01.05.2018, 14:15
Hi Leute,
Wie einige von euch ja wissen, bin ich ein großer Anhänger heimischer Obstsorten!
Die letzten Jahre hat ja bekanntermaßen der Frühjahrsfrost den Obstbauern oft
ein Schnippchen geschlagen - heuer sind sie davon gottseidank mal verschont
geblieben. Ein Besuch gestern beim Obsbauern meines Vertrauens - guckst du:
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... hat diesen guten Eindruck bestätigt. Obwohl mir doch zu meiner Überraschung
auch die Chefin verraten hat, daß die Anzahl der Blüten an den Apfelbäumen noch
immer nicht eine reiche Obsternte garantiert. Da ist noch viel mehr dazu nötig.
Eigentlich find ich es immer wieder erschreckend feststellen zu müssen, wie wenig
man selbst eigentlich von der Natur weiß, obwohl man 12 lange Jahre (exkl. Studium)
die Schulbank gedrückt hat. Nicht mal die Grundsätze einer Obstbestäubung haben
wir gelernt - in unserem Naturkunde- und/oder Biologieunterricht. Ich mußte selbst
wieder mal nachlesen - wie denn das so funzt - mit den Blüten, Bienen etc.
Im Frühling zeigt sich der Obstbaum im eigenen Garten in voller Blütenpracht und verspricht damit eine reiche Ernte. Wenn der Baum im Sommer trotzdem nur wenige Früchte trägt, ist die Enttäuschung natürlich groß. Eine Ursache dafür können Probleme bei der Bestäubung sein.
Um zu verstehen, wie die Befruchtung bei Obstgehölzen funktioniert, lohnt ein genauerer Blick in die Blüte: Es gibt Obstgehölze mit eingeschlechtlich männlichen und weiblichen Blüten auf ein- und derselben Pflanze – der Profi nennt das einhäusig – oder auf zwei verschiedenen Pflanzen, die deshalb als zweihäusig bezeichnet werden. Die meisten Kiwis sind beispielsweise zweihäusig, Gartenbesitzer, die Früchte ernten wollen, sollten sich also vor allem weibliche – und mindestens eine männliche – Kiwi in den Garten pflanzen. Walnuss und Haselnuss dagegen tragen jeweils männliche und weibliche Blüten, sie sind also einhäusig.
Es gibt aber auch sogenannte Zwitterblüten: Äpfel, Birnen, Kirschen, Pflaumen und Beerenobstpflanzen tragen männliche und weibliche Organe in einer Blüte. Das klingt vielversprechend, aber dennoch können sich nicht alle Obstgehölze mit Zwitterblüten selbst befruchten. Die Blüten der meisten Apfelbäume zum Beispiel benötigen den Pollen einer anderen Apfelsorte, um zu einer Frucht heranzureifen und genau das kann manchen Gartenbesitzer vor seinem Apfelbaum verzweifeln lassen.
Nicht nur Äpfel, sondern auch Birnen, Haselnüsse sowie die meisten Sorten der Süßkirsche sind generell selbstunfruchtbar. Wer nur wenig Platz hat, auf dem Balkon oder einer Dachterrasse, wählt also am besten gleich eine selbstbefruchtende Zwergobstart.
Selbstbefruchtende Sorten
Auch Gartenbesitzer sollten sich vor der Pflanzung ihrer Wunsch-Obstbäume darüber informieren, ob es sich um eine selbstbefruchtende oder um eine fremdbefruchtende Sorte handelt. Bei selbstunfruchtbaren Arten ist es ratsam, einen zweiten Baum zu pflanzen oder sich zu erkundigen, ob in der Nachbarschaft ein geeigneter Obstbaum steht, der als Pollenspender in Frage kommt. Welche Sorten selbstfruchtbar sind und welche Fremdbefruchtung benötigen, erfährt man am besten im Fachhandel oder bei Baumschulen in der Nähe.
Das Problem was heuer wieder aufgetreten ist, war folgendes. Der März war ja überdurchschnittlich
kalt, was die Bienen veranlaßt hat - erst sehr spät im April "zur Arbeit zu schreiten". Da aber das
Wetter schlagartig mit Aprilbeginn auf sommerlich umschlug - war trotz des sehr kalten Märzes die
Obsblüte zeitiger dran als üblich. Die Bienen kamen mit ihrem Arbeitseinsatz also in vielen Fällen sehr
spät - manchmal sogar zu spät - um noch erfolgreich befruchten zu können. Dies wird in vielen
Gegenden Ösilands dazu führen, daß die Apfelernte z.B. auch wieder bestenfalls eine durchschnittliche
werden wird - heuer!
Sachen gibts - da denk man, heuer wär alles paletti - und dann verschlafen die Bienen ihren Arbeitseinsatz
Naja - nichtsdestotrotz, besser wie die letzten Jahre wird die Ernte ausfallen. Hier noch ein Schmankerl
des Drohnenvideos über "meinem" Firlingerhof in der Scharten im zentralen OÖ (mit Bildern aus dem Vorjahr):
und um euch zu zeigen, wie toll die 2017-er Äpfel jetzt noch immer sind - hab ich euch noch schnell ein
Bildchen geschossen von 4 Exemplaren, aus meinen 12 Kilo - die ich mir gestern noch von meinem
Apfelbauern mitgenommen hab (1,20 Euronen das Kilo - ein so ein Prachtexemplar auf dem Foto wiegt
in etwa 30 dkg)!
