird mit Hilfe eines kurzwelligen
    Randtrogs im Bereich nördliche Adria/nordwestlicher Balkan ein weiteres
    Bodentief generiert, das bis Montagabend auf etwas östlicherer Zugbahn als sein
    Vorgänger zum Baltikum zieht. Die zugehörigen Niederschläge greifen nach nur
    kurzem Zwischenhocheinfluss noch im Laufe des Sonntags zunächst auf den Südosten
    Bayerns über, um sich von dort via Franken auf die östliche Mitte und den Osten
    auszubreiten. Am Montag regnete es dann vor allem von Sachsen und Thüringen bis
    hoch nach Vorpommern. Da sich am Temperaturniveau nicht allzu viel ändern soll,
    kann in höheren Lagen nach wie vor die feste Phase am Start sein. Im übrigen
    Deutschland sorgt kompensatorisches Absinken (zwischen dem Tief im Osten und
    einem weiteren über Nordwesteuropa) für trockenes oder nur mit geringfügigen
    Niederschlägen ausgestattetes Wetter.

    Im Laufe des Dienstags verlagert sich das mediterrane Höhentief mit dem
    korrespondierenden, sich intensivierenden Bodentief in Richtung
    Sardinien/Korsika. Gleichzeitig weitet sich das nach wie vor über Nordwesteuropa
    "lauernde" Trogresiduum unter Vergrößerung der Amplitude bis nach Benelux und
    Nordfrankreich aus, was Nordwestdeutschland etwas Regen bringen würde. Das
    Hauptaugenmerk bleibt aber auf der Entwicklung im Alpenraum, wo sich - wenn auch
    spät am Tage - abermals ein Bodentief bildet, das dann am Mittwoch über
    Tschechien und Polen in Richtung Ostsee zieht. Zum dritten Mal binnen fünf Tagen
    ein Vb-Tief oder zumindest ein Vb-artiges Tief, das ist bemerkenswert. Dass auch
    in diesem Fall im Süden und Osten wieder länger andauernder und evtl. auch
    ergiebiger Niederschlag auftritt (ab Dienstagabend sich von den Alpen her
    nordwärts ausbreitend), ist fast müßig zu erwähnen. Unsicher in diesem Szenario
    ist die genaue Lage der Schneefallgrenze, soll doch von Osten her etwas mildere
    Luft in die Niederschläge eingemischt werden.

    Abschließend noch ein Satz ohne Verb zur erweiterten Mittelfrist bis Samstag:
    tiefdruck- respektive troglastig mit weiteren Niederschlägen (dieses Mal
    allerdings von Nordwesten her), nasskalt.       
    __________________________________________________________

    Bewertung der Konsistenz des operationellen Laufs

    Die Konsistenz von IFS (ECMF) kann heute nur als mäßig eingestuft werden. Zwar
    bleibt es dabei, dass Deutschland sowohl kurz- als auch mittelfristig von einem
    umfangreichen und sich ständig regenerierenden Höhentrog über weiten Teilen
    West-, Südwest- und Mitteleuropas beeinflusst wird. Im Detail ergeben sich aber
    durchaus prognoserelevante Unterschiede. Entscheidend dabei sind die
    korrespondierenden Bodentiefs und deren Niederschlagsgebiete, die von Modelllauf
    zu Modelllauf jeweils etwas anders gerechnet werden.
    In der Version von heute 00 UTC ziehen auf der Vorderseite des Höhentrogs
    wiederholt Tiefdruckgebiete aus dem Raum Oberitalien/Ostalpen über das östliche
    Mitteleuropa nach Norden (Details siehe oben). Der zugehörige Niederschlag
    erfasst jeweils den Süden und Osten des Landes, wobei aufsummiert bis nächsten
    Mittwoch durchaus 50-60 l/qm zusammenkommen können. So viel Regen (in höheren
    Lagen teils Schnee) wurde von vorherigen Läufen nicht angeboten, dafür sollte es
    im Westen und Norden mehr regnen als in der aktuellen Version.
    Es bestehen aber kaum Zweifel daran, dass im mittelfristigen Prognosezeitraum
    landesweit ein tiefdruckbeeinflusster, unbeständiger Wettercharakter
    vorherrscht. Offen ist, wo es wann wie viel regnen wird.   
    __________________________________________________________

    Vergleich mit anderen globalen Modellen

    Sind sich die Big Five unter den Globalmodellen (neben IFS noch ICON, GFS, GEM
    und UKMO) in Bezug auf das erste Vb-Tief am Samstag noch weitgehend einig, kann
    man das vom zweiten Exemplar (Sonntag auf Montag) schon nicht mehr behaupten. Am
    ehesten wird die IFS-Variante noch von UKMO unterstützt, während die anderen
    drei Modelle bis Dienstag den Niederschlag breiter streuen und sich nicht an
    eine Vb-Entwicklung klammern. Casus knacksus dürfte die genaue Position des
    Höhentrogs respektive des Höhentiefs über dem Mittelmeer sein, das von IFS am
    westlichsten simuliert wird. Die Vb-Entwicklung zum Mittwoch hin ist dann auch
    wieder bei den anderen Modellen erkennbar (außer UKMO, das schon vorher
    aussteigt), allerdings nur bei GEM ähnlich weit westlich wie bei IFS. ICON und
    GFS setzen weiter östlich an, was freilich auch für den Niederschlag gilt.

    FAZIT: Am Anfang steht die mittelfristige Vorhersage noch auf einem festen
    deterministischen Sockel. Ab Wochenbeginn nehmen die Diskrepanzen z.T. deutlich
    zu, was die IFS-Lösung zwar in Frage stellt, sie aber nicht zwangsläufig als
    falsch betiteln muss.   
    __________________________________________________________

    Bewertung der Ensemblevorhersagen

    Die IFS-EPS-Rauchfahnen verschiedener deutscher Städte laufen bis einschließlich
    Samstag, teils auch noch Sonntag eng gebündelt. Danach fächern sie mehr oder
    weniger auf, im Osten und Süden eher mehr, sonst etwas weniger. Nimmt man z.B.
    Leipzig als Referenz (dort, wo "Vb" gleich dreimal zuschlagen soll), fällt auf,
    dass das erste Regenereignis am Samstag deutlichen unterstützt wird von den
    Ensembles. Anders sieht es an den beiden anderen Regentagen am Montag und
    Mittwoch aus, wo der Support deutlich dünner ausfällt.
    Bei der Temperatur in 850 hPa scheren im Laufe der nächsten Woche lediglich eine
    Handvoll der Ensembles nach oben aus. Das Gros der Lösungen oszilliert um die
    0°C herum.

    Bei der Clusterung macht IFS-EPS für den Zeitraum T+120...168h (Montag bis
    Mittwoch) vier Schubladen auf, die mit 25 (+ Haupt- und Kontrolllauf), 12, 10
    und 4 Fällen besetzt sind. Hauptunterschied ist die Exposition des Höhentrogs
    (-tiefs), die in den Clustern 2-4 jeweils weiter östlich positioniert sind als
    in CL 1 und somit weniger förderlich für Vb-artige Entwicklungen. Allen gemein
    ist aber eine tiefdruckbeeinflusste Witterung im saisonal normalen
    Temperaturbereich (abzüglich der o.e. wenigen Ausnahmen). 
    Ab Donnerstag (T+192...240h) reduziert sich die Anzahl der Cluster auf drei (25
    Fälle + HL/KL, 13, 13). CL 1 tendiert in Richtung TrM oder TM (Trog bzw. Tief
    Mitteleuropa), CL 2 zu TrW (Trog Westeuropa) und CL 3 zu Ws (südliche Westlage).

    FAZIT. An der zyklonalen Ausrichtung des mittelfristigen Wetters gibt es auf
    EPS-Basis nur wenig Zweifel, auch das Temperaturniveau scheint weitgehend sicher
    ("für die Jahreszeit normal"). Unscharf bleiben Positionierung, Timing und
    Intensität der bevorstehenden Niederschläge.     
    _________________________________________________________

    Wahrscheinlichkeiten für signifikante Wettererscheinungen

    Obwohl die Formel 3xVb/5d durchaus Einiges an Niederschlag im Osten und Süden
    verspricht, sind die Signale auf markante Ereignisse ziemlich dünn. Das liegt
    natürlich nicht zuletzt auch daran, dass die EPS-Prognosen mitnichten alle auf
    der Seite des IFS-Hauptlaufs stehen. Aber selbst dieser fällt - akkumuliert bis
    nächsten Mittwoch - nicht so aus, dass man in eine erhöhte Warnerregung versetzt
    würde. Anders sieht es südlich der Alpen aus, wo zum Teil exorbitante
    Niederschlagsmengen zusammenkommen sollen.
    Dass es in höheren Lagen des Berglands Anfang November mal schneit, ist nicht
    ungewöhnlich. Entsprechende Warnungen können aufgrund der mehrfach zitierten
    Unsicherheit bei den Niederschlägen (incl. Schneefallgrenze) nur kurzfristig
    herausgegeben werden (auf Hinweise im Bulletin "Wochenwetter Wettergefahren"
    wurde bisher verzichtet).

    Solche Analysen sind doch eine Klasse für sich, oder? Wahnsinn!

    Umso mehr freut es mich doch schon, dass wir hier so frühzeitig auf eine kommende mögliche 5b-Lage aufmerksam machen können. Der Tipp mit dem Jetstream war wirklich wegweisend (siehe Eröffnungsbeitrag). Wenn man sich daran orientiert, dann kann man wirklich sehr früh erkennen, wann es gute Ausgangssituationen für 5b-Entwicklungen geben könnte. Der ganze "Rest" wird dann, wie Wettergucker schon schrieb, von der Kurzfrist und dem Nowcast entschieden.