180501_95.JPG (Größe: 92,08 KB / Downloads: 58)
lg
Wie einige von euch ja wissen, bin ich ein großer Anhänger heimischer Obstsorten!
Die letzten Jahre hat ja bekanntermaßen der Frühjahrsfrost den Obstbauern oft
ein Schnippchen geschlagen - heuer sind sie davon gottseidank mal verschont
geblieben. Ein Besuch gestern beim Obsbauern meines Vertrauens - guckst du:
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... hat diesen guten Eindruck bestätigt. Obwohl mir doch zu meiner Überraschung
auch die Chefin verraten hat, daß die Anzahl der Blüten an den Apfelbäumen noch
immer nicht eine reiche Obsternte garantiert. Da ist noch viel mehr dazu nötig.
Eigentlich find ich es immer wieder erschreckend feststellen zu müssen, wie wenig
man selbst eigentlich von der Natur weiß, obwohl man 12 lange Jahre (exkl. Studium)
die Schulbank gedrückt hat. Nicht mal die Grundsätze einer Obstbestäubung haben
wir gelernt - in unserem Naturkunde- und/oder Biologieunterricht. Ich mußte selbst
wieder mal nachlesen - wie denn das so funzt - mit den Blüten, Bienen etc.
Im Frühling zeigt sich der Obstbaum im eigenen Garten in voller Blütenpracht und verspricht damit eine reiche Ernte. Wenn der Baum im Sommer trotzdem nur wenige Früchte trägt, ist die Enttäuschung natürlich groß. Eine Ursache dafür können Probleme bei der Bestäubung sein.
Um zu verstehen, wie die Befruchtung bei Obstgehölzen funktioniert, lohnt ein genauerer Blick in die Blüte: Es gibt Obstgehölze mit eingeschlechtlich männlichen und weiblichen Blüten auf ein- und derselben Pflanze – der Profi nennt das einhäusig – oder auf zwei verschiedenen Pflanzen, die deshalb als zweihäusig bezeichnet werden. Die meisten Kiwis sind beispielsweise zweihäusig, Gartenbesitzer, die Früchte ernten wollen, sollten sich also vor allem weibliche – und mindestens eine männliche – Kiwi in den Garten pflanzen. Walnuss und Haselnuss dagegen tragen jeweils männliche und weibliche Blüten, sie sind also einhäusig.
Es gibt aber auch sogenannte Zwitterblüten: Äpfel, Birnen, Kirschen, Pflaumen und Beerenobstpflanzen tragen männliche und weibliche Organe in einer Blüte. Das klingt vielversprechend, aber dennoch können sich nicht alle Obstgehölze mit Zwitterblüten selbst befruchten. Die Blüten der meisten Apfelbäume zum Beispiel benötigen den Pollen einer anderen Apfelsorte, um zu einer Frucht heranzureifen und genau das kann manchen Gartenbesitzer vor seinem Apfelbaum verzweifeln lassen.
Nicht nur Äpfel, sondern auch Birnen, Haselnüsse sowie die meisten Sorten der Süßkirsche sind generell selbstunfruchtbar. Wer nur wenig Platz hat, auf dem Balkon oder einer Dachterrasse, wählt also am besten gleich eine selbstbefruchtende Zwergobstart.
Selbstbefruchtende Sorten
Auch Gartenbesitzer sollten sich vor der Pflanzung ihrer Wunsch-Obstbäume darüber informieren, ob es sich um eine selbstbefruchtende oder um eine fremdbefruchtende Sorte handelt. Bei selbstunfruchtbaren Arten ist es ratsam, einen zweiten Baum zu pflanzen oder sich zu erkundigen, ob in der Nachbarschaft ein geeigneter Obstbaum steht, der als Pollenspender in Frage kommt. Welche Sorten selbstfruchtbar sind und welche Fremdbefruchtung benötigen, erfährt man am besten im Fachhandel oder bei Baumschulen in der Nähe.
Das Problem was heuer wieder aufgetreten ist, war folgendes. Der März war ja überdurchschnittlich
kalt, was die Bienen veranlaßt hat - erst sehr spät im April "zur Arbeit zu schreiten". Da aber das
Wetter schlagartig mit Aprilbeginn auf sommerlich umschlug - war trotz des sehr kalten Märzes die
Obsblüte zeitiger dran als üblich. Die Bienen kamen mit ihrem Arbeitseinsatz also in vielen Fällen sehr
spät - manchmal sogar zu spät - um noch erfolgreich befruchten zu können. Dies wird in vielen
Gegenden Ösilands dazu führen, daß die Apfelernte z.B. auch wieder bestenfalls eine durchschnittliche
werden wird - heuer!
Sachen gibts - da denk man, heuer wär alles paletti - und dann verschlafen die Bienen ihren Arbeitseinsatz
Naja - nichtsdestotrotz, besser wie die letzten Jahre wird die Ernte ausfallen. Hier noch ein Schmankerl
des Drohnenvideos über "meinem" Firlingerhof in der Scharten im zentralen OÖ (mit Bildern aus dem Vorjahr):
und um euch zu zeigen, wie toll die 2017-er Äpfel jetzt noch immer sind - hab ich euch noch schnell ein
Bildchen geschossen von 4 Exemplaren, aus meinen 12 Kilo - die ich mir gestern noch von meinem
Apfelbauern mitgenommen hab (1,20 Euronen das Kilo - ein so ein Prachtexemplar auf dem Foto wiegt
in etwa 30 dkg)!
180501_95.JPG (Größe: 92,08 KB / Downloads: 58)
lg