    Nun bin ich besonders darauf gespannt, wie viel Schnee diese 5bs in den Alpen und z.B. in Thüringen bringen werden. Auch die Regenmengen aus den gesammelten 5b-Werken könnten in den betroffenen Regionen deutlich über den ganzen Monatswerten liegen. Nach Hochwasser sieht es aber nicht aus bisher in Deutschland, steigende Pegel aber dürften sicher sein. Gut für den Grundwasserspiegel.

    Meinen Gruß!
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    Grüß Dich Heinrich!

    Zitat:Zitat Heinrich ...Umso mehr freut es mich doch schon, dass wir hier so frühzeitig auf eine kommende mögliche 5b-Lage aufmerksam machen können. Der Tipp mit dem Jetstream war wirklich wegweisend (siehe Eröffnungsbeitrag). Wenn man sich daran orientiert, dann kann man wirklich sehr früh erkennen, wann es gute Ausgangssituationen für 5b-Entwicklungen geben könnte. Der ganze "Rest" wird dann, wie Wettergucker schon schrieb, von der Kurzfrist und dem Nowcast entschieden.


    Nun bin ich besonders darauf gespannt, wie viel Schnee diese 5bs in den Alpen und z.B. in Thüringen bringen werden. Auch die Regenmengen aus den gesammelten 5b-Werken könnten in den betroffenen Regionen deutlich über den ganzen Monatswerten liegen. Nach Hochwasser sieht es aber nicht aus bisher in Deutschland, steigende Pegel aber dürften sicher sein. Gut für den Grundwasserspiegel.

    Zu erwähnen wäre evtl noch, dass sich über uns eine der Jahreszeit recht übliche Tempphase eingestellt hat. Also auch die Temps der Höhenlagen wie z.B. Nördliche Alpen, welche stauende Niederschläge bedeuten würden kalt genug sind um autretende Niederschläge ab Höhenlage X erst einmal als Schnee zu binden. Also erst einmal eine größere Menge als Schnee gebunden nicht gleichzeitig mit evtl auftretenden deutlicheren Regenmengen über flacheren Regionen nicht abgeführt werden müssen. Das betrifft wie geschrieben unsere Regionen hier. Gucken wir aber Südöstlich von uns (südöstlicher Alpenrand/Alpenregionen bis über stauende West/Südwestseiten vom Balkan), wo vorderseitig warme und Mttelmeer feuchte Luft bis weit nach Nord geführt wird sieht das natürlich gaaaaaanz anders aus. Da werden wir gebietsweise aufsummiert bis Mitte nächster Woche sehr deutliche Literzahlen samt Folgen zu sehen bekommen.

    Übrigens ... aktuell rechne ich für "meinen" Südostzippel hier nicht wirklich für deutliche Niederschlagsmengen samt tieferer SFG. Da werden uns andere Regionen den oft üblichen Rang evtl sogar deutlicher ablaufen. Auch das wäre eine absolut typische Situation für V ... Da könnte z.B. ein regional abtrocknendes und leicht Temperatur anhebende, durch die Berge hier überströmend ausgelöstes übliches Wetterspielchen wirken. Also wir angesichts der Zugbahn und Lage der Tiefs nicht wirklich in eine Staulage kommen.

    Grüße
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    Grobskalig dürfte die Entwicklung bis Mitte 11/2019 feststehen:
    Das Azorenhoch gewinnt an Stärke, vermag die Frontalzone aber (vorerst) nicht zu blockieren; das blockierende Kontinentalhoch im O behauptet sich.
    Damit "rutschen" die Tiefs der Frontalzone an der NO-Flanke des Azorenhochs nach SO ins westliche Mittelmeer und regenerieren laufend den Trog WE/ME. An der Trogvorderseite werden Tiefs in Richtung Alpen gelenkt und gelangen auf eine Vb-ähnliche Zugbahn. Da sich die Modelle mit der Erfassung solcher Lagen schwer tun, wird die genaue Zugbahn - wie schon in einem Vorposting festgestellt - erst in der Kurzfrist einigermaßen belastbar feststehen. Je weiter im W, desto höher die Schneefallgrenze in den Ostalpen.
    Eines scheint sicher: die Hochlagen (>1500m) der Ostalpen vom Hauptkamm südwärts und wahrscheinlich auch ostwärts (noch mit größeren Unsicherheiten behaftet) ist ein großes Schneefallereignis in mehreren Schüben zu erwarten.
    Die besten Karten haben die Karnischen Alpen an der österreichischen Südgrenze.

    Schönen Tag,
    Franz
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